Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Ratgeber

Ratgeber

, m.


I wie Ratgebe (I) 
  • einen fiursten ... der was ... Alexanders ratgeber 
    1293 Langenstein,Martina 181b V. 41
  • bethugen, dat wy [here tu Werle] ... na deme rade vnde vulbort vser ratgheuere ... gheven ... C.H. ... dat dorp
    1352 MecklUB. XIII 164
  • H.G., probist ... und H.v.R., void ... radgeber und amptlute unsers gnedigen herren von S.
    1471 ArnstadtUB. 345
II wie Ratgebe (II) 
  • darnach soll der rathgeber oder aduocat seinen parthen mit fleiß erfragen vmb die warheyt seiner sachen, brieff vnnd schrifften von jhm begern, damit er gruͤndtlich rathen koͤnne
    TeutschForm. 1571 3r
  • alle mir bekannte landschafftliche collegia haben ihre gewisse theils rathgebere, theils bediente
    1769 Moser,RStändeLand. 802
  • daß der eheliche vormund nicht vor einen schlechten rathgeber ... sondern vielmehr vor einen vogt ... seines weibes guͤter gehalten wird
    1803 RepRecht XI 178
III wie Ratgebe (III) 
IV wie Ratgebe (IV) 
  • dar na [Königszeit in Rom] berechten raetgheuers die pord. / tote Iulius die was vermord
    1271/72 Rijmbijbel/CorpMnlTekst. II 3 V. 20612
  • den radtgevern und vageden, den schlütern, den schwaren und der gantzen mennheit ... to Ditmarschen
    1341 Westphalen,Mon. III 1757
  • wie voghede, rhatgheuere, sluͤtere, tzuorene vnd de ghantze meynheyt to M.
    1345 DithmUB. 26
  • L., bischop ... to Reuele, vnde sin capittel, vnde raatgheuere edder zworen vnses landes tho Reuele
    1371 RevalStR. II 118
  • raͤtghevere unde schaffere des waterleydenen werkes
    1399 BremUB. IV 306 [ebd. ö.]
  • wy radghevers unde de ganze menheyt des landes tho Rustringen ... hebbet ghegheven eynen vrede deme rade unde der ganzen menheyt der stad tho Bremen
    1402 BremUB. IV 373
  • wy sesteyn radgevers des landes tho Butenyade unde sesteyn radgevers des Stadlandes
    1474 OstfriesUB. II 31
  • die gegeben [pfleger] sein, welche gegeben sein von dem radgeber oder dem pretor oder richter [dativi sunt, qui dantur a consulibus vel a pretore] 
    um 1500 Summa legum 195
  • offt dar woll where van den sostein radtgeueren, de dusse rechte wolde bekrencken, de schall synes eedes enthsettedt syn
    1508 OstfriesRQ. 200
  • wy sostein radtgeuer vnd achtein vullmechtige vth dem lande tho Wursten vth allen carspelenn gekaren, dath wy scholden maken einen wyllkhoer, so dem gantßen lande mutthe vnd gudt syn mochte
    16. Jh.? Pufendorf III app. 113
  • er [Universitätsrektor] gebraucht aber in seiner amptsverwaltung ... je vnnd je andere beysitzer vnd rathgeber 
    1619 Lazius,Wien III 88
V
wie Ratgebe (VI) 
  • desse vorschrevene artikele is C.C. ein vulkomene heter, radghever, runre, medeweter unde vulborder na apenbarer bekantnisse erer beyder medekumpene
    1453 StralsVerfestB. 84
  • aufwigler, anreizer, anschaffer, besteller, rathgeber, mithelfer und beistand
    1573 NÖLTfl. S. 186
  • von bösen rathgebern. wer ... einem mit hülffe in seiner boßheytt sterckt; wird ers vberwunden; man soll vber ihn richten wie vber den thäter selbst
    1628 Apel,Collect. 92
  • so kan man einen solchen [helffer, hehler, rathgeber oder mitgesellen] wol ... peinlich fragen
    NÖLGO. 1656(CAustr.) 35 § 3
  • sollen ... auch die ... rathgeber, obschon keiner auß denen duellanten verletzt ... wurde, ... hingerichtet werden
    1682 CAustr. I 286
  • ausser dessen seynd dergleichen böse rathgeber, aufwiegler, gelegenheitmacher ... nach gestalt der gegebenen aergerniß, oder verführung, arbitrariè zu bestraffen
    1751 CJBavCrim. I 12 § 6
  • ist der rathgeber bey der vollziehung der that gegenwärtig gewesen: so wird er zugleich als urheber angesehen
    1794 PreußALR. II 20 § 77
VI j., der einen Ratschlag erteilt
bdv.: Rater (I)
  • die ungeschicklichkeit eines raths muß da, wo der rath aus amtspflicht gegeben werden muß, aus bildung und lage des rathgebers, oder aber, wo jemand ihn als sachverständiger gab, aus den gemeinen regeln des kunstgebrauchs beurtheilt werden
    BadLR. 1809 Satz 1381 a, d
  • außer diesem falle [sachverstaͤndiger] haftet ein rathgeber nur fuͤr den schaden, welchen er wissentlich durch ertheilung des rathes dem anderen verursachet hat
    1811 ÖstABGB. § 1300
unter Ausschluss der Schreibform(en):