Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): 1Ort

1Ort

, m. u. n.

zu Etym. u. nichtrechtl. Bedd. vgl. DWB. VII 1350-1362; zum Ae. vgl. Bosw.-Toller 764

I Spitze, Schneide einer Waffe; auch die Waffe selbst; mit Ort und Ecke (I) mit scharfer Waffe
Sachhinweis: Hyldgaard-Jensen,RechtswortgeographStud. 91-95 (mit Belegen)
  • ordos ende eggia
    1. Hälfte 9. Jh. Heliand9 V. 3697
  • uuêgean mi ... gêres ordun, âhtien mînes aldres eggiun scarpun
    1. Hälfte 9. Jh. Heliand9 V. 9696
  • se ord [des Speeres]
    892/93? (Hs. um 1100) Liebermann,AgsG. Af 36, 2
  • hwasa wif ... nome, sa achte hiu thene boda tha friundum ti sendane, tha friund tha frana; thi frana thet thing alsa nei te lidzane, thet hi tha osa mith sine etgeres orde reka muge; thi frana hia therut til nimane [wenn jemand eine Frau (gefangennimmt und) ... vergewaltigt, so soll sie ihren Verwandten (und sollen) die Verwandten dem Frana einen Boten senden. Der Frana soll (dann) das Gericht so dicht (an den Ort ihrer Gefangenhaltung) legen, daß er die Dachrinne mit der Spitze seines Speeres berühren kann. Der Frana soll sie kraft der königlichen Gewalt herausholen] 
    um 1300 HunsingoR. 72
  • chlagt ainer den andern an, er hab in gewunt mit gewaffenter hant und mit scharffem ortt, daz sichtig pogwunten sind, und beschuldigt niemant mer da mit, dann den ainen, und spricht dann iener, er hab sein nicht getan, dez laugen sol man fùr gůt nemen mit seinem ayd
    BairLR.(Schlosser/Schwab) Art. 164
  • thi vnriuchta ber mith edze and mit orde ... bote fiower pennyngar [unrechtmäßige Bedrohung mit Schwert und Speer ... die Buße vier Pfennige] 
    14. Jh. EmsigerR. 76
  • theth is thi alfte dom, thet alla dadslachta, ther schia mugath mith egh ieftha mith orde, mith stoc ieftha mith stene ... allegader mith fulle ielde to ieldene, thet is mith en anda twintich mercum [dies ist die elfte Rechtfindung: daß alle Totschläge, die mit Schwert oder Speer, mit Stock oder Stein verübt werden können, ... sämtlich mit vollem Wergeld zu büßen sind, das ist mit einundzwanzig Mark] 
    Mitte 15. Jh. EmsigerR. 208
  • [bei Verletzungen:] is dar denne ene lemede van gekomen, so mot men daraff wedden mit x mark sulvers; is dar mede egge und ort, is dre mark sulvers; bloet unde blaw dre pund
    1458 LübRatsurt. IV 31
  • das H.V. dem E.S. ettlich straich gab mit scharffem ort 
    1491 Indersdorf II 175
  • na deme H.P. der slachtinge tostunde unde dar doch neyn blodich noch blauw mede wer, ok mit egge unde orde nicht wer gewracht, ßo mochte H.P. mit twelff schillingen lubesch dar aff scheden
    1492 LübRatsurt. IV 252
  • in einem openbaren gehegeden gerichte, dar wi stede und stoel nha gewondtlicher wise ... na pinlicher clage schwerdes oerde und thom halse beseten ... hadden
    1544 JbOldenb. 15 (1906) 202
  • noch fragede L.W. eines gerechten ordell na pinlicher clage und swerdes ordes, offte se ... deße ordell sindt alle beorkundet und bevol nha pinlicher clage unnd swerts egge und orth 
    1553 Engelke,GogerichtDesum 61
  • de man mach an siner huß-frouwen, unde kinderen, unde an alle sinem gesinde, dat mit eme in der gemenschop is, nicht hillig broͤke vorwerken: jdt were den, dat he se wundede, mit ort, unde egge, edder ock laͤm schloͤge
    1593 JütLow.3 II 82 § 1
  • doͤdet he [Mann, auf dessen Acker das Tier eines anderen gelaufen ist] dat vehe mit egge edder orde, so betalet het dat vehe, unde betert dartho dre marck
    1593 JütLow.3 III 52 § 4
  • so wie enighe wapen draghet, daer die oort off gaen mach duer dat yser dat hangt voir traethuys ..., verbuert iii lb.
    oJ. Rotterdam/MnlWB. V 2010
II Kleiderzipfel, hier in der Rechtssymbolik des Übergabevorgangs
  • noverint ..., quod nos ... donamus et, sicut moris est, cum manu et cum veste, quod dicitur mit deme orde, ... nostrum hominem
    1313 DOrdHessenUB. II 158
III Ecke; überwiegend in Verbindung mit der Zahl 4 und in der Übersetzung von intra quatuor angulos/acies zur Bezeichnung des Marktplatzes
  • quod nullus solvere faciat saccum vel prebeat, quod dinghent dicitur, vel emat aliquo modo annonam, antequam venerit in quatuor angulos sive acies, oͮrde dictos, sub pena x solidorum
    1351 WismarBürgerspr. 247
  • des huses lengin von dem turn bis herfúr an desselben huses ort sol gelych drysig schůch lang sin
    1366 EßlingenUB. II 69
  • [als Todfallsabgabe steht der Äbtissin das Besthaupt zu:] da aber khein vieh vorhanden, alss dann an federbetten, pfulben, küssen oder sonsten was vier ort hat, allwegen nach dem besten stuckh das besser hernacher aussziehen vnnd zue jren handen alss ein vahlguet bringen
    1594 Elsass/GrW. IV 67
IV
Platz, Stelle, auch bezogen auf eine Institution; häufig in der tautologischen Doppelformel Ort und Ende (III 1) 
  • welken breff wi in allen orden und enden ungeseriget funden
    1473 Mensing
  • so der briff die [streitige] wese an keynem orte benennet, so mag her darmete nicht bewisen, daz dy wese lehengud sy
    1474 PössneckSchSpr. I 71
  • jn sulken vellen [Notwehr ohne Zeugen] is antoseende ..., welker deel ok vth vorghanden geschychten meer gelovens, orsake, bewegynge, vordels edder nůttes hebben moge, den anderen an deme orde, alse de daͤt gescheen is, to ... benoͤdigen
    1510 BambHGO.(Barkhusen) Art. 169
  • nademme dat de gemeine ervesaten des bleckes tho Lunden uns in etlicken nohtsaken tho erkennen gegeven, dat se liggen vp dem ütersten ohrde in dem lande
    1529 LundenStR. 200
  • die junckhern sollen die malefitzische personen greifen ... und furter dem freischhern heraus an gewonliche orter fur die flecken liefern lassen
    1539 JbFrkLf. 22 (1962) 202
  • [nach dem Aussterben des Mannesstamms] sollen vnnser oesterreichische lannd fallen ... an die ort und ennde, dahin sy von recht ... wegen gehoͤren
    1543 Schrötter,ÖStaatsr. V 405
  • dazu brauchen die papisten gegen uns evangelische solchen ernst, das sie uns nicht wollen auf ire vermeinte geweihete kirchof lassen begraben, das, wie sie fürgeben, ire heilige orter nicht mit unsern leiben möchten verunreiniget werden
    1554 Magdeburg/Sehling,EvKO. I 2 S. 451
  • so wider ein gantze gemeyn proceß außgehen, ... soll der bott die keyserliche brieff oder proceß zwifach an das rhathauß daselbst oder, so in demselben flecken kein rhathauß ist, an die pfarkirchen oder an ein ander offen gemein ort anschlagen
    1555 RKGO.(Laufs) I 38 § 15
  • so aber das hauß vor ime beschlossen oder daß er nicht eingelassen würde und villeicht sich niemandt wolt sehen lassen, soll der bott einen oder zwen der nachtbarn, so er ungefehrlich haben mag, zu ime beruffen und die brieff oder proceß an das hauß kleyben oder anschlagen. Wo aber jemandt vorhanden und doch nicht aufthun wolt, alßdann soll er die brieff oder proceß an die thür, fenster oder an eyn ander ort des hauß legen oder stecken und davongehen
    1555 RKGO.(Laufs) I 38 § 18
  • da ... gaistlichen ... offentlichen an weltlichen orten, in den ... leutgebheusern, oder weltlichen besammlungen ... fluechen wurden, die sollen der weltlichen oberkait ... angezaigt ... werden
    TirolPolO. 1573 Bl. 3v
  • der sallmeister ... soll vleissig aufsicht haben, das ... niemand einiche tisch oder platzen einneme, dazu er nit verordent, sonder ein ieder an seinem gebuerlichen ort sich finden lasse
    1574 Sallmann,VerwJülich 93
  • todemme, so jemand ahn andere orter etwasz clagede, dat holtings saichen weren, sol dauor einen dubbelden brocke ... to erleggen schuldig seyn
    1577 Westfalen/GrW. III 211
  • hetten sie [ausländische legaten] aber bey der key. may. und ständen samptlich zu schaffen, so pflegen sie ihre credentz abgesondert an bede ort, als key. may. reichs-hoff-cantzley und dann der meyntzischen cantzley, zu übergeben
    1577 RTTraktat(Rauch) 90
  • [sollen die gerichtz prothocolle] an einem verwarlichen ort ... in behuef der partheien hingelacht werden
    1578 Engelke,GogerichtDesum 71
  • soll die sache ... an einenn unvordechtigen gelartten ordt zum urtheill vorschicket ... werden
    1592 StralsGO. Kap. 12
  • aller gwalt und fravel ... soll höher ... gehalten werden ... wan es ... beschicht in der freiung oder an befreiten orthen 
    1599 NÖLREntw. V 17 § 6
  • seind sie schuldig wäld- oder zimmerholz, so man zum schloß nothdürftig ist, zu hauen und zu führen an ort und end, da man es mit wägen oder rädigen hollen mag
    1613 JbLiechtenstein 6 (1906) 29
  • wvrde auch ein schiffer an oͤrthen vnd enden, da er vnd sein steurmann nicht genugsamb kuͤndig, vnd er piloten haben mag, sich deren nicht gebrauchen, so soll er vmb ein marck goldes gestrafft werden
    1614 HansSeeR. III 18
  • daß auch dieselbige, welche auf befriedigten und bekleyeten oertern wohnen, ihr vieh darauf behalten ... sollen
    1623 StapelholmConst. 650
  • wilen dise frauw mit vil und starkhen indiciis bezogen, das zeichen der unholden an ihr erfunden, haben mgh. erkendt, das diese frauw nit in das gewicht [!], sonder an orth und end, wo weder leüth noch vich wandlen, durch den scharpffrichter vergraben werde
    1651 Schacher,HexenwLuzern 47
  • die bezalung ist ein wiedererstattung dessen so man schuldig, und in derselben darauf zu sehen ... zu was zeit und ort die bezahlung beschehen
    1654 NÖLO. II 22 § 1
  • wer sich auß gebrechen seiner vernunfft ... umb das leben bringet ... mag durch ehrliche leuth ... christlicher ordnung nach auff ein geweychtes erdreich, doch ... nicht mit gepraͤng, noch an vornehme oerther begraben ... werden
    NÖLGO. 1656(CAustr.) 69 § 7
  • umbstaͤnd, so die straff ... beschwaͤren ... wann einer die missethat an geweyhten, befreyten oder sonst hohen orthen ... begangen
    NÖLGO. 1656(CAustr.) I 45
  • wann nun der maleficant derselben [verbrechen] bekandtlich, so steht der burgermeister von seinem orth auff ... und redet ihn [reichsvogt] an mit dißen worten
    1673 SGallenStB. II 175 [ebd. 69 u. 173]
  • wann de dick gräf up den ohrt des dicks edder up den weg kömpt, da he aver schauen will, so sette het twe vorschauers voruht
    Anf. 18. Jh. (Hs.) Detlefsen,Elbmarschen I 365
  • wir wollen in gnaden geruhen, denen in unsern dortigen königreich vergleiteten juden einen ort anweisen zu lassen, wo sie ihre toten begraben können
    1703 Schnee,Hoffinanz V 20
  • ein jedes gericht ... zubeobachten schuldig ist ... ob die that bey tage, oder nacht, an einem geheiligten, privilegirten, oder nur schlechten ort ... begangen worden
    1707 SudetenHGO. Art. 5 § 21
  • dass obstehendes durch underschribenen an 5 underschidenlichen orten auf dem marckt zu E. offentlich sey ausgerufen ... worden
    1757 Niedersimmental 182
  • die fragstuͤcke sind beylaͤuffig: zu was zeit, an welchen ort, und enden er den raub begangen
    1769 CCTher. 96 § 4
V Ortschaft; selten: Stadtteil, Hauptort (I); offen zu IV 
  • daz wart gelazen [an die Parteien] ... an dem orte von Schaffusen
    1260 CorpAltdtOrUrk. I 77
  • di grôzede der stat [Rôme]: wan si hate vir orte und ûz iclîchem orte sint drîe tageweiden in den andern
    1343/49 Mystiker I 25
  • [bei Kondominium:] so umbe daz lantgerichte mit der lantbete zcu Fryberg sal dem volgen, dem der ort des landes zcu Mizsen zcugeburet vorczustehende
    1379 FreibergUB. I 96
  • als ... unser liber oheme und der erwirdige ... G. bischoff zcu N. ... getedinget habin, das wir dy orterunge unser lande machin und uch die als morgin beschrebin senden sollen, also ortern und machin wir die als hie nachgeschrebin stehet: czum ersten oertern und slahen wir zcu dem orte und lande, daz ir bysher ynne gehabt habit, Dornburg hus und stad
    1415 JenaUB. II 34
  • alle eingerissene ausslender, oder uff andere orter verbante
    1501 JbWestfKG. 16/17 (1914/15) 101
  • dessglichen sollen ander vom adel zu Schwynfurt orter und hauptlut verorden und eynig werden, wie sie obgemeltermass von irentwegen zwen zu dem gemeynen gericht verorden und verlegen sollen, damit irenthalben desshalben nit mangel sy
    1507 Scheel,Schwarzenberg 354
  • ordnen wir, dieselbe form fürthin zu halten, nichts desto minder vorbehalten, was sonst von eines jeden orts gewohnheit zu halten wäre
    1512 RNotariatsO./QNPrivatR. II 1 S. 96
  • manrecht aber ist ein urkund, wie einner sich bei zeitten seins verstands und an den ortten do er gewesen gehalten hab
    1526 MosbachStR. 594
  • wir für ... gut ermessen ... den erbern bundtsverwandten stetten ainen gemainen stettag an gelegen ort und malstatt zubenennen
    1527 UrkSchwäbBund. II 313
  • findet es [angeschossenes Wild] aber ain gemainer man ... auf seinen gründen, ... soll ers nicht heben, sonder dem herren des orts anzaigen
    1528 ZeigerLRb. 235
  • die gefreyte reichsrytterschaft der sechs ort in Francken
    1539 JbFrkLf. 22 (1962) 205
  • dar mag niemand up Ruegen nie mölenlagen leggen edder mölen buwen, dar oldinges niene mölen ... gelegen hebben, ane furstlicher gnaden und des ordes des gemeinen adels und der andern im lande bigelegener heerschop vorweten
    vor 1531 RügenLR. Kap. 97 § 7
  • nachdem sich etwo zutregt, daß ein churfürst, fürst oder fürstmessig nit alwegen an eynem orth, sonder je zuzeyten an dem und dann an einem andern ort sein hoffhaltung hat, in disem fall soll sich der bott zuforderst woll erkündigen, an welchem ort derselbig ... sich den mehrertheyl des jars mit seiner hoffhaltung enthelt, und dann dasselbig ort für sich nemen und obgemeltermassen sein execution thun
    1555 RKGO.(Laufs) I 38 § 3
  • wann aber die gemeine visitation volendet, soll dieselbe hernach in zehen jahren, an orthe oder kreise, wie folgt, reiterirt werden
    1573 Brandenburg/EvKirchO. II 359
  • in dise zent gehören nachvolgende ort und flecken
    1576 WürzbZ. I 1 S. 378
  • soll einem jeden erlaubt sein, vor des überfahrers gebührlichem richter oder an dem ort er damit betreten ... rechtlich zu klagen
    1577 RPO./QNPrivatR. II 1 S. 71
  • bey einem jeden ort vnd bey jeder commun
    1599 OPfalzLO. 78
  • wann ein letzter willen an einem andern ort, wonicht dise, sondern entweder mehr oder wenigere zierlichkeiten erfordert werden, ufgericht ist, so mueß der richter auf desselben orths recht und gewohnheiten sehen
    1654 NÖLO. III 31 § 1
  • an die ... loͤbliche ritterschafft in Schwaben und andere benachbarte orte 
    1654 Moser,StaatsR. 32 S. 149
  • ansehnliche disem schwaͤbischen crays incorporirt geweßte staͤtte, herrschafften und orte 
    1709 Moser,StaatsR. 27 S. 41
  • privilegirter ort. ist ein ort, welcher besondere freyheiten hat so, daß er mit einem besondern frieden befestiget ist
    1762 Wiesand 857
  • nach der regel muß man bey bestrafung der verbrechen auf die gesetze desjenigen orts sehen, allwo das verbrechen begangen worden
    1783 Quistorp,GrundsPeinlR. 171
  • die entfuͤhrung setzet vermoͤge ihres begrifs zum voraus, ein wegbringen nach einem entlegenen ort 
    1783 Quistorp,GrundsPeinlR. 978
  • die persoͤnliche faͤhigkeit der fremden zu rechtsgeschaͤften ist insgemein nach den gesetzen des ortes, denen der fremde vermoͤge seines wohnsitzes ... unterliegt, zu beurtheilen
    1811 ÖstABGB. § 34
  • [beim eigenhändigen Testament:] die beysetzung des tages, des jahres, und des ortes, wo der letzte wille errichtet wird, ist zwar nicht nothwendig, aber zur vermeidung der streitigkeiten raͤthlich
    1811 ÖstABGB. § 578
  • vertraͤge muͤssen zu der zeit, an dem orte, und auf die art vollzogen werden, wie es die parteyen verabredet haben
    1811 ÖstABGB. § 902
  • [bei fehlender Bestimmung des Erfüllungsorts] werden unbewegliche sachen an dem orte, wo sie liegen; bewegliche aber an dem orte, wo das versprechen gemacht worden ist, uͤbergeben
    1811 ÖstABGB. § 905
VI
Teil der schweizerischen Eidgenossenschaft, Kanton (III); offen zu V 
  • durch der eidgnossen botten der siben orten 
    1465 AppenzUB. II 1 S. 201
  • wöllich stett vnd länder vnd örtter vnsern vnderthanen ... nützit an den erlittenen kosten geben, denselben sol hinwider von den vnsern ouch nützit an kosten geuolgen
    Ende 15. Jh. LuzernStR. 92
  • die 12 ort der eidgnoßenschafft
    1535 AnzSchweizG.2 10 (1906/09) 40
  • wir von stett vnd landen der acht alten orten vnser eydgnoschaft ratsboten
    1539 BremgartenStR. 95
  • schweren dieselben ... deß lands und orts gute bruch und freyheiten zuhandhaben
    1616 WaadtStat. 8
  • ich ... der siben orten der eidgnossen landvogt
    1693 SGallenOffn. II 355
  • fragt sich nun, wan einem orth der eydtgnoßschafft von jemand solcher gwalt oder vnrecht bescheche, daß solches orth die waffen ergreiffen thäte, ob dan ohne vnderscheid alle übrige orth auff beschechendte mahnung demselbigen ... zu helffen verbunden seien
    1696 Büeler 145
VII Ort Landes Landstück, auch: Grundbesitz
  • dat M.P. mit synen erven gesettet ... hefft synen gantzen ord unde erve
    1414 AnklamStB. I 128
  • hebben ... in weren gegeven den ord landes tusschen den twen Hemberghen
    1477 MeppenUB. 309
  • [Zuweisung:] alle jar ein ort holz, darus man 20 clafter machen möge ... in iren welden und enden, da solchs tur ein forstmeister gelegen sin würt
    1539 RheinfeldenStR.(SchweizRQ.) 286
  • in diesem dorff wohnet der schultz, der den ortt landess innehatt
    1577 InsterbUrk. 96
  • [Grenzsache wegen] eines ohrt holzes
    1647 ProtBrandenbGehR. III 667
  • ein orth landes ... von 26 3/4 quadratruthen
    1666 Rehme,LübGrundh. 35
VIII Standplatz eines Händlers
  • wanne ouch einre ein ort koufft hat, der sol, die wile er es hett, nieman intriben noch kein geteiltes geben. were es darüber, das es einre nit tůn wolt, so mag es einre dem örtermeister klagen. der sol ime gebietten dannen zů gonde by zehen schilling ... ouch sollent die, die örter kouffent an dem mentag kein übertrag machen, das keinre den ander ere mit keinen furwortten, daz den ortener davon verslagen möhte werden und den andern in iren seckeln heimlich noch offenlich nemen
    1317/19 StraßbUB. IV 2 S. 248
IX heimlicher Ort Geschlechtsteil, Scham
  • [wird eine Frau wegen Milch in den Brüsten verdächtigt, eine heimliche Geburt gehabt zu haben, und läßt sich dies nicht zweifelsfrei feststellen,] so solle dieselbig dirnn, vmb grundiger sicherheit willenn, durch frauenn, des verstendig, an solchenn heimlichenn ortten besichtigt, daraus gruntlich erfarnn mag werdenn, ob sie ein kindlein gehabt hab
    1507/32 BambCorr. 122 (zu Art. 44)
  • darna hefft se eme in des düuels namen an synem heimliken orde einen grepe gedhan
    1587 Mensing
X Ende (vereinzelt auch von Gegenständen), Rand, Grenzlinie, Grenzpunkt
  • ok we hir kolen bringhet in sacken, de sacke scholen wyd wesen lakens wyd unde twe elne lank, by vorluse der kolen, unde scholen de sacke up beiden orden binden
    1450 BremRQ. 262
  • unser gerichte oberst und niederst, uber halß und hand von unser stad I. antretende biß an die hernach gemelten örter und grencze
    1480 JenaUB. II 281
  • de stadt Lubek, als eine eggestadt des hilgen ro. ryks, lycht alhir am ende unde orte dessulven
    1522 HanseRez.3 VIII 260
  • wir sind arme purgfrider in ainem wilden tal und am ort des lannds gelegen
    1525 ActaTir. III 155
  • [Grenzbeschreibung:] eine umbschutte eiche mit drei creutzenn, welche ist desz vonn T. unnd des vonn D. ein orth 
    1566 InsterbUrk. 83
  • so derselbig nit kan erwysen ... das sin stuck bis an das ort und march, so er ine zugeeignet, gange, soll er vellig erkent werden
    1576 JaunLR. 41
  • [ein] acker ... stosst mit dem obern ort an die viechgassen ... mit dem untern ort auf H.
    1581 Rockinger
XI
Abschluß, Erledigung
  • [sie haben es] czu statt, art vnd end bracht
    um 1540 ZMährSchles. 8 (1904) 181
  • fähl ..., die ... nit zu orth gebracht, noch abgehandelt sein
    1561 EderRel. I 20
  • der soll daz in jarsfrist melden ..., und ob er es nit gar zu ort pringt, so soll es doch so vil üeben, daz er sein meldung ... in ain ... getächtnus bringen und söllichs mit vergëssen nit in verjärung kumen lassen
    1565/1624 RaurisLR. 216
  • sollen demnach beyde sachen ... auff einmahl mit endlichem vrtheil zu end vnd ort gebracht vnd entscheiden werden
    PreußLR. 1620 I 28 § 3
XII im Bergrecht: Abbaustelle, Ende eines Grubenbaues
Sachhinweis: Veith,Bergwb. 355-360
  • buwet der nufenger di sebin lehen mit drien schechten, vuntgruben unde czwei endilste lehen, der urbarer mag in nicht hoher gedringen, ein lehen mit drien ortern, eine lehenschaft mit eime orte 
    Ende 13. Jh. Zycha,BöhmBgr. II 27
  • daz lehen hat syben lochtyr zcu rechte. eyn ort daz hat dry vyrteyl eynes lochtyrs
    Mitte 14. Jh. FreibergBR. 294
  • wo sy [steiger] fynden lehenscheffte oder orter, dy man verleihen mak, so sullen sy offenlich manen den perkmeister daselbst, oder ... dy hutlewte an seyner stat, daz sy das, daz czu leihen ist, innewendik der vierden stunde verleihen, dy da nehst tagz und nachtes kumet
    1406/07 BöhmBergR.(Gelnh.) 221
  • daz man verleihen sal lehne und lehenscheffte und orter ane der gewerken widerrede, wann dy lehenhewer machen wider fruchtik vil unnuczer bergwerk mit yrer steten arbeit und mit kleyner koste
    1406/07 BöhmBergR.(Gelnh.) 243
  • derselbig der da bauen will, der soll dem richter das anzeigen und sagen, er woll die grueben oder das orth belegen
    1449 (Hs. 1756) SchwazBergO. 1449/1756 Art. 1
  • ein islich perch in siben lehen geteilt schol czu rechte czu dem ministen haben drei schecht und in iglichem lehen drie orter und in islicher lehenschaft ein orte, und mag nicht furpaz petwungen werden
    1. Hälfte 15. Jh. Zycha,BöhmBgr. II 10
  • so mogen dy gewerken des erbstollens, ap das ercz und der gang wol breiter ist, iren stollen nicht weiter nemen ... dann eyns gewonlichen orts breit, in maßen sy den vormals getriben haben
    1476/85 FreibergBUrt. 347
  • eyn straß ist, wenn man ein ort teilet also, das einner mit einem sitzort wegferet, vnd der ander die straß hinnach treibt so heyßt dann das oberteil eyn sitzort, dz vnder die straß
    1539 Bergwb. 253
  • begaͤb sich dann, das etwo ein junge grueben durch ainer aͤltern grueben gemessen perg und recht durchfur und pawet, es wer under sich, yber sich, oder neben sich; so sollen derselben jungen gruben solche jre erpawten oerter beleiben, und zusteen, solang bis das ain andere zue jr kombt, die besser recht darzue hat
    1551 SalzbBergO./Lori,BairBergr. 212
  • da ein erb-stoͤllner in seiner vierung ein ort liegen laͤsset, und ein anderer nimmet es auf: so ist der aufnehmer, so lang das ort in des stollns vierung bleibet, die wasser-seyge zu bezahlen nicht schuldig
    1749 CAug. Forts. I 1 Sp. 1414
XIII Stelle in einer Rangfolge
  • nu ge sweotule geseoð soðne dryhten / on swegl faran; sigores agend / wile up heonan eard gestigan, / æþelinga ord, mid þas engla gedryht
    2. Hälfte 10. Jh. (Hs.) AgsPoetRec. III 17
  • nach dez leres Richartes wort / het allis geriht drivalt ort / wan ez ist alsvs geleit / in drier hande vnderscheit / wan daz erst geriht alleine / ist vnd heizit gemeine / daz div cristenheit haltet / und nach gewonheit waltet / da si man die liute twinge
    1293 Langenstein,Martina 202 V. 75
  • 3tio haben verschiedene auf denen herrschaften die erste orth deren vormerkungen bey dem weiß pothen untermarschallenamt, oder denen grund büchern occupiret
    1713 Hüttner,TacHyp. I 18
XIV eine Münze mit dem Viertel des Wertes ihrer Bezugsgröße
  • sô wil ih, daz ir cellent / darumbe mit gedinge / mir zwêncic shillinge. / des enlâze ih niht ein ort 
    1240/60 Froning I 234
  • [Zoll:] swer haevt da fver fvert aufwerts, von der haut i ort 
    um 1280 MBoica 36, 1 S. 495
  • wie von einem orte ein helbelinc / wie von dem helbeling ein pfenninc
    1300 Hugo v.Trimberg(Ehrismann) I Vers 4528
  • ainen weingarten ... da man von dient alle jar ze perchrechte in dem lesen drev virtail weins und ain viertail ains viertails und ain ort, und drev ort ze voitrechte
    1332 SPöltenUB. I 302
  • [Münzordnung: die Pfennige] suͤllen haben zwen rizz und acht oͤrter 
    1334 ZFerd.3 42 (1898) 188
  • ez ist zewissende daz H. und H.v.H. gebent nu an die ix vierteil habern j sester habern und an die vii 1/2 ß gend si och xj dn. und ein ort 
    1372/76 FarnsburgUrb. 34
  • do man von dem egenanten unserm weingarten alle jar dint ze rechten perkchrecht ... ein halbs virtail weins und ain halbs ort ze voitrecht
    1373 SPöltenUB. II 148
  • da kund ie dz mes umb ein guldin, ein ort und ii ß
    1386 ZürichStB. II 287
  • ein quinsin tůt 3 1/2 pfúndige und ein ort 
    1402 RTA. V 301
  • das men czu Thorun und Danczik in der muͤntze schroten sal uff 10 an eyn orth 
    1429 HanseRez. VIII 448
  • i oert van een leu
    1437 Fruin,Dordrecht I 273
  • van nyeu gewichten te ghieten ende te maken ende teyken daerop te setten, van iiii pont nederwart, van stick een oert van een stuyver
    1450 Fruin,Dordrecht I 296
  • die mark ist gerechent umb 6 gulden und umb 1 ort 
    um 1450 Tomaschek,Wien II 73
  • die gotzhawsmeister geben im alle quatemper 1 ort eins gulden vom salve zu lewten
    1464 BayreuthStB.1 333
  • alle grote frombde schepe, de van buten inkomen, de sollen inkomen up oeren gewontlicken tollen und geven enen guden oert goldes to voertollen, so wat se oick geladen hebben
    1465 OstfriesUB. I 721
  • elc pont voirscreven is een oert van enen ouden vranckrijcxschen scilt
    um 1500 Fruin,KlSteden II 25
  • so der puͤtel das halssgericht verkundigt vnd darzu gepeut: fur sein lon einen ort eins guldein
    1507 BambHGO. Art. 263
  • ßo imant kem, der wortzeichen brecht, das solliches [angeschwemmtes] holz sein wer, ßo sol derselb geben von einem ort ein weissen pfennig, ßo sol in sein holz fol ligen
    1536 Schlesinger,Weist. I 181
  • by peena van een oert goldts
    vor 1537 LeeuwardenStR. Art. 49
  • aber die grobe muͤntz derer koͤnige vnd fuͤrsten auch anderer, als gantze und halbe guͤlden-groschen vnd oerther, so unserem schrot und korns gemaͤß, sollen ganghafftig bleiben
    1542 CAug. II 747
  • darkegen sol der schuldiger die zait, dieweil er im gefengknisz ligt, einen iedenn tag vnnd nacht ein ortt losz sitzen, vnd an seiner schult ime abgezogenn werden
    1543 ArnstadtStR. 79
  • ock scholenn die gesellenn unnsers handtwercks, weliche sich vonn fromeden hovet- und krigeslüden allemal lichtferdig laten annemen unnd einenn orthinn eder mer up die hant entfangen unnd vonn dem arbeide lopenn, inn de straffe meister unnd gesellen vorfallenn
    1555 HambHandw. 589
  • derselbig schöpf hat von seiner gemain jerlich vier gulden ein orth an gelt zu lohn
    1575 WürzbZ. I 1 S. 84
  • bey straf eines ohrtes eines guldens
    1577/83 LünebRef. 807
  • ein denaris is ein ort brabants. uytter calculatie van den vlemschen ende orcken, bevindt men dat eyn clein boet is twelff stuver brabants, min einen vlems, dat is, min dry ort brabants. ein orcken off vier vlemschen maecke dry stuver brabants
    16. Jh.? LimbWijsd. 175
  • die wechsel-briefe, welche in muͤntz- oder courrenten gelde zu bezahlen lauten, sollen in dem koͤnigreich Preussen, mit pohlnischen und preußischen oertern und sechs-groschen-stuͤcken bezahlet werden
    1724 Siegel,CJCamb. I 115
XV
ein Viertel einer Maßeinheit
  • daz die saltzlu̍te, die saltz vail hant, messen sont ain halbes oͧrt in drin griffen
    1385 SchaffhStR. II 1
  • unn sol ouch wissen jegelich huober das ein yegelich acker, der erbe ist, sol von reht jerlich vierdehalb garbe unn zwene sester kornes und drû ort 
    14. Jh.? Hanauer,Constd'Alsace 287
  • twe herliche sulvern vorguldede kannen, eine van 5 orden und de ander van 3 orden kannenmate
    1598 Neocorus I 237/Mensing
XVI auf einen Ort stellen unberücksichtigt lassen
  • da sollches aber ainer oder mehr übertreten und darwider ires gefallens handlen, die obrigkait auf einen orth stellen wurden, solle beede thail darumben als ungehorsambe gestraft werden
    1624 RaurisLR. 223 Anm. 28 § 3
XVII Lade (I 2) zur Aufbewahrung von Schuldurkunden, auch das Schuldbuch?
  • auch soll man solch gestift und testament in den orth des ertzpistumbs zu Prag gelegt werden. wehre auch sache, daß man einen solchen zinß umb die benante summa kaufen wurde, aufn lande oder liegende gründe, daß man dieselbe abführung sambt den zinse in die orth gelegt werde und die vorige verschreibung und ordinirung auß den örthern außgelescht werde
    1512/25 (Hs. 17. Jh.) AussigUB. 190
XVIII auf seinem Ort für seine Person
  • daz eyne offintliche beteydigunge zcwyschen yn geschen unde ... alsoviel yme uff synem ort beteydinget waz, von yme volkomelich gehalden sy
    1474 PössneckSchSpr. I 95
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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