Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Reraub

Reraub

, m., n.

zu Re (I), Raub

I Beraubung eines Leichnams
  • de rairaub. si quis hominem mortuum in flumine aut foris inuenerit aut expoliauerit et celauerit, conponat parentibus mortui solidos octoginta
    643 LegLangob.(Beyerle) 20
  • manubie reroͮb quod manibus detrahuntur
    1. Hälfte 12. Jh. SummHeinrici I 350
  • retinet sibi rapinam mortui, id est reroof 
    1240 CoutFurnes III 28
  • si autem mutarius aliquid extorserit, ut praedatio mortui, qui vulgariter reraub dicitur, puniatur
    1254 CDBohem. I 137
  • zo wie die wiif vercracht, brantsticht, reroof doet iof mensche doot omme huere, mach menne niet ghecrighen, ende hie daer of verwonnen wordt bi scepenen, men zal ne bannen van mordaden
    1304 CoutBruges I 293
  • dyt syn de zaken, de den deken boeren to richten: woker, reroeff, grove, kerckstole
    1332 MGroning. I 122
  • ist ... dat een die dode lichaem schent ende roift dairof gelt, clederen of yet anders, dat heet reeroof 
    Anf. 15. Jh.? MnlWB. VI 1178
  • der einen toden manne oder frauwen raubde ... ist genant ein reraub 
    1436 BeitrDortm. 39 (1931) 141
II Raub mit Todesfolge, Raubmord; Beraubung eines Erschlagenen
  • einiu offener wucher, einiu rêroup, unrehtiu vogetîe
    um 1275 Berth.v.Regensb. II 69
  • P.D. ... et H. de G. proscripti sunt pro eo, quod P. de S. crudeliter occiderunt et in ipso spolium, quo rerof dicitur, conmiserunt
    1301 Strals.1.StB. 172
  • wir sprechen von rêraub. ist das ein rauber einen man rauben wil und wundet in oder slecht in ze tôt ... und nimt des guots ... sol man uber în rîchten mit dem rad
    vor 1328 Ruprecht(Claußen) Art. 73
  • R. ... proscriptus est pro homicidio et pro reraup in S. perpetrato
    1354 OlmützStB.(Bischoff) 291
  • beghinghen dessen doetsclach, husvrede, welde vnd rerof binnen vnseme lande
    1361 MecklUB. XV 84
  • mortificatio in hoc precipue differt ab homicidio, quod annexum habet sibi spolium vulgariter dictum reravb, vnde mortificator proprie dicitur, qui postquam alium occidit, res ab eo aufert
    vor 1368 IglauOberhof 165
  • vnd dut des glikes an reroue di vorliset lif vnd gud wen reroue sint wat vor gewaldichliken is gericht von den menschen
    1397/98 BerlinStB.(Hs.) 91v
  • de invasione domus et spolio dicto rerawp 
    2. Hälfte 14. Jh. BrünnRQ. 184
  • de reroub excommunicati sunt pape episcoporum
    14. Jh. BreslRechn. 152
  • de den anderen roueth de dar doetslagen ys alse kleder golt suluer edder pennynge em nympt dat ys reroff 
    um 1400 JyskeLov III 23
  • wir clagen euwer durchluchtikeit ... den jamerlichin und unerlichin mort und rerowp 
    1403 CDPruss. VI 153
  • wie H.K. ist geladen ... vor lantgehegt ding ... zcum vierden mole uff seyne hulfferede, nyrn andirs umme, denne umb ... eynen reroub 
    1451 AktStPr. III 300
III Beraubung einer wehrlosen Person
  • von reroube an brande. rroubit ein man den andern in fure odir in wassir, vnd wirt er ubirwonden: man richt czu im alz czu einem dybe, al ist dy deube mynr den drier schillinge wert
    um 1390 BlumeMagdeb. 142
  • also ist vmb rerawb, da man nympt, wann ez print, oder da man toten lewten abczewcht oder tragûnden weyben, oder all siech lewt, die sich nicht erwern mûgen; daz haissent allez rerawb 
    Ende 14. Jh.? SteirLl. Art. 222
  • de invasione domus et spolio dicto rerawp 
    2. Hälfte 14. Jh. BrünnRQ. 184
IV Beraubung eines Grabes
  • hwersa ma clagat, thetter faren se binna thes wedelis werp and ther thio wiethe erthe epenat se ande reraf theron den se and theron ebretzen sacrilegium and emunitas, sa ne thor ma greten nen onder iewa [wenn man irgendwo Klage erhebt, daß in den vom Weihwedel besprengten Kirchhof eingedrungen und dort die geweihte Erde geöffnet und darin ein Leichenraub verübt und damit ein Sakrileg begangen und die Immunität (der Kirche) verletzt worden sei, so braucht man (der Beschuldigte) auf diese schwerste Klage nicht zu antworten] 
    1. Hälfte 15. Jh. FivelgoR. 72
  • wroginga ... om reesraef [Rüge ... wegen Leichenraubes] 
    1464? WesterlauwersR. I 40
V übtr.: Ehebruch als Raub der Ehe
  • er schol sich uff sy seczen mit siner gewere, dy sol er in siner hant haben und sol senden noch dem gerichte und clage mit dem geruffte uber sinen rouber und uber des landez rouber und rouberin, dy in in eyme rechten reroube siner eschafft beroubt haben
    1357/87 MeißenRB.(Oppitz) IV 11 Dist. 2
VI geraubtes Gut
  • alze se se doet gesclaghen hadden, de koppe af vnd reroueden se vnd voreden den rerof vth vnseme lande vnd rechte mid wapender hand
    1361 LübUB. III 407
VII in unklarer Vermischung mit Seeraub 
Sachhinweis: His,MA. II 213 Anm. 2
  • van herden ende van ree roef te doene. so wie herden mis doet op wtdijcke, die in soute lande ligghen, of luden, die in scepenghen liggen liggende in die ree, ende reroef doen, dat sullen si neghen scatte gelden ende beteren
    1290 Kruisheer,ZeeuwseLandk. 164 [aL.: zee roef]
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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