Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Mühlmetze

Mühlmetze

, f., daneben Mühlmetzen, m., Mühlmatte, f., (Mühlenmette), f.


I in einer Mühle (I) gebräuchliches Hohlmaß, nach dem der dem Müller als Mahllohn (I) zustehende Getreideanteil benannt ist
  • swaer vaesen gaerbet der si uz der mul fuͤren wil, der ist dem mulner schuldic von drin scheffel kaern eins maetzen. wil aber er si drinne maln, so ist man im nihtes schuldic wan von dem maln sins rehten muͤlmaetzen 
    1276 AugsbStR. Art. 88 § 6
  • ix lehen silig. ix svmber molendinares, qui dicuntur mulmetzen, faciunt ii svmber i metretulas
    um 1280 MBoica 36, 1 S. 408
  • swer habern ze muͤle renlt [= schrotet] und melt, von dem sol der muͤlner nemen ainen muͤlmetzen habern oder vier haller
    um 1320/60 NürnbSatzB. 129
  • [H. F. verkauft seine Zinse in der Gemarkung: ... 1 Simmer] muelmeczin [Hafer in der Erntezeit]
    1392 QFBistWürzb. V 368
  • wer roggen dar in [wage] schikt, waz ain immi denne wigt, dar an sol man fuͥr den muͥllmetzen sechsthalb pfunt, so das her wider uss gewegen wirt, an dem mele abslahen
    1403 UlmRotB. Art. 267
  • ok schal T. edder de sine de molenmetten nicht voranderen
    15./16. Jh. HildeshUB. IV 591
  • das ain ieder mullner sich von ainem mezen draith zu mallen mit dem mullmezen [aL.: mülmässl] fur die maut vergnuegen lassen solle
    Mitte 16. Jh. OÖsterr./ÖW. XIII 232
  • an ain pranten mezen korn koment 32 mülmezen, davon soll der müllner nemen ain millmezen und das ander soll er dem man threulich bewaren
    2. Hälfte 16. Jh. OÖsterr./ÖW. XIII 316
  • von einem viertel weitzen, so ein buͤrger schroten lest, vns [Landgraf] ein muͤhlmetze weitzen, vnd eine muͤhlmetze kleyen, vnd den knechten sechs heller
    1615 HessSamml. I 531
  • sechzehen mäßl geen an ain müllmetzen, davon soll der mülner nit mehr nemben dann ains
    1630 NÖsterr./ÖW. VII 241
  • muͤhl-matten 
    1688 SammlLivlLR. II 1265
  • es soll der wagemeister, welcher nicht allein wegen der muͤhlen-maͤtze, sondern auch accise und ziese in pflicht genommen wird, alles zum mahlen oder schroten in die muͤhle gebrachte getreyde ... richtig abwegen
    1703 CCMarch. IV 4 Sp. 125
  • auf jeden scheffel getraide passirt der zwoͤlfte theil fuͤr die muͤhlmetze und 2 1/2 pfund fuͤr staubmehl abgang an gewicht
    1822 GesAnhBernb. III 510
II Meßgefäß mit dem Fassungsvermögen einer Mühlmetze (I) 
  • [Übschr.: umb muͤl meczen] ez sol auch ain ieglich richter in dem iar ainste nach der umb saͤzzen rat ... beschawen allez muͤlmaz, ... ob sie ez also vinden ungevaerlich, alz vorgeschriben ist
    BairLR. 1346 Art. 343
  • [verläßt ein Müller die Mühle] so sol er ein mulerat lazzen guͤt und vertig jar und tag ... er sol auch darinne [Mühle] lazzen einen mulemetzen und ein wannen und ein kysse
    1353 EichstättUB. II 414
  • so soll auch der richter quotemberlich die mülmezen und maß bei den müllnern ... die wag und maß besichten, also das si ... ain gerechten prennten mülmetzen und andere maß haben
    1556 OÖsterr./ÖW. XIII 435
  • ein ieder müller soll ein rechten millmetzen haben
    1559 OÖsterr./ÖW. XII 121
unter Ausschluss der Schreibform(en):
unter Ausschluss der Schreibform(en):