Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Opferpfennnig

Opferpfennnig

, m., (Offerpfennig), m.

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I Geldabgabe an den Pfarrer oder die Kirche zu bestimmten Terminen
  • de quodam beneficio 1 denarios qui dicuntur oppherphenninge 
    13. Jh. NotizBlÖst. 5 (1855) 263
  • die opherphenninge unt daz armsêlgiræt
    um 1300 (Hs.) Prl. V. 712
  • so sol ieglicher sinen opferpfennige fürderlich mornes in die bühsse antwürten
    1404 Ulm/Schanz,Gesellenverb. 170
  • so sol ein yegklich person ... dem vorgenanten kilcheren sechs pfenning alle jar in der vasten geben, nemmlich ein fuͥr den kertzpfenning, den andren für den opfer pfenning und die andren vier fuͥr das mal
    1447 SaanenLschStat. 68
  • des sonnendaeges nae sunte mertynsdach translacio geven toe D. offerpennynge die plebaenen van den kercken hyrnae bescreven
    1499/1500 UtrechtBRek. I 2 S. 507
  • in des schatkaste schall de schat der kercken kamen, nömlick de offerpennig to den veer tiden van deme rade gesamelet
    1535 Pommern/Sehling,EvKO. IV 335
  • darhen schal nu ock de offerpenning vallen, welcken up de veer tyden: winachten, passchen, pingesten und michaelis scholen geven alle, de baven twelf jar olt sind
    1543 Wolfenbüttel/Sehling,EvKO. VI 1 S. 77
  • opferpfennig, der unter empfahung des hochwurdigen sacraments in dieser kirchen uf den altar ... geleget wirt
    1572 Mecklenburg/Sehling,EvKO. V 313
  • begebe sich aber, daß ein mann oder weibsperson müllerhantwerks zue dem opfer [zue allen vier quatemberzeiten] nit erschine oder aber den opferpfenning nit schicken thete, so soll dieselbig person ... für ieden opferpfenning ein schilling geltes ... verfallen sein
    1606 Freiburg/Schanz,Gesellenverb. 284
  • daß man dem pfarrherrn seinen decem, opferpfennige und ander gerechtigkeit ... geben [soll]
    1641 MittSächsVk. 6 (1912/16) 220
II wie Opfergeld (IV) 
  • sol der mvͤnzmaister dem bisschofe ze sinen eren gaeben ... ze den wihennachten ein phunt phenninge ze opherphenningen 
    1276 AugsbStR. Art. 8 § 15
  • dazvͦ wellen wir ..., in swelhes viztvm ampt wir choͤmen, daz derselbe viztvͦm vns opfer pfenning, vnd avch pad pfenning verrichten svͤl
    1294 MWittelsb. II 57
  • das weder phiffer, winruͤffer noch waͤhter noch varend frowen zů kains burgers hus gan soͤllend umb opherphenning in ze geben
    1388 KonstanzRbfRotB. 52
  • dat nemet nene opperpenninge engheve, sunder sinem degelken gesinde den mach malk gheven ... ver peinsche penninge to oppergelde
    1428 HildeshUB. IV 20
  • hat er [bauhofs-bedienter] an accidentien, als opferpfenning, pasch-semmel, abtritt der bau-buͤrger
    1766 HambGSamml. II 40
III "Kopfsteuer in Höhe von einem Gulden von jedem über zwölf Jahre alten Juden, soweit er ein Vermögen von mindestens 20 Gulden besaß" Fr. Battenberg, Das europäische Zeitalter der Juden I (Darmstadt 1990) 111
  • wers auch daz ymands vnse vorgenannte judden obir den gulden opperpenig, den sie dem reiche jars plegent zu geben, besweren ... wollte, so sollen wir yne gegen manlicher dar widder helffen ..., daz sie by den alten gesezten juddischen rechten verbliben vngeverlich
    1365 Schaab,GJudMainz 99
  • daz sie [Augsburger] der juden ... geniessen suͤllen was sie muͤgen ... awsgenomen der halben stewre und der oppferpfenning die sie ... dem roͤmischen kuͤnig geben suͤllen von der juden wegen
    1392 RTA. II 318
  • sullen uns dorzu von yedem juden und judin, die bey in wonhaft sind und ouch zu iren tagen komen sind, einen guldein oppferpfennyg uf weynachten ouch folgen lassen
    1392 RTA. II 319
  • das ir die halben judensture und ouch den gulden opperphenning, die ir von den juden bi uch und dieselben juden im von des richs wegen jerlich pflichtig seit zu gebend, uns ... bezalen ... sollet
    1401 RTA. V 226
  • [Verpflichtung des Rabbiners Israel aus Rothenburg,] igliche unsere und des richs rechte, die uns als eym romischen kunig von allen und iglichen juden oder judynnen in deutschen landen, ez sy von nitbezalunge der gulden opperpfennige oder gewonlicher sture ... geburen ..., von unsere wegen inzuvordern
    1407 Schaab,GJudMainz 113
  • daz ouch ein iglich jud und judin, die uͤber drizehen jar alt sind, den guͤldenen opferpfennyng in unser und des richs camer alle jar uf wihennachten ... geben soͤlle; welicher jud aber des almusens lebt, der bedarf solichen opferpfenning nit geben
    1414 HeilbronnUB. I 212
  • nachdeme uns [Kaiser Karl VI.] in unseren erblanden juden zu halten, das recht zustehet, so gebühret sofort uns auch wie in heiligen römischen reich ... die abheischung des jährlichen sogenanten opferpfennings 
    1717 Fellner-Kretschmayr III 297
IV Abgabe als Anerkennung der Lehnshoheit
  • C.v.d.S. drouch minen heere up ... twee linen lands ... om eenen offerpenninc up de passchedach minen heere, ende min heere ... ontfinc C. derof in manscepen
    1357 CartLouisdeMale II 243
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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