Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Nüge

Nüge

, f., vereinzelt auch m. oder n.


I Genüge (I), Hinlänglichkeit, Zufriedenheit, Befriedigung von Ansprüchen; zur Nüge, zu ganzer (guter, voller) Nüge, zu js. voller Nüge und Willen, zu Dank (IV) und zu Nüge, zu Nutz (I) und zu Nüge (uä.) vollständig, hinreichend, zu der Nüge stehen sich genügen lassen
  • were een man deme anderen gheld schuldich, unde dat gheld deme ghenen betalede, deme he it schuldich were, also dat he myd ener noghe uan eme ginghe
    nach 1292 HambStR. 133
  • dartho hebben unß de rad to Luneborch vor sick tor noge unde genßliken entrichtet sovenhundert pundt pennynge
    1293? LünebUB. I 112
  • [Kaufpreis,] de B.M. ... my vnde mynen eruen to nutten vnde to nøghe gantzliken betalet ... heft
    1374 MecklUB. XVIII 495
  • so scholle wy en erst gheuen dusent lodighe mark edder eren willen vnde noghe darvmme maken
    1376 MecklUB. XIX 147
  • were ok dat ... Hinrik vnde Vikke ... dat ... gut ... vorkoften, eer de vrowe ... vorstůrue, so scolde Guslef ... der vrowen ene noͮghe maken vmme teyn luͮbische mark gheldes lyfghedinghes
    1378 MecklUB. XIX 333
  • dyt vorbenomede gud heft my de provest, de pryorne unde dat ghanze convent ... ganzliken degher unde altomale wolbetalet unde noghe maket
    1383 SchleswHUSamml. I 263
  • dat de ... homeister dudessches ordins, und de orde thu Pruczen ... teyn dusent pruczessche mark ... in ener summen, thu ener ganczen nughe, bereth und betalet hebben
    1386 CDPruss. IV 44
  • ik ... betughe ..., dat de erbaren manne ... der stad Lubeke, mi noghafticheit ghedan vnde myne noghe ghemaket hebben vor mynen denst
    1405 LübUB. V 132
  • dat yk ... hebbe gheven ... veertich mark zundischer pennynghe to ener nůghe ende to eneme ghantzen ende
    1412 GarzStB. 24
  • hundert mark lubescher penninghe, de se my ... wol to danke vnde to nüghe bereydet hebben
    1415 CDBrandenb. I 1 S. 174
  • dat yk van ... myme steeffadere, vůlkommene nůghe hebbe untfanghen van myner můder erve
    1416 GarzStB. 28
  • to danke unde tor noghe rede betalet
    1418 SchleswHUSamml. I 286
  • hundert mark ... lubescher penninghe, de my to der noghe wol betalet syn
    1420 SchleswHUSamml. I 288
  • B.H. claghet ouer F.M. dat he em ij mrc schuldich js. F. scal B.s noge maken in xv dagen
    um 1445 Panten,RQNordfriesl. 45
  • all is betalet wal to myner noghe 
    1450 OstfriesUB. I 551
  • wat denne de stede unde de vorsten spreken vor recht af, dar scholden beyde dele ane stan to der noghe 
    Mitte 15. Jh. LübChr. III 109
  • vor twen hundert gude rynsche gulden, ... de wy van om yn redem golde to guder noyge entfangen haben
    1479 DrübeckUB. 128
  • ene summe geldes, die ons tot onsen willen vol ende al wel ter nuege betailt is
    1485 MnlWB. IV 2480
  • so dat se vns vor sodane rechticheiden ... tho gantzer noge in guder muͤnte auergetelt vnd andwordet hebben negenhundert marck lub.
    1496 DithmUB. 91
  • dorvor habenn mir egedachte brüder gegebenn fonff marg, dye ich vonn inn zur nüge entpfangenn [habe]
    1513 KamenzUB. 300
  • dath he ... hundert achteundsoventich marck tho vuller noge upgeboret und entfangen hefft
    1520 Bergenfahrer 202
  • so schall me em beden, dat he den dyk tor nöge make in 14 dagen
    1522 HammerbrökerR. 67
  • engelotten, vnd ... dubbelde kroßaten, tho gantzer voller noghe ... entfangen
    1528 RevalStR. II 140
II in dem Nüge (eines Rechtes) stehen, sein unter (ein Recht) fallen
  • unde szo he nicht mit eynen sulchen alles nicht fullenkomen wurde tho rechte, ... szo mothe dat husz noch stahn unde sin in deme noge der obgemelten gerechticheit der gave unde erffvalles
    1487 MagdebSchSpr.(Friese) 187
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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