Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Krämer

Krämer

, m.

automatisch generierte Links zu anderen historischen Wörterbüchern:

I zunftmäßig gebundener Kleinhändler, der teilweise auch auf fremden Märkten Handel treibt, zU. Kaufmann (II) 
  • item in annualibus festis, quicunque extranei herbarii, qui cremere dicuntur, hic tentoria fixerint, quilibet denarium dabit, item de mensa in foro posita obilum
    Ende 12. Jh. Eichler-Laufner,HauptmarktTrier 62 Anm. 146
  • kramere vel litgebe
    12. Jh. SummHeinrici I 18
  • swelich vnsere cramere chein mezzir tůir vur koͮfet den vmme dru scherf, der gibt quinque solidos dem rathe
    um 1300 Nordhausen/Förstemann,Nordhausen I 1 S. 67
  • um 1300 Hugo v.Trimberg(Ehrismann) II Vers 16715
  • we is borgher to L. unde der cremere inninghe nicht en heft, de en scal van also denneken dinghen, de men bi hunderde vorkoft, nicht mins vorkopen wen sesteyn markpunt
    1302 LünebUB. I 140
  • ein itslich cromer, der sal habin einin ganczin crom adir einin halbin unde dorundir nicht
    1327 BreslUB. 115
  • wir, die krämer von Zürich, nach des bürgermeisters und der bürger zu Z. gutem rat und geheiß eine zunft und gesellschaft gebildet haben ..., wie im folgenden geschrieben steht ...
    um 1330 Gatz,Kauffahrer 125
  • dit is de settinghe der cremere ...
    1375 HambZftRolle 48
  • es ist auch geseczt umb die kremer ..., dye linwat und welisch tuͤch mit der ellen hinmessen, daz die yͤderman daz recht geben suͤllen mit dem elmez
    1387 WürzbPol. 102
  • unter demselben kaufhauß besitzen die cramer und pfragner acht laden, der giltet irr iglichen zinßlichen einen gulden in gold, die sie jerlichen mit dem loße unter sich teilen
    1398 QKulmbach 170
  • Anf. 15. Jh. ApenradeSkra 159
  • 1401 EßlingenUB. II 409
  • 1410/20 HambZftRolle 94
  • dÿ kramerr sullen nichtz anders handeln den rechte kramerey
    1413 OfenStR.(Mollay) 100
  • soe sal gheen vrembt kremer syne kremerie ader velinge uthleggen to vorkopen
    1418 OstfriesUB. I 216
  • 1432 KrakauZftO. 23
  • 1436 Danzig/Gatz,Kauffahrer 125
  • kemen ok vromede kremer, de uppe den sondag oren kram opeden unde uthleden, den schal nement affkopen bii broke
    1451 HildeshUB. VII 23
  • 1451 HildeshUB. VII 35
  • sal man keynen kouffman noch kromer vff deme kirchoffe adir in der kirchen keynerleye ware laeszen veyle haben
    1455? DanzigWillk.(Simson) 27
  • ist gesetzt, dass kain spezier noch krämer im land von hus zu hus gan sol
    1457 GraubdnRQ. I 344
  • 1475 WürzbPol. 175
  • soll ein hock ein hock sein und ein kremer ein kremer sein
    1497/1556 Wertheim 41
  • de der kremere ampt unde kumpanie winnen wil, de schal dat bewysen, dat he echte unde rechte boren is unde van guter handelinghe
    15. Jh. Greifswald/AnzGMus.2 7 (1860) 453
  • die kremer soln uf die sonnabent uslendische kremer velen kauf lassen haben
    1523 MarburgRQ. II 518
  • keen kramer oder gewandschnieder butenhalven den fryen marckte lenger denn 5 dage in ... unsen wickbilde schall verkoͤpen und fry hebben, he hebbe dann boͤrger recht erholden
    1541 HadelnPriv. 33
  • zu gedenken, mit den kremern zu beratschlagen, wie gros sie die krome ufm margt ufschlagen sollen, und was davon zu stedegelt gegeben werden solle
    1548 MarburgRQ. I 372
  • 1553 Bayern/QNPrivatR. II 1 S. 258
  • sich ... die inlendischen kramer ... bisher understanden, nit allain an der kirchweich, sonder bis an den andern und dritten tag darnach failzuhaben und damit dem paursvolk unnutze ding und pfenwerd zu kramen
    1553 Bayern/QNPrivatR. II 1 S. 233
  • 1558 Jülich-Berg/QNPrivatR. II 1 S. 334
  • alle krämere sollen durchaus gute ... wahren, auch rechte gewichte, elle und maße halten
    1616 OstfriesBauerR. 18
  • 1677 CCMarch. IV 5 Sp. 7
  • 1683 Brandenburg/QNPrivatR. II 2 S. 139
  • keiner, der ein handwerk gelernet oder ander gewerbe treibet, kann zugleich kramer seyn
    1695? Leipzig/Ludovici,KfmLex.1 III 967
  • kraͤmer heissen diejenigen, die in oͤffentlichen kram die waaren bey ellen oder pfunden verkauffen
    1737 Zedler XV 1636
  • es ist kein anderer unterschied zwischen den kramern und den kaufleuten oder den insbesondere sogenannten grossirern, als daß sie dem grade nach ... unterschieden sind, indem die ... grossirer ihre waaren allein im ganzen und mit großen summen, die kraͤmer dagegen beydes im ganzen sowohl als einzeln ... verkaufen
    1754 Ludovici,KfmLex.1 III 954 [s. auch Beleg unter II]
  • eingekaufte kraͤmer ... doͤrfen mit nichts handeln, als was ihnen von gnaͤdigster herrschaft oder von den vorstehern der handlungs- und kraͤmerzunft erlaubt worden ist
    1780 Weisser,RHandw. 329
  • 1786 Gadebusch,Staatskunde I 66
  • 1786 Gadebusch,Staatskunde I 137
  • krämer in dörfern und flecken, hausirer, trödler und gemeine viktualienhändler haben nicht die rechte der kaufleute
    1794 PreußALR. II 8 § 486
  • bücher der ... kraͤmer in dörfern und flecken haben keine beweiskraft, wenn sie auch an sich auf kaufmännische art geführt wären
    1794 PreußALR. II 8 § 591
II
nicht ortsansässiger Kleinhändler, der in der Regel nur zu Jahrmärkten zugelassen wird, auch der (als unehrlich angesehene) Hausierer 
  • die chramer, die ausserhalb stent, die nicht purger sind, die schullen geben hochzeitpfenning ze weichnachten, ze ostern, ze pfingsten, igleicher 1 d.
    um 1310? Wien/Keutgen,Urk. 364
  • die cramer auch nicht sollen feil haben in ihren cramen kleine crämerey, die da zugehöret den armen cramern, die da stehen vor den cramen
    1356 NeumarktRb. 243
  • als vil frembder cramer vnnd sonderlich auss dem hertzogthumb Sophoy mit specerey durch das vnnsere lannde zu perg vnd tal ziehen vnnd hausyeren
    1506 TirolHGO. 159
  • 1527 ArchUFrk. 3, 3 (1836) 144
  • die umlaufende kraͤhmer sollen auch nicht laͤnger als acht tage mit ihrem gut umhergehen und da fuͤr vier schilling zu geben schuldig seyn
    1600 CStSlesv. II 279
  • wider die frömbden ußlendischen landstrychenden husierer, krämer und krätzentrager
    1608 SaanenLschStat. 470
  • 1649 KurpfSamml. IV 548
  • allen krämern aussert kesslern, wann sie metall feil haben, solle verbotten seyn zu hausieren
    1654 GraubdnRQ. II 131
  • es soll auch kain cramer oder cramerin noch sonst iemand ander im land hausieren und inen niemand abkaufen
    17. Jh. Salzburg/ÖW. I 248
  • wan außlender in den markt W. komben, es sein lantsknecht, kramer, pettler oder andere haussierer, die sollen sich zu dem marktrichter verfiegen
    17. Jh. Steiermark/ÖW. VI 193
  • wohl aber sind die kramer [die im ganzen sowohl als einzeln ... verkaufen] zu unterscheiden von den kleinen und gemeinen kraͤmern ..., die ... mit kleinen kraͤmereyen [die man taͤglich in der haushaltung gebraucht] umgehen
    1754 Ludovici,KfmLex.1 III 955
unter Ausschluss der Schreibform(en):
unter Ausschluss der Schreibform(en):