Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Kufe

Kufe

, f., selten m. oder n.

ahd. kuofa, as. kopa, mhd. kuofe, mnd. kope aus mlat. copa, einer Nbf. zu lat. cupa "Tonne", daraus auch Formen mit anderem Vokal (mnd. kupe, cuipe) unmittelbar entlehnt

I gerundetes Behältnis

I 1 mit festgesetztem Volumen insb. f. Salz od. Getränke
I 2 im Strafrecht

I 2 a Gerät bei der Strafe des Verbrennens
  • enen [Münz-] valscher schal men in der kopen bernen
    1270 HambStR. 68
  • vme falch dy kůpe 
    um 1300 BurgLR. 165
  • velchet der munczer sine pfenninge ..., man schol in brinnen in einer kufen ...; noch keyserrecht schol man in siden in einem kessel
    nach 1358 Rb.n.Dist. IV 17 Dist. 4
  • um 1360 BremGQ.(L.) 99
  • de [mechtig borger binnen Bremen] wurdt um einer valschen hantfeste willen in einer copen gebrandt
    1365 BremWB. II 844
  • bodel halet syn lon ... eynen ... in eyner kupe tu bradene oder tu radebraken 10 schill. penninge
    um 1395 BerlinStB. 29
I 2 b Strafwerkzeug in Form einer Tonne, durch die der Verurteilte Kopf und Arme stecken und die er durch die Straßen tragen muß
  • soo wie in onse stadt ... hilt quade herberghe, doet blasphemie oft dierghelijcken, oft openbaer in overspel sit, sal men op die kaecke mogen setten, ofte die kuype doen draghen
    1577 Stallaert II 117
II übtr., wohl von der gerundeten Form der Kufe (I) ausgehend

II 1 Gemeinde (V 6), Bürgerschaft (II 1), Bauch (II 1 c) 
  • die kribbinge sullen gemaekt worden by de gemeene kuijpe 
    1567 Beekman,DijkR. II 1040
  • deselve [kosten] sullen komen tot lasten van de gemeyne cuijp 
    1612 Beekman,DijkR. II 1040
II 2 Grund (B II) einer Stadt einschlißelich der Vorstädte
vgl. Kuven
  • een huus staende buten cupen by der byloken
    1401 MnlWB. III 2212
  • de ghebueren van buten ketelpoorten ende van buten cupen 
    1450 MnlWB. III 2212 [uö.]
  • 1462 Foppens IV 625
  • 1570 CoutAnvers V 424
  • 1582 CoutAnvers V 386
  • soo wanneer men spreekt van Antwerpen, is men begrijpende niet alleen tgene, dat binnen de poorten oft mueren van de stadt is besloten, maer oock daerbuijten gelegen is, binnen de cuype oft vrijheit derselver
    oJ. Stallaert II 117
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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