Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Pfennig

Pfennig

, m.

auch in verkürzten Schreibungen penn., pen. sowie dn., d. (für die ursprüngliche Bez. denar), oder in dem entsprechenden Kürzel ; zu den zahlreichen syntaktisch-phrasematischen Verbindungen vgl. Lasch-Borchling II 1447ff.

I eine Münzsorte oder Währungseinheit, auch eine Rechenmünze; offen zu II

I 1 allgemein, als Zahlungsmittel und in Wertbestimmungen; in der Wendung einen Pfennig auf den Kessel (I 2) schlagen Münzen unter Androhung der Kesselstrafe genau nach Vorschrift herstellen (Beleg 1422)
Sachhinweis: SchwäbWB. I 1032f.; Richthofen,WB. 975 (jeweils mit Umrechnungsangaben zur Valvation); Luschin,AllgMünzk.2 322
  • gafolhwitel sceal bion æt hiwisce vi pæninga weorð [das Abgaben-Gewand von (je) einem Haushalt (einer Hufe) soll 6 Pfennig werth sein] 
    688/94 (Hs. um 1100) Liebermann,AgsG. Ine 44.1
  • so hwer so farah forstilit, ðaz biuzan ðeru mooter leben mag, feorzug pentinga, ðie tuent sol .i., gelte, foruzan haubitgelt inti wirðriun
    9. Jh. (Hs.) KlAhdSprDm. 56 [Fragment einer Übersetzung der Lex Salica]
  • skiere ward er verchouffet umbe zweinzig phenninge 
    1060/80 GenesisW.(Smits) V. 1816
  • soe is dio meitele dae megum fiouwer pund ende fyf eynza ende sauwen tuede pannyng [dann ist die Magsühne für die Verwandten vier Pfund und fünf Unzen und sechszweidrittel Pfennig] 
    2. Hälfte 11. Jh. (Hs. 1464) WesterlauwersR. I 102
  • sesterciorum phenninche 
    11. Jh. AhdGl. II 613, 11
  • en suin sestein penniggo werht
    11. Jh. CTradWestf. I 25
  • obolos phenninga 
    12. Jh. AhdGl. I 652, 29
  • nummus phenninc denarius pfenninge 
    12. Jh. AhdGl. III 192, 34f.
  • stater duo didragme phennich 
    12. Jh. AhdGl. IV 122, 53
  • minas pfentinc 
    oJ. AhdGl. IV 220, 39
  • virstundi abir he dir giboti dru, so sal he wetti sex phennigi 
    um 1230 MühlhsnRb.2 168
  • ist ain eschilling fuͤnfzehen phenning 
    1278? ÖLR. Art. 13
  • thera mutha ek en skilling and eyder nostern fiuwer penningar [so ist die Buße für jede der Öffnungen ein Schilling und für jedes blutende Nasenloch vier Pfennige] 
    Ende 13. Jh. BrokmerR. 102
  • allet dat eyn man stelet by nachte, is et ses penninge wert, men schal ne hengen
    um 1300 BurgLR. 165
  • suͤlen die pfenning, di man nu schierst verniͤwet, staet beleiben und gestendich sein bis an unser peder [Herzöge von Bayern] tot
    1307 MünchenStR.(Dirr) 62
  • hundert gewichte goldes, der sal ein islik hebben achtentich gulden penninge, der sal ein islik werdich sin eines gengen schillinges
    nach 1325 Buchsche Glosse/SspLR. III 64
  • mit zweynhundirt marken pennenge, drie hallir vor den pennyng odir pagemunt
    1332 SiegenUB. I 118
  • iz ensal och neman ... phenninge uffe eyne andere muntze slan
    1336 GöttingenUB. I 126
  • heeft de meyere van elken crame eenen penninc 
    1366 Gent/Diericx 37 Anm.
  • penninge allerleyer můnte schal men gheven in der stad to Goslar na oreme werde
    um 1400 (lat. Original 1219) GoslarUB. I 415
  • dessen vorscreven penning schal men slan uppe den ketel
    1422 HansUB. VI 249
  • wer das aber nicht tät, der verveld uns 72 zu wandl
    1434 NÖsterr./ÖW. VIII 869
  • der feldforster soll alle tage am morgen ausgehen, so er erkennen mag, welcherlei pfenning eine münze ist
    1447 Thurgau/GrW. IV 422
  • hij zell onser stadt van elken pennincg eynen pennincg toegeven
    1448 UtrechtRBr. I 370
  • muntz als pfenning oder haller
    1464/75 Tucher,NürnbBaumeisterb. 66
  • der selben pfening söllen viertzig syben ain lott wegen, eins halben pfenings mynder oder mee ... und viertzehen schilling pfening einen guldin gelten
    1478 Wielandt,BadMünzG. 340
  • du schalt weten, dat men dorch alle keyser rechte rekent yo eynen gulden pennink vor eynen schillingk, dat ys vor twelff sulueren, vnde achtentich desser penninghe maket eyn gewichte goldes
    1488 Lasch-Borchling II 1447
  • so gibt man im zum jar für sinen sold: an dinckel 20 müt, an haber 20 müt, an pfennigen 30 ℔
    1505 BernStR. VI 1 S. 294
  • dem gericht zu wette drei pfund, das seint lx schilling ... solcher pfenning, als ... in dem gericht geng und gebe seint
    vor 1524 LeipzigSchSpr. 64
  • dat se ... des erves halven ... noch crutze edder munte, heller edder penninck ... schuldich were
    1544 Dittmer,Sassenrecht 59
  • wer in dem obern perg umb weingarten kriegen will, der soll das rechtlich thuen und soll ain pfunt pfening auf den rain niderlegen; das soll der richter aufheben und soll darumb recht widergehen lassen
    1. Hälfte 16. Jh. NÖsterr./ÖW. VIII 114
  • hellingen, penningen ende scellingen moet men valueren nae den pont, te weten twee hellingen maken een penninck 
    Mitte 16. Jh. Fruin,KlSteden II 117
  • ein pfund pfenning [ist] zwanzig schilling pfenning, ein pfund heller zehen schilling pfenning, ein schilling pfenning zwölf pfenning und ein schilling heller sechs pfenning 
    1557 SchriesheimW. 307
  • würd für ieden thaler zweintzig schilling und für den schilling zwölf pfening gerechnet
    1572 AdelsheimStR. 666
  • achte pfenni brüchegeld
    um 1586 BeitrGoslar XVI 126
  • ist der so grobe münz, als ducaten ... taler ... ausgeliehen, dafür khlaine münz, als zwaier phening pütschändel ... anzunemen nit schuldig
    1599 NÖLREntw. II 16 § 6
  • auf sie [jesuiter collegium] hin geb er uns nit für ein pfenning, dann er bekäm nit ein pfenningswerth von ihnen, muesten also selbsten bezahlen
    1641 FreibDiözArch. 5 (1870) 274
  • malo ist das sechste teil von ein penning, dan 6 malen machen ein penningh 
    Mitte 17. Jh. Niederrhein/WestdZ. Korrespondenzbl. 15 (1896) 249
  • diejenigen kleinen scheide-muͤntzen, welche am werth unter einen kaysergroschen sind, als 8. pfenniger, 6. pfenniger, 4. pfenniger 
    1682 Siegel,CJCamb. II 36
  • zu heben täglich neun pfennige von jedweden zwölf rthlr.
    1700 Schnee,Hoffinanz V 24
  • pfenning ist heut zu tage an vielen orten der zwoͤlfte theil eines groschens
    1751 Buder 964
  • [Übschr.:] edict, worinnen alle fremde pfennige und einige andere kleine muͤntz-sorten verbothen ... werden
    1751 CCMarch. IV 1 Sp. 1153
  • zum allerfalsigen gebrauch wird auch eine resolvirung der schwarzen muͤnz hier vorgetragen, und zwar macht der schilling pfennig in weisser muͤnz, wie folgt
    1774 Wagner,Civilbeamte I 242 [folgt Umrechnungstabelle]
  • 1 reichsthaler haͤlt 48 schillinge, 96 sechslinge, 192 witten und 576 pfenninge 
    1788 Gadebusch,Staatskunde II 101
I 2
mit je nach Zeit und Münzstätte unterschiedlichem Münzfuß 
Sachhinweis: B. Sprenger, Das Geld der Deutschen (Paderborn 1991) 68ff. (Entwicklung und Wert regionaler Pfennigsorten)
  • sal he geibi sienin rechtin anivanc, daz is ein schillinc mulhuschir phennigi 
    um 1230 MühlhsnRb.2 118
  • vůnf marc kolschir penninge 
    1263 Köln/CorpAltdtOrUrk. I 105
  • van sculden tote lx maercken vlaemscher penninghen 
    1284 CoutGand I 409
  • tien pont vlaemscer paenghe 
    1290 CorpMnlTekst. I 1476
  • mit sescich schellinge drier künne münze, dat is zo wißen colscher, eischer ind treischer penninge 
    13. Jh.? GrRA.4 II 226
  • ainen zehenden ze Malans, giltet fünff schill. mailischer pfenninge 
    1301 Mohr,Cod. II 169
  • mit drey und dreyßig pfundten salzburger pfenning 
    1308 Lori,BairBergr. 7
  • dat wi hebben vorkoft ... rente tvehundert marc unde drittich marc wendescher pennighe umme dre unde twintich hundert marc pennighe derr silven munte
    1317 Strals.2.StB. 36
  • ther alle Frisa and alle Saxa and alle Dana hethon weron, tha hit thiu sted to Kolne Agrip, ther was vse afte menote and hit ma thene pannig agripiniska pannig [als alle Friesen und alle Sachsen und alle Dänen Heiden waren, da hieß die Stadt Köln Agrippina; dort war unsere gesetzmäßige Münzstätte, und man nannte den Pfennig den agrippinischen Pfennig] 
    1327 RüstringerR. 134
  • dre houve ... dede gulden veruntvintich scillinghe brunswigescher penninghe alle jar
    1329 DrübeckUB. 63
  • achte schillinghe niger hildensemescher penninghe ... to betalende
    1355 MarienrodeUB. 363
  • zwainzichk pfund regensburger pfennige 
    1376 OstbairGrenzm. 3 (1959) 52
  • dat de hemelsgen pennige do to tiden gheliken honoversgen penningen ghulden menliken
    1392 HamelnUB. I 496
  • vmb einen newnen vngerischen guldein ain halbs pfunt münicher, lanczhüter oder ingolsteter pfenning 
    1397 MWittelsb. II 583
  • do schanckt man im hundert pfunt neuwer erffurtsch pfenninge 
    1398 Michelsen,Rdm. 523
  • van elcker manden scollen, die si vercopen, eenen hollantschen penninc 
    Ende 14. Jh. BredaRbr. 13
  • Aestergae litike scillinghe thi is xij lyodera panninghen, thet send twene grate and twene liordera panninghen [der Kleine Ostergo-Schilling zählt 12 Leeuwardener Pfennige, das sind zwei Grote und zwei Leeuwardener Pfennig] 
    2. Hälfte 14. Jh. (Hs. 1464) WesterlauwersR. I 424
  • he schal ... uns geven ... drittich schilinge lutteker pennige 
    1445 HildeshUB. IV 486
  • mag man die frenkischen pfennige unsern lawen pfennigen gleich nemen
    1492 ErnestLTA. 9
  • die hungerische claine silberin munze, deren ain stuck trei alt pfening oder zwen ietzige wirtzburger pfening galte
    um 1549 ArchUFrk. 22 (1874) 81
  • badnisch pfenning, welcher hundert und acht und sechzig 60 kreuzer gelten
    1551 Wielandt,BadMünzG. 95
  • 200 pfund gute regenspurger pfenninge 
    1770 Kreittmayr,StaatsR. 276
I 3 in Verbindung mit Adjektiven wie groß, klein, schwer usw., die sich auf den Anteil des Feingehaltes von Edelmetallen in den Münzen (meist Silber, aber auch Kupfer, Gold oder Mischungen daraus) beziehen; pfündiger (I)/pfündischer Pfennig "Pfennigmünze, die auf das Pfund zu 240 Stück berechnet ist" Lasch-Borchling II 1450, böse (I 2) Pfennige Pfennigmünzen, deren Edelmetallgehalt zu gering ist, ewiger Pfennig Pfennigmünze, die über einen möglichst langen Zeitraum mit gleichbleibendem Silbergehalt geprägt wurde (als Reaktion auf die immer häufiger werdenden Münzverrufungen zuerst eingeführt in Braunschweig 1413, vgl. Beleg 1417/26)
  • den scepenbaren vri luden gift men drittich scillinge to bute pundeger penninge 
    1224/35 Ssp.(Eckh.2)LR. III 45 § 1
  • weme dath rigesche goth bevolen wert, de sal de marc geten, dat se lodich si bi eme lode, vnde so we darenbouen doyt, dat he et ergere maket twier swarer penninge, de sal der stat gheuen iij mr. sůluers
    um 1300 RigaStR. 184
  • ob der munzere einen cupherinen phenninc vorcoufit, dar umbe sol [man] ime sin houbit abe slan
    Anf. 14. Jh. GörlitzLR. Kap. 37 § 2a
  • ie daz malder ist geslagen an achte schillinge lichter pfennige nach des landes gewonheyt
    1329 ArchHessG. 2 (1838/41) 128
  • der schol den wein vor aus vorliesen und schol funf marck grosser phenning geben vollichleich und gar
    um 1330 BrünnRQ. 381
  • schullen die selben holden den dienst geben vierstund in dem jar alle chottember viertail dienst nvr alt phenning 
    1335 OÖUB. VI 169
  • das súllent si mit alten pfenningen fúrzinsen, vnd dannanthin mit der múntze, so Zouingen geng vnd geb ist
    vor 1336 Bern (Kt.)/GrW. I 181
  • das man auf den perg Zeiring vnd allen pergen mit anndern phenning nicht handle, dan mit grezer phening alain
    1336 ZeiringBO./SteirGBl. 2 (1881) 170
  • vnse guldinge mvncze, wo man guldinge pfeninge slet
    1351 LiegnitzUB. 125
  • sin wergelt sin achczen pfund phundischer pfenning, der ein pfund ein marck silberz macht
    1357/87 MeißenRB.(Oppitz) IV 44 Dist. 23
  • dat ... eyn mark wicht bremers silvers scal beholden dre satyn unde ene halve mark lodich, dre penningh wicht eder vere myn scal wesen ane vare ... sos unde druttich schillinghe nyer penninghe scolen weghen ene mark, sos penninghe dar embovene scal wesen ane vare
    um 1369 BremUB. III 332
  • wer den scheffin wieder wufet, der hat verlorn sessig phunt puntziger pennyge yedeme scheffin
    vor 1370 WiesbadenMerkerb. 7
  • und desglichs unsere silbern wißphennige na marczal des goldes dun slahen, einen iglichen uf 9 phennige konings
    vor 1407 RTA. VI 140
  • dat wy scolet ... gheven vor eynen juwelken gulden vertheyn schillinghe gudes peynschen geldes eder veer penninge unde sesteyn schillinghe, de nu to tyden hetet sware penninge 
    1412 HamelnUB. II 14
  • anno xiiijc xiij sloch me erst an den ewigen penningh 
    1417/26 BrschwChr. I 225
  • is de rad desser stad myd anderen steden, alse Lubeke, Wismer vnde Luneborch, ens gheworden, so dat men hir vnde in den erbenomeden steden schal sulueren penninge slaͤn; eenen groten penningh, de schal xii klene penninge ... gelden
    1432 HambBurspr. 38
  • creuzgroschen, mertensgroschen ... vnde andir vorslagene pfennige 
    1470 HMeißenUB. III 199
  • der küchenmeister schenckt denselben pedellen von wegen meins gnedigsten hern auch ein schilling silbern pfennige 
    1495 ErfurtFreizins 311
  • hierna volght den prys ende evaluatie van den gouden penningen, die van nu voirtaene loop ende ganck hebben sullen ... den gouden philippus ... den karolus ... den grooten real
    1516 OrdonnPaysBas I 529
  • von ainem haubt klain vich ain swartzen phenning 
    1525 ActaTir. III 117
  • daß jetz von nun hin alle jar ein guldiner pfenning vom selben gottzhuß fuͤr ein tribut dem apostolischen stul bezalt soll werden
    Mitte 16. Jh. Tschudi,ChrHelv. I 40
  • ain jeder burger ist von seinem hauß 9 schwarze pfenning ... quattemberlich cirk- oder nachtwacht geld zuegeben schuldig
    17. Jh. IngolstadtRefetb. 16r
  • pfennige, die als eine besondere muͤntze gelten, sind nach ihrem werthe sehr unterschiedlich. sie werden eingetheilet in leichte und schwere; von jenen gehen 12 auf einen kaysergroschen, von diesen aber machen 12 einen guten groschen. ein leichter pfennig ist der vierte theil eines kreutzers, ihrer dreye machen zween schwere oder gute pfennige 
    1741 Zedler 27 Sp. 1367
II
Geldstück, Münze (I 1) (mit unterschiedlichem Aussehen, Gewicht und Edelmetallgehalt); offen zu I; böse Pfennige geringgewichtige Münzen, Falschgeld (Belege 1399, 1467/70, 1801); Pfennige schichten neu geprägte Münzen nach Nominalen sortieren und Fehlprägungen und minderwertige Münzen aussondern (Beleg 1447); auch übtr. (Beleg 1641)
  • ar [Judas Ischarioth] uuarf dea pendinga danan enti kenc arhenc sih
    um 810 MonseeFragm. 37
  • dero suârôn féndingo, díe sestertia hîezên
    um 1000 Notker I 151
  • dane hilfet die loute / silbir, noch golt daz rôte, / noch miete diu mære, / noch phenninge swære, / noch lantreht, noch pfaht
    um 1130 MillstätterSündenkl. V. 154
  • nû verdampne wir alle Jûdam durch daz er die phenninge nam unt verchoufet sînen hêrren
    nach 1150 Prl. V. 303
  • nu nimet der voget, ir geborn voget, diu wete unde die frouwen unde ain swert unde ain guldîn vingerlîn unde ainen phennich unde ain mantel
    12. Jh. SchwäbTrauformel/MSD. 320
  • velschet de muntere sine penninge, unde ne halt he se nicht na erme rechte, de wile ne mach he nemande valsches tien, dat he wandel umme dun dorve
    1224/35 Ssp.(Eckh.2)LR. II 26 § 3
  • swelh gemælde ein herre an sine phenninge setzet, vnd setzet daz ein ander herre an die sinen die sint valsch vnd ist der herre ein valschær
    um 1275 Schwsp.(L.) LR. Art. 363 II d
  • swaz auh verslagener phenninge ist, swelher hande munzze die sin, die ensol niemen waehseln wan der munzmaister
    1276 AugsbStR. Art. 8 § 9
  • swenn auer sylber oder pfenning gelten sol oder ander varund gut
    1295 Schwsp.(Kurzform I/Eckh.) Art. 113a (Kt)
  • kein man ... sal bose silber noch bose pfenninge in den czuber legen
    um 1300 FreibergStR. IV § 19
  • wen man ouch mit aschroten, di man von den pfenningen snidet ... unde mit der schere an hanthafter tat begrifet, iz get im an die hant
    um 1300 FreibergStR. VI § 23
  • penninge, die men nuempt lambergelt
    um 1318 NrhAnn. 31 (1877) 116
  • ein pfunt zinses wisser gewanlicher pfenninge 
    1327 FRBern. V 538
  • wer es das der münszmeister ... jeman angriffe, der ... pfenninge beschrotten hette, fünde man hinder dem das abschrot ... den mag der münszmeister zů rede stossen
    vor 1332 StraßbMünzg. 189
  • der selben phenningen heissent sechse fridphenning oder merzen pfenning,
    um 1346 Argovia 64 (1952) 503
  • den guldenen penninch met den aren ghetekent, die men heet oude scilt
    1352 HansUB. III 181
  • wer dy sweren pfenninge list uz den lichten, der tut dube
    1357/87 MeißenRB.(Oppitz) IV 17 Dist. 12
  • pruet ein munczer eynen valcschen phennig auz ... iz get ym an den halz
    1378 SilleinStRB. 113
  • wär auch yemand wer der wäre, der dhain valschmüntz sluge oder ain müntz darzuo er nicht recht hette, oderr wer sölich böse pfennige vnd müntz vnder dise newe pfenning brächte ... den sol man darum zuo iren leyb vnd guott greyffen
    1399 Schreiber,UB. II 131
  • we dar ... sleyt pennynghe sunder des konninges willen ... syn lyff ys yn des konynges gewalth
    um 1400 JyskeLov III 388
  • schal neman kopenscop maken van penningen; mer eyn islik scal den penning utgheven unde nemen [für den Nennwert]
    1410 HanseRez. V 564
  • seuen vnde drittig lodige mark halberstedischer wering, de wo onhe in reiden ouergetalden pennyngen wol to dancke betalet hebbenn
    1437 DrübeckUB. 103
  • so wollen wir neue pfennige schlagen
    1444 Hirsch,MünzArch. I 91
  • [de gemeynen uthgave:] de sittende rad ... alszmen de penninge schichtede, 9 1/2 p., 2 1/2 s.
    1447 HildeshUB. VI 741
  • tha ief kening Kerl thet alle Fresum, thet ma to Iewere an to Stawrum stapelan sette and panning sloge [da verlieh König Karl allen Friesen dieses, daß man zu Jever und zu Stavoren Prägestöcke aufstellen und Münzen schlagen dürfte] 
    1. Hälfte 15. Jh. FivelgoR. 172
  • die aufzalmark zu der munz sol haben an der wag x lot, und was der pfenning da entgegen gewogen werden an der aufzal, der sullen sein gleich x s.d.
    um 1450 Tomaschek,Wien II 67
  • das solche rechnung an abgang mit überzellen, pösen pfenningen, vergessen an zu schreiben etc. nit wol gesein mag
    1464/70 Tucher,NürnbBaumeisterb. 243
  • [der Rat] schal ... upboren penninge genomet muntepenningh
    1473 Apenrade/ZRG.2 Germ. 59 (1939) 275 [ebd. 273-277 zS.]
  • wilhelmusschilden, davidengulden unde blauwen, ook andere golden penningen 
    1486 OstfriesUB. II 237
  • ob sich zwey zu der heiligen ehe kaufften in diesem dorff, die sollen auch der frohn frey sein das jahr; deß zu einem urkund sollen sie einen pfenning vor das gericht legen
    1487 PfälzW. I 249
  • ob ainem an sein haus ain lusmaͤr käm ... sticht in dann der wirt ... zu tod durch ain fenster oder thur, so sollen si denselbn täter mit den fussen aus den dachtrophen ziehn und drei phening auf die wunden legen
    1512 NÖsterr./ÖW. VIII 77
  • in den olden vorganghen jaren, so sloch me pennige, dat nu olde pennigk heten, alse de pennigk myt den bymarcken kusel, seckele, kobrot, puster, dergelick
    1514 BrschwSchichtb. 409
  • liessen sie dicke pfening schlagen, deren ainer aines reinischen guldein wert ware. die nennet man ... erstlich joachimstaler, darnach taler
    um 1549 ArchUFrk. 22 (1874) 80
  • wan ein neuer hüber vfgeschrieben vnd angenommen würdt, soll derselbig ... dem hubschulteiss einen bekanten pfenning geben
    1566 Ostpfalz/GrW. I 798
  • es gilt aber der pfenning nirgends mehr als da er gemuͤnzt ist
    1631 Zinkgref II 223
  • das ander [closter] Melck, genant der klingendte pfenning, von vil gelteinkommen
    1641 FreibDiözArch. 5 (1870) 330
  • [Neuberufung eines Heimmeiers, indem man mit einem Pfennigstück auf die infrage kommende Person deutet:] der alt hey meyer B.K. weißt mit einem pfenig fort vff W.V.
    1660 Müller,SWendel 363 [zS. ebd.]
  • alda sein erstens mahl den anbeiwesenten knaben zur gedächtnus pfenning ausgeworfen worden
    Ende 17. Jh. Strnadt,Grenzbeschr. 453
  • ob ein unzichtiger gast ainem in sein hauß käm ... und gewünt der würth sein überhant und schlecht ... ihn ze todt, so soll ihn der würth bei den fiessen ziechen auf die gassen und ihm legen 3 auf die wunten, so ist er niemant mehr pflichtig
    17. Jh. NÖsterr./ÖW. VIII 1001
  • man fande in der vestung ... 30000 gulden an lauter schwartzen pfenningen 
    1735 Fuhrmann,Öst. II 305
  • insgemein kan eine jede muͤntze ein pfening genennet werden
    1741 Zedler 27 Sp. 1367
  • daß diese kupferne pfennige sowohl bey unsern cassen und einnahmen, als im handel und wandel, jedoch bloß in zahlungen, die unter einem dreyer sind, folglich nur zu ein und zwey pfennigen [Bed. I] ... angenommen ... werden sollen
    1772 CSax. I 1002
  • das recht ..., daß sie acht jahre lang neue slavische pfennige muͤntzen lassen durfte
    1786 Gadebusch,Staatskunde I 141
III
Geld; eine bestimmte Menge Geldes, eine bestimmte Summe, je nach Handlungsrahmen in spezialisierteren Bedeutungen wie Preis, Kosten, Aufwendungen, Erlös, Einnahme, Verdienst, Vermögen; übtr. auch: Besitzgier (Mitte 15. Jh.); in zahlreichen phrasematischen Verbindungen: des heiligen Geistes Pfennig Haftgeld bei einem Geschäftsabschluß, Gottespfennig (I 1); mnd. lenede penninge Geldschuld (1270), mnd. bewisede penninge unbestrittene Geldschuld (1270); etwas zu Pfennigen bringen etwas verkaufen (1338); den ersten Pfennig mit dem letzten / den letzten Pfennig mit dem ersten bezahlen eine Summe vollständig bezahlen (1368 uö.); etwas auf den toten Pfennig verkaufen etwas zu einem sehr geringen Preis verkaufen (16. Jh.); bereiter Pfennig Bargeld (1276 uö.)
  • deme richtere scal men irdelen op en dat hogeste wedde der pennige, de men eme pleget to wedden
    1224/35 Ssp.(Eckh.2)LR. II 14 § 1
  • swat de jode koft anderes dinges unverholen unde unverstolen bi dages lechte, unde nicht in besloteneme hus, mach he dat getugen selve dridde, he behalt sine penninge dar an, de he dar umme gaf
    1224/35 Ssp.(Eckh.2)LR. III 7 § 4
  • dat egen, ... dat he gekoft hevet mit sinen penningen 
    1266 HalleSchB. I 13
  • umme lenede pennynge vnde vmme bewisede pennynge schal men iewelkeme manne dachdingen ouer dwernacht
    1270 HambStR. 55
  • dû muost ez im unz an den jungesten pfenninc widergeben allez daz dû im ze schaden hâst getân, mark für mark
    um 1275 Berth.v.Regensb. I 73
  • swelh ivde dise gesetzede vber gat den sol bvͤzzen der weltliche rihter mit alse vil slegen alse diz bůch seit, oder beidvͥ gerihte mvgen in phenninge [Geldstrafe] vf setzen in der mazze daz si nvͥt da von ze bozheit werdent
    um 1275 Schwsp.(L.) LR. Art. 262
  • kumt auch ain gast in die stat unde git sinen kaufschatz umb beraite phenninge unde kaufet mit den phenningen ainen andern kaufschatz
    1276/1370 AugsbStR. Art. 10 § 4
  • that beschethene goet, that ein man aldus uor uolghet, that mot he wol uerkopen uor sine penninge 
    1279 StadeStR. 73
  • so we dem andren gift des hiligen geistes penning up einen koup ... dat blivet al stede, it ne si also, dat he den penning weder geve, de en untfangen hevet
    1295 Nowgorod(7 Fassungen) 90
  • swa eyn furste eynen dyenstman hat ... unde der dyenstman daz land robet, synes herren lute schezzet myt unrechte, synem herren phenninge abedrenghet wider der urtiele, die vor uns gevallen ist
    1296 MGConst. III 521
  • uiaticum vanninge 
    13. Jh. AhdGl. I 373, 22
  • daz dehein vorsprech deheinen gedingten pfenning nem
    13. Jh. bayrischer Landfriede/Rockinger,Dm. 83
  • weret oc, dat we unse penninghe welden wederhebben binnen dissen ses jaren, dat scole we en kundighen vore dre manen
    1311 HHildeshUB. IV 38
  • dat wi ehn und eren erven na der upboringe der lesten penninge ihren bref sollen wedder doen
    1328 (Hs. 1590/91) JbOldenb. 15 (1906) 193
  • iz daz ein armer um ein gemaineu wunten uwerwunden wiert, hat er dem wunten nicht phenning czu geben, so schol man in gevangen legen siwen wochen
    um 1330 BrünnRQ. 363
  • ein vorsprech, der um phenning ist gedingt, der mag an der sach, da er vorsprech um ist, den der phenning er nimt, nichtes gesten
    um 1330 BrünnRQ. 392
  • min gewand han ich geantwrd dem probst, daz er ez ze phenningen bringe
    1338 Indersdorf I 71
  • ist aber, daz derselb hold ist, dingt ab umb phenning, so gevallent di zwae tail an daz gotshaus und daz dritt den vogt
    um 1340 GöttweigUB. I 389
  • wer dem andern sinen win entreit oder sine pfenninge in eime ieglichen winhofe ... wirt ez geklaget ... der sol die pfenninge wider geben und die stat rumen
    1341/42? WürzbPol. 52
  • er geben danne pfenning oder pfant umb die bůssen
    1344 ZürichStB. I 164
  • ein herre sol ... richten vmb alles, das den pfennig gewinnen vnd verlieren mag
    1348 Aargau/GrW. IV 395
  • daz sol er vnsern ingesessnen, der es in sinem hus mit sinem gesinnd essen wil, vmb den selben pfennig geben, als er es gekoͮfft hat
    1. Hälfte 14. Jh. BremgartenStR. 32
  • vnser hern verbieten ernstlich allerley spele, das ... an ledige pfennige getreten mag
    1351 ErfurtZuchtbf. 126
  • es sol niemant ... spilen lassen ... kainerlay spil, damit man pfennig gewinnet oder verleust
    1353 KitzbühelStR. 68
  • dar eyn dem anderen ghelt eder pennig sculdich were, des he bekente, unde en konde der scult mit pennig noch mit ghelde nicht betalen
    1353 OsterwieckStB. 13
  • was der iude offenbar lihet uff pfand, sy sin gestoln oder geraubet, ob man dy wol in siner gewere vindet unde er ir nicht vorloukent, da vorluset er siner pfenninge nicht an
    1357/87 MeißenRB.(Oppitz) III 17 Dist. 4
  • [Verdingung zum] nedersten penning 
    1364 Spielmans,KleveDeichr. 54
  • dat hem voer desse boter ... bitaelt were die ierste pennijnc mitten lesten
    1368 GroningenUB. I 409
  • wer do muren wil, dem sal seyn nokebuwir helfin, vnd sal ym vnden entwichen eyn ele in seyn erbe, vnd sullen daz mittenandir muren vbir dy erde czwey gadym off gelichen pfennig 
    1376 KrakauZftO. 96
  • burger ..., die pfenninge umb pfenning uff merung usslihend
    1383 KonstanzRbfRotB. 24
  • kan her das ... bewiesen, das her im die pacht schuldik ist, her sal im pfant ader pfeng gebin
    1384 CDPruss. IV 25
  • mag er aber der phening nicht gehaben, in gleicher weiss sol er gepeinnigt werden
    1397 OÖUB. II 543
  • so maken wii mechtich ... Jacque Vlistman ... te gheven een goet, vry, vaste ende zeker geleide, vrylich te varen ... om hoer broot te winnen ende horen penning huesschelic te verteren
    1399 OstfriesUB. II 669
  • daz man in feilen kauͤf umb ire phennige geben wulle
    1400 RTA. IV 151
  • wy en hebben den borghermeysteren unde rade to B. de vorscr. duzent bremer mark degher unde al betalet, den lesten penningh myt dem ersten
    1404 BremUB. IV 399
  • so sal man sye ... nicht mit ercze sunder mit pfennigen trosten
    1406/07 BöhmBergR.(Gelnh.) 219
  • der es [verstoln gut] koufft hott, der hat sin phening verlorn
    1408 Reyscher,Stat. 40
  • ein offener wůcherer ... also daz er offenlich lihet sin phenninge ze der wuchen uf pfant
    1410 FreiburgÜÜbers. Art. 47
  • das man yne ... redelichen feylen kauͤff darinne gebe umbe eynen zytlichen pfennig 
    1422 HeilbronnUB. I 228
  • schal de genante marcketmester ... bestellen, dat men gheve vor pennynge peninngeswerd
    1428 WernigerodeUB. 221
  • [N. gab] sin trüw an eins geswornen eids statt uff der schützen stuben, dass [er] niemer mer gespilen wölt, das den pfänning gewun oder verlure
    1433 SchweizId. V 1117
  • sall men se verkopen an den meesten penninck 
    1. Hälfte 15. Jh. NrhAnn. 24 (1872) 166
  • soe sal men den vrede bestaden op den minnesten penninck 
    um 1450 Vollenhove II 158
  • dese betalinge en sal ... alleenlic met naecten penningen [geschien]
    1454 BredaRbr. 67
  • dy universitett mag dießes freymargkts vil weniger entperen denn der gemeyne burger, wenne studenten czeren unnd kouffen alle umbe den tegelichen pfennig 
    1470 LeipzUnivUB. 186
  • welke summe geldes ... Acke ... hefft betaelt ... den erste pennynck myt den lesten, unde den mynnesten myt den meesten
    1471 OstfriesUB. II 2
  • so auch ainer begert im ainem alten stollen zu verleichen und unser perkhmaister das zu thuen nit vermaint, so mag der oder dieselben umb recht auf irn pfenning anrueffen und erleutern lassen, ob in pillich gelichen werde oder nit
    1485 Worms,SchwazBergb. 168
  • des sal hij [meender] hebben de clachtboeten, manissen ende den vierden penninck van den aenbrengen
    1499 Stallaert II 70
  • es soll kainer hie zu Weidling, weder hausgenossen noch inleut, weingärten umb halbpaw besten, auch kainer in seinem haus zwen weinzurl haben, die auf einen phening pauen
    1512 NÖsterr./ÖW. VII 953
  • verclaringe van sekere penningen, die eenige particuliere persoenen up huer goet vercoft hebben
    1514 InfHollant 33
  • das sie dann, wann ... sie verlust, in dieselben stett ... ziehen, darinnen ... iren pfening zeren ...söllen
    1544 AdelsheimStR. 643
  • da jemand darwidder [Kreditaufnahmeverbot] thun wuͤrde, das derselbig seiner pfenningen verlustig sein solle
    1560 Wigand,Minden II 287
  • soll von dem holtz den landleuten, wes sie zu ihrer beschedigten deiche, damme vnd schlusen an strauch vnd pfalen beduͤrfftig, vmb ein zimblichen billichen pfenning vbergeben ... werden
    1561 DithmUB. 261
  • dieselben sollen solche proviant ... im lager um ein zimlichen pfenning dem kriegs-volck zu nutz verkauffen
    1563 Moser,KreisAbsch. I 277
  • es sollen auch nit zween weinzierl in aim haus sein die da auf ainen pfening pauen, es sei uber velt oder aber bestant
    1573 NÖsterr./ÖW. VII 844
  • aller fürkauf ist verpotten allenthalben im landgericht, was den pfening beriert, man sol es alles ghen markt bringen, wuerde aber ainer uberfahren, der soll als vil zü wandl geben als das pfenbert werth ist
    um 1589 OÖsterr./ÖW. XII 4
  • so der fällig thail solche pfant nach dem anpot zu seinen handen nicht lösst, so soll sie der richter dem clager an beraiter phening statt einantworten
    Ende 16. Jh. NÖsterr./ÖW. VII 750
  • höf und güeter ... dem spitl zu Rotweil verkauft umb ein spat ... und todten pfennig 
    16. Jh. Schwaben/GrW. VI 332
  • es soll sich auch kein ritter ... dem feindt gefänglich oder sonst ergeben. da es aber wider verhoffen beschehen solt, so soll der orden ihne zu erledigen, kein pfenning zu geben schuldig seyn
    DOrdStat. (1606/1740) 116
  • welcher in jemands ingefrideten guͤteren ... betretten wurde ... der soll dryffache straff lyden, an zyt und pfenningen 
    1615 BernStR. VII 2 S. 774
  • den beiderseits vereinbarten pfenning wegen ab- und zugang des lehnträgers inwendig dreißig negstfolgenden tagen völlig abzuzahlen
    1616 RhW. II 1 S. 143
  • den khauff umb eines rechtes pfennigs und werts seczen
    1617 MHungJurHist. IV 2 S. 290
  • die meisterlosen taglöhner, so in irem lidlohn die schrancken der billigkeit überschrytend, und sich deß alten, inen bestimten pfennings nit ersettigen laßen wellend
    1631 BernStR. VII 1 S. 470
  • [daß] der schuldner ... nach verfliessung gesagter zehen jahren von der ansprach, forderung und ... besitzung gaͤntzlich ledig und loß auch geringsten pfenning fuͤrbas nicht schuldig seyn solle
    1730 Leu,EidgR. III 77
  • dem publico liegt daran, daß gerechtes und gutes bier gemacht, folglich dem gemeinen mann sein pfennig vergolten werde
    1774 Wagner,Civilbeamte II 58
IV
Abgabe, Zins

IV 1 in Bargeld zu entrichtende Abgabe oder Zinszahlung, in der Wendung (den Käsedienst) zu Pfennig legen (eine Naturalabgabe) in ein Pfenniggeld (I) umwandeln
  • enphangen von einem jare an sweigcinsen und von zwein jaren an erbcinsen und an andern pfenningen 
    1340 SchweizId. V 1111
  • der selbn gult schol man all jar dienen drei schilling phenning auf sand Polten tag ... di andern phenning lignt auf achzehen chesn, der man dient sechs ze weinachtn und zwelf ze sunnwentn
    1345 SPöltenUB. I 376
  • sol man den pfefer alder pfenning geben
    1350 Pupikofer I Urk. 88
  • auch sullen sie ... an wachen, an graben und an allen andern notlichen buwen ... der sie notdorfftig sind ... einen pfennig tragen als der ander ungeverlich
    1371 HeilbronnUB. I 124
  • das sye den ewigen phenning, den sy gekouft haben, ewichlichin behalden sullen
    1373 BerlinStB. 58
  • daz ist der einige pfennig, den do burger und seldener gent
    1375 SchlettstStR. 80
  • die alten rechtungen an pfenningen an haber an kernen
    1398 ToggenburgArch. 3
  • wie vnser jägermeister ... zu in chomen sein, vnd habend an si geuodert pfening, vnd andre vngewondliche ding
    1401 MBoica XVII 62
  • so haben wir ... mit gemeinem rät einen pfenning von der mäss wines uff úns gesetzet
    1408 ArchBern 14 (1896) 681
  • das abtt Jacob zu Krembsmünster den kes dinst auf allen des goczhaus guetern ... zu phenning gelegt hat
    1434 OÖUrb. II 277
  • welich vleischacker von den vleischtischen den kirchen gelten sollen ... es sei unslitt oder phening 
    1440/47 OÖsterr./ÖW. XII 432
  • zu solchem einnehmen und ausgeben desselben baaren pfennigs sollen etzliche vom lande und städten verordnet werden
    1502 CDSiles. 27 S. 193
  • [am Vieh müssen die armen Hausleute] eren noetpenninck soiken to betalinge des pennyncks 
    1538 BreckerfeldUB. I 109
  • ein gewisser pfennig oder antheil des werths ... welches man tranck-steuern ... muͤhl-accisen und dergleichen zu nenen pfleget
    Seckendorff,Fürstenstaat (1737) 498
  • [landgerichts-erscheinung] der marktrichter [wird] in das gerichtshauß eingelaßen, worinnen aber dem hund ein eier und schmalz, dem marktrichter entgegen nach eingebrachten landgerichtshaber, sogenannten pfenning, ablesung derer landgerichtlichen privilegien ... eine käßsuppen zu essen vorgetragen wirdet
    1773 BeitrSteirG. 25 (1893) 101
  • wir han guter under unserm pflug, die den herren zu sant G. wedder pfening noch heller geben
    oJ. Erler,NeustadtWeinstr. I 253
IV 2 böser (III 1) Pfennig: eine Verbrauchssteuer
  • wer aber win von zapfen schenkt oder verkouft ... der sol den bösen pf[ennig] gen und daz ungelt
    1417 SchweizId. V 1126
  • den phenningern von dem boͤsen phenning 
    1444 BernStRechn.(1430/52) 174
  • auch behalden wir vns beuor den poͤsen pfening, offen perkhwerch, landtraysen, schatzuͤng, gezoͤge vnd alle ander oberkait, die vns als landsfùrsten pillichen zusteen sùllen
    1481 RappoltsteinUB. V 243
  • so hat ain landtsfürst von der statt Freyburg kain sonder einkomen, allain jetzo die landtsteuern und den pösen pfening 
    um 1600 Stolz,OVorderöstLande 155
  • der landvogt gebot ... in sinem gebiete von jeder moß wynes ein rappen zu geben, derselbe rapp wart genannt der boesz pfennig, das was ein gros schatzung
    1698 Scherz-Oberlin 175
IV 3 güldener Pfennig: eine Judensteuer
  • geben wir yme ... in den driu unsern steden zů Geilnhausen, zů Frideberg und zů Franckford uff yͤdem juden der drier stede unsern gulden phennig, dez sy uns phlichtig sint zů geben
    1349 WetzlarUB. I 655
IV 4 1gemeiner (A X 1/2) Pfennig: eine direkte Reichssteuer, tw. als Vermögenssteuer, tw. als Kopfgeld (I) errechnet
Sachhinweis: HRG.1 I 1503f.
  • als ... ein gemeyner pfenning durch das gantz rych vier iar lang die nechsten nacheinander werende verwilligt vnnd zugesagt ist
    1495 HMeißenUB. III 297
  • schatzmeistere des gemeinen pfennings [folgt Aufzählung]
    1495 RAbsch. II 17
  • als wir [Kaiser Maximilian] ytzund auf den tag zu Worms ... zu widerstant der tuͤrcken vnd erhaltung des reichs, eynen gemeinen pfennig vier jare ... durch das reich zu geben ... geordnet haben
    1495 RAbsch. II 18
  • der stadtschreiber von s. Gallen bringt ... an, der römische könig verlange von ihnen den gemeinen pfenning 
    1497 EidgAbsch. III 1 S. 529
  • daß ... hertzog Moritz zu Sachsen, zu erlegung des gemeinen pfennigs in die kriegs-truhen, bedencken ... nicht gehabt
    1542 Moser,KreisAbsch. I 6
  • daß der gemein pfenning ... eingezogen ... werde
    1542 RAbsch. II 463
  • [Bezug auf den Reichstag 1542:] dass mittelst der vmblag nach dem gemeinen pfenning das reich teutscher nation zweymal hundert tausend mann besolden und zu feld erhalten mögen
    1648 Gothein,Colloqu. 85
  • ihr [einnehmer] officium bestunde [im Jahr 1542] hauptsaͤchlich darinn ... den gemeinen pfenning von den crays-staͤnden getreulich einzubringen
    1746 Moser,StaatsR. 27 S. 465
  • bei den eigentlichen reichssteuern gab es zweierlei arten der umlage und erhebung, jene des gemeinen pfennigs und der roͤmermonate
    1793 Lang,Steuerverf. 182
  • gemeiner pfennig bedeutet uͤberhaupt die concurrenz der staͤnde des reichs mit gelde ... insonderheit aber zeigt er eine vermoͤgenssteuer an, die jeder mittelbare oder unmittelbare reichsunterthan ehedem dem kayser entrichten mußte
    1801 RepRecht VIII 15
IV 5
in Verbindung mit Zahlwörtern dritter, vierter (usw.) Pfennig ein Drittel, Viertel (usw.) als Anteil einer Abgabe, eines Zinses
  • ob eyn hus durch fuyers not gebrochen wirt ... wenne man dasselbe hus widir buwen wil, dem sal man von der stat wegen den vierden pfenning zu hulfe geben
    1324 BreslUB. 102
  • daz der zehende pfennyng, der da vellet von wynungelt sin halber ist
    um 1390 Erler,NeustadtWeinstr. I 276
  • ein scholtis in dorffern adir in steten, der den dritten pfenning hat von deme gerichte, was syn hogister broch ist, den her irwerben mag an deme gerichte
    um 1400 MagdebFr. I 2, 18
  • verstorven beyde hande, soe vervelt den hern 2 kurmede, ind sal man asdan dat guet myt den zwelfte pennynk wynnen weder aen de hande
    1426 SPantaleonUrb. 341
  • weri aber daz jemand under inen lägint frigi gueter oder manlehen man koͮffti oder verkoffti die, dem hab dehein herr nach ze fragen vmb den dritten pfenning 
    1439 Zürich (Kt.)/GrW. I 16
  • alle panden, dye geset zyn, salmen opbieden drie rechtedaghen onderenighe, ende des vierden dages salmense hem toewysen den vyfften penning min dan syn waerd is
    BolswardStB. 1455 Kap. 30
  • als von einer steuer wegen und hilfe ec. die dann zugesagt worden, doch des dritten pfennings minder
    1480 BairLT. VIII 319
  • käme auch wer von außen, der sothanes herweide zu recht einforderte, derselbe soll dem heiligen geist davon den vierten pfennig geben
    1514 Wigand,Beitr. 176
  • so man jherlich bethe und geschoß besetzt, den zwentzigsten pfennig oder reisgelt aufflegen wurde
    1528 Krautheim 209
  • wo se des ock eyne schrift uth dem hundersten pennynckboke getagen producerten lesen leten, vormeldende, dat des anthwordesman vorfaren vormals tho thwen tiden de rente von 900 marck hern Gerdt am hundersten pennynck gekortet hedden
    1543 LübRatsurt. III 330
  • das die vom adell ... den zehenden pfenningk von den gelttpechten ... entrichten
    1572 Sachsse,MecklUrk. 274
  • die juden aber den 10. pfenning ihres jerlichen einkommens versteuren ... sollen
    1576 BrfFriedrFromm. II 987
  • das nur allain auf den [stollen] zu Dittmansdorff di hülffe der stollensteur, als nemblich der vierde pfennig erfolgen [soll]
    1583 Zivier,SchlesBgw. 306
  • idt schall ock dat ampt uth eines erbaren raths begünstigung tho empfahung des dritten pfennings von den bröckengelden beföget syn
    1588 Stieda-Mettig 391
  • wann nemblich ein guett durch ordenlichen khauffcontract und dergleichen in eines andern gewalt khombt, so folgt der obrigkhait wegen solcher veränderung widerumb der zechende pfennig darvon
    1616/29 OÖLTfl.(Strätz) III 10 § 4
  • C.K., aufseher, hat noch keine besoldung, sondern den dritten pfenning 
    1644 Voigt,BeitrHambVwg. I 32
  • sollen hinfüran alle grundobrigkheiten von deme waß nach abzug der schulden denen außlendischen erben verbleibt den zehenten pfening für die abfahrt zu nemben befuegt sein
    1654 NÖLO. V 2, 3 § 6
  • desgleichen ist es mit dem neundten, vierdten pfenning, wassergeldt, schachtsteuer, bergförderung
    1673 Span,BergurthelBO. 19
  • das die herrschafften vnd andere perkhrechts-inhaber ... nur die helffte des zehenten pfenings das ist den zwainzigisten pfening alß von einhundert gulden fünff gulden von den weingärtten zu fordern berechtiget
    1679 Radkersburg 55
  • [abzugs-recht:] auf den 20ten pfennig 
    1785 BrschwWolfenbPromt. III 7
  • der vierte pfennig wird auch zu stolln-schaͤchten und lichtloͤchern vom tage nider entrichtet
    1793 Schwarz,LausWB. IV 40
  • gruben, in deren verliehenem felde, wegen ermangelnder anbrüche, kein stollenhieb ausgeübt werden kann, geben dem stollner dafür den vierten theil (vierten pfennig) der kosten, welche er ... auf den forttrieb des stollens durch ihre gebäude verwendet
    1794 PreußALR. II 16 § 409
  • abschatzung bedeutet in den boͤhmischen rechten den dritten pfennig des kaufschillings einer erbschaft
    1798 RepRecht I 102
V Strafgeld; in der Wendung blutiger (II 1) Pfennig Strafgeld für eine Körperverletzung, metonymisch: Körperverletzung
  • was phening, vall und wandl so voran nit gemelt sein, darumben sich unser lantrichter mit dem gewandleten man an den gewondlichen wandlsteten nit verainen mag, das soll zu I. in der lantschranne mit recht außtragen werden
    1478 Steiermark/ÖW. VI 32
  • die lantrichter haben ... zu straffen ... dieperei, nottzern und pluetigen phening 
    15. Jh. Steiermark/ÖW. VI 307
  • all puß, vell und wendel sind meins herren, außgezogen der plutig pfening, der ist ain phunt ain pfening, der ist des lantrichter
    15. Jh. Steiermark/ÖW. X 122
  • ez nympt nyemant ain phunt vnd ain phennig für ain totslag, er hab dann den pan. der phennig, den man geit zu dem pfûnt, der haist der plûtig phennig. ob er den nicht mit recht nympt, der mag auch nicht mit recht richten vber menschenplût
    1503 SteirLl. Art. 119
VI eine Gewichtseinheit
  • hy man wegeð, swa man deð gold wið penegas 
    1. Hälfte 11. Jh. Wulfstan,Hom.(Napier) 240
  • hole penninge [Bed. I] hildensemesch, dar eyn M uppe steyt, 1/2 ferd. wecht 7 1/2 quentin 1 penning 
    1428 GöttingenStat. 149
  • item er soll pfening [Bed. II] machen, schlahen und müntzen, die da halten sechs pfening fyns silbers
    1478 Wielandt,BadMünzG. 340
VII ein kleines Landmaß in Westfriesland
Sachhinweis: ausführl. Beekman,DijkR. II 1300f.
  • hebben an beyde zyden angeomen de voorsz. zylroeden, van W. ende H. zylen tot M. zyll vorz., int jaer van vierenartich pondesmate pondesmate ende pennynck pennyngh gelijck, op to grauen ende to ruymen
    1532 Beekman,DijkR. II 1301
  • een saete lands groet wesende xxii penninghe huyer, elck penninge es ouergegeuen voor vii stuuers
    oJ. Beekman,DijkR. II 1300
VIII in Rechtssprichwörtern
unter Ausschluss der Schreibform(en):