Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Mietling

Mietling

, m.


I pejorativ: wer nur gegen Bezahlung etwas tut
  • die mietlinge sint die, die gelobet vnd geêret wellent werden umb ir guoten werc
    um 1275 Berth.v.Regensb. II 268
II wie Mietherr (II), Hilfsgeistlicher
  • B. der mieteling von sante Peter
    1284 Freiburg (Region)/CorpAltdtOrUrk. II 78
  • gebiten wir ... allen pherner, midelingen oder coppelan ... daz nymand dheinen ladebriff oder banbriff ... ubir ... unsir iuden ... sollen ... verkundigen
    1381 ErfurtUB. II 625
  • ein eigen kirch ... wirt ... von dem pfarher zu V. als einem miedtlingk [versehen]
    1600 PrignitzVis. 216
III Mietmann (I), Person, die gegen Miete (III 2) arbeitet
  • ab eyn man mit gemitten luthen umb pfenninge vor totslag, wunden, vor gelt ... gesweren mag, adir ab dy selbin mittelinge vor gerichte an irem geczugnisze unde eyde in sulchen sachen zcu vorwerffen syn
    um 1400 MagdebFr. I 15, 2
  • durch mytelinge unde uff fremde gedinge ... selden als uff eygen vorsichtikeit, flyes unde sorge gewandt wirt
    1447 FreibergUB. II 100
  • die capitaine sollen ... visitiren, daß alle ... auch miethlinge, wann sie zu walle gehen, mit ... pulver und loth versehen [sind]
    1655 HambGSamml. IX 187
  • wucher und betrug an armen ... m[ietling]en 
    1688 SchweizId. IV 568
IV wer eine Sache gemietet (III) hat
  • en slicht mitlink ... dines gudes
    vor 1386 RichtstLehnr. 31 § 2
  • der wirt mag wol [bei Mietausstand] ... den mietling pfenden
    1543 ArnstadtStR. 47
  • ist ... der ... miethling schuldig, seine ... mieth-zinse jedes jahr richtig zu bezahlen
    1577/83 LünebRef. 680
  • do ... iemand seine wohnung vermietet und befuͤnde ... das unzuͤchtig leben darinnen gefuͤhrt wuͤrde, soll der hauß herr ... macht haben, bey sonnenschein solchen miedling aus seiner wohnung zu verweisen
    1599 LauenburgStR. III 8
V in Krakau der Stadtvogt, der sein Richteramt nur zur Miete (II 1) innehat
  • [der Krakauer Vogt wird in dieser Zeit] myteling des gerichtes unsers herren des konigs [genannt]
    Anf. 14. Jh. Kaindl,Karpath. I 212
  • daz noch aldir gewonheit ... der myteling des gerichtes ... des konigs mit volbort des ratis der stat eynen andirn undirrichter von seynen wegen undirgesaczt hat czu richten ... wenne er nicht kegenwortig in der stat were
    Anf. 15. Jh. ZRG. 10 (1872) 87
unter Ausschluss der Schreibform(en):