Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Schub
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Schub
, m., vereinzelt f.
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schuop; schup (-bes) (flex. (-bes) stm.) im Mittelhochdeutschen Wörterbuch von Benecke, Müller und Zarncke (BMZ)
I
insb. bei einer Raub- und Diebstahlsklage: Schieben (II) des angelasteten Tatvorwurfs durch den Verklagten auf den Vorbesitzer der streitgegenständlichen Sache (Schub (III)) als Gewährsmann (I); die Klage richtet sich in der Folge gegen diesen; meton. das Gerichtsverfahren (sog. Gewährenzug)
vgl.
Anfang (V)
- schahraup und strazraup sulen chein schup haben. wan swen man damit vinde, uber den sol man rihten, ob er ê ein besprochen man ist gewesen, oder er sol sich selb dritte mit dem genanden bereden [Pax Bawarica 1244: schahroup (et strazraup) nullum auctorem habeat; sed apud quem comprehendatur, iudex contra illum procedat (si prius fuerit infamis; vel tercius expurgabit se) MGConst. II 577]1256 Pax Bawarica/MGConst. II 602Faksimile - digitalisiert im Rahmen des Projekts dMGH
- swa der man seinen divpleich oder rauwiges gůt zů chumt man sol ez im widergeben an schaden. begreiffet auer ein man sein deupheit oder seinen raub bei ieman, man sol vber in richten als wir hernach wol gesagen. oder er sol seinen schaup hanum 1275 Dsp.(Eckh.1971) LR. Art. 53
- daz von ieglichem schube als dicke als man ein vihe schiubet, so ist man dem burggrafen schuldic zwainzik phenninge1276 AugsbStR. Art. 34 § 4
- dacz swem diufigez gůt funden wirt, der scheub daz als reht ist und volfuͤr den schub als reht ist1281 MGConst. III 271Faksimile - digitalisiert im Rahmen des Projekts dMGH
- wie man um diuf und raub schub schieben sullvor 1328 Ruprecht(Claußen) Art. 78
- der den schup fuert, der sol ein des gewalt, der im daz guot geben hât, sweren, als er hintz im gesworen ist. ist daz er dem schub entweichet, sô sol er in pinden an einen âsenpaum ... und sol in dâ hin berechten, als er in sein gewalt chomen ist, mit drein aiden. dô mit sol er ledich sein. peleibt aver er pei dem schub, sô sol er dem schieber den widerschub verporgen ... pei swem zelest der schup beleibt, der sol den andern iren schaden abtuon ... swer aver um den schub fluchtich wiert, swô man den begreift ..., wiert er gevangen, man richt uber in als uber einen rauber oder als uber einen diup; wan er ist dô mit uberwunden, daz er dem schub entwichen istvor 1328 Ruprecht(Claußen) Art. 78
- swelicher purger ain ros chaufft oder andrev chaufmanschaft an gevaͤr und si in seiner gewalt verfangen wuͤrdt, da sol er nymer verliesen dann die fraydig hab, die im an behabt wuͤrd mit dem rechten, und chain schub gehoͤrt auf dhainen purger, daz er sich sein nicht underwinden sol mit dem rechten, von dez lantz wegen2. Hälfte 14. Jh. MühldorfStR. 409Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- vulvorderet aver he sine klage na rechte ane kamp [aL. 1423: ane schup], unde untgat ime jene mit siner unscult, he blift is ane scaden, he ne hebbe ine kempliken angesprokenSspLR. I 62
- findet auch ein mann sein gut bey jemande, das ihm gestohlen oder geraubet ist, daruͤber mag man richten, als uͤber diebisch und raubisch gut, der beklagte aber soll seinen schub haben, das ist, daß er sich an seinen gewaͤhr ziehen mag1594 JCulm. III 2, 3Faksimile (Abschnittsbeginn) - digitalisiert von der UB Bielefeld
II
Gewährsmann (I), von dem ein des Diebstahls bzw. Raubs Bezichtigter den entwendeten Gegenstand, im Falle von Münzbetrug das Falschgeld, erhalten haben will, auf den jener die Straftat schiebt (II) und der im Prozess an die Stelle des Beklagten tritt; Belege zT. nicht eindeutig abgrenzbar gegen Bed. I
bdv.:
Geschub
vgl.
Schirmer (II)
- pevt der mvͤntzer einen valschen pfenning auz so daz er da mit chauphen wil. ez gat im an den hals. swer sein reht verwurchet hat. oder mit valsche vindet man vnder im vierdhalben pfennich. ez gat im an die hant. ern muge ir schube han. swer so an seinem rechte vollchomen ist. vnd vindet man bei im einen schillinch valscher pfenniche die pfenning hat er verlorn. vnd niht mereum 1275 Dsp.(Eckh.1971) LR. Art. 131 § 2
- ist aber, daz sin schup ist gesaezzen in des rihters gerihte, so sol im der rihter sinen schup twingen1276 AugsbStR. Art. 34, 3
- begreifet abr ein man sein divbik oder sein raubik gut pei ieman man shol vͤber in richten ... ern habe denne seinen schupnach 1280 Schwsp.(Langform M) LR. Art. 52
- wer dehainerlay guot hie jn disem gericht ... her jn bringet fuͤr vnrecht fertigs, der sol daz berechten fuͤr diubigs oder roͤbigs ... vnd wil der, jn dez gewalt daz guot funden wirt, sinen schub stellen, so sol jm daz gericht tag gen zwen tag vnd sechs wochen1396 MemmingenStR. 250Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- swer an seinem rehte vollechomen ist vindet man bi dem einen schillinch valscher phenninge ... dem zersnit man die phenninge vnd geit im div stuke wider. vnd ist ir mer danne vvͤmf schillinge ez geit im an die hant er enhab seinen schup. velschet ein mvͤnzzer sein phenningen vnd behabet si niht nah ir rehte die wile mag er niemen valsches gezeihen14. Jh. Schwsp.(Kurzform II/Eckh.) LR. Art. 192a (Ks)
III
gestohlener bzw. geraubter Gegenstand; als Corpus Delicti, Beweismittel beim Schub (I)
vgl.
Schubgeld (I)
- man sol den strazrauwer vber chomen mit dem schaube daz ist daz. daz er geraubet hat. vnd hat man des niht so sol man in mit den lævten vber chomen. die ez wars wizzenum 1275 Dsp.(Eckh.1971) LR. Art. 42 § 2
- ist daz er [Dieb] also erslagen wirt, daz er sich nicht wolt lazzen vahen, hat er einen mak der tot man, der fuͤr in chemphen wil, der verleit die siben gezeug. ist aver der schaub da so helfent die gezeuge nihtum 1275 Dsp.(Eckh.1971) LR. Art. 89 § 3
- tvͤt ein iude ein diupstal eime iuden oder eime cristen, wirt er an der hantgetat funden, so sol man mit dem schube uber in rihten als reht ist1276 AugsbStR. Art. 19 § 12
- swer den andern uf der strazze beraubet, wirt er an der hantgetat begriefen, kumt er gebunden unde gevangen fur, so bedarf man keins andern geziuges, wan des schubes damit er in beraubet hat, unde sol man danne uber in rihten mit blutiger hant1276 AugsbStR. Art. 32 § 3
- ist daz ain schaͤdelich man gebundene und gevangene wirt geantwurt in unserre stat fuͥr geriht mit ainem schube: swert danne der claeger ainen ait ..., daz der gewangen ... man an im ... hab verschult und begangen mit diebstal, mit růb, mit brande1352/53 RavensburgStR. 113
- waͤr, daz ieman ... in daz gericht geantwurt wurd von diupstal wegen, so sol der klaͤgel vor vergewissen zwainzig pfund haller ze fuͤrfang ... vnd ist denn der schub daz verstolen guot ze gagen, mag denn der klaͤgel waͤr machen mit zwain erbern mannen, das sin hand div dritt sie, daz im der oder die da vor gericht gebunden vnd geuangen stand, daz selb sin guot diupplich verstolen habent1396 MemmingenStR. 251Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- ist daz er des lovgent man sol in des rovbes vberchomen mit dem schub ob man in hat14. Jh. Schwsp.(Kurzform II/Eckh.) LR. Art. 234 (Ks, Kg)
- weri och sach, das die vogtlütt ... einen schedlichen man viengent, den sont sy antwurten in eins der ... von R. schloss, da sol man inen den abnemen ... oͮch sont die, so in gevangen habent, den schub uff in bringen, oder anders, darumb sy in gevangen habent1442 SGallenOffn. II 156Faksimile - digitalisiert im Rahmen der "Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen online"
IV
eine Sportel, Gerichtsgebühr; zT. auch in Form von beim Täter vorgefundenem Schub (III)
- kvmet ez an den dem der diep oder der rovber der daz gůt hat genomen, vnde hant si nvͥt gůtes hinder in gelazzen. er mvͦz eine in dem schaden beliben vnd dem rihter wirt von dem gerihte allem nvͥt wan der schup ... von einem pheride drizzeg phenningeum 1275 Schwsp.(L.) LR. Art. 317Faksimile (ca. 222 KB)
- von ains diebs schub wegen ... als ain vogt zů C. von ains kúngs wegen úber daz blůt gericht hat und im der schub allweg gesprochen und zůgetailt ist1429 KonstanzRbfRotB. 97
- so gehoͤrend alle schüb ainem vogt zů, die man by übeltettigen lütten vindett1469 SGallenOffn. I 14Faksimile - digitalisiert im Rahmen der "Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen online"
- was bůßen, schüb und derglichen als von der vogti wegen gfallen, daß zwen tail ainem vogt ... und der drittail der stat werden sölt1531 v.Watt,DtHistSchr. II 214
V
Rechtseinholung von einem Oberhof (II), Appellation, auch die Appellationsverhandlung
vgl.
Heimschub,
schieben (I)
- von schiube wegen, als O. ... vor ewr erberkeit gewesen ist ... also spricht er, daz er czwir vor euch gewesen sei, vnd sein widerteil nicht komen sey. nu wil derselbe sein widerteil jm nicht glawben, das er den schub vor euch besucht habe, denne er hab des von euch ein geczeugnusz1427 MittDBöhm. 6 (1868) 203
- wie sie [mitburger] vor gericht gestanden sein, vnd da jn ein orteil gesprochen sey vnd das an ewer weiszheit geschoben, das dann Ö.v.S. einbrengen vnd mit den selbigen schub zu ewer weiszheit komen sol1470 MittDBöhm. 6 (1868) 203
- wen wir stadrecht haben und dar uber unser erfarung und schub an dy hern von E.1498 ElbogenChr. 53
- nachdem vnnsere [des Rats von Eger] schub vor alters here fur ewr erbere weiszhait ein rate [von Nürnberg] gangen sein1518 MittDBöhm. 6 (1868) 200
- die appellation aber schube dieses manrechten gehn hinuber fur der erbern manrecht zu T., so gehen ire schube von T. wieder fur das manrecht hie zum E.1525 ElbogenUrb. 25
- eß verordnet auch die herrschaft, dieweil und ir rechtsprecher bißher iren schub und recht zu A. hollen, den mag man noch da suechen und hollen1540 WürtLändlRQ. I 426Faksimile (ca. 50 KB)
VI
appellierende Partei in einem Rechtsstreit
- da muͤssen die schuͤb wenigst in einem vierteljahr einmal den judicem à quo besuchen und nachmals die declaration mit sich bringen1712 Abele,Gerichtshändel I 320Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
VII
Aufschub, Fristverlängerung, Verschiebung (eines Termins, einer Handlung); meist in gerichtlichem Kontext; meton.: Bewilligung eines Aufschubs; formelhaft mit Tag, Zug, Frist
vgl.
schieben (III),
Schubbrief (I)
- spricht einer den andern an umb schuld vor gerichte, ... loukent er aber der schuld, dy schol er vorsachen czu hant in elichem dinge; ist ez aber nicht czu elichem dinge, so hat er des eides schup XIIII tage1357/87 MeißenRB.(Oppitz) III 9 Dist. 1
- K. jude von U. ... hat uns ... demutiglichen gebeten, ... ine des uberkumens als umbe den dritten pfenning schub und zugk zu geben1439 RTA. XIV 265Faksimile - digitalisiert im Rahmen von Czech Medieval Sources online
- das pot kraft sol haben 14 tag. in der zeit sol man dem pot nachgen und das austragen als recht ist, hindan gesetzt was von toten lewten herget ... und anders, das sich mit schub fur mein herren machet1442 LandshutStR. 191Faksimile (ca. 207 KB)
- wir sollen das landrecht gehen lassen vnd nicht schieben und schub geben on merckliche nothdurfft ..., vnd ob wir je schub geben wuͤrden, daß wir dann die vrsach vnd nothdurfft, darumb wir schub geben, in die schuͤb setzen1444 (ed. 1610) KärntLHdf. 21Faksimile - digitalisiert in Kooperation mit der Universitätsbibliothek Heidelberg
- wolt der abstosser alsbald nit kempfen u. lest darnach fragen, ob man ihm icht pillich schup gebe sechs wochen u. drei tag1447 WürzbZ. I 2 S. 1281Faksimile (ca. 172 KB)
- wy hebben eynen schuff in vnsen saken bijs op suntt georii dagh1463 LübUB. X 442Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- so schieb vnd erstregkh ich als ain gesatzter richter ... disen gerichtztag recht vnd sachen biss auf freytag nach sannd bortholomeestag schiristkunfftig ... vnd sol solher schub yeglichem tail an seinen rechten vnschedlich sein1468 FRAustr. II 331Faksimile - digitalisiert im Rahmen von Czech Medieval Sources online
- hetten der rat zum E. gebeten, yn vier wochen schub unde bedenken zu geben1471 ElbogenChr. 141
- wenn grosse schwere sachen fur gericht kumen, die erbe vnd eygen ... beruhrten, so soͤllen die schoͤpfen einen bedacht nemen, vnd nit sehr eylen sondern sich diß vrtheilß zubedenken. vierzehen tag oder lenger eine schup nemen1473 ArchUFrk. 5, 3 (1839) 100
- das die von S. zcu sollicher yrer volfurunge der rechtspruche, der gerichteskuntschaffte unde instrumente, so sye sich beromen unde anemaßen vorzculegene, yren zcogk, schop unde rechte frist haben1474 PössneckSchSpr. I 149
- wil aber der, der den eid zu leisten gelobt hat und tun sol, frist und schub haben, den eid zu leisten, so er das mit urteiln erlangt, so gibt man ime solche frist bis uber vierzehen nachtEnde 15. Jh. LeipzigSchSpr. 65
- ob ein erb ein copy vom inuentari deß verlaßnen gůts vnd da mit schub vnd tag sich zůuerdencken ob er erben woͤll oder nit begerte1520 FreiburgStR. III 10, 7Volltext (und Faksimile) - in DRQEdit
- soll ehaft tading gehalten werden des freitags nach invocavit, es sei den samsall oder schib der herschaftum 1520 OÖsterr./ÖW. XIV 200
- soll dem beclagten oder antworter vff sein begeren ... abschrifft der clage vnd schůb vnd tage (sich darauff zů bedencken ob er die sach rechtlich außfechten, oder sich mit dem claͤger vertragen) gegeben werden1523 Köbel,GO. 16rFaksimile - in DRQEdit
- von der zeit an, so dem appelanten die appelation zuegestelt wierdet, hat er sechs wochen das er dieselb von der regierung erledigt wider zu gericht bringen soll. khan er aber die appelation in solcher zeit nit antworten, so mues er in mittler weil ainen schub von der regierung erlanngen, und dem lanndschreiber (oder im rechten einlegen)1544 Carinthia I 103 (1913) 180
- der beclagt möge schub und tagk nennen biß zum nehsten gericht, und sei er alßdann onegepotten zu erscheinen und antwort zu geben schuldigk1551 Zuzenhausen 732Faksimile (ca. 62 KB)
- wo ... ainem rechtlich notdurft zuefëllt, daz er aus rechtmässigen ursachen aines schubs notturftig wär, der soll es im mit urtail erkant und zuegelassen werden1565 RaurisLR. 227Faksimile (ca. 50 KB)
- im entrechten sollen ... baid tail auf genuegsam furpot mit aller notturft zu recht gefast sein ... und wellicher ... begerret schub und zug zu söllicher notturft, darin soll angesechen werden, ob sollichs auß ainfeltigkait, armuet oder rechter eehafter notturft beschech1565 RaurisLR. 229Faksimile (ca. 50 KB)
- einem jetlichen zeugenfiehrer sollen sein bewerung und weysung zu thun drey dilation und schub nacheinander ... zugelassen werden1567 WürtLändlRQ. I 210Faksimile (ca. 54 KB)
- so dasselbig [Zeugenverhör] in so angesetzter zeit nit geschehen koͤndte, daß er, zeugenfuͤhrer, alsdann die ander oder dritte dilationem probandi, oder schub zur beweisung, mittel eidts begere1589 Saur,Fasc. I 2 Bl. 8r
- so solle nun hinfuͤro alle dergleichen schüb vnd sambsal, es seye in appellation oder sonsten in andern sachen, so von der mehrerin obrigkeit außgehen, am ersten montag zu gericht eingelegt vnd offentlich verlesen werden1622 SteirRefGO. 41
- ir [Anwalt] werden schweren einen eid ... dz ir auch keinen vnnotturftigen gefarlichen schub der sachen begeren ... wölletum 1650 RheinfeldenStR.(SchweizRQ.) 376Faksimile - digitalisiert im Rahmen der "Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen online"
- daß dieses bergwercks verhandlungen und appellationen vor andern erledigt, oder da besondere verhinderungen einfielen, uͤber sechs wochen und drey tage kein schub ertheilt weren solle1663 CAustr. III 165Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- [der appellans ist] von viertel jahr zu viertel jahr schub zunehmen schuldig1688 Beckmann,Idea 104Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
VIII
Abschiebung, Ausweisung (einer Person außer Landes)
bdv.:
Bettelschub,
Hauptschub
vgl.
Schübling (I)
- als die schinder in das lant kament, das man den usz dem slosz Pfeffingen zu schub getän1446 BaselUB. VII 182
- daß sie [dorff und grund-obrigkeiten] wegen der ... allhier befindlichen grossen anzahl dergleichen frembdlaͤndischen und außlaͤndischen bettel-leuthen den erforderlichen schub alsobalden veranstalten1698 CAustr. I 214Faksimile - digitalisiert von der Universitätsbibliothek Heidelberg
- schub, hierdurch werden die bettler von einem ort zum andern gebracht1747 Heumann,Opuscula 701
- den durch schub befoͤrderten ist kein zur gegenwehre taugliches werkzeug zu belassen1801 Kropatschek,KKGes. XV 713Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- wäre es ein fallite, der die hiesigen einwohner geschädigt hätte, so soll die erkannte strafe durch wegweisung über die gränze mittels polizeylichen schubes verschärft werden1817 Tänzer,GJudVorarlb. 450
IX
Vorschub, Förderung, Unterstützung, Begünstigung
vgl.
schieben (V)
- wir sollen und wollen auch ... die nicht recht wollten nehmen ... in unsen schlossen, staͤdten, maͤrkten, landen und gerichten nicht halten, aͤtzen, traͤnken, oder sonst zulegung und schub thun1429 BairLT. II 33
- der tät den stetten groß laid, doch hett er groß schub von den fürsten1452 AugsbChr. III 110
- [dass der Diebstahl] gescheen ist durch ewr schube, hilff, rate und wissen1452 EgerChr. 260
- daß küng Ludwig ... schub und hilf wider sin hailikeit tůn hette1531 v.Watt,DtHistSchr. I 432