Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Kesselfang

Kesselfang

, m.

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zu Kessel (I 1) und afries. fang "Griff"
Gottesurteil, bei dem der beweisführende Beklagte einen Ring oder Stein aus einem Kessel voll siedenden Wassers holt und sich vom Schuldvorwurf reinigt, wenn seine Wunde nach Abnahme des Verbands geheilt ist
  • thit is riucht, as ma ti lessa stride thingia wolle, thet thi onthingere nenna kempa [ni] winna ni thor and thi haldare skel ne winna ti tha ketelfange and [bethe] ther on sken ian
    1166 WestfriesSchulzenr. 21
  • ief di eerfnama dat riucht naet hera wil iefta oen siaen, so aegma him to helpen mit sindriucht: mit ketelfangh, iefta mit wyder corbita
    Ende 15. Jh. Westerland/Richth. 59
  • immers so pynlik ging 'tketel vang toe
    1691 Bekker,BetWeereld I 116
  • der kesselfang: ... eine ehedem uͤbliche art eines ordalii, da jemand einen fang, d.i. griff, in einen kessel siedenden wassers that, seine schuld oder unschuld dadurch an den tag zu bringen
    1775 Adelung II 1561
  • 1781 Scherz-Oberlin 779
  • 1781 Semler,BekkersBezWelt I 208
  • 1786 Krünitz,Enzykl. 37 S. 75
  • 1801 Rößig,Altertümer 331
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