Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Notrede

Notrede

, f.


I Erwiderung im Gerichtsverfahren; zu einer Notrede (ge)stehen sich vor Gericht verantworten
  • sone müez ich niemer gesehen, daz si in solher swære vor dem rihtære ze deheiner nôtrede gestê
    Ende 12. Jh. Konr.v.Fußesbr.(1973) 421
  • iuwerre stete wer ich warp, mit den die ez guot hie hânt getân. ir sult mich nôtrede erlân
    1200/10 Wolfram v. Eschenb.,Parzival I 95, 22
  • ist, das mines herren abbates houegesinde gezurnent, darumbe en sullent si zi keiner notrede stan, wande in mines herren kemenaten
    1320 Unterelsass/GrW. I 672
  • hat aber der schultheiß und sin bruder [Kläger] der kuntschafft nit, so sollen sie M.H. [Beklagten] notrede erlaßen
    um 1445 Erler,NeustadtWeinstr. I 33
II meist in Einredeverzichtsformeln: Widerspruch
  • daz ich [dem] A.v.P. ... verchauft han mein wise ... mit allem dem recht vnd dar zů gehoͤrt ze wenden vnd ze chêren ze haben vnd ze niezzen ewichleich an alle noͤtrede 
    1316 BrixenUrk. I 252
  • sulent si dieselben vogtay vnd herschaft vmb dieselben phenning vns wider geben an alle noͤtrede vnd ledik vnd loͤs sagen
    1320 BrixenUrk. I 326
  • wem si ez gebent bey ir ayd oder der merar tail, der mag ez fùrbaz wol haben an notred 
    BairLR.(Schlosser/Schwab) Art. 70
  • daz wir und unser burger ... fuͤrbaz an ansprach und an notrede dorumb beleiben von iren wegen
    1359 RegensbUB. II 146
  • [Eigentumsstreit] waz dann der merer tail ... sagent ... wer es durch recht haben sull der sol es fürbas haben vnd nyezzen an all notred 
    1410 MBoica XVIII 303
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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