Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Loh

Loh

, n. u. m.


I allgemein: Gehölz, Buschwerk, (Wald-)Wiese, insb. (idR. nicht eingehegter) Waldbestand, an dem einer oder mehrere Markgenossen zur Holznutzung berechtigt sind, während die sonstigen Nutzungsrechte auch den übrigen Genossen zustehen
vgl. Lohholz
  • der burger von ... O. walt, den sv́ koͮftent ... mit allen nvtzen vnd begriffe vnd rehten, so zů den selben loͤhern hoͤrent
    1337 RappoltsteinUB. I 352
  • 1399 RappoltsteinUB. II 477
  • ob ein huet oder ein loe in dem wald von notturfft wegen des walds durch recht am vorstgericht in hege gelegt werden, das sollen vnnser ampt vnd pfarrhofe ... verschonen ... doch [sollen] ... anndre waltrecht nicht benomen sein
    1468 Will,Altdorf 321
  • niemandt en sal uijt den loe houwen dan tot noetwegen
    17. Jh. OYStR. I 9 S. 11
  • da ein loh nur die holznutzung befasset und zur gemeinschaftlichen weide der markgenossen offen liegen bleiben muß, so kann der besitzer desselben auch zur mastzeit die schweine der uͤbrigen markgenossen nicht davon abtreiben
    1726 Klöntrup,Osnabr. II 283
  • loh wird mehr vom holze gebrauchet, welches ein oder mehrere genossen zur holznutzung vor sich, im uͤbrigen aber gemein haben. loh begreift mehr als dußtheil
    1780 Möser,Osnabr.2 I 21
  • ein loh ist ein privativer holztheil in offener mark, der zwar zur holznutzung einem markgenossen ausschlieslich zusteht, in ansehung der weide aber allen markgenossen gemein ist, und daher vom eigenthuͤmer des lohes nicht eingefriedigt werden darf
    vor 1799 Klöntrup,Osnabr. II 282
II der vom berechtigten Gemeindemitglied im Loh (I) jährlich zweimal zu schlagende Holzanteil
  • so oft man holtz oder lehe ußgibt, do man einem gemeiner 1 loh gibt, gibt man mir [Pfarrer] 2, nemlich 4 loh im jar
    1585 JbFrkLf. 11/12 (1953) 333 [ebd.ö.]
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