Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Markung

Markung

, f.

altenglisch mearcung, zu 1Mark und 2Mark (I); althochdeutsch marcunga glossiert deliberatio, decretum, institutio, propositum 

I Grenze, offen zu II u. III 
  • partes orationis nebíndit nehéin geméine márchunga zesámene
    um 1000 Notker I 400
  • 1468 MainfrJb. 14 (1962) 89
  • den werd an der Pegnitz, dorauf die markung gegangen wer
    1472 Tucher,NürnbBaumeisterb. 309
  • markung und rainung der fünf ambt
    1499 ArchOFrk. 43 (1963) 85
  • das ein jeder dem andern vber ordentliche marckhung rain vnd stain nit ackhern ... soll
    1559 GeöArch. I 1 S. 371
  • iedes dorf ... soll seine markher ... haben, ... welches ampt ist, uff begeren aller güeter underschiedt oder markhung zue setzen und zue geben
    1627 BaselRQ. II 147
  • falls eine klag-sache strittige rein- und markung, graͤnz, hut, weide ... betrift
    1746 CCBrandenbCulmb. II 1 S. 320
  • berichtigung der markung 
    1811 ÖstABGB. § 851
II Grenzzeichen, 2Mark (I) 
III Festsetzung, Überprüfung, Erneuerung der Grenze und ihrer Zeichen
  • so jemandt marckens von nötten, soll es ahn dem vogt angesinnen, der soll ihme die marckung thun vermitz der scheffen. schwester vnd bruder mögen nur einmal mit einander marckhen
    vor 1563 Untermosel/GrW. II 494
  • 1599 OPfalzLO. 198
  • da einer ein marchung begehrte, aber fählig sein wurde, der solle denen marchleüten von iedem beiwesenden 1 viertl taller zu raichen ... schuldig sein
    Ende 16. Jh. Niederösterreich/ÖW. IX 72
  • wann sie [marker] einer oder zwen umb markung und aussteinung der güetern anrueft
    1616 NeuenburgStR. 111
  • marchung und versorgung der zeunen
    1624 Tirol/ÖW. III 304
  • sollen vier markmeister bestellet werden, die ... denen besichtigungen undt benöthigten markungen beywoh[n]en, steine heben und neue einsetzen
    1698 ErmreuthGemO. p. 87
  • wird auch zur vogtheylichen oder niedern obrigkeit gerechnet die marckung oder stein- und graͤntz-setzung
    1705 KlugeBeamte I2 720
  • zu einer markung, oder einer erneuerung der gränzzeichen müssen alle betheiligten förmlich vorgeladen werden
    1827 BernCGB. 403
IV (umgrenztes) Gebiet einer Gemeinde, Gemarkung (I), 1Mark (I 1), Herrschaftsgebiet, Gerichtsbezirk, auch zu kleinen Ansiedlungen (Weiler, Hof) gehörendes eingegrenztes Land
bdv.: Terminung
  • als fern als unsers gnedigen herrn gericht und markung gehet
    1454/1523 Franken/GrW. VI 13
  • 1512 MittHess. 1893 S. 64
  • 1534 Zehnter,Messelh. 323
  • alle frevel, buessen und straffen in der statt S. und in derselben marckhung, zwing und bännen
    1537 Neckarsteinach 378
  • das niemand keinen ... uf der straßen in der junckhern markungen fangen oder sich einer obrigkeit anmaßen sol, dan die landstraßen sey ihr
    1539 JbFrkLf. 22 (1962) 204
  • im fleckhen oder marckhung deß dorffs
    1553 Fischer,Erbf. II 261
  • die verschreibung stundt, so weitt mein marckhung, zinß vnnd gullt raichtt
    1562/67 Götz v.Berlichingen(Ulmschn.) 131
  • Boxsperg und W. ist ein gericht und gemeindt, auch ein marckung und hatt ein freien zug in beide flecken aus- und einzuziehen
    1578 Boxberg 794
  • das unsere underthonen ... mit verkaufung und kaufung irer ligenden güeter zueinander in die marckung greifen
    1587 WürtLändlRQ. II 648
  • 1589 WürzbDiözGBl. 25 (1963) 164
  • soll keiner kein guott ... außer der markhung verkauffen
    1593 Reyscher,Stat. 501
  • 1593 WürtLändlRQ. II 70
  • nach dem vil weiler, hoͤfe, muͤlinen vnd einoͤdinen ausserhalb deren flecken ... zwaͤng vnd baͤnnen, ligende wohnungen vnd feldguͤter vnd also fuͤr sich selbsten jhre aigene vereinte vnd versteinte marckungen ... haben
    WürtLR. 1610 S. 292
  • marcklosungen, wann vnsere vnterthonen einander in jhre marckungen greiffen, vnd einer, ein ligend gut erkaufft, so nit in der jenigen statt: oder dorffsmarckung gelegen, darinnen er burgerlich seßhafft
    1610 Reyscher,Ges. V 203
  • im flecken R. oder dessen marckung und gebiet
    1615 WürtLändlRQ. II 434
  • 1621 Württemberg/QNPrivatR. II 1 S. 435 u. 442
  • an ... unsere zent G. gehören nachfolgente statt, dörfer sambt ihren markungen, begriff, umbfang und was in ieder markung an höfen ... gelegen
    1663 WürzbZ. I 1 S. 468
  • 1699 Hartmann,WürtGes. II 399
  • daß ein jeder, so weingardt in der ausmarckung hat, den zehenden selbiger marckung gebührlich entrichte
    1759? Heuß,HeilbronnWeinbau 115
  • 1785 Fischer,KamPolR. II 608
  • 1803 v.Berg,PolR. III 549
  • 1807 Reyscher,Ges. IX 124
  • hat jede gemeinde ihre markung, naͤmlich einen in eigenen grenzen eingeschlossenen umfang des staatsgebiets, auf welchem ihre gesellschaftliche verbindung gewurzelt ist
    1807 SammlBadStBl. I 425
V
  • wird auch die marckung der zehende genennet
    1739 Zedler XIX 1284
VI Gerät zur Anbringung einer Markierung auf einem amtlichen Schriftstück
unter Ausschluss der Schreibform(en):