Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Kleinod

Kleinod

, n.

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gebildet aus klein "fein, zierlich" und der Ableitungssilbe -ōdi (Kluge20 376)

I kleine Sache von geringem Wert

I 1 als Teil der Gerade (II) 
  • diz ist daz zu vrowen râde hôret. noch ist manger hande cleinôte, daz in hôret, al ne nenne ich is nicht sunderlicke, alse borst unde schêre unde spêgele
    1224/25 Ssp.(Eckh.) LR. I 24 § 3
I 2 als Abgabe oder Geschenk
  • iuwelck juncvruwe vnde juwelck canonek, wan se erst entfad de prouende vnde dar mede belent werdet, de syn io plichtech to gheuende ore klenode aldus
    1380 CalenbergUB. IX 123
  • dhe klenade, dhe dhe brudegham in der brud hvs zenden schal, schal men gheven in desser wyse: der brud vadere vnde broder en malkem een par hosen, der brud moder een par scho ... den kynderen ... gywelkem enen schillingh penninghe edder een klenade van enem schillinghe
    14. Jh. Schiller-Lübben VI 177
  • eyn juwelk clenade en schal nicht beter syn wen eynes gulden
    15. Jh. Stadthagen 53
  • zinse vor frohne und kleinet ..., welche die güter desselben orts sonsten zu geben pflegen, als flachs, mahn, huner und eier, kese
    1524 Haltaus 1098
  • haben sie sich ... der bodenzinsen an gethreid, gelt und kleinodien ... zu beladen versprochen
    1754 LaupenAmtsbez. 192
I 3 bei Schlachtvieh
  • zu einem halben schoͤpse [mag] ...ein kleinot als entweder die kaldaunen gantz ... oder aber das geschlincke auch gantz ... als lunge, leber, hertze und zwar jedes kleinot um drey groschen ... verkauffet werden
    1677? LeipzStO. 428
  • es soll kein fleischer die kleinod bey der bank feil haben bey verlust der kleinod
    1774 Leipzig/Krünitz,Enzykl. 40 S. 335
I 4
Gemüse und das Land, auf dem dieses angebaut wird
II kleine Sache von größerem Wert

II 1 allgemein
  • hedde eyn berve unverleget man clenode unde pande in siner were
    um 1300 DortmStat. 146
  • [Übschr.:] der dem andern leyhet chlaynod oder ander gut
    15. Jh. Schwsp.(Kurzform II/Eckh.) 120 Kb
  • welcher sonst gelt, cleinat oder varende güeter auf der strassen findet, der soll die nicht verhalten sonder öffentlich bei den kirchen und märkhten verkhünden lassen
    1528 ZeigerLRb. 254
II 2 Reichskleinodien
  • das heiligthumb und die kleinod des heil. reichs ... [folgt Aufzählung]
    1350 Buder 229
  • nu vornemit, waz des konnigis gezcirde bedute. wan her gezcirt ist, so ist her gesmuckit mit funffirlei kleynoten [Buch, Krone, Banner, Reichsapfel, Zepter]
    Ende 14. Jh. EisenachRb. 680
  • so wiil er ... dem choningh ... geben de klenz des richs
    1403 RTA. V 424
  • der selb hyelt dennoch secziklich in seiner gevalt dy küniklichen chlaynet 
    1427/28 AndreasRegensb. 628
  • 1440 NürnbChr. III 376
  • 1782 Scheidemantel,Repert. I 574
II 3 Helmzier
II 4 Preis bei einem Wettbewerb
III abgeleitet von II 4: öffentlicher Wettbewerb, öffentliches Vergnügen
  • als der heylige gottesdienst ... mess, predig ... und andere fürfellige ampter durch rathgehen, clage- und antworthören, zechen, schallspiel, cleinaten ... dänz und andere leichtfertige unnötige gewerb ... veracht werden
    1587 ArchUFrk. 5, 2 (1839) 103
  • soll kein hochzeitt, kirchwey, schiessen, dantz noch kleinot gehallten werden
    1597 SchwäbWB. IV 479
  • daß er [junker] den knechten daß kleinod oder kögelschüb ... zu verleyhen hab
    1606 SchriesheimW. 161
  • wann ... das junge gesind einen tanz oder kleinodien halten wolle
    1698 BadW. 174
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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