Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Katze

Katze

, f.

ahd. kazza, mhd. katze, afries. katte, mnd. mnl. katte (zur Etym. vgl. Kluge20 358)
das Haustier

I im Strafrecht

I 1 im Rahmen einer Strafe; insb. bei der Säckung 
  • so möget ir sie ... als eine kiender-morderin mit einem hunde, schlangen, hahn und anstadt eines affens einer katzen in einen sagk stecken ... und ertrinken lassen
    1594 Berkenhoff,Tierstrafe 111
  • 1762 Wiesand 767 [sachlich dasselbe bei Muttermord]
  • daß die missethaͤterin ... zur richtstatt ausgefuͤhrt, mit einem hund, einer katz und einer schlange in einen sack gesteckt ... und ersaͤuft worden
    1764 Pistorius, Commentatio juridica de processu criminali (Tübingen 1764) 4
  • 1786 Krünitz,Enzykl. 36 S. 243
  • oJ. GrRA.4 II 279
I 2 als Scheinzeuge anstelle nichtvorhandenen Hausgesindes im Fall von Notwehr
  • wer aber bey einem ganz ohne hausgesinde lebenden mann nach der nachtglocke moͤrderlich einfiel, dessen frevel, wenn er umgebracht wurde, bewies der angegriffene so, daß er drey halmen von seinem strohdach, seinen hund an einem seil (hatte er keinen hund, entweder die katze, welche beim heerd gesessen, oder den hahn, welcher bey den huͤnern wachte), vor den richter nahm und schwur
    1788 J. Müller, Geschichten schweizerischer Eidgenossenschaft III/1 (Leipzig 1788) 265
  • oJ. GrRA.4 I 176
  • GrRA.4 II 125f.
II in übertragener Bedeutung

II 1 Strafwerkzeug

II 1 a Schandstein
II 1 b Strafpeitsche, neunschwänzige Schiffspeitsche, auch die damit erteilte Züchtigung
II 2 Gefängnis
  • wohl 15. Jh. WürtJb. 1909 S. 129
  • 1568 ZGO.2 1 (1886) 305 [Strafkäfig]
  • derselbig solle von dem gericht in die katzen gefüert und nit wieder ledig gelassen werden
    1587 WaldkirchStR. 12
  • füert man in ... inn die oberr katz 
    oJ. RChrUlrWürt. 110
unter Ausschluss der Schreibform(en):
unter Ausschluss der Schreibform(en):