Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Pfandnehmer

Pfandnehmer

, m.

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Person, die ein Pfand aus eigenem Recht oder im Auftrag nimmt und verwahrt
  • sol der pfantnemer essende pfant behalten, biß an den dritten tag
    1513 OÖsterr./ÖW. XII 858
  • ob aber den pfandnemer beduͤchte, dz mans im dermassen geschetzt hette, dz sy ouch der zweyen theilen, darumb mans im geschetzt vnd vffgeriben haͤtte, nit moͤchte werd sin
    1537 ArgauLsch. I 240
  • ein pfand-lehn ist, was der lehn-herr gegen ausgezahlten pfand-schilling verliehen, und folget in allen, so lang es bey dem pfandnehmer unabgelöset ist, die natur und eigenschafft eines alten stamm-lehns, wird also verdienet und verwürcket
    1658 Mevius,MecklLREntw. 711
  • die pfand-nemer, wenn sie auf richterlichen befehl pfaͤnden sollen, duͤrfen bei gedoppelter buse und bruͤche nicht beleidiget werden
    1758 Estor,RGel. II 492
  • da aber der pfandnehmer alle gefahr der guͤter uͤbernommen
    1768 Cramer,Neb. 77 S. 114
  • es genügt, wenn der pfandnehmer in diesem pfandbuche ... das pfand nebst dem pfandschilling ... selbst einträgt und dem pfandeinsetzer davon eine abschrift gibt
    1775 Stern,PreußJuden III 2 S. 578
  • gewisse waaren-artikel, welche ... nicht ... in die haͤnde des pfandnehmers naturaliter uͤberliefert werden koͤnnen
    1785 NCCPruss. VII 3150
  • hat der pfandnehmer in dem über die ablieferung des pfandes ausgestellten empfangschein einen gewissen werth desselben angegeben; so muß er in allen fällen, wo es auf den ersatz des werths ankommt, dergleichen angabe wider sich gelten lassen
    1794 PreußALR. I 20 § 194
  • kommet nun der, deme daz vich angehörig, auf von dem pfandnemmer erhaltenes wißen nach verfluß dreier tagen nit, sich destwillen gerichtlich zu verainen
    18. Jh. Salzburg/ÖW. I 173
  • muß der kaͤufer oder pfandnehmer ... bey der herrschaft oder dem hausvater selbst nachfragen: ob etwa eine untreue des gesindes oder der hausgenossen mit unterlaufe
    1806 v.Berg,PolR. V 192
  • was bey vertraͤgen uͤberhaupt rechtens ist, gilt auch bey dem pfandvertrage; er ist zweyseitig verbindlich. der pfandnehmer muß das handpfand wohl verwahren, und es dem verpfaͤnder, so bald dieser die befriedigung leistet, zuruͤck geben
    1811 ÖstABGB. § 1369
unter Ausschluss der Schreibform(en):