Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Markscheide

Markscheide

, f., vereinzelt m., (Markenscheide), f., vereinzelt m.


I das innerhalb einer 1Mark (I 1) gelegene Feld- bzw. Waldgebiet
  • volumus insuper, ut in omnibus terminis suis, qui vulgariter markeschede vocantur, jure gaudeant civitatis
    1252 Westphalen,Mon. IV Praef. 124 Anm. v
  • campum, qui vulgariter markschede nuncupatur
    1264 MecklUB. II 253
  • 1299 CDBrandenb. I 13 S. 131
  • in suis terminis et campispaciis, wlgariter markedschede dictis
    1358 MecklUB. XIV 364
  • 1367 MeißenUB. 31
  • dat ik vorkoft hebbe eyne marcscheide ..., de ... begynnet an de marcscheide [Bed. II] thu K .
    1390 CDBrandenb. I 19 S. 282
  • um 1400 Fidicin IV 3
  • vyr huven, in deme dorppe unde markscheide des dorpes ... gelegen
    1470 CDBrandenb. I 9 S. 204
II Grenze zwischen zwei Gemarkungen, im Bergrecht zwischen Grubenfeldern
  • terminos qui marchscede nominantur inter villam St. et nemus quod vocatur K.
    1211 BergeUB. 44
  • marscheider ... die haben ein steende marscheide gegeben peiderseit
    1325/60 Zycha,BöhmBgr. II 313
  • dez stollin virste sol dy flache marscheyde sin in den czwen lehen
    1368 FreibergUB. II 28
  • 14. Jh. SchemnitzStR. 20
  • flach oder steende marschat 
    1468 Worms,SchwazBergb. 149
  • 1476 u. 1509 Derwein,FlNHeidelb. 201
  • es sol auch der schiner dise taileisen vnnd steend marchschaid aines yeden perkhwerchs ... nach dem conpaß slahen vnnd richten
    1517 MaxBO. Art. 92
  • marscheid. ist, wo sich die massen theylenn, do der lochsteyn stehet. erbstuffen, ist das man den lochsteyn, darauff der merscheyd [Bed. IV] stehet, inn die grůb langt, darbey weißt ein yeder wo sein maß wendet
    1539 Bergwb. 255
  • 1548 ZinnbgwO. 108
  • marckscheide. ist, wo zwey zechen mit einander reinen oder grentzen, oder der ort, wo eine zeche ausgehet, und die andere sich anfaͤngt
    1710 Herttwig,Bergb. 272b
III Grenzfestlegung
  • 1450 DrentheOrdB. 38
  • we dat een marckenscheit begeerth, de sol een rocht ahnsetten ende winnen dat als een lantrecht is
    1454 DrentheOrdB. 53
IV Grenzzeichen, auch im Bergrecht
  • sve malbome oder markstene [aL.: markscede, markstede, vorpele, reinsteine] sat, die sal den dar an hebben, die in ander siet land hevet
    1224/35 (Hs. 1369) SspLR. II 50
  • claget ... ein man auff den andern, er habe ym seine reyen oder sein marscheide an seinem acker zerbrochen, do sal man scheppen zusenden . .., die es beschawen
    2. Hälfte 14. Jh. IglauOberhof 370
V
im Bergbau: das durch den 1Markscheider (I) festgelegte Grubenfeld eines Gewerken
  • dy sebin lehen, dy denne yn der marscheide legin
    Ende 13. Jh. IglauBergR. 278
VI im Bergrecht: die durch Vermessung erfolgende Grenzfestlegung der Grubenfelder
unter Ausschluss der Schreibform(en):