Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Recht/recht

Recht

, n.

auch ahd. rehta, mhd. rehte; ahd. reht glossiert ius, iustitia, iudicium AhdGlWB. 477; die Polysemie von Recht wird auch in fachsprachlichen Zusammenhängen als rhetorisches Mittel genutzt, so dass eindeutige Bedeutungszuweisungen häufig nicht möglich sind

I Bezeichnung für ein System sozialer Regelungen unterschiedlicher Verbindlichkeit und Vollständigkeit, dessen Ausgestaltung von der konkreten Konfliktlösung zwischen den Beteiligten über nicht situationsgebundene Vorstellungen von dem, was gut, richtig und damit verbindlich ist, bis zu dem im modernen Staat entwickelten Rechtssystem mit idR. formal definierten Entstehungs- und Geltungsvoraussetzungen reicht; Anschauungen vom Wesen des Rechts werden durch Belege deutlich, in denen es um Ursprung, Qualität, zeitlichen, personalen und räumlichen Geltungsbereich geht (I 2 - I 10) 
Sachhinweis: H. Krause/HRG.1 IV 224-232; LexMA. VII 510ff.; Graf u.Dietherr2 1-10

I 1 in den frühen Belegen noch ohne normative Ausrichtung bzw. häufig mit Bezug auf antik-christliches Gedankengut: das in einer konkreten Situation Richtige und Angemessene, das Rechte, das Erforderliche, das durch Erfahrung Gegebene; die Bedeutung: Rechtsordnung, Rechtssatz, das, was als richtig und verbindlich angesehen, anerkannt, festgesetzt oder erschlossen wird, differenziert sich erst allmählich heraus und wird zunächst meist über Attribute oder Konnotationen greifbar
Sachhinweis: G. Köbler, Das Recht im frühen Mittelalter (1971) 232-247
  • doh maht dû nu aodlîhho ... hrustî giwinnan, rauba birahanen, ibu dû dâr ênic reht habês
    8. Jh. Hildebrandslied/MSD. 6
  • so haldih thesan minan bruodher, soso man mit rehtu sinan bruodher scal [frz. Text: per dreit] 
    842 Straßburger Eide/Cap. II 172
  • that it [Korn] is reht haƀad
    1. Hälfte 9. Jh. Heliand9 V. 2478
  • ûs sô girîsid allaro rehto gihuuilig te gifulleanne [decet nos implere omnem iustitiam] 
    1. Hälfte 9. Jh. Sehrt,HeliandWB. 435
  • búent ouh gimúato zua suéster iro gúato / (réht inti fríthu) thar, wízist thaz in alawár
    um 868 Otfrid5 V 23, 126
  • scal manno gilîh fona deru moltu arstên ... daz er sîn reht allaz kirahhon muozzi enti imo after sînên tâtin arteilit uuerde [dann werden alle Menschen aus dem Staube erstehen, ... damit jeder all sein Tun nach dem Recht vertrete und ihn nach seinen Taten das Urteil treffe] 
    um 870 Muspilli/MSD. 13
  • iure pollens. pî rehto uuahsanti
    um 875 Carmen ad Deum/MSD. 221
  • thes alles inti anderes manages thes ih uuidar gotes uuillen gifrumita inti uuidar mînemo rehde 
    9. Jh. Lorscher Beichte/MSD. 239
  • ôk iuhu ik sô huat ik thes gideda thes ... uuithar mînemo rehta uuâri
    10. Jh. Sächs. Beichte/MSD. 236
  • áh ze sêre, dáz man mit réhte nehéinen mêr úberuuínden nemág solichero scúlde [lat. Text: o neminem merito posse conuinci de simili crimine] 
    um 1000 Notker I 34, 24 [weitere Fundstellen NotkerWSch. 411]
  • souuáz er uuíle háben ze réhte álde ze únrehte
    um 1000 Notker I 71, 26
  • tes rehten bedarf ter armo man, tes mag er leidor niewit han, er nechouf iz also tiuro
    1085? Memento mori/Maurer,RelDicht. I 256
  • in humilitate iudicium eius sublatum est. táz in nioman ze réhte ne liez, táz uuárt ze léibe úmbe sîna déumuoti
    11. Jh. Sankt Gallen/MSD. 260
  • daz solt er durch reht tůn, / unde netâte er iz mit minnen, / er wurde sîn bedwungen / uon dem oberisten gote
    1120/30 Exod.(Papp) V. 1220
  • do verlêch der chunic Karle / Gêrolde dem helde / daz die swâbe von rehte / iemer suln vor vehten / durch des rîches nôt
    Mitte 12. Jh. Kchr. V. 14625
  • nû gedenche an die sinne, / wie er dir antwurten solde, / ob ez der nâtûre recht verdolde
    Ende 12. Jh. Erg. V. 692
  • ir [phaffen] recht wil ich fur bringen: / si solten den lîp twingen / mit vasten unt mit wachen
    Ende 12. Jh. Prl. V. 219
  • ich zihe dich, daz du daz stalist, unde bite dich durch got unde durch dez recht, daz du mir wider gebest
    12. Jh. Form. 628
  • er [Christus] rihtet ouch Dâvides stuol: des hât er êweclîchen ruom. vil hôch ist daz sîn reht 
    12. Jh. Marien Lob/MSD. 157
  • sô was diu juncvrouwe gekleit / nâch ir rehte harte wol, / als ein edel maget sol
    Anf. 13. Jh. Wirnt,Wigalois(Kapteyn) V. 743
  • sô mag ich doch vür wâr gejehen / daz der tuot vil unreht / der iemen ân reht gît sîn reht. / daz reht muoz rehtes namen lân, / dem reht enwerde reht getân: / der machet daz reht zunreht wol / der anders rihtet danner sol
    1215/16 Thomasin V. 13232
  • die düdeschen solen durch recht den koning kiesen
    1224/35 (Hs. 1369) SspLR. III 52 § 1
  • swelich man den anderen belaͤmeth. vnde wert he is verwunnen met den screimannen na rechte. he heuet sine hant verlorn
    1227 BrschwStR. § 5
  • die in nihtes enbâten / und vil unrehte tâten, / an die begunde er vehten / und twanc si zuo dem rehten, / daz in die sêle sint genesen
    um 1233? Stricker,Karl V. 110
  • der rihter sol sweren zen heiligen, daz er ... [nicht] anders rihte wann nah reht, als im irteilt wirt und er von sinen sinnen aller beste kan
    1235 MainzRLFr.(Const.) 279
  • da hiez in willekomen sin / muͤnche und dar zů knehte / nach cloͤsterlichem rehte. / daz reht ist in der wise: / smæher grůz und kranke spise
    nach 1243 Ulr.v.Türheim,Rennewart V. 15628
  • wer nu die sin funff sinne hat, / der kennet recht und missetat; / der sol daz beste kiesen
    2. Viertel 13. Jh. Reinmar v. Zweter 307, 8
  • alle sin [des Abtes] lerunge si ein deisme dez gotelinchen rechtis 
    1. Hälfte 13. Jh. Selmer,RegSBened. 51
  • dô si geriten hêten wol nâch ritters rehte, / dô wurden vil unmüezic ûf des küniges hóve vil manige kámerknehte
    Mitte 13. Jh. Kudrun(Symons) 180 V. 3
  • dar umb, ir herren, sult ir fride machen, oder ir müezet gote an dem jungesten tage antwurten für allen den schaden, der von unfride geschiht, den ir ze rehte süenen unde verrihten soltet
    um 1275 Berth.v.Regensb. I 56
  • ir ist och vil erblindet / henden vnd füeze gepfendet / enthovbtet vnd gesleifet / dur stocke dur hurste gestreifet / vnd lebendic gesotten / als div reht hant gebotten
    1293 Langenstein,Martina 136 V. 108
  • so hat er getan wyder synen eren unde wyder dem rechte 
    1296 MGConst. III 521
  • swelch rihter gotes reht ansiht, / der bedarf unnützer klaffe niht
    1300 Hugo v.Trimberg(Ehrismann) I Vers 8681
  • chumpt ein ausserman in di stat, der einem purger gelten sol, den pfent der purger wol auf reht 
    1308 Schwind-Dopsch 162
  • waer aver daz wir wider die gnaden, als vor geschriben stet, ieman dehainen brief geben, der sol dehain chraft noch recht haben
    1319 MünchenStR.(Dirr) 98
  • de ollester. so meck to recht funden is, so vorlowe eck recht unde vorbede unrecht, dat hir nemant enwarwe, he de dat mit vorlowe des richts
    1330 ZNdSachs. 1886 S. 230
  • mag aber der der den schaden [Körperverletzung] getan hat, dez geldes nicht gehaben, so richt man nach der e oder nach dem rechten, ain aug um daz ander [lat. Vorlage von 1243: si vero denarios non habuerit, eo quo predictum est ordine puniatur] 
    um 1330 BrünnRQ. 345
  • darnach beclagt sich die frawe [Margaretha Maultasch] iren lantherren, di zu der herschaft gehorten, daz ir wirt bei ir nicht moͤcht gesein, als ein wirt bei seiner hausfrauwen ze recht solt sein
    um 1348? SächsWChr. 2.Bair.Fs. 339
  • were auer dat vnser man welk beseten weren vppe sloten, dyͤ nicht duͤn wolden lik oder recht, dar schoͤle wy en tů behulpen wesen
    1353 MecklUB. XIII 373
  • [Übschr.:] von dem voyte ab her nicht rechte richtet ... des her czu rechte nicht tun sal, sint dem mole das her czu richter gekorn wirt, recht czu sterkin vnde vnrecht czu krenkin
    1359/89 MagdebBresl. II 2 Kap. 6
  • alle bederue lude, den recht leef were vnd vnrecht leet were
    1360 BremGQ.(L.) 84
  • wanne on lyk eder recht wedervaren were
    1360 HamelnUB. I 389
  • swer anders hintz leib und hintz gůt chlagt, daz hat nicht chraft noch recht 
    um 1365 MünchenStR.(Dirr) 392 [hier: Rechtswirkung]
  • will [jennich broder] nicht lik ofte rechte don, dat schal stan to den olderluden vnd to der gantzen selschoppe
    1382 Nyrop,Saml. I 538
  • daer he den vryenstoel myt richte unde myt rechte bezetten hadde van des keysers weghene van Rome
    1385 CoesfeldUB. I 85
  • dat wy vns vereynet vnd verbunden hebben vp diegene, dy binnen der heren stede die straten roͤven, schinden vnd des nachtes puchen vnd vpstoten vnd sich nicht willen laten genuͤgen an lich vnde an rechte 
    1393 Fidicin IV 95
  • recht ist eyn steter wille unde ewig, und gibt von gotlicher anwisunge eyme izlichen das seyne, und thut eyme izlichen dinge syn recht 
    Ende 14. Jh. GlWeichb. 181
  • der vorspreche ist des rechtis ritter; wenne also die rittere das land beschirmen mit dem swerte also beschirmen sy mit dem rechte 
    Ende 14. Jh. GlWeichb. 257
  • juriste, der gewissenlos criste, hilfet da nicht mit rechtes und unrechtes fürsprechung, mit seinen krummen urteilen
    nach 1400 AckermBöhm.(Jungbluth) 26, 36
  • rechten sijn ghevonden, omdat die menschelike stoutichede mits ontsicht des rechts ghedronghen ende ghedwonghen sal worden, ende dat die doghende ende onnosel onder die ondoghende bescut, bescermt ende onbelast sal wesen
    Anf. 15. Jh. BrielRb. 27
  • das wir by glimpf, by er vnd by recht bestandent
    1406 FürstenbUB. III 23
  • wir beten uch [Schöffen zu Leipzig] uns zcu undirwißene rechtis in sulchin gethanen sachin
    1417 JenaUB. II 40
  • [Leihe des Gerichtsbanns:] ich wiese dich hir yn gerichte von gotisz weghen vnde von desz richs weghen vnde bevele dir recht czu sterckenn vnde vnrecht czu krenckenn, alse dych dyne synne vnde witcze anwiesen
    1423 HalleSchB. II 234
  • des rechtes lere geet voer alle lere, want daer mede weetmen gotlicker ende menselicker saken onderscheyt
    1426/40 KleveStR. Vorwort
  • das bynnen der czeit [bis eine rechtliche Regelung getroffen wird] eyn iglicher seyn recht bey recht halde nach seynem vermogen bis zcur negesten tagefart
    1443 AktStPr. II 580
  • dywil sy deshalb vormalss zuͤ eren und zuͤ recht nye erfordert werent, dat wir dan suliche clage remittieren wolden
    1448 HeilbronnUB. I 358
  • he [Erzbischof Johann] ... wiste des rechtes meer denne welk ander na belope des stichtes van Bremen
    1. Hälfte 15. Jh. BremGQ.(L.) 135
  • ap mir got hulffe vnd das heylige recht, das ich clageloß von dem obgnanten H. geteylt ... wurde
    1460 Bocksdorf,GForm. 456
  • der selb amptman oder waibel sol och schweren ... [sein Urteil] allain durch gott und des ploßen rechten willen [bestimmen zu lassen]
    1469 SGallenOffn. II 77
  • dat he sine anclage uppe de hollanders by gudemans, de sik rechtes unde unrechtes irkennen, wolde setten
    1480 OstfriesUB. II 130
  • sententien unde ordel ... de uppe bestendige, waeraftige, rechtverdige fundamente des rechtes gegrundet ... synt
    1489 NeuenwaldeUB. 211
  • des schultheisen aydt ... dem armen gleich dem reichen recht vnd gleich lassen widderfaren
    1490 MittFrankf. 1 (1858/60) 308
  • der eigen nutz vertribt all recht / all frintschafft lieb sipschafft geschlecht
    1494 Brant,Narrensch. 10 V. 19
  • so sagt der schöpffen: her richter, wilt jr des rechten, so vermanet mich. so spricht der richter: ich manen euch, findet das recht ist. der schöpffe spricht: ich finde und theil vor rechte 
    1495 ErfurtFreizins 313
  • [Eid des Vogtes:] dat ich wil recht sterken unde unrecht krenken
    Ende 15. Jh. DuderstadtUB. 465
  • [Schöffeneid:] ich swere gote zuvoran, unnsernn erbhern und allen ynwonern der stad, noch mynem vermogen das recht zu leren und zu sterken, das unrecht zu weren
    2. Hälfte 15. Jh. FreibergUB. I 326
  • daromb is dat recht up erden ein spinnwebbe, als Socrates secht lex est tela aranee, vluget dar up ein spinne oder mugge, se moet wederkeren, vluget dar up ein kevere ofte ein luninck, se vlegen dardurch
    2. Hälfte 15. Jh. InfSpecSax. 671
  • auf recht und gewißheit ausgeben
    Layensp. 1509 O 4r
  • erstlich soll das gericht von wegen der wild- und rheingraven behegt werden, recht erlauben und macht verpieten
    1515 ArchHessG.2 3 (1904) 135
  • denn eyn iglich reych muß seine gesetz vnnd rechte haben, vnnd on gesetz keyn reych noch regiment bestehen kan
    1523 Luther(Clemen) II 377
  • ist der schuldiger arm, vnd vermags nicht widder zů geben, vnd der ander nicht arm, so solltu hie frey gehen lassen der liebe recht, vnd den schuldiger loß sprechen
    1523 Luther(Clemen) II 392
  • das recht nach beschreibung Vulpiani [!] des rechtsprechers ist ain kunst des guets und pillichen, der götlichen und menschlichen sachen erkhantnus, des gerechten und ungerechten wissenhait
    1528 ZeigerLRb. 16
  • [der Kaiser könne sich] das recht unnd die handt nicht sperren lassen, dann recht zuthun unnd ergehen zu lassen, ist ir mat. hochste obrigkeit unnd hochhait
    1530 RTAugsbUB. II 812
  • hat uns aber imand tzu beschuldigenn, wollen wir yme an geburllich enden zu ehr und recht stille stehenn und was uns auferlegt zu gewarten
    1537 FreibergUB. I 509
  • es soll ein schuldtheiss zu allen zeiten, so man gericht helt, beiden vauthssherren dass gericht behägen, recht erlauben, unrecht verbieten, bracht und uberbracht, frid und bann geben, das niemandt reden soll ... ohne erlaubnuss des schultheissen
    1537 Neckarsteinach 380
  • ob er [richter] aber in im selbsten kein recht fünden mechte, urtheil zue geben, so mag er oder sie all die urtheil schieben an das end, da man die urtheil hollet
    1540 WürtLändlRQ. I 426
  • vogt: so hege ich dies dieng in dem namen des allmächtigen gottes, als ein jeglich chriestlich dieng gehegt sein soll, und gebiette recht und verbiette unrecht
    1. Hälfte 16. Jh. BreslStR. 72
  • [die Türken verstoßen] wider aller voͤlcker recht 
    1594 RAbsch. III 420
  • haben sie [jesuiter] ... mich wider aller völker recht, wider landtsfreihait, alt herkomen, löblich sit und gwonheit also erbärmlich aus dem haus ... verstossen
    1596 AktGegenref.2 I 193
  • das recht ist eine kunst und erkentnis der gerechten von den ungerechten
    BöhmStR. 1614 A 2
  • der sendherr stehet auf, mahnet die sendschöpfen bey ihrem eyd, behegt das geistliche gericht, gebeut recht und verbeut unrecht, dass niemand rede, er rede mit lauben
    1640 Koeniger,SendQ. 213
  • wie das blutige balgen und kugel-wechseln wider gottes wort, die natuͤrlich- geistlich- und gemeine geschriebene rechte, alle ehrbarkeit, gute policey, und den gemeinen ruhe- und friedens-stand lauffe
    1668 RAbsch. IV 56
  • redet der secretarius sie mit einander also an: ihr herren richter und schöppen, die ihr von gott und der lieben obrigkeit ordentlich dazu beruffen seyd, das ihr recht mehren und unrecht wehren sollt
    1682 BrandenbSchSt. II 736
  • under die im rechten bestehende sachen werden under anderem gerechnet die servitutes oder dienstbarkeiten
    1709 Mutach 46
  • das recht habe eine waͤchserne nase, lasse sich drehen, wie und wohin man wolle
    1724 J.G. Fichtner, De cereo juris naso (Altdorf 1724) 4
  • wann man alles, wormit die rechts-lehre umgehet, und was unter dem nammen eines rechts oder der gesetzen vorkommt, genau einsihet, so wird es sich letstlich vornemlich auf das zusammenziehen, was erlaubt, gebotten und verbotten seye
    1727 Leu,EidgR. I 1
  • recht ... es ist diejenige regul oder richtschnur, welche der obere denen unterthanen vorschreibet, damit sie ihre handlungen darnach einrichten
    1762 Hellfeld IV 2306
  • rath und recht thun zu der stadt. der stadt alle pflichten und huͤlfe leisten
    1762 Wiesand 871
  • das recht ist also der inbegriff der bedingungen, unter denen die willkür des einen mit der willkür des andern nach einem allgemeinen gesetze der freiheit zusammen vereinigt werden kann
    1797 Kant,Rechtslehre 31
  • die philosophische rechtswissenschaft hat die idee des rechts, den begriff des rechts und dessen verwirklichung zum gegenstande
    1821 Hegel,PhilosRecht 3
  • das abstracte recht ist zwangsrecht, weil das unrecht gegen dasselbe eine gewalt gegen das daseyn meiner freyheit in einer aͤußerlichen sache ist
    1821 Hegel,PhilosRecht 93
  • in dieser identität des ansichseyns und des gesetztseyns, hat nur das als recht verbindlichkeit, was gesetz ist
    1821 Hegel,PhilosRecht 210
  • das vorhandene recht giebt die regel, nicht aber giebt die regel das recht 
    1821 SammlLivlLR. II 2013
I 2
im Bezug auf Gott oder einen mythischen und/oder historischen Satzunggeber, auf Gewohnheit oder eine abstrakte Normquelle (Natur, Volksgeist usw.) sowie schließlich auf den Inhaber der staatlichen Herrschaftsgewalt werden sich wandelnde Vorstellungen von Ursprung und Geltungsgrund dessen, was als Recht verstanden wird, sichtbar
  • nieman ist so here, so daz reht zware. wan got ist zeware, ein rehtir rihtære
    um 1150 Vom Rechte/Maurer,RelDicht. II 159
  • do man ok recht irst satte, do ne was nen dienstman unde waren al die lude vri
    1224/35 (Hs. 1369) SspLR. III 42 § 3
  • nen recht ne mach he aver in geven noch sie selven kiesen, dar sie des landes richtere sin recht mede krenken ... mogen
    1224/35 (Hs. 1369) SspLR. III 79 § 1
  • diz recht ne han ich selve nicht underdacht; / iz haben von aldere an unsich gebracht / unse gute vore varen
    1224/35 (Hs. 1369) SspLR. Praefatio Rhythmica V. 151-153
  • got is selve recht. dar umme is eme recht lief
    1224/35 (Hs. 1369) SspLR. Prologus
  • boven dhit bescreuene recht so heuet vns ghegeuen vnse herre an allen saken so gedan recht. alse von vnses alden herren tiden vnse alderen gehat hebbet
    1227 BrschwStR. § 66
  • dis recht saczte der keiser zu Mence mit der vursten willekor
    1235 MainzRLfr./MGConst. II 250
  • künik Karles reht 
    um 1240 HMS. II 174
  • he [Kaiser 1235 in Mainz] sat oc to gerichte; dar ward gesat dat recht, swelic sone oppenbare sic weder sinen vader satte, dat he al sin recht verloren hadde an sines vader gůde
    um 1260 SächsWChr. 251
  • do man Magdebůrch besatzete do gap man in recht nach irn wilkůre
    1261 CorpAltdtOrUrk. I 78
  • daz aber niuwe zölle und ungelt sîn, die niht von rehte gesetzet sîn, die möhte alliu diu werlt niht reht gemachen
    um 1275 Berth.v.Regensb. I 15
  • dise zwene [Siluester der pabest vnd chvnic Constantinus] sazten disiv reht vnd ander reht ein michel teil an disem bvͦche
    um 1275 Schwsp.(L.) LR. Vorwort g
  • daz elliv div reht div an disem bvͦche sint, daz div vber alliv lantreht vnd gewer sint, nah gesribenem rehte, an etwas nah der gvͦten gewonheit
    um 1275 Schwsp.(L.) LR. Art. 1 b
  • swaz der keiser vnd die fvrsten den steten rehte hant gegeben, vnd div si selb gemachet hant mit ir gvnst, daz ist reht, ob ez ioch niht gesriben ist ... swer div reht in den steten machen wil, der sol si wisen livten fvr legen, vnd gevallet si den, so svln si stete sin
    um 1275 Schwsp.(L.) LR. Art. 44
  • daz [Rechtsaufzeichnung] taten si [Ratgeben] unde ist daz bewaert, daz ez dem armen unde dem richen staete sol beliben, swes man irre wirt daz man daz an disem buche vinden sol, daz daz danne reht ist unde niemen widerreden sol
    1276 AugsbStR. Vorrede
  • her Johan Clenedeynst bewarede de boke, dar der stades recht inne bescreven steyt
    1298 LübChr. II 302
  • wollen wir daz halten vor ein gesetzet recht 
    13./14. Jh. Kohler-Koehne,Worms 27
  • markit recht ist daz die markitliute undir in zo rechte gesazt habin, alse die von Magdeburch unde die von Colne unde die von andirn stetin
    Anf. 14. Jh. GörlitzLR. 178
  • dyt reych hebbe wi ghegeuen den bederuen tu hulpe, vnt den bosen tu scaden, dy dat godes gherychte nicht en vorchten, dat si doch vorchten dat gherichte der lude
    1318 Wohlbrück,Lebus I 416
  • darumb daz ein landrichter ewiclich nach dysen rechten richte und sy behalte, haben wir sy an dysen brieve hayssen beschreiben
    1320 Müller,LGHirschberg 338
  • ich weiz des die wârheit / daz der bâbst des niht vertreit / daz iemen vor im für bringe / kunic Karles reht mit teidinge
    1. Viertel 14. Jh. ÖRChr. I Vers 13126
  • dit recht [Ssp. LR. I 64] is vorwandelt mit me nien rechte, dat markgreve Otto gaf
    nach 1325 Buchsche Gl./SspLR. I 64
  • schullen si [fursten] mit fleiz wetrachten, daz si in solich gepote seczen und so weschaideneu recht machen, daz si erlich lewen und also gueter alter gewanhait volgen, daz si leib und sel wehalten [lat. Vorlage von 1243: bonis consuetudinis et institutis honestis] 
    um 1330 BrünnRQ. 341
  • gott ist das reht und duͤ wârheit
    1337 Ammenh. V. 4283
  • queme en niye recht dat in dem boke nicht were, dat scoldeman richten also id recht si unde scriuen dat in beyde böke
    1341/44 WisbyStR. 22
  • zoe zal men alle die recht, die die scepen ende die raet voer recht claren, die zal men scriuen in desen boec, ende wes in desen boec ghescreuen steet, dat zoelen die scepen ende die rade voer recht claren, ende dat zal erflijc ende ewelic recht bliuen
    1341/53 ZwolleStB. 57
  • das di recht und di saͤcz mit der beschaidenhait als si vorgeschriben sint, also beleiben und unzerbrochenleichen behalten werden, daruͤber geben wir disen brief versigelten mit unsern anhangenden insigel
    1342 GasteinBO. 13
  • es sol auch yeder richter in seinem gericht der grossen hantvest da unsere recht ansteend ain notl bey im haben under unser herschaft insigl, das er uns wisse unsere recht zu halten
    1347 BairFreibf. 17
  • sî suln durch des künges gebot / gesetzte reht und ouch durch got / ervinden und ertihten
    2. Viertel 14. Jh. Beringen,Schachged. V. 1711
  • ober allis ertrich sal nicht sin dan eyn gemeyn recht als iz der keiser in der werlt hat bestediget
    1. Hälfte 14. Jh. KlKaiserr.(Munzel) II 47
  • alszo globen wir [Karl IV.] auch bey guetten treuen, das wir in [Fürstentümern] keynerley neue recht machen, ... es sey den mit irem gutten willen
    1353 CDSiles. 27 S. 174
  • von ganczem gotlichen recht so vinde wir nirgent geschriben, daz ein mensche daz ander schulle kempflich anspreche
    1357/87 MeißenRB.(Oppitz) IV 22 Dist. 1
  • Justinianus ... maht ... keiserlich reht die man noch haltet
    1362 Closener 32
  • wir Karl ... seczen das mit wolbedachtem mute, mit rechter wizze und von unser keiserlicher macht vor eyn gotlich bescheiden recht 
    1363 FriedbergUB. I 234
  • [Privilegienbestätigung:] das wir darumb [Steuerbewilligung] denselben unseren getreuen herren, dinstleuten, ritter und knechten, edln und unedln wie sy genant sind zu ainer ergetzung und hilf all ir alt brief, urkunt und recht ... mit namen die hantvest ... erneuert ... haben
    1365 BairFreibf. 25
  • de verde articulus, dat de pawes ene mochte neen recht maken ofte setten, dar mochte der sassen recht ofte ere lantsate mede vorerghert werden
    1369/74 Homeyer,Klenkok 428
  • der stat brief und alteu recht sol man der gemain lesen, wenn si in einen tag für nement
    1377? MünchenStR.(Auer) 296
  • reht vnd gesetzze behalten durch einez gůten gemainen willen, die muͤgen machen vnd gepieten, all die ein gemain süllen versten, alz ein pabst oder ein pischol oder ein kaiser oder ein chuͤnik oder ander herren. vnd die selben reht vnd gesetzt die si machent, die pindent einen iegleichen vͤber zwen monat nach der zeit alz si geoffenpart vnd gechuͤndet werdent
    1390 (Hs.) BerthRechtssumme 1802
  • ouch begern uwir stete czu haben eine copie adir vsscryft ires rechtes, das do schraa heysz
    1390 Danzig(Hirsch) 157 Anm. 436
  • waz dez keysirrecht uzwisit, daz mussin alle lande lidin und mussen ez haldin, wan der keisir ist eyn vatir des rechtin 
    Ende 14. Jh. EisenachRB.(Rondi) II 20 § 1
  • die sazunge, dy wir eyn beschrebin recht heizin, sint uffkomen von kore; alzo wen der keiser under zwen gewonheiten koz daz redelichste unde daz beste
    Ende 14. Jh. GlWeichb. 186
  • gotisrecht heisset naturlich recht durch vierley sache willen; wenn sin beghin ist von naturen, und die nature hat ir beghin von gote; dorumme zo heist naturlich recht gotisrecht. zum ersten male, zo heist gotisrecht naturlich recht darumme, daz is dy nature anwist allen luthen und allen creaturen ... secundo: dorumme heist ouch naturlich recht gotisrecht durch siner gemeinheit willen; wenn noch dissem rechte zo sien alle luthe vry unde alle ding gemeine. tertio zo heist ouch gotisrecht naturlich recht darumme, das is redelichkeit an eme hat, alz wer icht gelabt, daz ist naturlich unde redelich, daz er is leiste; quarto ouch zo heist naturlich recht alzo vil, alz redelich unde erlich; daz ist ouch gotlich, daz man nymande schade unde ouch thoren nicht betrige; alzo ist naturlich recht gotisrecht genant
    Ende 14. Jh. GlWeichb. 183
  • in velen steden plecht me gheuen / ordel, alse men vint bescreuen / in rechte vnde in anderen boken, / dar men ordel mot soken
    um 1400 Der Leyen Doctrinal 143a V. 28
  • unser vorvarn macht is to rade wurden to settende eyn recht in der stad Sleszwiigk vnde dat to holdende vnde vnvorbrekeliken den nakomelingen vort laten to bewarende
    um 1400 SchleswStR. 25
  • di recht sollen nicht verporgen, sunder offenwar sein, wenn alle leute schullen wissen di recht, das si di geboten halden und di verboten meiden
    um 1400 Zycha,BöhmBgr. II 187
  • so stedege wy [Herzog] dat recht, dat desse stad ghehat heuet van der tyd, do se erst ghebuwet wart, wante an dessen hudeliken dach
    1401 LünebStR. 13
  • so al recht hevet beginne van nature of gewoenheyt
    1426/40 KleveStR. Vorwort
  • de rad der stat to Goslere is to rade gheworden mit endrechtigher wulbort der koplude unde der woltwerchten unde der ghelden der sulven stat, dat se ere recht in dit boch willet bringhen, uppe dat it deste redelekere si
    1. Hälfte 15. Jh. GoslarStR. Vorrede
  • ich vorgenante H. schuldige den vorgenanten N. vnd gebe om schult, daz her gereth vnd gelobit hat, zcu geben x ß gr., vnd doch nu widder got vnd widder recht vnd auch widder sin gelobde wegert sich, mir sulche x ß gr. zcu geben
    1460 Bocksdorf,GForm. 429
  • borgermesteren vnde ratmannen vnde alle meynen borgere bynnen Fflensborch leten scryuen dyt recht, dat en hartich Woldemar van Jutlande gaff
    1492 FlensburgStR. 57
  • die klage, sie betreff gotlich [kanonisch?] vnd keiserlich recht 
    1505/06 KasselGB. 10
  • eyn solch vrteyl hette yhm keyn bapst, keyn jurist noch keyn bůch geben muͤgen, sondern es ist auß freyer vernunfft vber aller buͤcher recht gesprungen
    1523 Luther(Clemen) II 394
  • nicht wider götlich natürlich recht oder guet sitten
    1528 ZeigerLRb. 317
  • diewyl wir dann kein fuglicher mittel zu vollstreckung vnsers ampts, dann geschrybne recht erfinden noch erdenncken moͤgent, harumb so habennt wir ... dieselben vnnseren zytlich ordnungen, potte, verpotte, satzungen, rechte und straffenn zum theyl nüwlich angsehen vnnd verordnet
    1539 BernStR. I 262f.
  • wo an ainem ort auff ainen vermainten gebrauch allwegen dem rechten oder der vernunfft zůwider geurtailt worden waͤre, das dieselben vrthail an jm selbs nichtig [seien]
    1546 Perneder,Inst.(1546) 5v
  • hierauss [Völkerrecht] fleusst das bürgerlich recht sampt allen contracten und händeln
    1558 Gobler,StatB. 1
  • was keyserliche maiestat, in gemüt und willen ein satzung zu geben oder auffzurichten, fürnimbt, beschleusst oder ir gefallen lasst, hat zustundan die krafft und wirkung eines gemeinen rechten 
    1558 Gobler,StatB. 2r
  • das man sich durchvß richte nach dem baum der blutsverwandtschaft, so vnsere gnedig herren vnd oberen vß göttlichen vnd keyserlichen rechten hërgenommen vnd ir gnaden satzung ynverlybet
    1623 ZofingenStR. 333
  • paͤbstliches recht ... es ist der inbegriff aller und jeder gesetze, welche von den paͤbsten entweder selbst gegeben, oder durch ihre bestaͤtigung eingefuͤhret worden. es sind diese rechte aus verschiedenen briefen und rescripten der paͤbste, verordnungen der kirche, bischoͤffe, und schluͤssen der kirchen-versammlungen zusammen gesetzet, welche nachgehends in ein corpus zusammen getragen worden sind
    1762 Hellfeld IV 2215
  • es ist das recht, wenn wir dasselbe nach seinem ursprung ansehen, entweder ein goͤttliches oder menschliches recht, das goͤttliche ist wiederum ein algemeines, welches alle und jede menschen verflichtet und oblieget, oder ein besonders, welches nur gewisse menschen verbindet
    1762 Hellfeld IV 2306
  • recht und gesetz aber bedeutet ein oberherrschaftliches gebot, welches zum gemeinen besten den unterthanen vorgeschrieben ist
    1768 CompCodBav. 1
  • [es] gibt ... verschiedene arten desselbigen [voͤlcker-recht] ... ein goͤttlich-natuͤrliches, oder der natur des menschen eingepflantztes recht, welches einen theil des rechts der natur ausmacht
    1777 Moser,VölkerR. 7
  • das peinliche recht, welches in Deutschland gilt, bestehet theils aus geschriebenen, theils aus nicht geschriebenen gesetzen
    1783 Quistorp,GrundsPeinlR. 9
  • weil das recht, statuten zu geben, ein theil der gesezgebenden macht ist
    1785 Fischer,KamPolR. I 609
  • das recht fliesst aus dem gesetze
    1800 Grolman,GerichtlVerf. 2
  • die summe dieser ansicht also ist, daß alles recht auf die weise entsteht, welche der ... sprachgebrauch als gewohnheitsrecht bezeichnet, d.h. daß es erst durch sitte und volksglaube, dann durch jurisprudenz erzeugt wird, überall also durch innere, stillwirkende kräfte, nicht durch die willkühr eines gesetzgebers
    1814 Stern,Thibaut u. Savigny 79
I 3
in zeitlichen Bezügen werden Vorstellungen von der Beständigkeit oder Veränderbarkeit von Recht deutlich; es geht um altes, ewiges, neues, unabänderliches Recht; hierher gehören auch der Zusammenhang mit und die Abgrenzung gegenüber Rechtsgewohnheiten, die in Konnotationen mit Brauch, Gewohnheit, Regel, Satzung, Sitte sichtbar werden
  • euuic rehd [lat. Vorlage: iustitia sempiterna] 
    um 800 AhdIsidor 26, 5
  • wir setzen ..., daz alle unser fursten und alle, die gerihte von uns habent, rehte rihten als des landes sit und reht si und gewonheit
    1235 MainzRLFr.(Const.) 277
  • is euir dat unsir ein deme andirme bespriggit reth oue gewonede, also dat ein deil spriggit id si kenlig reiht oue gewonde, inde dat andir deil spriggit id insi nith
    1257 Lacomblet,UB. II 237
  • sint die bůze van altem rehte (die gewanetheit lazzich licgen) die zwei teil des bischoffes, daz tritteil des vogts
    um 1260 BaselRQ. I 1 S. 6
  • ander reht unde gewonheit, die sie unde ire vordern unz her hant braht, die hie nút geschriben stant, die sol men in oͧch lazen
    1263 Straßburg/Keutgen,Urk. 108
  • sî mugen ouch lûte, wîp unde man, knehte unde dirnen, zu êwelicheme rehte besizzen
    1264 DOrdStat. 30
  • gůt gewonhait dev ist gůt recht die widersprichet auch ditz půch niht
    um 1275 Dsp.(Eckh.1971) LR. Art. 51 § 3
  • gvͦtiv gewonheit ist als gvͦt, als gesriben reht, daz bewaret disiv srift
    um 1275 Schwsp.(L.) LR. Art. 44
  • das sind die recht nach gewonhait des landes
    1278? ÖLR. Art. 1
  • nach dem alten vnd dem gemeinem rehten, daz vnser burgaer vnd die stat hat
    1294 MWittelsb. II 47
  • nach sitte und rehte deͥs landes
    1294 WirtUB. X 205
  • weret dat enech nie recht opstonde, dat hirinne nicht en were, dat sol men schriven deme rade to Lubike, de rat wilt mit vlite dar oppe sitten, dat se dat mit rechte in recht bringen
    Ende 13. Jh. Nowgorod(Frensd.) I 10
  • sint die burgaer des cze rat worden mit gemeinem rat und habent iu her ůf enboten swaz iweriu alten reht sin und swes die eltern gedenchen
    1311 Koehne,Hansgr. 295
  • das nit das recht mit dem vnrechten verdrucket wurde vnd newe funde alte rechte vnd gute gewonheit verdrucken moͤchte, so soͤllen wissen alle ..., das wir hiessen mit bedachtem synne nach weyser lewten vnnser ratgeben vnd diennstmanen rate ... zu wortten bringen alle die recht vnd die guͤten gewonheit, die verschinen weren
    1315 LaufenburgStR. 7f.
  • ez ist auch gesetzet ze ainem ewigen rehten, daz ain ieclich burger vollen gewalt hat, daz er mac tůn und lazen mit sinem varnden gůt ..., swaz er wil
    1320/60 NürnbSatzB. 168
  • ez ist auch von alter her reht und gewonhait
    1320/60 NürnbSatzB. 173
  • als saczung recht und des landes gewonhait ist in Osterreich
    1321 SPöltenUB. I 254
  • verzihen wir uns ... aller der stúre unde dienstz, der wir von rehte, von geschihte oder von gewonhait oder von denhainen anderen sachen gehan moͤhten
    1327 EßlingenUB. I 269
  • swes auch an disen brief vergezzen ist, daz sol man nach den alten rechten richten
    SalzbLO. 1328 Art. 41
  • daz ist ein altes recht an allen sachen, si sein um wunten oder um schuld
    um 1330 BrünnRQ. 397
  • in semleicher weis [wichtige Veränderungen] verleust die hantvest ier recht und wiert falsche
    um 1330 BrünnRQ. 399
  • [die Kärntner Landstände] paten uns [Hzg. Albrecht II.] vlizsichlich, daz wiͤr seu von besundern gnaden bei etlichen alten gewonhaiten die si von alter herpracht hieten, liezzen beleiben, und daz wir in darczuͤ von newen dingen etlicheu recht geben
    1338 Schwind-Dopsch 175
  • desse ding bestedige wy mith deme olden vnd nien rechte 
    1341 MecklUB. IX 298
  • wir [Ludweich ... hertzog in Bayern] haben auch in [purger ze Ingolstat] nach altem vnd gemeinem reht div genad getan, daz wir nieman deheinen gewalt geben svln weder vber ir leib noch vber gůt
    1342 MWittelsb. II 205
  • wir wellen auch, daz all stèt und maergt irew altiu recht und gewonheit in irem purchfrid haben sùllen, als si von alter her gehabt habent, die an dem půch nicht stent
    1346 BairLR.(Schlosser/Schwab) Art. 196
  • als von alter gewonhait recht ist gewesen in iedem gericht
    um 1365 MünchenStR.(Dirr) 329
  • [Übschr.:] das ist der lanndlauf von Steyr der gewondlichen recht, die man täglichen wanndelt
    Ende 14. Jh.? SteirLl. 75
  • sol ein landrichter sweren, das er das landgericht halte bei allen alten rechten und guten gewonhaiten
    14./15. Jh. Müller,LGHirschberg 322
  • was auch vnser raith zu Cassel, alt vnd nuwe, vff ere eyde sagen, das es alt recht vnde gewonheyt sy, das sollen vnde wullen wyr ene gleuben
    1413/25 Gengler,CIM. 478
  • so en schulle wij ... nenerleye recht noch nyge sate upbringen sunder den alduslange sedelik unde woenlik hefft gewesen
    1429 BremUB. V 418
  • so beding ich [fürspräch] dem lantweibel vss vnd behalt imme vor: dass keisserlich recht, auch meiner herren, der landtlüten guot alt brüch, fryheiten, gewonheiten, herkommen, recht vnd landssbrüch
    1. Hälfte 15. Jh./1636 GlarusGO. 125
  • [1464] sind durch rate und gemeynde der stat Beyrreuth alle ire alte löbliche freyheyt, recht, gerechtigkeyt, gewonheyt, gesetz, ordenung, bücher und brive fürgenomen und getrewlich bedacht, das dye selben von alters wegen abnemen ... möchten
    1464 BayreuthStB.1 273
  • wider alts herkomen, ruwigen geprauch und gerechtigkeit gewaltigklich wider recht und alle billichhait
    1497 UrkSchwäbBund. I 236
  • hebben die stede an sik ein vyl quader sede ofte recht ofte woe se et heiten willen
    2. Hälfte 15. Jh. InfSpecSax. 669
  • es ist ouch nicht gnug, das man zcu eyner gewonheit swige. man sal sie in deme rechten weddir reden. vnd danne beheldit die gewonheit eyns beschrebens rechts macht
    15. Jh. Prompt.jur. 24
  • wiewol die gemainen geschriben recht, auch der laͤnder vnnd stett ordnung ... geaͤndert vnd verwandelt werden, bleiben doch die natürlichen durch außgeenden recht der menschen vnnd voͤlcker allwegen vnuerwendt
    1546 Perneder,Inst.(1546) 6r
  • wie recht und der landsbrauch ist
    1553 BairFreibf. 244
  • verbrechungen, die nach recht und gewanheit durch diejenigen, welchen die weltliche gerichte zustehen, gestrafet werden mögen
    1570 Mecklenburg/Sehling,EvKO. V 234
  • das köstlich zureiten, so ein domprobst mit 12 1/2 mannen zu pferd ... zu thun befugt ist und gut alt recht hat
    1596 Burckhardt,Hofr. 55
  • söllend jetzbeschrybne articul by dero gegebnen worten, proprietet vnd eigenschaft einfaltig verplyben, bim wenigsten, damit das rëcht vnd die billigkeit nit durch list vnd spitzfund opprimirt vnd getruckt, in andern verstand deducirt, abgfüert vnd verdungklet werden
    1612 BremgartenStR. 142
  • [Verleihung eines Hofs] zu ainer recht veranlaithen freistifft- oder herrngonstsgerechtigkhait, wie ... ze Bayrn recht, sitt, gewonheit vnd gebrauch ist
    1649 Indersdorf II 336
  • wan man solches recht durch eine uralte gewonheit erlanget hätte
    1696 Büeler 15
  • wie ... recht, sitt, gewohnheit und gebrauch ist
    1706 Indersdorf II 358
  • wird die gewonheit ein unbeschriebenes recht oder gesetze
    1738 Hayme 258
  • alle übrigen privilegien sind widerruflich, da es zur maxime eines vernunftmässigen staates nicht erhoben werden kann, dass ein regent nach seinen subjektiven einsichten und nach den verhältnissen seiner zeit etwas zum unabänderlichen rechte für alle zeiten und verhältnisse erhebe, was die rechtsgleichheit der staatsbürger stöhrt
    1804 Gönner,StaatsR. 461
  • in dem zitt ist der mentsch nit ewig, vnd darvmb werdent vil rechtt vnd gutter gewonheit dick vndergedenckt in stetten vnd vff dem lande, so der nieman gedencken mag vnd ander lütte des ermanet
    oJ. Zürich (Kt.)/GrW. I 74
I 4
zur inhaltlichen Ausformung und Qualität von Recht; häufig formelhaft verbunden mit Billigkeit, Gerechtigkeit (I) 
  • daz habin su von urmi vrigin rechti [das haben sie (die Stadtbürger) von ihrem freien Recht] 
    um 1230 MühlhsnRb.2 103
  • habet ir indert boesez reht, / daz wirt nâch iurem willen sleht
    3. Viertel 13. Jh. Herrand III 593
  • nach dem alten vnd dem gemeinem rehten, daz vnser burgaer vnd die stat hat
    1294 MWittelsb. II 47
  • hievon sagent duͤ rehtbuoch vil; aber das decrête sunderlich spricht, das reht si natuͤrlich, das man wider geben sol, das man ze behaltenne empfât
    1337 Ammenh. V. 14090
  • [Bindung des Richters an das Rechtsbuch,] ez waer dann, ob ein fròmdes recht an die schrannen kòm, dez daz půch nicht enhiet, daz sol man an den herren bringen
    1346 BairLR.(Schlosser/Schwab) Art. 6
  • so ist ein gesetzt vnd ein reht gůt, wenn daz gleich geformet ist, nach vermuͤgen vnd chraft der laͤut die si halten suͤllen, also daz si in niht ze swaͤr vnd schedleich sein
    1390 (Hs.) BerthRechtssumme 1804
  • nun haͧt ain ied mensch von dem almächtigen got zu seiner aigen natur das natürlich recht empfangen, aber der gepruch desselben rechten ist in ainem scheinbarlicher dann in dem andern, als dann in menigen ungelerten menschen dieselb übung des natürlichen rechten erfunden und gesehen würdt
    1488 NördlingenStR. 339
  • das recht ist zwifeltich: wann eins ist das offen recht, das ander ist ein besunders [est etiam duplex jus: quoddam enim est jus publicum, quoddam privatum] 
    um 1500 Summa legum 126
  • wier ansehende ihre mögliche und erbarmliche biett von königlicher güttigkeit, wollen wier solche irrende recht und irrige gewohnheit abethun
    1515 BreslStR. 90
  • das recht vnd billigkeit furdern
    1525 AmbergKzlO. 24
  • soll derselbigen [pfanden] halber ein glychs raͤcht nun hinfuͥr an allen orten ... gemeinlichen sin
    1537 ArgauLsch. I 237
  • bestetten die auch also hiemit von römischer kaiserlicher machtvolkommenhait wissentlich in kraft ditz brieffs, was wir von rechts und billigkeit wegen daran confirmiren söllen
    1555 BairFreibf. 154
  • wo man nicht allewege ansihet die umstände, ursachen, das hertz, sum nach: des gesatzgebers inhalt und buchstaben, so wird aus dem zuviel recht ein unrecht, als dasz man wol darnach mag sprechen: summum jus, summa injuria
    1555 MHungJurHist. IV 2 S. 106
  • soll der voigt ... niemandt uͤber recht vnd gebuͤr beschweren
    1561 DithmUB. 272
  • [Regierungsziel:] damit ... unsern getreuen und lieben unterthanen recht und gerechtigkeit wiederfahren [möge]
    WolfenbüttelKO.(1569) 83
  • damit ... einem jedern, dazu er disfalls von recht und billigkeit wegen befugt, ... gebuͤhrlich geholfen werden moͤge
    1577 BremRitterR. 5
  • nachdem muthwillige personen ... die leute wider recht und billigkeit bedrohen
    1583 HadelnLR.(Spangenb.) V 14
  • alles recht muß mit bescheidenheit gehandhabet werden, maassen sonst das hoͤchste recht das groͤste unrecht ist, und muß auch die gnade mit dem rechte verknuͤpffet seyn
    1608/53 SammlLivlLR. II 1993
  • die schöp meistere und gerichts-verwandte ... [sollen] relationes und uhrtheile auf ihre schwehr geleistete eydes-pflicht nach recht und gerechtigkeit abfaßen
    1724 MittKönigsberg 2 (1910) 179
  • nachdeme nun diese straff-urtheil abgelesen, so frage ich [richter] ... ob er diese urtheil als auf göttliche und menschliche rechte gegründet dermahlen offentlich bestähtige
    1747 ZofingenStR. 427
  • waß ihme nach denen rechten undt nach aller billigkeit gebühret
    oJ. Hüttner,TacHyp. I 285
I 5 der personale Geltungsbereich von Recht wird im Bezug auf eine rechtlich definierte Personengruppe, deren Rechte und Pflichten sich nach diesem personenbezogenen Recht bemessen, deutlich; durch die Wandlung des personalen zum territorialen Recht sind die Belege häufig offen zu I 6 
  • het es peelgrijns recht / dat hi ghedinket in sinen ghebeden / al tgoet dat men hem noit dede
    1185/91 Reinaert I 2864
  • nû wellent die phaffen uber al / in daz haben ze einem rechte gar / daz sich under der phaffen schar / sul der wîbe iemen ânen
    Ende 12. Jh. Erg. V. 143
  • wâ ich iu erwette den rehten munt ... nâh swâbe ê, nâh swâbe rehte, sô von rehte ain vrî swâb ainer vrîen swâbin sol
    12. Jh. Schwäbische Trauformel/MSD. 319
  • under iewelkem bischope unde abbede unde ebbedischen hebben die dienstlüde sunderlik recht 
    1224/35 (Hs. 1369) SspLR. III 42 § 2
  • so sal he [vrone bode] deme koninge hulde dun na vries mannes rechte 
    1224/35 (Hs. 1369) SspLR. III 56 § 1
  • hevet aver he in düdeschem geklaget ..., he mut antwerden in düdischem, ane vor deme rike, wende dar hevet manlik recht na siner bort
    1224/35 (Hs. 1369) SspLR. III 71 § 2
  • dat die sone behilt des vader recht unde die dochter der muder
    1224/35 (Hs. 1369) SspLR. III 73 § 2
  • swebisch reht zwaiet sich niht von dem sæhschen wan an erbe zenemenne vnd an vrtail zegebenne
    um 1275 Schwsp.(L.) LR. Art. 17
  • nv hant si [jvden] ein beszer reht erkovffet, daz hant in die kivnige gegeben, ... daz si lihent vffen divbig vnd vffen rovbig gůt
    um 1275 Schwsp.(L.) LR. Art. 261
  • der kvͥnig sol ouch nvͥt rihten nach dez mannes rehte, er sol nvͥt rihten wan nach dez landes rehte, in dem lande er ist
    um 1275 Schwsp.(L.) LR. Art. 297
  • irn [patriarch] gebt im [Willehalm] kristenlîchez reht 
    um 1290 Ulr.v.Etzenbach,Wilh.(Rosenfeld) V. 3534
  • es sol gerichtet werden nach gemeinem rechte der koͮfluͥten, vnd alrmeist von dien burgern von Koͤlne
    Anf. 14. Jh. BernStR. I 5
  • dit si der sassen sunderlike recht, dat si di richter allene nicht vordelen en mach
    nach 1325 Buchsche Gl./SspLR. III 69 § 2
  • [Zahlungsverpflichtung,] die wile er lebet und in phaflichem recht belibet
    1330 FRBern. V 731
  • [Übschr.:] daz ist der juden recht czu Brunne
    um 1330 BrünnRQ. 367
  • [Übschr.:] von weiben manigerlai recht 
    um 1330 BrünnRQ. 389
  • es sullen auch witben vnd weisen in der stat ze B. haben die freiheit vnd das recht, als sie es von alter her pracht haben
    1333 HohenloheRB. 25
  • eyn iczlicher dutsche blibet und sal gerichtet werden in sime dutschem rechte 
    1340 JurPrut.(Mat.) Kap. 28
  • [Übschr.:] vom rechte. welch man preusch recht hot, und schlüge einen cölmener, und küme der preusse darvon in seinem preusschem rechte unvorbürget, und der bliebe bei seinem preusschem rechte 
    1340 JurPrut.(Mat.) Kap. 117
  • dit is dat recht der gerwere und schomekere
    1342 Stieda-Mettig 282
  • ob ein burger einem dev die stat verboten ist, oder einen spilman oder ein offeniw hoͤbscherinne laidigt ..., der sol dez gar vnentgolten beleiben ..., wan sollich læut habent dez rehten niht
    1345 VilshofenStR. 86
  • dit werk sal nen man kopen de in des kopmannes rechte wesen wil, he si we he si
    1346 Nowgorod/Keutgen,Urk. 529
  • waz auch under in zu handeln ist uͤmb ir juͤdische e und ir erbe, daz sollen sie volenden und rehtvertigen mit judischem rehten und anders nicht
    1347 Nürnberg/MGConst. VIII 416
  • welch ûzwendig man nimpt hy zu stat ein wîp, si sî mait oder witwe, er mûz sîn burgerrecht gewinnen. des bedarf daz ûzwendig wîp nicht, ob si einen burger oder eins burgers sun nimt, durch daz si in sîn recht tritt, wenne si in sîn bette getrit
    1348/58 ZwickauRb. I 1 § 41
  • daz diselben mastrn furpaz ain recht vnd ain cech mit einander haben schullen
    1351 BudweisUB. 51
  • [Privilegienerteilung:] den vorseiden cooplieden van Almaengen ende allen den ghuenen die te haren rechte behoren
    1352 HanseRez. I 99
  • von gottes recht schol kein jude wucher nemen. doch ist ir ordenung anders geschicket, wen sy hy czu lande nicht eigens mugen gehaben; unde sin von den keisern und fursten begnat durch ires willen, daz ersaczt sin sy mit sunderlichen rechten 
    1357/87 MeißenRB.(Oppitz) III 17 Dist. 1
  • war dit kint is vry vnde echte, dar beholt it sines vater recht. ys auer de moder denstwif, dat kint beholt alsodane recht als it an gheboren is
    1368/76 HerfordRB.(Normann) 16
  • yewelik man mot ok wal antworden vor dem koninghe in allen steden na syme rechte. vnde nicht na des kleghers rechte 
    1368/76 HerfordRB.(Normann) 36
  • die metzeger süllent öch innen [juden] und iren husgesinde fleisch geben umb gemeinen köf nach jüdeschem rechte und irer gewonheit als andern unsern burgern ane geverde
    1381 FreiburgÜRec. IV 156
  • hilde eyner aber geste nach sinem willen, alz ab er eynen fursten alleine mit synem gesinde hilde, und sust nymandis mehr, ader eynen herren, der ist kein gastgebe; unde darumme moge er eynes gastgeben recht nicht nuzen
    Ende 14. Jh. GlWeichb. 292
  • dat welk schippman edder schepeskint, de mit jenigem schiphern, de jn der hense is, gesegelt heft, sik nicht wil jn des copmans rechte genogen laten, den schipman edder bosman schal nen schipper na der tyd mit witlicheyt voren by bote des copmans recht 
    1404 Danzig(Hirsch) 78
  • [die Prozeßparteien sind] czweitrechtig jn jrem rechte, als beynamen, das der egedachte burger von Lubig eynes wasser rechtes, vnd der ander, euwir stat Danczk burger, eynes colmischen rechtes wil genyssen
    1435 Danzig(Hirsch) 76
  • staͮt oͮch thein misshellung oder clag uff vnder burgren vnd gewonheiten vnd rechten recht aller koͮfflúten vnd zum groͤsten, das sol man ussrichten mit kölmar gericht [lat. Vorlage von 1258: de consuetudinario et legittimo jure omnium mercatorum] 
    Mitte 15. Jh. BremgartenStR. 9
  • so waren in dem vorg. lande vonfferleye lüde, eyn ycklich bii syme besunderen rechte 
    1457 Westfalen/GrW. III 18
  • naͮch des huses eigner lúten recht 
    1483 ZürichOffn. II 162
  • [Verzicht auf] alle gunst, freyheit und woltehte der recht, die mir als einer frauenperson furderlich hiekegen vortzuwenden geburen mochten
    1530 LeipzUnivUB. 484
  • der do frey vnd echte geboren ist, der behelt seynes vaters recht vnnd herschilt
    um 1546 Wasserschleben,SuccO. 136
  • gleiche buͤrger, gleiche rechte. was der vornehmere dem geringern vergiebt, das vergiebt er sich und denen seinigen selbst; dann er und seine nachkommen haben keinen andern grund ihrer freyheit, als ihre mit-buͤrger auch
    1745 v.Loen,Kaufmannsadel3 46
  • [Übschr.:] rechte der staatsbuͤrger nach der verschiedenheit ihrer beschaͤftigungen
    1785 Fischer,KamPolR. I 686
  • christliche kaufleute, ingleichen juden, welche christliche rechte erlangt haben, sind als öffentliche pfandverleiher noch nicht anzusehen
    1794 PreußALR. I 20 § 265
  • die rechte, welche vorzuͤglich dem vater als haupt der familie zustehen, machen die vaͤterliche gewalt aus
    1811 ÖstABGB. § 147
  • der bundesvertrag bestimmt gewisse rechte, welche jeder teutsche ... in andern teutschen staaten ... ungekraͤnkt geniessen soll
    1814 AktWienKongr. I 1 S. 61
  • die grausame aushebung der unterthanen zum hollaͤndischen kriegsdienst ... zertruͤmmert die rechte des menschen, indem sie ihn zur waare herabwuͤrdigt
    1814 AktWienKongr. I 2 S. 44
  • das recht zu dem ersten stande fuͤr die ritterschaft als abgeordneter gewaͤhlt zu werden, wird durch den besitz eines ritterguts in der provinz, ohne ruͤcksicht auf die adelige geburt des besitzers, begruͤndet
    1823 Preußen/Pölitz,Verf. I 1 S. 59
I 6
mit regionalem oder institutionellem Bezug, der die Beschränkung des Geltungsbereichs auf Raum und/oder Institution verdeutlicht; auch zur Kennzeichnung von Stadtrechten; offen zu I 5 
  • swer dirre stete reht hat, der sol geben ze sancte Mertins naht ahte heller
    1253 WirtUB. V 9
  • daz sind gartenstrazzer und deutschenstrazzer recht 
    1254/68 NÖsterr./ÖW. VII 94
  • diz sint div reht ze Basil
    um 1260 BaselRQ. I 1 S. 6
  • ditz recht ist reht vor gaistleichem gerichte vnd vor wertleichem
    um 1275 Dsp.(Eckh.1971) LR. Art. 78 § 5
  • ein iegelich man der vz eim lande in daz anders kvmet, vnd wil vor geriht reht nemen vmbe ein gvͦt, daz in dem lande lit, er mvͦz nemen reht nah des landes rehte, da daz gvͦt inne lit, vnd niht nah sines landes rehte 
    um 1275 Schwsp.(L.) LR. Art. 33
  • [Übschr.:] van wicbelde dat recht 
    1294 Hach,LübR. 308
  • daz ich ellú dú recht und die vriheit, die min vatter ... gab der stat ze Inderlappen, gib gerne und willechlich ... der selbon stat nach rechtem vrien bernrechte
    1299 FRBern. III 740
  • wir Albrecht von gotes genaden romischer chunich, vnd ze allen zeiten merer des riches. tun chunt allen den, di disen brief ansehnt ... daz wir von den eltisten, vnd den weisisten wissentlich eruarn haben, vnsers gerihtes reht, ob der Ens, di habent daz gesagt, ouf ir triwe
    1299 Kurz,Ottok. II 238
  • dese voirs. goede zal hij van mij houden ..., tot een onversterfflicken zutphenschen rechte 
    1300 StUtrechtOorkB. V 432
  • so herzog Kůnrat die stat von Friburg in Briscoͮe hat gestift nach koͤlnschem rechte 
    Anf. 14. Jh. BernStR. I 3
  • uwers cloysters recht ... und gewanheyt
    um 1302 SiegenUB. I 49
  • wenne ouch di zelbin burger zcu meydeburcgischem rechte zychen vnde sich dar nach halden
    1315 DresdUB. 25
  • gebn yn sogetan recht als Gotha di stad hat
    1332 JenaStO. 12
  • wir Ludowig ... geben oͧch dem selben marcht und allen den, die in suchent, alle diu reht, vreyunge, ere, ehaft, gewonhait, gesetz, gelaitt und sicherhait, die der jarmarcht in unser und dez richs stat ze Franchenfurt hat
    1333 HeilbronnUB. I 61
  • do [1338] wurdent funden vnd ernüwret dü reht, swaerung, burdenen vnd tragnüst der höfe vnd der lüte ze Hoengg
    1338 Zürich (Kt.)/GrW. I 5
  • ir habt uns geschrebin das die stadt Thorun ist gelegen sechs mile von euch mit euch in eyme lande undir eyme herren und sint begriffen mit eyme rechte, also das ire hantfesten stet in euir und euir jn jrer
    1339? Stobbe,Beitr. 95
  • eyn recht is in unsir stad, kan hey den breyf der erflyker yargulde ledich wisen mit gerichte efte richters breven als recht is, des sal hey geneten
    1342 DortmStat. 143
  • eynen erftyns ... iairlix to betaelen ... na recht end gewoenten slands
    1342 Grafenthal UB. 142
  • [Verkauf von Land,] as recht was ind gewoende in deme kirspele van G.
    1344 SGereonUB. 376
  • als der schrannen recht ist
    1346 BairLR.(Schlosser/Schwab) Art. 4
  • des reichs recht und gewalt
    1347 MGConst. VIII 321
  • nach der stat recht und gewonheit
    1349 BadenArgUrk. I 20
  • wer sach, daz min herren vͥcz vergessen hetten, dz der staͮtt recht wer, dz solt der staͮtt an ir rechttungen nit schaden
    1. Hälfte 14. Jh. BremgartenStR. 35
  • welic vulschuldig man stervet hir binnen, sineme heren ene volget nicht dan en herewede, also der stades regt is, unde nin erve
    1. Hälfte 14. Jh. DortmStat. 53
  • also der keiser den dorffen hat daz recht gegeben, als sal man iz halden
    1. Hälfte 14. Jh. KlKaiserr.(Munzel) II 119
  • andere stede ..., de dar lygghen tu swerynschen rechte 
    1353 GarzStB. 39
  • schal me nemende laden dat kallen na dem denschen rechte het vor dem densschen rechte 
    1368 Danzig(Hirsch) 278
  • schal me nemende laden dat kallen na dem denschen rechte het vor dem densschen rechte
    1368 Danzig(Hirsch) 278
  • so hebbe ik hir bescreuen zomelicke stucke van deme gherichte tho Heruorde vnde van syme rechte, de ik hebbe gheseen an beseghelden breuen
    1368/76 HerfordRB.(Normann) 8
  • bi dissem zcinse sullen sy bliben zcu colmisz rechte bis das wir ader vnsz nachkomeling zcu rate worden das wir ene stad ader market worden machen
    1374 Danzig(Hirsch) 72
  • ik [Verkäufer] ... wyl dyt vorbenomede gud vruchlik maken unde vrygen bynnen jare unde daghe, also in deme lande to Holsten en recht ys
    1383 SchleswHUSamml. I 263
  • [Übschr.:] der gemeind recht 
    1396/1464 Zürich (Kt.)/GrW. I 122
  • nach dez landes recht vnd nach dez puchs [BairLR. 1346] sag
    1397 MBoica 22 S. 369
  • wond Berchtolt, der hertzoge von Zeryngen, die statt von Berne gestiftet und gemachet hat mit aller friheit, als Cůnrat, der herzoge von Zeringen, die stat von Friburg in Brisgoͧwe stiftet und machet, und si gab der friheit nach dem rechte der stat von Coͤlne, Heinriche dem keyser, der daͤz bestetet mit gunst und gehellunge maniges fuͥrsten
    1398 BernStR. III 1
  • so ist ouch eyn recht, daz ist genant des romischen riches recht, unde ist genant in dem latin jus quiritum
    Ende 14. Jh. GlWeichb. 186
  • es ist auch der stat recht, die man hat von chaisern vnd von kunigen, das man nymant aus der stat sol laden fur ain ander gericht
    2. Hälfte 14. Jh. RegensbFriedg. 82
  • na stichtes und unses monsters rechte 
    1400 OstfriesUB. I 152
  • dy furstliche hantveste ... vber di recht vnd gnaden, di sy der stat czu der Ygla mildeclich gethan haben
    um 1400 IglauStR. 193
  • disu recht het die stat von Friburg in Öchtelanden [lat. Text: et hec sunt jura statuta] 
    1410 FreiburgÜÜbers. Art. 2
  • [Intitulatio des Reichsvikars:] Ludwig, van gots gnaden pfaltzgraue by Rine, des hilligen riches oberster truchsesse, und furseher in den landen des Rynes, zu Swaben und des frenkischen rechten und herzog in Beyern
    1410 LübUB. V 367
  • eyne ffrawe teilet gleich dy helffte ires mannes gutter, stirbet ir man; also thut ouch der man widder. dis ist widder das magdeborsche recht, sunder das dy ffrawen zo gut recht haben, das ist des landes und colmischen rechtes wilkore
    1435/54 DanzigSchB. 20
  • dis ist des hofs recht ze Altorf als sy von alter her komen sint
    1439 GrW. I 11
  • als das in andern steten eyn gewanheit ist, die des meydburgisch recht gebrawchen
    1441 Danzig(Hirsch) 280
  • deß hebben wy ... unsern underdahnen beprivilegert un begiftet mit rechten sachsischen rechte allse in unsen landen ... holden wort
    1441 HadelnPriv. 3
  • hat die frauw die clagen gethan nach des rats zu W. recht und herkomenn
    um 1450 Erler,NeustadtWeinstr. I 155
  • is he [Straftäter] vorwunnen myt allem lubesschem rechte 
    1478 KielVarb. 60
  • sicherheit und glait, wie freier jarmärgkt herkomen und recht ist
    1484 Eberbach aN. 102
  • disz ist der jarspruch der herren recht, des gerichts recht und des landes recht, den wir schöffen alle jahre ... im gericht sprechent
    1490 Unterelsass/GrW. V 500f.
  • myd alme rigeschen rechte 
    1494 RigaErbb. 141
  • wa ouch ein vsser ... wil werden vnser burger oder sich in vnser stat rechte legen
    15. Jh. BernStR. I 108
  • darauff der schuldtheiss antwort. ich vergonne ihme alles das so des strengen gerichts vnnd meyner herrn eynes ehrbarn raths dieser statt alhie, recht vnnd gebrauch ist
    um 1530 MittFrankf. 5 (1874/79) 314
  • hebben de dree deputerde stede ... vor lubisch recht ... affgesecht
    1535 HolstVierstUrt. 141
  • als des lannds vnd lanndgerichts der grafschaft Dachaw laut der bairischen reformation reht ist
    1551 Indersdorf II 286
  • gleichwie angeregtes theelrecht mit denen kayserlichen und friesischen rechten keine gemeinschaft hat
    1585 Wenckebach,JusTheel. 76
  • damit alle guete dörfliche recht und nachperliche ordnung iederzeit erhalten werde
    1589 Tirol/ÖW. V 68
  • dit is dat recht in den Jacobesfjorden vnndt Bellgarden
    16. Jh. GartenRJacobsf. 15
  • wellicher so gar ein vnbürlichen costen hoüscht, der sol das recht mit im bringen, vnd wie man dann an sinem ort halt, so sol er mit dem costen ouch ghalten werden
    1601 GrW. I 98
  • wider ... des ordens recht oder gewohnheit
    DOrdStat. (1606/1740) 106
  • so ein vßman gegen einem burger oder hindersessen möchte haben oder gwünnen oder ein burger gegen einem vßman, da soll ein jeder sine rechte mit im bringen, wie das by siner herrschaft gewan vnd brüchlich, solliche vnd derglichen hendel zuuolnbringen, doch allwegen zu gefallen miner herren den iren etwas vorbehalten
    1607 LenzburgStR. 328
  • so aber ein vßman ein kauft gricht haben wyl, sol der seine recht mit sich bringen
    1612 BremgartenStR. 134
  • der richter frage nach einem ieglichen artückel ob daß der gemain recht und redt sei
    um 1630 NÖsterr./ÖW. VIII 19
  • nach dem saͤchsischen recht dienet der vasall sumptibus domini, und muß der herr den lehen-leuten wann sie bey ihm ankommen und mit ihm ziehen futter mahl und huffschlag geben
    1705 KlugeBeamte I2 596
  • lübisch recht, glüpisch recht. jus lubecense, jus captiosum
    1716 Pistorius,Thes. I2 77
  • unter dem namen des culmischen rechts verstehet man den inbegrif der weltlichen gesetze, welche vor 500 jahren der landschaft Culm, hernach aber fast dem gesammten Preussen verliehen sind
    1755 Hellfeld II 1084
  • das flaͤmische ... recht ist eine observanz, die im fuͤrstenthum Schwarzburg, in dreyen fluhren ... beobachtet wird
    1755 Hellfeld II 1630
  • hollische rechte heisen die gesetze und rechtliche gebraͤuche, welche die nach den hollsteinischen marsch gegenden, zu beteichung des landes gekommene hollaͤndische colonien, in gebrauch gehabt ... haben
    1760 Hellfeld III 1869
  • das teutsche recht ist der innbegriff aller und jeden gesetze, die in Teutschland gemacht worden sind
    1762 Hellfeld IV 2489
I 7
mit einer bestimmten Sache verbundene rechtliche Regelung; Rechtsinstitut oder Rechtsbereich, die durch Attribuierungen näher bestimmt werden
  • swaz so ver vote heuet. dat heuet dat selue recht dat dat perith heuet
    1227 BrschwStR. § 24
  • dit selbi recht heit daz gut uffin velde lit, daz in dit gerecht horit
    um 1230 MühlhsnRb.2 128
  • [Zollordnung:] segen vnd sichel habent ain recht auf dem lant vnd auf wazzer
    um 1250 Rauch,Script. I 211
  • wir habin in och geben den selben hof fur ain vriges aigen ... ze allem reht ze niezende, als man ain vriges aigen dur reht niezen sol
    1283 WirtUB. VIII 379
  • als aigens recht ist in Oesterreich
    1335 SPöltenUB. I 317
  • als ... sogtaner fürpfand recht 
    1340 Rockinger
  • [Bürgschaftsverpflichtung:] so scolde wi vorghenanten borghen inriten to H. dar inne leghen als inleghers recht is
    1342 MansfeldKlUB. 637
  • recht scherm und geweren fur alle ansprach als purckrecht recht ist in dem lande ze Osterich
    1348 SPöltenUB. I 411
  • [Einlager bei Friedensbruch,] si enhetten geantwordit unde getan umme den fridebrache, alse frides recht ist
    1350 HHalberstUB. III 506
  • [Übschr.:] von suchstollyn recht 
    Mitte 14. Jh. FreibergBR. 287
  • marchpaum und smerpaum habend ir besunder recht 
    1381 Tirol/ÖW. V 17
  • daz der werd gelegen in dem Meyn ... von recht der von E. syͤ, wanne der Mayn daz recht habe, daz er geben vnd nem
    1384 DRWArch.
  • yk schal des bruken myne levedaghe ... also lyfghedynghes recht ys
    1384 SchleswHUSamml. I 266
  • daz dez fronackers recht sy, daz er gefryet sy von kuengen vnd von kaysern
    1388 TübStR. 6
  • sint die vor genanten burger alle überein [komen], daz frîer markt disiu vorgeschriben reht hât
    14. Jh. MeranStR. Art. 7
  • als bergwergkis recht unde gewonheit ist
    1404 FreibergUB. II 66
  • unsere newntail und recht, die wir in ainem yeglichn solchen newen fundt habn sullen
    1428 Worms,SchwazBergb. 104
  • daz die beyde obgeschriben sollent zinsen, nemlich anno lxo iiij vernzel beyder gůts nach zinses recht 
    1461 FarnsburgUrb. 66
  • der brotbecker ordnung ... doch ist der eide und truwe abgelassen, jedem brott sein recht zu tuͤnde [durchgestrichen]
    1498 SchlettstStR. 438
  • der prunn ... hat die recht: wen der pergmaister darbei begreift der in mit stro oder anderen unrain macht, alß oft er in betritt ist er zweenundsibenzig pfening zue wandl verfallen
    vor 1499 NÖsterr./ÖW. VII 693
  • sondernn es ist von des schwerds recht gesagt, das eyn moͤrder des tods schuldig ist
    1523 Luther(Clemen) II 363
  • der acker, den do H.v.W. mit allem dinglichen rechten ... erlangt hat
    vor 1524 LeipzigSchSpr. 176
  • den lenhe rechte folge tho donde, wy sulker lenguder recht vnde wonheyt ys ane geuerde
    1525 IlsenburgUB. II 184
  • wenn lüt zu eelichem rechten by einandren sitzend
    1598 Sanen 106
  • do der greue den van Ercklenntz stettsche rechten gegeuen hadde entegen proest vnd capitell
    16. Jh. NrhAnn. 5 (1857) 20
  • [Übschr.:] von dem dinglichen rechte, so durch die huͤlffe erlanget wird
    1622 SächsGO. 1114
  • vom rechte der huͤner
    1725 Pegius,JurErgötzl. 43
  • [Buchtitel: J.G. Kulpis,] commentatiuncula de jure circa cadavera punitorum. von rechte derer leichname am leben gestraffter ubelthaͤter [Frankfurt/Leipzig 1725]
  • eine auf denen guͤthern wuͤrcklich haftende abgabe und ein dingliches recht 
    1749 Klingner I 158
  • ein dinglich recht wird erstlich erlanget durch das eigenthum ... zweytens durch die erbschaften ... drittens durch die dienstbarkeit ... vierdtens durch die verpfaͤndung und hypothecirung eines dinges
    1755 Hellfeld II 1200
  • [Übschr.:] rechte und verbindlichkeiten der leibeigenschaft
    1785 Fischer,KamPolR. I 748
  • der inbegriff der gesetze, die einer allgemeinen bekanntmachung bedürfen, um einen rechtlichen zustand hervorzubringen, ist das öffentliche recht 
    1797 Kant,Rechtslehre 117
  • die krone ist erblich in dem mannsstamme des regierenden hauses, nach dem rechte der erstgeburt und der agnatisch-linealischen erbfolge
    1808 Bayern/Pölitz,Verf. I 1 S. 97
  • der inbegriff der gesetze, wodurch die privat-rechte und pflichten der einwohner des staates unter sich bestimmt werden, macht das buͤrgerliche recht in demselben aus
    1811 ÖstABGB. § 1
  • den vollen genuß der buͤrgerlichen rechte erwirbt man durch die staatsbuͤrgerschaft
    1811 ÖstABGB. § 28
  • dingliche sachenrechte sind das recht des besitzes, des eigenthums, des pfandes, der dienstbarkeit und des erbrechtes
    1811 ÖstABGB. § 308
  • unter öffentlichem recht (jus publicum, droit public, droit politique), auch staatsrecht im weitern sinn genannt, versteht man den inbegriff aller vollkommenen rechte der staaten
    1817 Klüber,ÖffRecht 7
I 8 mit Kennzeichnungen für das im Reich geltende römische und kanonische Recht
  • [Rat,] daz er zu Lunders zEngelant / ein concilje leite / und da der pfafheite, / den witzegen antisten, / die gotes reht [= geistliches Recht] wol wisten, / sinen werren tæte kunt
    um 1210 GottfrStraßb.(Ranke) V. 15306
  • in der selven sprake ward gelesen dat recht der alden herren [patrum decreta]
    um 1260 SächsWChr. 183
  • B. de P., der was ein doctor und ein lerer beider rechte, legum und juris
    14. Jh. SächsWChr. 346
  • wir verzihent uns och alles des rechtes geisliches unde weltliches oder gewonliches, das mich oder minen herren oder unser erbe gehelfen mochte wider disen brief
    1273 BaselUB. II 69
  • brennet ir ein kirchen abe, man gît iu funfzehen jâr, daz ist geschribenez reht 
    um 1275 Berth.v.Regensb. II 253
  • in den selben bvͦchen [decret vnd decretal] vindet man elliv div reht, der geistliches gerihte vnd weltliches gerihte bedarf
    um 1275 Schwsp.(L.) LR. Art. 1 b
  • daz ist gvͦt gewonheit, vnd rehtiv gewonheit, div wider geistlichem reht niht ist, vnd div wider den menschelichen zvhten niht ist, noch wider der selicheit nit ist der eren vnd der sele
    um 1275 Schwsp.(L.) LR. Art. 44
  • nach gaisselichem und nach welteclichem reht 
    1292 WirtUB. X 68
  • nach der cheyser geschriben reht 
    1309 Kurz,Fried.d.Sch. 419
  • iurista gelert in geistlichem recht ... legista gelert in weltlichem recht 
    1328/29 Voc.opt.(Bremer) II 396
  • daz geschriben recht, beide geislichs und weltlichs, wider dem nieman tůn sol
    1334 FRBern. VI 154
  • richte na dem scine nicht / mer na bescrevenen rechte 
    nach 1335 Homeyer,Prol. V. 18
  • dô gap her daz urteil uber si, daz man ir daz houbit solde abe slahen. dô was ein gewonheit nôch rômischeme rechte, daz man nummê torste slahen drîe slege
    1343/49 Mystiker I 249
  • Bonagracia de Pergamo, der was ein doctor und ein lerer beider rechte, legum und juris
    um 1366 (Hs. 15. Jh.) SächsWChr. 3.Bair.Fs. 346
  • eres ammetes recht wiste men hir nicht. mer wolden se na eren anclaghen vnde der vrowen antworde, wolde men en eyn ghemene recht segghen, dat en recht recht were
    1368/76 HerfordRB.(Normann) 26
  • wat weder recht is, dat si gheistlich eder wertlich recht, dat is unrecht
    1369/74 Homeyer,Klenkok 420
  • wir verzeihen vns auch aller der rechten geystlicher vnd wertlicher beschribener vnd vmbeschriͤbener priuilegie fryheit vnd gewonheit
    1386 MWirzib. VIII 3
  • suͤlln die geschriben werltleichen reht den geistleichen volgen
    1390 (Hs.) BerthRechtssumme 1808
  • de deden wedder dat gemeyne gescreven recht unde wedder de privilegia
    1396 HanseRez. IV 342
  • hiruff antwert daz gemeyne geistlichz und wertlichz beschrebin recht an vel endin
    Ende 14. Jh. EisenachRB.(Rondi) II 27
  • [daz] daran [vátterlichs vnd mútterlichs erbs] ir bruͤder vnd ir erben habend waͤren nach lands recht vnd nach dem rechten 
    1437 FürstenbUB. III 200
  • doctores yn dem keyserrechten ader geystlichen rechten 
    1442 ZRG. 4 (1864) 382
  • [Reformvorschlag:] das der richter [am Hofgericht] eyn teyl synt doctores yn dem keyser rechten ader geystlichen rechten vnd were nutze das eyn ycklicher korefurste yn des küniges hoff mit synem solde eynen hilden
    um 1442 ZRG. 4 (1864) 382
  • [Gerichtsbeisitzer:] mit unsern graven, ersamen, edeln u. lieben getruͤwen, der heimlichen rechten wissenden
    1447 MIÖG. Erg.-Bd. 7 (1907) 132
  • die geistlichin rechtn ouch von der materien nichts adir wenig sagen anders, dann als vil, als se vß den wertlichen rechten genommen haben; so nympt ouch ein recht daz ander zcu hulffe, wo des not ist
    1456 Bocksdorf 520
  • [beim fraglichen Zeitpunkt] sie her vndir funff vnd czwenczig iaren gewest, vnd sy do durch syne lichtfertikeit an sinem gotlichem rechten ... grobelichen bescheidiget
    1456 Bocksdorf 525
  • den wirdigen hern Albrechten probst der kirchen zu Transsilvanen, beyder rechten lerer und des bebstlichen stuls prothonotarien
    1456 HeilbronnUB. I 402
  • doctor decretorum lerer oder mayster der geystleichen recht 
    1466 LibOrdRerum I 140
  • jn geschriben rechten, das sich auch ergrundet auf natuͤrlichs vnd goͤttlichs recht 
    1479/84 NürnbRef.(1479/84) VIII 5
  • wir wollen auch dorch keynerley hinder, fryeheyde, privilegia, gesatzte, geschriebin rechte, die itzt sin adder hirnach von den pobesten, keisern, koningen adder hern, wertlich ader geistlich, gesatzt adder geschriebin mochten werden, nicht behelff suchin noch gebruchin
    1485 KaufungenUB. II 159
  • es wurden dan dawider ehafft oder redlich vrsachen dem gemeinen rechten gemesz vnnd diser reformation nit widerwertig durch den lehenhernn vor lantgericht angezeigt
    1503 BambLGRef. [4]
  • man sol sich nach sag der recht nit allein vor verbringung der vbeltat, sunder auch vor aller gesteltnuss des vbels, so boͤsen leumundt oder anzeygung der missetat machen moͤgen, huͤten
    1507 BambHGO. Art. 73
  • [Übschr.:] besetzung cammer-richters und beysitzer ... daß ... aus den andern sechzehen der halbe theil, der recht gelehrt und gewuͤrdigt ... sey
    1521 RKGO./RAbsch. II 180
  • auffs erst muͤssen wyr das welltlich recht vnd schwerd wol gruͤnden, das nicht yemand dran zweyffel, es sey von gottis willen vnd ordnung ynn der wellt
    1523 Luther(Clemen) II 362
  • sollen uf jeder hohenschule oder universitet ... doctores der kayserlichen rechten erhalten ... werden
    1525 Fries,OstfrkBauernkr. I 435
  • dwyl die appellation denen, so sich vermeinen beswert zu seind, von den heyligen bäpstlichen vnd keyserlichen rechten heylsamlich zugelassen ... ist
    1530 RheinfeldenStR.(SchweizRQ.) 240
  • so haben auch alle beschribene recht in allen wolgeordenten comunen den eestandt ... in eren ... gehalten
    1530 RTAugsbUB. I 330
  • von policey und weltlichem regiment wirt gelert, das ... christen mogen ... nach kaiserlichen und andern ublichen rechten urteil und recht sprechen
    1530 RTAugsbUB. I 389
  • solicher wörter seind im rechten sehr vil
    1536 Gobler,GerProz. fol. 3v
  • na gelegentheyt der keyserlijcken rechten 
    vor 1537 LeeuwardenStR. Art. 32
  • dieweil es wider die heilige gotliche geschriefft, auch keiserliche rechtt vnd satzunge
    1543 ArnstadtStR. 84
  • es werden aber die geschriben recht ... sonderlich bey vns teütschen gar nit gehalten, vnd vnsere aigne leüt ... mer den freygelaßnen, in latein liberti genannt, vergleichet
    1546 Perneder,Inst.(1546) 6v
  • uff soͤmlichs han ich, genanter tschachtlan, ein frag getan by den eiden, ein ieder dz göttlich recht zů betrachten und nit sinen eignen nutz an zů sechen [solle]
    1547 SaanenLschStat. 175
  • darzu [Eigentumsordnung] haben die herrschaften eigne bücher, wie das römisch reich die keyserliche recht hat
    1556 Kurpfalz/Sehling,EvKO. XIV 220
  • das etlicher personen eeliche zusammenfügung von wegen der blutfreundschaft und schwagerschaft verboten sind, einsteils aus göttlichem, natürlichem rechten, einsteils aus weltlichen, bürgerlichen rechten 
    1556 Kurpfalz/Sehling,EvKO. XIV 223
  • wo mann sonst vom rechten on zůsatz redet, wirdt das gemein geschriben keys. recht verstanden
    1558 Gobler,StatB. 2
  • offenbar ist, das dieselben vermeinten geistlichen recht in vielen artickheln den kayserlichen rechten, ja auch der hayligen biblischen schrift und warem gotteswort widerstreben
    1563 Kurpfalz/Sehling,EvKO. XIV 293
  • es hat das gericht und gemeyne beschriben recht vilerley besonderer und eygener wörter
    Notariat 1565 Bl. 12r
  • nach was rechten sie [Leipziger Schöffen] ... sprechen sollen, tragen sie als gelerte und erfarne juristen gut wissen: nemblich nach gemeinen kaiserlichen und landublichen sächsischen rechten, so vil derer in unsern landen durch bestetigten, bewerten gebrauch eingefuret ... sein
    1574 ZRG.2 Germ. 10 (1889) 90
  • wenn das [Hinrichtung] beschehen ist, so ist der urtheil und den kaiserlichen rechten ein genüge geschehen
    2. Hälfte 16. Jh. Frauenstädt,MalefB. 286
  • unsere unterthanen als mehrertheils schlechte und der rechten unerfahrene leute
    FrkLGO. 1619 III 42 § 2
  • wider die austruckliche verordnung ... nicht allein des instrumenti pacis, executions-recesses und alter verträgen, sondern auch deren des heiligen reichs abschieden und gemeiner rechten, in sacris et profanis
    1692 FreibDiözArch.2 5 (1904) 214
  • seind die von Brugg nach dem natürlichen und civilischen rechten geschworne underthanen ihrer ... landesobrigkeit
    1735 BruggStR. 278
  • roͤmisch recht ... ist der inbegriff aller roͤmischen rechte, sie moͤgen entweder vor oder nach Iustiniani zeiten promulgiret worden seyn
    1762 Hellfeld IV 2340
  • es sollen auch die beschriebenen gemeinen rechte blos um deswillen keinen abfall leiden, daß etwan die heutige verfassung mit der römischen oder auch sonst der ehemaligen ältern nicht vollig übereinstimmet
    um 1772 Pufendorf,HannovLREntw. Tit. I § 6
I 9
Konflikte zwischen dem strengen Recht und dem, was im besonderen Fall als gerecht erscheint (Recht/Gnade), sowie zwischen konkurrierenden regionalen Rechtssystemen und unterschiedlichen Normierungsebenen (gesetzt/natürlich, Recht/Willkür) werden durch Kollisionsnormen geregelt
  • er [abbit] sal si kusche, nvͦbere, barmhertic, demvte vnde sal ieimmer vberhebe di gnade deme rechtin 
    1. Hälfte 13. Jh. Selmer,RegSBened. 84
  • des wete dat dri stucken syn von gesatten rechte di weder naturlich recht syn. di irste is dat di settunge etlike lude vor eygen hebben dat is weder der naturen wen von naturen sint alle lude vrie
    1397/98 BerlinStB.(Hs.) 107va
  • alle gedinge brechen eyne gemeine recht, daz man is gezeugen mag
    Ende 14. Jh. GlWeichb. 304
  • darumme mag gesazt recht naturlich recht nymmer vordrucken
    Ende 14. Jh. GlWeichb. 330
  • gelub die prechent recht 
    Ende 14. Jh.? SteirLl. Art. 186
  • das dye gevordert werden, nicht noch dem rechte in dem lande tzu Engelant, unde ouch nicht noch dem rechte tzu Pruͤssen, sunder noch einem gemeynen beschrebenem rechte 
    1409 HanseRez. V 462
  • want bescheidt, dat breket recht 
    1426/40 KleveStR. Art. 61
  • ghesat recht en mach naturlich recht nyet verlegghen
    1426/40 KleveStR. Art. 73
  • [Privileg,] das si ... sollichen ubeltaͤtern und schaͤdlichen luten ... die gestrengkait des gerichtz in gnad keren und mit recht und gnaden gerichten moͤgen
    1429 UlmRotB. Art. 180
  • sullent dann dieselben vier gewalt haben holtz ze teilen nach dem rechten und nit nach gunst
    1429 ZürichOffn. I 276
  • de gnade steit by deme rechte 
    1486/1645 HammerbrökerR. 57
  • wilkur brechen die recht 
    1501 Wutke,SchlesBergb. I 131
  • wilkurn pricht alle recht 
    1511 IglauOberhof 337
  • zu dem so sagen auch die bebstliche recht, das man das ald gestreng recht vmb der menschlichen schwacheit willen bey weiln in disen letzten zceiten nachlassen sollen
    1530 RTAugsbUB. I 330
  • daher man auch das recht teilet jn streng und gelind recht 
    oJ. Luther/DWB. IV 1, 2 Sp. 3029
  • wie ein recht durch das ander, das ime endtkegen ist, auffgehoben wirtt, also ist es auch mit den widerwertigen gewonheiten
    1550 OlmützGO. 13
  • streng vnd rauch recht, so nichts von dem das es zůgibt, nachlaßt
    1561 Maaler 327ra
  • bedingte recht brechen landrecht
    1568 Aargau/GrW. V 75
  • recht sunder gnaden ist unrecht
    vor 1575 Westfalen/GrW. III 171
  • die richter sollen in allen sachen ... mehr auff des rechts billigkeit und linderung desselben sehen, dan auffs schaͤrffe vnd strenge recht 
    1583 SiebbLR. I 10 § 1
  • dat groͤter recht hevet dat minste up
    1593 JütLow. 1590 II 17 § 4
  • summum ius, summa iniuria. streng recht / groß vnrecht
    1613 Praetorius,Zauberei 245
  • das genawe recht oder jus strictum
    1696 Büeler 11
  • willkuͤhr gehet vor recht und gewohnheit
    1717 Blüting,Gl. III 55
  • des rechts billigkeit vnd linderu[n]g
    1583 SiebbLR. I 10 § 1
  • die richter sollen in allen sachen, so fuͤr sie gebracht werden, mehr auff des rechts billigkeit und linderung desselben sehen, denn auffs scharffe und strenge recht 
    1722 SiebbLRKomm. 102
  • wenn das recht des einen der ausübung des rechts eines andern entgegen steht, so muß das mindere recht dem stärkern weichen
    1794 PreußALR. Einl. § 95
  • gastgericht, gastrecht, kaufrecht ist ein zum besten der fremden angeordnetes gericht, welches die sachen, die entweder fremde wider einheimische oder diese wider jene anbringen, summarisch und mehr nach der billigkeit als nach der strenge des rechts entscheidet
    1801 RepRecht VII 278
  • mildrichterliches amt. so wird die pflicht und das recht des richters genannt, wornach der die strenge des rechts durch gelindigkeit mildern soll und darf
    1802 RepRecht X 255
  • was den angebornen natuͤrlichen rechten angemessen ist, dieses wird so lange als bestehend angenommen, als die gesetzmaͤßige beschraͤnkung dieser rechte nicht bewiesen wird
    1811 ÖstABGB. § 17
I 10
von Rechts wegen: urspr. Formel, die die Rechtmäßigkeit eines Sachverhalts kennzeichnet, häufig auch Schlussformel in Schöffensprüchen und anderen Urteilen
Sachhinweis: H. Kirchner, "Von Rechts wegen" ..., in: Strafrecht, Unternehmensrecht, Anwaltsrecht. Fschr. für G. Pfeiffer (Köln 1988) 485-498
  • mach de stadt den handtdediger frede und velichheit geven van des rechtes wegen
    1294 RigaStR. 19
  • was ouch für handgiffte oder vertigung beschicht vmb gotzhus gůt one eins propsts meyers oder kellers hand, daz hatt kein krafft weder von allter noch von rechts wegen
    1303? Luzern (Region)/GrW. I 167
  • ob die schulld von rechts wegen zu gellten ist von demselben erb
    15. Jh. (Hs.) BambStR. 92
  • mag von rechts wegen nieman ... richten mit der ehte in dem ... lantgericht ze F. danne ein byschof ze W., der allein da lantrichter ist, und suͤlln auch vor dem selben lantrichter ze recht sten alle ... herren, ... graven, ... frein und auch dez richs ... dinestluͤte
    1347 Würzburg/MGConst. VIII 387
  • ob die ... gebunge ... und machunge an ... vorg. guten nicht craft ... von rechtes wegen hete, so ... hat [er] geseczet dem ... spital der selben gut wert
    1356 MWirzib. VI 574
  • dat von older ny geweset is, nohte von older gewonheit, nochte von rechtes wegen
    1365 BerlinStB. 50
  • dy man gepessert hat von des rechten wegen vm die missebarung der czweyung czwischen den hantwerken
    1391 IglauOberhof 108
  • mir gestehen zu rechter antwert von rechtis wegen
    Ende 14. Jh. GlWeichb. 264
  • was sie on von ere unde von rechts wegen schuldig weren
    1431 Michelsen,Rdm. 242
  • ist er von ir dieser ladunge uff diessmol mogelichen ledig, von rechts wegen
    1453 SchlesDorfU. 60
  • innerunge ist und heiszet, wo eyn man beclaget wirt umbe schult, und derselbe beclagte man begert innerunge von dem cleger, wovon dy schult zcy, das mus en der cleger ynneren von rechtes wegen
    1435/54 DanzigSchB. 35
  • seind vor mir notarien ... erschienen die ... herren rector vnd regenten der loͤblichen hohenschůl zů N. protestierten vnd bezeugten sich mündtlich in hoͤchster vnd bester form, solennitet vnd zierlicheit, wie sich dz von rechts wegen gebürt, von wort zu wort diß inhalts
    1531 Frey,Pract. 321
  • hierüber und was sonsten von rechts wegen hätte gebetten werden sollen ..., das hoch-adelich-mildrichterliche ampt implorirend
    1733 Beck,Forstg. 324
  • die abgehenden wirklichen glieder der verwaltungskammern und der cantonsgerichte werden als solche, und die suppleanten dieser behörden ebenfalls als solche wieder ersetzt, und es sollen die letztern nicht von rechts wegen an die stellen der erstern treten
    1800 AktSammlHelvet. VI 470
II von einer Person oder Institution: die Rechtsstellung, die sich aus dem Status innerhalb der Rechts- und Standesordnung ergibt; der Rechtsanspruch, die Verfügungsmacht, das subjektive Recht, die sich erst im Verhältnis zu anderen Rechtsträgern (über- oder untergeordnete Personen oder Institutionen, Vertragspartner, Genossenschaften usw.) realisieren; auch das mit einer Sache verbundene Recht (zB. 1302); der Rechtsanspruch steht dem gutwillig (aus Gunst, Liebe usw.) Gewährten gegenüber; Recht und Fug / Gewalt haben die volle Rechtsmacht innehaben; meton. auch die Rechtsauffassung bezüglich eines Anspruches (1393), auf sein Recht auf das eigene Risiko, auf eigene Gefahr und Verantwortung
  • dor recht ende dor ghenade / ontfaerme u miere scade
    1185/91 Reinaert I 67
  • uernement, dass wir ... den abbt ... erkhennen ... aller der alten recht, die er hat an unser mautt
    1221? MBoica XV 5
  • svat die man sveret unde entruwen lovet, sinen lief mede to verstene oder sin ghesunt, al ne mach he's nicht gelesten, it ne scadet ime to sime rechte nicht
    1224/35 (Hs. 1369) SspLR. III 41 § 2
  • die koning sal wesen vri unde echt geboren, so dat he sin recht ok behalden hebbe
    1224/35 (Hs. 1369) SspLR. III 54 § 3
  • vestinge nimt dem manne sin lif, of he begrepen wert dar binnen, unde nicht sin recht, svo lange he dar an is
    1224/35 (Hs. 1369) SspLR. III 63 § 3
  • [Übschr.:] unsi alde recht an corni
    um 1230 MühlhsnRb.2 152
  • an swem der hantfrid gebrochen wirt, erziuget er daz zen heiligen vor sinem rihter mit dem, der den hantfride gemachet hat, und mit zwein andern sentberen mannen, die ir reht behalten hant, daz der fride an im gebrochen si, der rihter sol jenen ze aht tun, der den fride gebrochen hat
    1235 MainzRLFr.(Const.) 277
  • in [Juden] wart verdelt echt unde recht, erve unde eigen, dat se oc eigen scolden wesen immer mer
    um 1260 SächsWChr. 102
  • in der achte belef he jar unde dach, darumbe ward eme verdelet echt unde recht unde egen unde len
    um 1260 SächsWChr. 230
  • [zwei Brüder] begaueden den hof ... mit al deme rechte, dat he dar hane hadde vnde sin vader
    1266/1325 HalleSchB. I 74
  • dat dieselue vrouwe al ir recht unde ire vorderinge beheldet an deme huse
    1267 Lacomblet,UB. II 332
  • nieman mac im selber ander reht erwerben danne als in an geborn ist. er mac och mit vntat erwerben, daz er böser reht gewinnet
    um 1275 Schwsp.(L.) LR. Art. 12
  • der keiser sol lihen allen geistlichen fúrsten ir reht mit dem zepter, vnde allen weltlichen fúrsten mit dem vanen
    um 1275 Schwsp.(L.) LR. Art. 132 a
  • wissen man sol, ist daz einer wirbet wider der stat vrîheit, so verre daz dve stat ir reht damitte moehte verlieren, ... der sol geben drittehalb phunt vnnd ein halb jar fuer die stat
    1290 RheinfeldenStR. 22
  • wande die von Menze an den juͤden, die zu Meinze inne sint, vuͤrbas ander reht habent, denne die burger von Wormesse
    1297 MGConst. III 545
  • swaz oͧch der vorgeschriben her Goͤtfried darkomenr luͥten inhende hat, die sol er mit dem rechte han, als er si dar her bracht het
    1297 ZürichUB. VII 31
  • wir verzihen oͮch uns fúr vns ... alles des rehten, gaischliches oder weltliches, gewonliches oder sunderberes, oder svie sie genemmet ... sint
    1299 FürstenbUB. I 340
  • der sache gestet he allir wol, also bescheidenliche ab he anders sin echt unde sin recht behalden hat
    um 1300 FreibergStR. II § 3
  • hede er [der der stede fryden gebrochen hede von wunden wegen] aber vollen gedan dem, der do geletzet were und uͤrlop hette, der mag wonen in der stat uͤff sine recht 
    13./14. Jh. Kohler-Koehne,Worms 37
  • dasselbe hus gab N.O. ze koufenne vuͥr ledig eigen J.H. ... mit allem rehte, so derzů gehoͤret, und sunderliche mit dem rehte, das demselben huse duͥ gesiht hindenan niemer verslagen sol werden
    1302 ZürichUB. VII 222
  • sag wir si ledich zehen iar aller der stevr di vns von in geuallen moͤchte oder solt von recht oder von bet
    1305 BrixenUrk. I 96
  • ouck scolen wy [erczbischop] und willen unse leven burger ore gut und ores rechtes verdedingen jegin forsten, herren unde jegen allerleye man vor unrechter gewald
    1309 MagdebUB. I 135
  • wer ein gesworn czu czeugen vur fuert, mit demselben gesworn wehabt er sein recht 
    um 1330 BrünnRQ. 365
  • unverzigen unsers und des richs rehten uf allen siten
    1331 FriedbergUB. I 115
  • [Gebot an die Untertanen,] datz si dem obgenanten gotshaus ze R. seiner recht, freytum und genade, swie ez di hat oder haben sol an seinen læuten und guten ... staͤt behalten
    1332 OÖUB. VI 61
  • [wegen einer Stiftung] haben vns die vorgenanten chorherren funffzehen pfunt perner geben von iren genaden vnd nicht nach vnsern rechten 
    1334 BrixenUrk. I 597
  • mer de penninghe meteghe we usen borgheren ane recht mit gudeme willen uppe verteyn penninghe
    1334 StendalUrt. 2
  • dat wir hain gegebin ... eyn stuck wingarst ... zo besitzin unde zo behaldin eweliche bit al deme regthe als wir id bis heir hain beseszen
    1336 DOrdenUB. I 398
  • sal vnser vorgenante herre von Trire vns auch wider zu vnserm rechte vnd bescheidenheit, wo iz vns vnd vnser erben ruret, helfen
    1337 CDRhMos. III 1 S. 367
  • were auer dat anders jement queme de beter recht to deme suluen gude hedde, so schall de sulue C. deme couente von B. ore gelt ... weder antworten
    1340 MarienrodeUB. 328
  • wir haben auch erfunden ..., swelhie artickel geminnert oder gemert sind oder new funden sein, daz die nieman an seinem rechten chainen schaden bringen sùllen
    1346 BairLR.(Schlosser/Schwab) Art. 249
  • [was] mit mereren rechte si mines heren von Monstere unde des stichtes unde der herscap van der Vechte wen der van Depholte, dat solen se den stichte unde der herscap van der Vechte weder laten
    1346 JbOldenb. 15 (1906) 195
  • [Verpfändung von Friedberg und Gelnhausen] mit cristen und mit juden, mit dem schultheizzenampt, mit zinsen und mit gewoͤnlichen steuwern, mit allen fellen und rehten, als ein romische kuͤnig haben sol
    1347 FriedbergUB. I 162
  • mit disem brief meine wir nieman sein recht ze nemen
    1347 MGConst. VIII 388
  • [Verkauf:] den dritteyl des dorphes ... mid allen schlachten nutz und mid al dem rechte, also wir das gehat haben
    1347 TeistungenburgUB. II 49
  • wil ieman erbú ansprechen, dú in die vorgenanden hoͤve hoͤrent, ist er drú jar in dem lande gewesen, also das er dú erbú nie angesprach, der ist von sinem rechte 
    1347 ZürichOffn. II 31
  • sein leib und sein gut, sein recht und sein echt
    1347/60 Zycha,BöhmBgr. II 361
  • en halfbroder, dey van vader weghene broder were, alene dat he older were, de en hedde neyn recht thů deme herwede noch thů deme erve
    1. Hälfte 14. Jh. DortmStat. 73
  • wint en vrowe en kint na ires mannes dode na irer rechten tid, dat mach men beschelden an sineme rechte 
    1. Hälfte 14. Jh. GoslarStR. I 1 § 74
  • mach de man [swene men onecht seghet van bort weghene] ... sin echt unde sin recht bat beholden mit ghelikem tughe, denne man it mit ghetughe up ene bringhen moghe
    1. Hälfte 14. Jh. GoslarStR. III § 123
  • ein iczlich richter schol ein unvorsprochen man sin siner geburt und alles sines rechten 
    1357/87 MeißenRB.(Oppitz) III 1 Dist. 1
  • alle furstindum, von der crafft die werntlichen kurfursten recht und stimme habin an der kure eins romischin konigis
    um 1360 GoldBulle 135
  • vrteil ..., ob her seynen leyp vnd seyn gut, seyn recht vnd seyn echt icht pillicher geweren muge mit scheppen vnd mit ratlewten
    vor 1368 IglauOberhof 126
  • kein man mag bessir recht eim andern an eim dinge lozin, wen alz er selbir doran hatte
    um 1390 BlumeMagdeb. II 3, 97
  • dar umme bespreken sik de stede, und antwerden dar aldus tho, dat se dar vurder nicht wol tho spreken en kunden, yt en were, dat se erer beyder recht horden. dar bot sik de koninginne tho, dat se ere recht gherne seggen wolde
    1393 HanseRez. IV 134
  • wer och in der stat gesessen ist, der ein gast ist und och alle recht der stat erfuͥllet, der sol allez daz recht han, das ein burger hat
    1398 BernStR. III 5
  • es schol weder sune nach tochter nach ander erben, die wart auff erbe vnd auff eygen haben, dieselben warte vnd recht daran nymant geben nach einsetzen nach czu kauffen geben on seins vaters vnd seiner mutter worte
    Ende 14. Jh. BambStR.(Parigger) § 163
  • synt keiner dem anderen an deme dinge besser recht geweren mag, alzo er selber dorane hatte
    Ende 14. Jh. GlWeichb. 219
  • eyn erbe ist anders nicht, wenne eyn volgere in alle das recht das der tote hatte zu sinem gute
    Ende 14. Jh. GlWeichb. 298
  • flighen sy [hunere] wol yn eynes mannes hoff, domit sien sy nicht sien: wer sy widir das behilde, der behilde sy uff sien recht 
    Ende 14. Jh. GlWeichb. 428
  • so es te wetene dat aldese vorseyde cueren ende boeten alsowel ghemaecht zijn op booden als up zieken, als sten ondvormindert den heer zijn heerlic recht 
    14. Jh. CoutBruges I 377
  • met getüge der tinsgelden edder ander vmbeschuldener lüde an orem rechte 
    Anf. 15. Jh. Beweisung 365
  • wie lange eine bewe recht hat
    1408 ZBergr. 33 (1892) 212
  • das den kinden ... nach ir můter tode ir reͣcht zů ir můter erb teyle behalten sin sol ane geuerde
    1413 FürstenbUB. III 80
  • erve is een volghinghe in all dat recht, dat die doede hadde
    1426/40 KleveStR. Art. 66
  • daz man en unde yren vorfarn [pharrer ... unde altariste] wol licht brot unde wyn gegeben habe von gunst unde nicht von rechtes wegen
    1432 FreibergUB. I 147
  • doch heft syck de rad unde de sostich mit deme ampte [der Bäcker] des vordragen, ere recht to sterkende unde nicht to vorkrenkende
    1434 LünebZftU. 2
  • diss sint des zollers recht [lat. Vorlage von 1258: hec autem sunt jura theloniarii] 
    Mitte 15. Jh. BremgartenStR. 16
  • hat der G. neur ein gunst und des kein recht, das wasser also heim zu furen
    1461 Tucher,NürnbBaumeisterb. 177
  • es sol ouch dem, der mit recht obligt, sin zimlicher cost, so er von notdurft wegen, sin recht ze jagen oder sich ze weren, gehapt und behept hätt, ... usgericht werden
    1462 NeuenburgStR. 65
  • die grube die jre recht auff dem aͤusern gange gnomen hat vnd mit eysen darauff verschint ist, soll kein recht auff dem andern gange haben
    SchwazBergO. 1468 Art. 2
  • es sol auch ain offener schurpf nicht lenger recht haben, dann an dritten tag
    1477 SalzburgBO./Lori,BairBergr. 106
  • es mag auch ainer in seinen rechten ansizen und aufslahen, wo er wil
    1486 Görz/ZBergr. 48 (1907) 496
  • welcher burger von vnser statt wil faren sin kouffs ... halb, ... das der vff sin recht varen mag, dann wird er mit seinem gut vffgehept old gefangen, des wend die burger kein costen noch schaden haben
    Ende 15. Jh. LuzernStR. 77
  • war sint dan nu die ghenen die seggen, id were so mogelik, dat ein verfemet man sculde in sin recht weder gesat werden, als dat men einen doden man sculde levendich maken
    2. Hälfte 15. Jh. InfSpecSax. 654
  • zechen pfund pfening ainem herren zubuß ..., es were dann sach, das ainer fug und recht darzu hette
    um 1500 SGallenOffn. II 208
  • auch hat mein fraw die eptissin dz recht vnd den gewald, dz sy ein schädtlichen menschen haben vnd laszen mag, ee das der banherr darzue berueffet würdt
    1513 Elsass/GrW. IV 211
  • sie ... meinten des gut fug und recht zu haben
    1517 Sinsheim 446
  • [Übschr.:] dess bropsts recht ... des vogtts recht ... der chorherrn rechtt ... der gotzhuslüten recht 
    1518 Zürich (Region)/GrW. I 113ff.
  • so der vatter dodt ist, so sindt die kinder gantz vnd gar yres eygnen rechtes 
    1520 Murner,Inst. 13
  • [gemeinsamer Beschluß der Kannengießer verschiedener Städte:] dusse nabeschrevene bewilligung unde articuln ernstlick, wo folgende, tho holden, alles sonder verfengnisse jeder stadt overichheit, ere, rechte, gewalt unde herlicheit
    1526 HambHandw. 559
  • hand das von liebe wegen than und nit von rechtz wegen
    1536 GraubdnRQ. I 386
  • aber sprechent die hofflüt, das ein vogt habe v lib. ₰, vnnd das ist ein vngnad vnd nit ein recht 
    1543 Zürich (Region)/GrW. I 44
  • wer zu M. husshablich ist gesin, jar vnnd tag, wannen er komen sy, der hat als vyl recht und teyl als ein anndrer, vnnd wer hinnen züchet, so hat er kein recht daran me
    1543 Schweiz/GrW. I 44
  • efte sick dat begeve, dat ener frauwen ehr man afstorve, alse wi alle starflich sin, desulve frauwe heft nicht lenger recht to backende, denn ein half jar und veer weken
    um 1550 LünebZftU. 5
  • gestollne, geraubte und gewaltige gewër macht kain recht 
    1565 Salzburg/ÖW. I 219
  • [Abt und Konvent treten eine Wiese ab,] als wir es woll macht, fueg vnndt rechten hatten
    1570 KrummauClarissUB. 255
  • also hat kein vatter recht noch fueg, seinem kint ... substituten uber seine vogtbare jhar zu setzen
    1573 NÖLTfl. III 19 § 10
  • [Zehntleistung:] es hat auch der helbling so vil recht als der pfenning oder der emer most
    16. Jh. NÖsterr./ÖW. VII 304
  • alsdann hat er khäuffer ... ganntz vollen macht vnd recht, benannte juchart ackhers ... einem andern einzelegen
    1615 Indersdorf II 318
  • es soll fürohin kainer kein mad, acker, oder peunten, so man mit der gemain besucht oder geötzt hat, auch des von alter her recht und fueg haben, nicht verzeinen oder einfachen
    1616 (Hs.) Tirol/ÖW. III 20
  • sowoll der geringist als der gröste gleichs recht an der gmain haben [solle]
    1655 BeitrSteirG. 26 (1894) 142
  • daß ... einem unmittelbaren stande sein recht, welches ihme wegen lands- und oberbotmaͤssigkeit in religions-sachen gebuͤhret, nicht verhindert werden soll
    1684? TheatrPacis I 122
  • es soll kainer kain verpoten vich hinein schlagen, so von alter ie und ie verpoten ist, es seien follen, stier, die über recht geen
    17. Jh. (Hs.) Tirol/ÖW. III 149
  • nachdeme uns in unseren erblanden juden zu halten, das recht zustehet, so gebühret ... uns auch ... von solchen cammerknechten ... die abheischung des ... opferpfennings
    1717 Fellner-Kretschmayr III 297
  • von dem ... recht der personen uͤber die sachen ... in ansehung der kaͤuffen und verkaͤuffen
    1730 Leu,EidgR. III 323
  • daß sie [Appenzeller] sich nach und nach von aller froͤmbden fuͤrsten und herren ansprachen, recht und schuldigkeiten ... erlediget haben
    AppenzLB. 1733 S. 7
  • [Übschr.:] von des roͤm. koͤnigs wuͤrden und rechten 
    1742 Moser,StaatsR. VII 399
  • daß ... derer reichs-gerichte rechten und obligenheiten kein eintrag geschehe
    1746 Moser,StaatsR. 27 S. 363
  • daß die gemeinde-trifft eigentlich nicht so wohl ex jure servitutis prædiorum herzuleiten, sondern vielmehr vor ein gemeines recht des dorffs zu erkennen
    vor 1749 Klingner I 661
  • mithin solches unserem stüft an seinen habenden rechten und gerechtsamben nimmermehr praejudicirlich fallen könnte
    1755 SGallenOffn. I 66
  • die höchste gewalt ist ein inbegriff verschiedener rechte, die schlechterdings notwendig sind, den endzweck des staats, d.i. dessen erhaltung, sicherheit und wohlfahrt, zu erreichen
    1757 RechtVerfMariaTher. 241
  • [Übschr.:] vom recht eines landes-herrn jure dominii eminentis zuchthaͤuser zu errichten
    1759 Cramer,Neb. XIII 1
  • von dem recht der kinder auf den halben theil des guts, so derselben mutter gefreyet seyn soll
    1762 BernStR. VII 2 S. 849
  • derjenige theil der jurisprudenz, worinn die rechte und pflichten der regenten und unterthanen abgehandelt werden, heist das staatsrecht
    1770 Kreittmayr,StaatsR. 1
  • das recht, welches dem regenten oder oberhaupt des staats zustehet, alles zu gemeinen besten desselben zu dirigiren, und anzuordnen, ist eben das, was man die höchste macht und gewalt, zu latein summum imperium, vel supremam in republica potestatem vel majestatem zu nennen pflegt
    1770 Kreittmayr,StaatsR. 9
  • so weit jemand ein recht hat, ist er, dasselbe in den gesetzmäßigen schranken auszuüben, befugt
    1794 PreußALR. Einl. § 88
  • der mensch wird, in so fern er gewisse rechte in der bürgerlichen gesellschaft genießt, eine person genannt
    1794 PreußALR. I 1 § 1
  • rechte werden als bewegliche sachen betrachtet
    1794 PreußALR. I 2 § 7
  • staatsrecht. dieses ist der inbegriff jener rechte und verbindlichkeiten, welche der deutsche staat und dessen oberhaupt in beziehung auf die verfassung und regierung des deutschen reichs und gegen auswärtige staaten haben
    um 1795 StaatsRHeilRömR. 41
  • wenn ein teil ein ihm zugestandenes recht so weit verfolgt, als es ihm zugestanden ist, so wird er gegen irgendein anderes recht, das dem andern teil zukommt, anstoßen
    1802 Hegel,PolitSchr. 100
  • dass ... das recht zu regieren in weltlichen territorien mehr ein eigenthumsrecht der regierenden familie ist
    1804 Gönner,StaatsR. 338
  • das criminalrecht ... ist die wissenschaft der rechte des staats, welche durch strafgesetze gegen unterthanen, als uebertreter derselben, begründet sind
    1808 Feuerbach,PeinlR.4 1
  • jeder mensch hat angeborne, schon durch die vernunft einleuchtende rechte, und ist daher als eine person zu betrachten
    1811 ÖstABGB. § 16
  • rechte werden den beweglichen sachen beygezaͤhlt, wenn sie nicht mit dem besitze einer unbeweglichen sache verbunden, oder durch die landesverfassung fuͤr eine unbewegliche sache erklaͤrt sind
    1811 ÖstABGB. § 298
  • als ein recht betrachtet, ist eigenthum das befugniß, mit der substanz und den nutzungen einer sache nach willkuͤhr zu schalten, und jeden anderen davon auszuschließen
    1811 ÖstABGB. § 354
  • die teutschen fuͤrsten begeben sich gleichfalls des rechts der bekriegung unter einander
    1814 AktWienKongr. I 1 S. 60
  • den staͤnden soll das recht unbenommen bleiben, in ihren gesetzmaͤßigen versammlungen bitten und vorstellungen im namen des landes ... an uns einzusenden
    1816 Tirol/Pölitz,Verf. I 1 S. 53
  • staatsgewalt (staatshoheit, höchste gewalt, potestas suprema) heisst das recht, die mittel zu dem zweck des staates zu wählen
    1817 Klüber,ÖffRecht 4
  • natürliche freiheit und wohlerworbene rechte der einwohner, sind einer einschränkung, durch gebot oder verbot der polizeigewalt, nur so weit unterworfen, als bei der sicherheitspolizei der staatszweck ... es gestattet
    1817 Klüber,ÖffRecht 487
  • [Übschr.:] von den subjecten der rechte 
    1824 Mittermaier,PrivR. 70
III
Ertrag, Vorteil aus einem Recht (II) 

III 1 Abgabe, Leistung, die j. zu erbringen hat; konvers hierzu von der Seite des Berechtigten: Nutzen, Ertrag, Einkommen; insb. in der Aufzählung übertragener Rechte und hier häufig in möglichst vollständiger Reihung mit Bez. für andere Abgaben- bzw. Leistungsarten (Dienst, Nutz, Robot usw.); meton. auch das Recht, Leistungen zu erhalten
  • sus kerter dannen zehant / und nam von den mæren, / den gewaltegen romæren / urloup unde botschaft, / swaz er betwünge mit craft, / daz er daz zeigen hæte / und ouch in da von tæte / eteslich reht und ere
    um 1210 GottfrStraßb.(Ranke) V. 5911
  • daz er daz vorgenant aigen ze ainzigen gelazzen muͤg unsern urborleuten mit den alten rehten und dienst
    1293 SPöltenUB. I 183
  • swenne schör oder pisez wirt, do schullen si keinen schaden an haben, und mit allem dem recht und wir ez vunden, mit demselben reht sullen wir ins wider antworten
    1298 MBoica X 65
  • an der chleine reht, di si [richter] auch nemen sullen von dem egenanten gůt, ie ze s. marteins zeit
    1327 SPaulUB. 218
  • hat ... min herre von Triere uf suche recht, als yme zů jare und hůre von miner kyrchen vallende waz, uf mich gnedenclichen verzigen
    1347 MGConst. VIII 264
  • dese ... amecht der iclicher gebit dem vicztuͤm zcuͤ rechte als mange marg als manig jar her daz amecht gewunnen hat
    1. Hälfte 14. Jh. ErfurtWeist. 136
  • den haluen tegheden late we on mit alleme rechte vnde nut
    1356 MarienrodeUB. 370
  • iren hof ... mit allen nuczen zinsen, rechten, vällen, zugehörden, acker, matten, holcz, velde
    1384 FreibDiözArch. 18 (1886) 148
  • [Überlassung eines Grundstücks,] doch sik recht vnde pacht darane to beholdende na alse touoren vmbeworen
    1434 LübUB. VII 544
  • [Einnahme an Naturalien] und darczu alle gerichte und rechte, dinste und roboten
    1447 KamenzUB. 221
  • synen gerechten salaris oft trecht, dat hem na rechte toebehoirde
    1454 BredaRbr. 71
  • die dienst und recht, so wir getun sollend ... unserm gnedigen herren
    1475 JaunLR. 67
  • ainem bischoffe ze Costanz an siner ordinaris, gerechtigkait und den pfärrlichen rechten ... ganz unvergriffen
    1559 SGallenOffn. II 563
  • graff E. hat geben das gantz gůt ... mit allen rechten vnd oberkaiten, so darzů gehoͤrt hat [lat. Vorlage um 1150: cum omni iure quod ad hanc pertinebat] 
    16. Jh. ThurgauUB. II 80
  • so werden alle und jede als des stifts aigne ruksessigen unterthanen hiemit treuherzig vermant, das si mit abzinsung ires getraits und der andern klainen rechten der schuldigen dienstbarkeit allezeit gerecht und gueter alher zum stift bringen thuen, sonsten solle es von denjhenigen nit angenomben werden
    16./17. Jh. Kärnten/ÖW. VI 487
  • rechte, anfälle und dienste
    1737 Pleß/ZBergr. 13 (1872) 237
  • liegt die frucht noch auf dem feld, kann der zehentherr daselbst sich recht schaffen
    1752 Chorinsky,Mat. V 185
III 2 in einem Verfahren anfallende Gebühr für eine darin tätige Amtsperson (Richter, Pfleger usw.) oder die Institution, häufig mit quantifizierenden Angaben; auch zusätzliche Gabe über eine Entlohnung hinaus (Beleg 1464)
  • dem rihter sin reht 
    1235 MainzRLFr.(Const.) 276
  • der selbe greve Gunther nimet deme herren von Hersfelde sin recht, sine bůze, sin gevelle an deme gerichte zu Arnstete unn uffemelande
    nach 1273 ArnstadtUB. 19
  • ist auch, daz ieman der funf tat aineu tuet, und vacht in der maister e der richtær, so schol in der maister dem richtar antwurden und sol der sein altes recht vor herab nemen, und sol in dann dem maister wider antwurten
    1331 RegensbStat. 110
  • daerof heeft die claghere iii ℔ ende die scouthate zijn recht 
    1. Hälfte 14. Jh. AardenburgRbr. 205
  • wer ein schwert oder ein messer vssrucket freuelichen, der sal dauon geben den richtern ire recht vnd vnsern hern x schillinge
    1351 ErfurtZuchtbf. 121
  • chauft einer aͤin haus in der stat, so schol es der richter aufgeben und schol darumb entphahen seine recht 
    1376 PettauStR. Art. 71
  • die gebode sal er tun mit des gerichts gesworem botten, das ist mit eyme richter, dem sal er sin recht darum geben, mit namen von iglichem gebode, ist es in der alden stat vier heller
    14. Jh. FrankfOHof 246
  • swelher ouch den drin fleischhäckeln an irn eit rette, daz sich mit der wârheit ervindet, der sol gevallen sîn den burgern ze pêne fünf pfunt, unverzigen des rihters reht 
    14. Jh. MeranStR. Art. 5
  • hait das gericht [nach viermaliger vergeblicher Ladung des Beklagten] ... gewiset: sistu Conz! magstu is nit enbern after noch hute, so machstu dem gericht sin recht geben, so sal man dich in die gude setzen und weren mit gericht und rechte 
    1446 Loersch,Ingelh. 236
  • wenn sie [lochhüter] das [heimliche gemache] raumen, so gibt man inen nach altem herkommen acht pfunt alt und ire recht darzu, zwue maß weins, vier maß piers und kess und prott
    1464/70 Tucher,NürnbBaumeisterb. 113
  • wer also gewert wird, ... der ... soll dem gericht sein recht und dem schreiber sein lohn geben
    1496 Wetterau/GrW. III 409
  • also dick auch sich die güeter verendern auss einer handt in die ander, so soll er davon geben ein rechss, dass ist 9 schilling hlr.
    1526 bei Kreuznach/GrW. IV 643
  • wan einer gekauft hat und der handstreich geschehen ist, so ist dem gericht sein recht gefallen und der käufer gewehrt
    1539 Pfalz/Wasserschleben,RQ. 272
  • soe duck man die scheffen by ein gebuydt buyten dincklichen daeg, soe geburt ecklichen scheffen einen aulden groussen ende de koest ende den scholtijs sijn recht 
    1571 LimbWijsd. 6
  • welcher das handwerck empfahen will, der soll nicht zu wasser fahren, er geb dann der zunft ir recht, das ist ein pfund pfen.
    1596 SchlettstStR. 555
  • daß der nachrichter kain recht ze nemben hat von allen den die da herführent auf den markt
    1643 NÖsterr./ÖW. VII 578
  • ob der [velthaien] icht vich fünd, das schaden thät gefarlich, so soll er es in das negste haus treiben und seine recht darob nemmen, das ist vom haus ain brot
    1782 (Hs.) Tirol/ÖW. III 180
  • ains bischoffs phleger sol öch lihen hirten vnd härten, vnd sol man aber im sin recht da von tun
    oJ. Zürich (Kt.)/GrW. I 103
III 3 Rechtspflicht; rechtliche Erfüllung, Leistung; metonymisch auch: Erbteil (1535); häufig in Wendungen, in denen die Pflicht des Stadtbürgers zur Mittragung der städtischen Lasten angesprochen wird
  • swelich borgere ene wile veret vth dere stat. vnde pleget hir inne schotes vnde rechtes. he is gelike toln vri. also he hir inne were
    1227 BrschwStR. § 50
  • dehein geleite ist reht, ist aber vnfride in dem lande vnde mvͦtet ein koufman geleites, daz mag im ein herre wol geben
    um 1275 Schwsp.(L.) LR. Art. 194
  • der keiser [Liuther] bat die vürsten, daz si mit ime vüeren gen Pulle; si sprachen, ez wære ir rehtes niht daz si vürbaz vüeren
    nach 1275 ProsaKaiserchr. 220
  • daz alle dye, dye der stat rotis unde rechtis phlegin, keynen zcol sullin gebin
    1349 DresdUB. 39
  • dy scheflewt süllen derr der [!] stat recht leyden vnd auch mit derr stat pezallen alle losung vnd schatz steür
    1403/39 OfenStR.(Mollay) Art. 158
  • [nach Zerstörung eines Weges durch Unwetter haben wir die Klägerin] gebetten, das si ... einen weg ... durch ... ir matten, allein von fruͥntschaft von uͥnser bette, und nit von dem rechten, geben woͤlt
    1425 BernStR. VII 1 S. 190
  • die burger laßin vorczeln H. ... darumbe das er nicht miteburger ist unde dach der stat gebrucht ane rot unde recht 
    1. Hälfte 15. Jh. FreibergUB. III 208
  • wer do bey vns hie in der stat sitzt muh vnd wandel mit kauffen vnd verkauffen treibet, der sal der stat recht thun an geschos, an wache vnd an allerley sach die der stat zugehoren
    15. Jh. LeutenbergStR. 426
  • es sollen auch die kind, sovil ihr sind, nit mehr dan ein halb recht von ihrem eni und anen ererben
    1535 SGallenOffn. II 589
  • welcher inwendigk oder auswendigk der stadt ... gesessen, der der stadt keine bürgerliche pflicht oder rechte thut
    1559 KönigseeStR. 282
  • da dann der beklagter der schuldt ist gestendig, so soll man jhme tagdingen, wie recht ist, vnd geldet er in bestimbter zeit nicht, so soll man jhn nicht in den rath lassen, biß er dem manne recht thue
    1603/05 HambGO. I 1 Art. 7
IV
Gerichtsbarkeit, das Recht, bestimmte Handlungen aburteilen zu können; in Übertragungsformeln steht häufig der wirtschaftliche Aspekt der Gerichtsgefälle im Vordergrund; Recht und Unrecht bezeichnet die Gesamtheit der mit der Gerichtsbarkeit verbundenen Rechte
  • indulsimus preterea ipsis advocatiam, et quicquid iuris nostri esse videbatur, videlicet petitiones, exactiones, opera, ... et omnia, que vulgo vocantur recht et vnrecht
    1208 CDBrandenb. I 17 S. 2
  • [Schenkung:] omnem namque iusticiam tam aduocati, quam cuiuslibet alterius iudicis, et quidquid solet uersari circa id, quod uulgus uocare consueuit recht et unrecht, predicte domui plenarie contulimus
    1217 MecklUB. I 216
  • daz ich ... versettzet han ... daz gericht in dem dorffe, da der stokk vnd der galge zvͦ gehoͤrt, mit allem rechte, ez si tot slach oder wvnden def oder notnvft vnd zvͦ richten ein igliche sache in dem dorffe
    1292 FRAustr. I 248
  • dat ik ... hebbe vorkoft ... wat ik ... hebbe rechtes vnd richtes an dem dorpe
    1321 BrschwHzgUB. I 196
  • so scal de stat over ore borghere, dar sie richte unde recht over het, hern L. rechtes helpen
    1333 HildeshUB. I 494
  • [Verkauf zweier Dörfer:] mit deme minneren rechte unde mit deme groten rechte des halses unde der hant
    1360 SchleswHUSamml. I 244
  • der herrschaft recht ist diebstall, pluetigeu hant, umb urbaro, umb güld und was an die aide get
    1371 Tirol/ÖW. V 24
  • [Schenkung eines Dorfs:] mid holten, mid maste, mid watere, mid stowinghe, mid dyken, mid ackere, mid wyschen, mid weyde, mid alleme rechte, mid dem hoghesten unde mid dem sydesten
    1386 SchleswHUSamml. I 268
  • das recht ist ein gewalt czu richten, di von unser kunigleicher macht geben ist
    um 1400 Zycha,BöhmBgr. II 53
  • dat wy ... [hertogen Willam] bekennen dat hogheste recht in den landen Ostergo unde Westergo ... de is to vorstande, dat de gretmans unde richtere ... zullen dat recht voren in dem namen unses heren
    1407 HanseRez. V 365
  • [Verkauf eines Dorfes] mit alleme rechte, dat sey dat hochste oder dat zydeste, an haltz vnd ann hant
    1413 Neuenkamp 53
  • so sollent der müntzmeister und die huszgenossen reht und gewalt haben über valtsche müntze, golt und silber, und ouch über die veltscher in dem bistům
    1437 StraßbMünzg. 195
V Bezirk, in dem ein bestimmtes Recht gilt, Gerichtssprengel
  • wes das gut ist, do dy strasen vnd wege uffe gen, der hat das vngerichte czu richten in sulchim rechte als das gut gelegin ist
    1356 BreslLR. Kap. 361
  • ainen hoff, der do ist gelegen yn ewer furstatt vnd in ewerem rechten vnd in ewer losunge
    um 1400 IglauOberhof 213
  • alle de nene borghere synt wonende bynnen deme sleszwiiker rechte 
    um 1400 SchleswStR. 36
  • in vnser weyde vnde dresche bynnen vnser stadt rechte belegen [lat. Text: in nostro fortæ et fælith infra nostrum byfrith] 
    15. Jh. ApenradeSkra Art. 43
  • dat me dey selven beyde wolde ffredelos legen in dussem rechte unde in allem lubesschen rechte unde in allen anderen rechte 
    1536 KielVarb. 89
  • einen, de buten dem rechten in einem andern rechte besitlik is, unde doch güder in dessen rechten erflikes heft
    1539 Bunge,Rbb. 192
VI das Gericht als Institution; hohes, höheres, höchstes Gericht jeweils übergeordnete Gerichtsinstanz; Recht und Rat die Gesamtheit der städtischen Obrigkeit; das Recht vertrösten dem Gericht Bürgschaft leisten; in das Recht legen vor Gericht vorlegen
  • git ein jude einem cristen iht zekouffenne ... er sol dez cristenen gewer sin in cristenlichem rehte 
    um 1275 Schwsp.(L.) LR. Art. 260
  • [der Verkäufer] hevet daervan verteghen mijt hande, mijt munde, mijt richte ende mijt rechte als hie mijt rechte solde
    1359 GroningenUB. I 335
  • waz von ainem rehten hintz dem andern geschoben wirt, daz sol man schreyben und sol nach des puchs sag geschehen, waz recht ist
    1360? AmbergStR. I 111
  • dat negheyn copman den andren vor negheyn recht laden ... sal dan vor unse recht 
    1360/61 Brügge/Keutgen,Urk. 527
  • [der Geächtete soll] rechtloz und von allen rechten uberwunnen sein, beyd heymlichs und offenlichs
    1372 DortmUB. II 3
  • wanne das ist ..., daß ein kristen derselben juden einem oder mer mit dem rechten zu hat zu sprechen, daß danne unser amptmann oder richter das recht vor der juden schul schol besiczen und zu in an das recht zwen kristenschopfen und drey erberge juden seczen
    1373 QKulmbach 307
  • so schal neyn broder den anderen schuldigen vor neyme rechte, he en hebbe ersten wesen vor den olderlüden
    1382 Nyrop,Saml. I 539
  • were ouch das yemand mit dem rechten verderbet wurde, wolt yemand dorumb veynt sein, der sol in denselben schulden sein als der der mit dem rechten verderbet ist
    1389 Landfriede von Eger/RTA. II 162
  • wy riogt und reed ther landen und ther steden und deelen van Oostergoo und van Westergoo
    1405 Schwartzenberg I 351
  • gevielt dat van enegen van desen voirs. stucken [dootslage, vrouwencrachte, vredebreken usw.] van onsen hogen recht gesoent worde ..., dair af sellen wi onse twe penning hebben
    1413 CoutMaestricht 137
  • [auf die Frage nach der rechten Ladung] so vinden eme dy manne her moge iss wol thun. wenne eme das gefunden werth zo dancke der herre deme rechten 
    nach 1440 Weise d. Lehnr. 544
  • wá ainer ainen schlechten fraͤfel verschult, der erlich vnd redlich ist vngeuarlich, das man den darumb nit in den turn legen sol, wenn er das recht vertrósten mag
    1452 FürstenbUB. VI 414
  • wie in onsse stadt compt te wonen, die sal nae den jersten jaer op dat stadtboeck sweeren, alst recht ende raed op hem begheren
    BolswardStB. 1455 Kap. 35
  • der vrtail hant sich der W. beruft fur ain beschwervng zw ainem hoͤchern vnd pessern rechten fur sein ... herzog
    1459 Indersdorf I 356
  • ob yndert ain landtman ... vor vnserm ... herrn, dem rom. kaiser berechten wurd als vor ainem ... landesfürsten in Osterreich, das dann das recht im land mit herrn, ritter vnd knechten weseczt wurd
    1459 WienCopeyBuch 193
  • ein richter ... beseczt das recht mit den zeydlern und leszet ausz inn nemen und forderen die fursprechen
    1464 CadolzburgSalB. 40
  • [Übschr.:] von spruchen ernstlichs recht vnd fraisz berurende
    NürnbRef.(1479/84) VII 2
  • wenne einer mitpurger eingepoten wirt fur recht, das schol gescheen mit einen gesworen statpoten
    1483/1528 FalkenauStB. 31
  • myt eynem geschulden ordele vte deme neddersten rechte 
    1484 OberhLüb. 237
  • es sol ein yedlich richter oder vogt der elich recht besitzen will, es sej mayrecht, herbstrecht oder zu lichtmes, der sol den geswornen gerichtschreiber mit in bringen, der das gesworn lanndtpuch habe
    15. Jh. Bayern/GrW. III 655
  • die een openbaer meneet zweert, daar die schepenen wijtlic is, die heeft verboert negen dat recht ende die stede x rijnsce gulden
    wohl 15. Jh. StaverenStR. Art. 52
  • des redner antwurt "ich dank meinen herrn und ainem getreuen rechtn"
    Anf. 16. Jh. NÖsterr./ÖW. XI 281
  • wie die selben drei parthei von euerm rechten furpas fur unser recht, alsdan fur das hochste recht in disem küniglichem regiment, sich ... geappeliret haben
    1501 Wutke,SchlesBergb. I 131
  • so ist die gemeind ze Altlicken des ouch vereint, das allwëg an irem rëchten und gemeinden das minder mer dem merern mer gefolgt werde on widerred
    1502 ZürichOffn. I 221
  • wie er auch seyne sache vor den heimlichen westfalischen rechten gesucht
    1509/16 GörlitzRatsAnn. I/II 209
  • [sollen] clager und anntwurtter jr yeder sein fürpringen ... in das recht legen
    1520 BairGO. 37
  • wy borgermeister, schepenen, recht ende raet
    vor 1537 LeeuwardenStR. Art. 16
  • urtheil. wir sprechen nicht darüber und weisen es fürther gehn S. an dz keiserlicht recht 
    1546/61 Boxberg 791
  • welicher dem andren zuoredt, und understuond soliches uf in zuo bringen, und bescheche denn nit, alsdann soll derselbig, so der gegenteil das recht anschreit, in sine fuoszstapfen stan
    1562 Aargau/GrW. V 80
  • da malefitz und andere wichtige ehren-sachen vorfallen, so solle das recht gedoppelt, nemlich mit vier und zwantzig personen besetzt ... werden
    1570 Lünig,CJMilit. 69
  • im fall aber keine blutfreunde, so zur vormundschaft tuͤchtig, vorhanden seyn, soll das recht etzliche verordnen
    1583 HadelnLR.(Spangenb.) III 2 § 2
  • [Entschuldigungsgrund vor Gericht:] dat he tho hoͤgerem rechte up de tydt gestevenet were
    1593 JütLow.3 I 50 § 14
  • ordentlich recht ist [in Breslau] das großding oder statrecht und das kleinding. beyfellig recht ist das gastrecht, elendrecht und nohtrecht
    1671 Schottel,SingJur. 337
  • ding und recht werden die untergerichte der aempter, prelaten und edelleute ... genennet
    Fuchs,HolstD. 1698 8
  • auch sind vier gericht und recht bei dieser stadt gewesen ... als: stadtrecht, zinnerrecht, bergrecht und zeidelrecht, und ein ieglich solch recht oder gericht mit einem besondern richter bestellet gewesen
    1700 Weißenstadt/ArchOFrk. 16, 3 (1886) 123
  • ein blosses geleit zum rechten aber mag in gemeiner ... form, auch von der gerichts-obrigkeit, vor welcher die criminal-sache gefuͤhret wird, ertheilet werden
    1717 BrandenbKrimO. VII § 14
VII
Verfahren, das zur Durchsetzung von Recht vorgesehen ist (Gerichts-, Schiedsverfahren usw.) und innerhalb bestimmter Fristen eingeleitet werden muss; häufig ohne Möglichkeit der Unterscheidung zwischen dem Gericht als Träger des Verfahrens und dem Verfahren selbst; zu Recht stehen sich auf das Verfahren vor dem zuständigen Gericht einlassen; offen zu VI und VIII; meton. auch die schriftliche Ladung zum Verfahren (1504)
  • [der Geächtete] sal sveren vore to komene vor den richtere, die ine ... in die achte gebracht hadde; vor den sal he komen, unde sik to rechte bieden binnen vierteinnachten
    1224/35 (Hs. 1369) SspLR. III 34 § 1
  • so we vredeloes worde, en geens rechtes plegen enwille, so moetmen hem niet under den vrede nemen, eer de clager geset is
    1250? (Hs. 1532) Langewolder Küren/Richth. 367
  • welicher aber burger wirdt in ... vnnser stadt, der sol vor dem richter vnser stadt ... in recht gezogen vnd geladen werden
    1273/1587 NeustadtDonau 57
  • sol man vor ime [Amtmann] zu recht stahn, aller schulden, ohne dieb und manschlacht
    1289? Mohr,Cod. II 61
  • wair een dijckgrave rechts weygert of wair gheen dijckgrave en is, dair zal ons die rentmeester alle sticken berechten
    1290 Bergh II 346
  • [Frage,] ob er unde die tůmherren von Goslar vor keinem gerihte solten ze rehte stan wan vor geistlichem gerihte
    1290 MGConst. III 558
  • wuͤrde im [kleger] aber das recht verzogen geferlichen, also das im nicht recht gedeihen und widerfaren mocht, so mag der oder die cleger das wider anfahen
    1290 WirtUB. IX 340
  • so we enen vnsen borghere doet sleit edder sinen broed etenden knecht, binnen desser stad edder buten desser stad: de en scal nummermeer nynen vrede hebben in desser stad, he si gast edder borgher; sunder he scal sin recht stan, wanne he dar inne begrepen wert
    1292 HambStR. 154
  • ez schuln auch die ediln leute, die in der stat gesezzen sint, vor dem statrihter daz reht tuen umme gulte
    1294 AmbergStR. I 5
  • nû habent sich gefrîet / die phaffen, swaz sô sie begênt, / daz sie des niht ze rehte stênt / vor des landes herren
    Ende 13. Jh. Helbl. II 776ff.
  • ist ez dan sache, daz er yn [Wormser Bürger] beclaget umb gut, daz zuͤ eime dorffe gelegen ist, so sal der richter sy dan bede senden in daz dorf, daz sie da nemmen und geben recht umb recht nach gewonheyde und recht des dorffes
    13./14. Jh. Kohler-Koehne,Worms 11
  • von furladen zum rechten [lat. Vorlage: de litis contestatione] 
    vor 1307? Tomaschek,Trient Art. 8
  • swer herein pfentet, chumt der gast hernach, dem sol man daz reht tůn dez selben tages
    1310/12 MünchenStR.(Dirr) 183
  • swelch burger sinen huͤbner andern enden ze reht stellet denne hie ze N., der ist darumbe schuldig dem rihter und der stat zehen pfunt haller
    um 1320/60 NürnbSatzB. 134
  • vor dem selben [Vertreter des schultheiz] sullen die purger ze recht sten vnd vor dem recht nemen vnd tuen, als ob der schultheiz selben entgegen wer
    1333 HohenloheRB. 26
  • ich sol ... zu recht steen vor meinem herren dem abbt
    1339 OÖUB. VI 301
  • swelih man gevlohen chvͦmt in eins bvrgers haus, da schol der richter noch sein chnecht nicht fvrbaz chomen, won fvͤr daz haus vnd schol den wirt vadern, ob er daz recht welle tuen von dem flvhtigen manne, wil aber der wirt daz recht nicht tuen von im, so schol in der richter auz dem haus nemen
    1342 BurghausenStR. 185
  • [dass] noch we noch stad voget dat vorbenompte stichte nicht an hinderen enscullen noch nicht rechtes anthen schullen sunder se gensliken mit orem gerichte schullen unde willen beweren laten
    1345 HildeshUB. I 555
  • wer auch daz der ... verkaufte hof ... mit dem recht angesprochen wurde, so sulle wir ... den verantwurten auf geistlichem recht als man ein selgeret durch recht entledigen ... sol
    1345 Rockinger
  • ist daz er [gast] sein gelt mit dem rehte behabt, so schol man in zehent vertigen nah gastes reht mit phenningen oder mit phanden
    1345 VilshofenStR. 88
  • ez sol auch daz recht bey dem hern beleiben und von im nicht gedingt noch gezogen werden, biz daz recht ein ende nimpt
    1346 BairLR.(Schlosser/Schwab) Art. 210
  • wer sich uz der vestenunge hat geczogen mit recht oder mit besserunge, der schol sich den voit lassen wisen und in sin erste recht wider brengen an rechter dincstat
    1357/87 MeißenRB.(Oppitz) IV 21 Dist. 6
  • wele burger ald burgerin ... burgrecht in uͥnser statte uff git [und einen Rechtsstreit hat] ... darumb sol der selb, der burgrecht uff git, recht tůn und nemen nach uͥnser statt recht 
    1359 SchaffhStR. II 40
  • dy inwoner des egenanten dorfis sullin ... vor deme schultheisin in der stat zcu rechte steen
    1381 CDPruss. III 198
  • daz der vnd sine erben ... do selbins von iren luͤten recht nemen vnd geben, tuhen vnd liden, wenne sich daz geborit
    1381 HMeißenUB. II 199
  • die dri [ratman] sollent dann beder perthien ansprache und antwort verhoren und die sachen gutlich verrichten mit beder perthien wißen und willen, ob sie mogen, oder mit dem rechten, uff ir eide die sie iren herren getan hant
    1387 Ladenburg 695
  • waz ouch unser burger oder armen luͤte, und die hinder uns in dem burgfriden gesessen sin, mit einander zů schaffen hetten, da sollen sie reht von ein ander umb nemen und geben nach der stat reht 
    1388 Bönnigheim 118
  • so ist vnser gewonhait, das wir kainen vnseren mitburger, er sei edel oder vnedel, jemandt zu dem rechten stellen vf dem land ausserhalb vnsers gerichts
    1388 TübStR. 7
  • Jo. Sumdienst het gesworn, gemein statt Zuͥrich von allen ir burger und von dien, so zů inen gehoͤrent und von iren eignossen dz recht ze nemen an dien stetten, do ir jeklicher gesessen ist
    1396/98 ZürichStB. I 382
  • were des rechten nicht thut fur heymsuche vnd fur leme, fur wuntten oder fur ander freuel, der vervelt der buße
    Ende 14. Jh. BambStR.(Parigger) § 23
  • weler von dem burgrecht scheiden wil, der ... sol ouch vertroͤsten, darnach jar vnd tag das recht ze haltende allen burgern zů B.
    1400 BremgartenStR. 43
  • soe wat vrouwe, die coept ende vercoept ende coepwijf es, si mach haer selven ontsculdighen met haren monde ende recht nemen ende gheven van dien, dat si coept ende vercoept van hare comanscap
    um 1400 BredaRbr. 5
  • fräffelte och ain frömder ..., so sond ... die, die daby sind ... ainandren bym ayd darzuo manen, das man den frömden behab, untz das er das recht vertröst
    um 1400 SchweizId. XIV 1412
  • [Urfehdebrief:] won dz ich luter von in allen recht umb recht sol nemen und halten zu B. vor gericht
    1410 BadenArgUrk. I 254
  • hette er aber dar über ichtes hintz uns zůsprechen, darumb wölten wir im gern recht halten an den stetten, da wir daz pillichen tůn söllten
    1414 AugsbChr. II 341
  • dat alle vremde persoenen, die des voir off dess namiddages van onser stat geswoeren baden hier besat werden, dat die ... dess anderen dages to voirmiddage den anleggeren yrst then rechten stain sullen
    um 1415 NijmegenStR. 40
  • [Beschwerde über den Bischof, weil er den Streit] us sinem ritterrichte ... in den hof zu Rome in ein geistlich recht [gezogen hat]
    1421 Transehe,LivlMannl. 41
  • sollen sy ... zem unbedingten rechten komen, recht umb recht zu geben und zu nemen
    1435 SchrBodensee 28 (1899) 83
  • ob ir mit yemandt in viderwillen, uneinigkhaitt oder khrieg, wie oder wo sich das zuetrüge, khomen würdet, so sollet ir derhalben vor aynes yeden ordentlichen obrikhaitt recht nemen und geben
    1437/1530 MHungJurHist. V 2 S. 5
  • wer, das ein vssrer ... klagen woelt vmb eygen oder vmb erb, der sol das recht koͮffen vmb fünf schilling vier pfenning
    1439 Zürich (Kt.)/GrW. I 11
  • ap ymand were in den landen gesessen und meynte zuspruche zu haben zu etczlichen uswenig den landen gesessen, vor den ader vor dieselbin sullen ouch die houptleute der lande gleich byten mit denselben ader demselben vor zu komen an gelegeliche stete, do das hen czemelich sein wurde und do her sich mogelich sal dirkennen lossen uff gleich und uff recht 
    1440 CDSiles. 27 S. 184
  • [kommt eine Klage in Wien nicht bald zum Abschluss,] so müsten wir in [Kläger] vergönnen, daz sie irn angefangen westvälischen rechten füro gen dem euren zu end nachgiengen
    1441 Tomaschek,Wien I 139
  • die von Nürmberg ... puten dem marggraffen aber recht für unsern gnedigisten herrn den römischen künig
    um 1450 NürnbChr. II 140
  • das er [Neubürger] recht nemen und geben wölle vor der stat geordneten richter und gericht
    1464 BayreuthStB.1 274
  • das úwer gnaden sich núwerung czu thuͤn vnderstanden heten im hangenden rechten 
    1482 FürstenbUB. VII 167
  • hinfur söllen auch die recht mit dem mynnsten costen gehalden ... werden, damit manger armuthalben nicht rechtlos beleyben mueß
    1491 TirolHGO. 153
  • dat he myt synen hulpern baven recht unde reden unonsecht unde unvorwaret myt rove unde brande se beschadigt hefft
    1495 OstfriesUB. II 480
  • als das recht nun geschoben ward für den kaiserlichen hof
    2. Hälfte 15. Jh. AugsbChr. II 206
  • der gebietzherre sal nymande rechts wegere
    um 1500 ErfurtWasserO. 114
  • wairt sake, dat yemant beset worde in onser vryheit, die sal men een onvertogen recht doen
    um 1500 Fruin,KlSteden II 39
  • meher haben sy ausgesprochen, das dy prieffe so lange sollen ym gerichte legenn, bis das das recht eyn end hat
    1501 PosenStB. I 292
  • welher dem andern im rehten angesiget, da sol die verlustig parthy der obligenden parthy den costen nach rehtlicher mútmaß ablegen
    1502 FürstenbUB. IV 308
  • darauf wir demselben phalltzgrafen ain bestand vnd austréglich recht fürgeschlagen
    1504 FürstenbUB. IV 352
  • darumme denne na gewonheit Goswyn dat recht vor de dore gelecht, unde als he noch recht doen wolde noch borgen stellen, is he in de hechte gekomen
    1504 HanseRez.3 V 82
  • dieselbigen nun verordenten sollen ein yede quotember zusamen komen und dem oder den, die einander beclagen und rechtvertigen wollen, rechts gestatten
    1507 Scheel,Schwarzenberg 347
  • inn dissem obgemelten ausstrag sollen die nachvolgenden sachen ausgeschlossen ... werden: alle sachen, die vor zu recht verfasst oder in daz recht gehenckt sin: dieselbigen sachen alle sollen sunst an iren geburenden enden rechtlich geordent werden
    1507 Scheel,Schwarzenberg 352
  • wellen wir vnns hiemit vorbehalten haben, dem selben clagenden ein nuͥw recht ... vffzetůnd
    1509 ZofingenStR. 189
  • sullen wir de doitsleger in unse behalt ind gewalt doin heischen, na alder herkompst rechts verfoulgen ind zu rechte stellen laissen
    1511 JülichLTA. I 163
  • so wer den anderen zo reicht zwincgt, sal eme die wiederdeil des eirsten dincklichen daigs antwort gheven
    1516 NrhAnn. 6 (1859) 32
  • ob etlich in recht gewachsen und sich außer rechtens guetlich miteinander vertragen wollten, das solt mit wissen eines landrichters beschehen
    1518 Müller,LGHirschberg 274
  • [Übschr.:] was in schrift in recht gelegt wird
    1518 Wolff,GerichtsverfHochstAugsb. 327
  • ob einer mit geistlichen processen, mit unverzogen rechten ersucht wurde oder satzung gethon hette, so solle allezeit die erst rechtlich ersuchung, beclagung, satzung oder froͤnung furgon
    1519 SchlettstStR. 178
  • es sollen all nachuolgenndt gerichtlich ladung ... in hanngenndem rechten den partheyen ... under augen oder durch schriften beschehen
    1520 BairGO. 14
  • ein bürgen ..., der denen, die den, so hinweg ziechen will, in ansprach hand, recht vmb recht geb jar vnd tag
    1527 BremgartenStR. 95
  • so man zugesagt, peinlichs rechten uber einen zu gestatten, so ist der ancleger n ℔ und n ₰ oder heller uber den schadbarn zu verburgen schuldig
    1527 WürzbZ. I 1 S. 221
  • wo alssdan der thäter einer vermeint, dass ihme vom anderen theil unrecht beschehen ... were, demselben soll ... rechts gegen sein widertheil gestattet werden
    1537 Neckarsteinach 383
  • wenn sich zwo personen gegen einanndern in recht stellennt
    1539 BernStR. I 274
  • höret zu ihr biederleuth, die ehrsamen herren laßen heyschen den N.N. umb den frevel und gewalt, den er bei nächtlicher weyle an N.N. begangen hatt. ob er hier wehre oder jemandt von seinetwegen, gebe recht, und nehme recht, sofern er recht behalten mag, auf den ersten diengtag
    1. Hälfte 16. Jh. BreslStR. 80
  • die beset is, sal men een onvertogen recht doen, indien hy des eyschet
    Mitte 16. Jh. Fruin,KlSteden II 119
  • man solle kein bürger oder bürgerin citiren oder bannen, sonder man soll recht von ihnen alhie vor dem stattgericht nehmen und geben
    1564 Sinsheim 459
  • sollen die gemelte parteyen für i.f.g. darüber [irrungen] zur güte vnd zu recht zu stehen schüldig seyn
    1573 Sachsse,MecklUrk. 280
  • wuͤrde aber auch eine arme parthey jemanden, dem er die gerichts-kosten nicht wiederstatten koͤnnte, muthwilliger weise ins recht ziehen, so sol er ... gestraft werden
    1577/83 LünebRef. 628
  • so die drei tag verflossen seind, so ist der verbieter schuldig den verbottnen mit recht zu suechen, suecht er aber ihn nit, so hat er seine gerechtigkeit verloren
    1584 GraubdnRQ. II 157
  • soll kein burger den andern, so unbewechliche gutter eigendomblich besitzet, ... arresteren, besondern soll sich am ordentlichen recht ersattigen lassen
    1592 StralsGO. 2
  • umb sachen, die noch in recht hangen und nicht erledigt
    KrainLHdf. 1598 Bl. 67v
  • [dass jemand, der die buͤrgerschafft wieder aufkuͤndigen will] in unsern fuͤrstenthum innerhalb jahr und tages wolle recht geben und nemen
    1599 LauenburgStR. 291
  • in noch schwebundem rechten 
    1599 NÖLREntw. I 32 § 2
  • in hangenden rechten 
    1599 NÖLREntw. V 174 § 6
  • demnach ... vnsere vnterthanen ... das weitlaͤufftig, langweilig recht alßbald fuͤr hand nemen
    1599 OPfalzLO. 167
  • nach ergangenem endvrthel dingt sich der malfitzredner vom rechten ab, greifft aber an stab vnd nimbt sein abschidt
    16. Jh. SteirGBl. 6 (1885) 121
  • wöllicher einen redlichen todschlag thuot, den andern redlich umbringt und von unserem gricht ergriffen und gefangen würd, so bescheche das recht 
    1614 BergünStat. 247
  • [wenn] eine oder beyd parthyen sich in kein fründligkeit inlassen woͤlten, so soll man jhnen das lieb recht ergahn lassen
    1615 BernStR. VII 2 S. 747
  • die exception litispendentiae, da die partheyen anderst wo im rechten verfasset, und dannoch der claͤger den antworter eben derselben sachen halben an einem andern gericht fuͤrnemmen wolte
    FrkLGO. 1619 II 7 § 7
  • eß solle auch keinem kein neüw recht geöffnet werden, er habe dann neüwe rechtsamme
    1624 MellingenStR. 381
  • als anfangs, ehe die partheyen in das recht erwachsen, sollen die gericht vor allem dahin gedacht sein ..., damit durch die güete beiden thailen zu ruhe geholfen
    1629 AktGegenref.2 II 839
  • soo sal in der selven saeke van drey dagen tho drey dagen gheprocedert und alsoo den selven uthlendischen spodich recht gheadministreret werden
    1639 LingenLR. 65
  • den glaubigern selbst den gewalt geben die verpfändte gütter mit oder ohne recht anzufallen
    um 1650 Gothein,Colloqu. 26
  • wann es sich zutruͤge, daß einer mit einem anderen alhier im rechten waͤre, es waͤre von bußen oder anderen sachen wegen
    AppenzLB. 1733 S. 35
  • [Übschr.:] mit und ohne recht. das ist mit huͤlfe des richters, oder ohne dieselbe eigenmaͤchtig etwas thun
    1762 Wiesand 889
  • es mag ein neues recht bewilliget werden, ... [zB.] um titel, die man erst seit der beurtheilten procedur zur hand gebracht haͤtte
    1762 BernStR. VII 2 S. 1013
  • alle zwischen partikularen waltende streitigkeiten aber ... sollen von der landschaft nach summarischem rechten ... beurtheilet werden
    1782 SaanenLschStat. 413
VIII
Gerichtssitzung; zu Recht sitzen eine Gerichtssitzung abhalten; offen zu VII 
  • die mal sal min zu rechti sizzi undir senti Kilianis linden
    um 1230 MühlhsnRb.2 151
  • so sol dhain graf noch freie noch dienstman die ze recht zu dem land gehorent, weder auf ir leib noch auf ir er noch auf ir aigen ze recht steen nůr in offner schrann vor dem landesherren
    1278? ÖLR. Art. 1
  • wirt halt ain burger aufgehabt umb ainen totslac und wil den ain sein fruͤnt ausnemen auf daz reht, so sol im in der rihter ausgeben und sol sein reht nemen, ob er sein laugent
    1320/60 NürnbSatzB. 126
  • op den rechten dinghedach int ghespannen rechte voer die banke
    1342 UtrechtRBr. I 38
  • es sol auch der richter den schreiber besorgen mit chost und mit andern sachen, daz er diu recht gesůchen mùg
    1346 BairLR.(Schlosser/Schwab) Art. 3
  • kumpt dann iemant ze dem ersten rechten, so sol man im tack geben ze dem naechsten rechten 
    1346 BairLR.(Schlosser/Schwab) Art. 30
  • mein herr M. scholt pey dem rechten beleiben als lang der richter sazz
    1377 MBoica XI 407
  • opten donredach, alse die scepene terechte te zitten pleghen
    1378 UtrechtRBr. I 49
  • den, die an den lantgerichten vnd gerichten zu dem rechten siczen vnd vrteil sprechen
    1379 BremgartenStR. 41
  • dor vmb frogten wir die ritter, die by vns an dem rechten sozzen, vnd der auch gnuͤg by vns waz, waz si recht dor vmb deuchte
    1388 MWirzib. IX 524
  • was aber urbarlauͤt sitzzent in dem půrchfrid die in den chasten dient, da tuͤt der půrchgraf das recht selb hin und nicht der amptman
    14. Jh. Kärnten/ÖW. VI 507
  • schut dat [we den anderen lochent in eerensten mode] voer gherichte, daer de rechter toe rechte sittet, soe is dat dubbelde bote
    1448 Richth. 320
  • verpürgt dann der gerichts begert dem richter über den gefangen fünfzehen pfunt nach statrecht, das er dem rechten umb die tat, die er den gefangen beschuldigt hat, wölle nachkomen, so sol der richter das verpürgen von im nemen
    1464 BayreuthStB.1 344
  • so ainer dem andern vor offnem rechten misshandlet, da ist die buoss allwegen zwifalt
    1495 Sankt Gallen/GrW. I 214
  • bis auf das nechste recht oder quartal
    1536 CDSiles. 27 S. 192
  • was echte noth sey ... kranckheit, herrendienst, gefängnüß, und andere unmüglichkeit, daß einer zum recht nicht kommen kan
    1. Hälfte 16. Jh. BreslStR. 93
  • das kainer bey sitzenten rechten, ohne erlaubtnus, jne die schrankhen gehe
    1559 GeöArch. I 1 S. 375
  • kämb sollicher [der ainen lest pfenten oder vahen] demselbigen recht nicht nach, so soll der richter die vier zu sich nemben und auch die gemain und sollen das erkennen ob derselbig so gefangen ist billich müssig sei der gefenknus
    1573 NÖsterr./ÖW. VII 842
  • om t' recht oft gedinghe te spannen op rechtsdach, soo sal der meyer maenen eenen laet om t'wettich gedinghe te halden, ende oft der wettich rechts daech is oft niet
    1593 LimbWijsd. 341
  • bevele dat niemants ... het recht schricken, perturberen, stollen ofte stueren en sal
    16. Jh. LimburgRBr. 627
  • im fall aber der haupt-ansetzer nochmahls saͤumig ist, so kann der ander ansetzer bey der schrannen in folgenden rechten aber bey andern instanzen 14 tag hernach umb das peremtorische zuschreiben anhalten
    1688 Beckmann,Idea 21
  • den heere laet gebieden op de boete, dat niemant dit recht ruert ofte stuert, noghte dat niemand van recht en gaet sonder oerloff
    oJ. LimbWijsd. 98
IX Entscheidung in einem Gerichts- oder Schiedsverfahren, Urteil, Schiedsspruch; häufig formelhaft mit Freundschaft (IV 1) oder Minne (I 1) uä. zur Bezeichnung der Gesamtheit der gütlichen und streitigen Entscheidungen; Urteil und Recht tautologisch verstärkende Formel
  • swelich dhenistman sculdighet enen borgere, he sal komen uor den uoget vnde sal dar dhere stat recht nemen
    1227 BrschwStR. § 18
  • were euer, dat si vor deme koninge ir recht niet inmochten ergain, so mogen si wandelen up ir recht in binnen Colne inde enbuzen
    1262 Ennen,QKöln II 454
  • darumbe soll graue C. deme marcgrauen minne alder reht tuon
    1265 FürstenbUB. I 218
  • do wart eme zů rechte vunden, he mochtez [daz eygen] geben, sweme her wolde
    1266/1325 HalleSchB. I 98
  • chvͦmt der [der den lantfride stoͤren wil] zu dem tag auf minne vnd auf reht, als im der landesherre ... gebiutet, so sol man im des gvnne
    1281 Österreich/CorpAltdtOrUrk. I 404
  • chůmt der [der den lantfride stoͤren wil] zu dem tag auf minne und auf reht, als im der landesherre geit ..., so sol man im des gunne
    1281 MGConst. III 265
  • ist daz daz sie sich niht vereinen mugen, so suln sie kiesen einen mittelman, der sol der minnen vnd des rechten gewaldic sin
    1289 MWirzib. II 11
  • gantzen gwalt ..., di vorgenanten sache ze enden vnd ze verrihten mit minne od mit reht 
    1293 MWittelsb. II 2
  • derselb [vbermann] sol mit den vorgeschriben ahten daz recht sprechen vber die sache di danne von vns oder von im fürgeleit wird
    1302 Kurz,Ottok. II 241
  • nach der vergangen benanten czeit [Verjährungszeit von xx jaren] mag der porger daz gelt mit klag noch mit recht nit gesuchen
    vor 1307? Tomaschek,Trient 144
  • wir Heinrich ... romischer chunig ... veriehen offenlich, daz wir mit recht vnd mit gesamter vrteil haben verzelt [die Mörder König Albrechts]
    1309 Kurz,Fried.d.Sch. 419
  • swer der sei, hintz dem der rihter niht enrihtet, dem sol niemen chein reht tuon, und sol da niht umb vliesen
    1310/12 MünchenStR.(Dirr) 187
  • enen ouerman ..., dhe dat untrichte na minne oder na rechte 
    1311 BrandenbUrkS. I 302
  • tweien sie [Schiedsleute] sic an dem rechte, dat scullen sie spreken bi eren truwen vnde bi eren eden, dat sie nen rechter en weten oder bevragen en kvnnen, vnde scullen dat bringen an den overman
    1315 MecklUB. VI 161
  • ist aver daz er [Totschläger] gefangen wirt, und mit dem rechten verderbt wirt, so sol seinen erben sein gůt beleiben
    1315 MünchenStR.(Dirr) 83
  • das der lantrichter nicht gerichten mag, dann er habe ze dem minsten siben ritter die das recht sprechen
    1320 Rockinger,Dm. 91
  • wo se [Lübeck und Wisby als gemeinsamer Oberhof] den des rechtes over en dreghen, dat scolen se bescriven in den hof to Nogarden, dat scal men den vort vor en recht in dit boc scriven
    um 1325 Nowgorod(Frensd.) II 12
  • ist aber daz ein gemaines weip chlait, si sey genottzert, der schol der richter ein recht tuen nach der schephen rat [lat. Vorlage von 1243: judex eidem satisfaciat de oppressore juxta consilium et sententiam juratorum] 
    um 1330 BrünnRQ. 350
  • dit is das recht, das marggrau Ludeuig van Brandenb[org], de wolborne vorste, use here, up us, grefin H. van Zwerin, gelaten heft mit munde unde mit openen brefen mit volbord siner ratgeber umme de schelunge, de he heft mit sinen leuen swager, usem om iuncheren Jan, heren van Werle
    1334 MecklUB. VIII 450
  • yn sullen auch alle unsere richter gueten und unverzognen recht thuen, geen swen sy oder ir ainer icht zu khlagen habent
    1339 Kogler,Kufstein 54
  • wes de schedelude dar overen draghen na vruntschup eder na rechte, dat schal vortghangh hebben
    1340 HHalberstUB. III 411
  • to slytene und to zonene in vrentscap oft in rechte 
    1346 OstfriesUB. I 62
  • dyese sprache sprechin wir dye vorgenanten ratlude eyndrechecliche mid eynander uf unsern eyt zu eyme rethe [aL.: eim recht], da dye vorgenanthen parthye genwortig waren
    1347 FriedbergUB. I 159
  • nin man ne sal buten nin regt suken an wereltliken regte 
    1. Hälfte 14. Jh. DortmStat. 51
  • recht sprechen vmb eigen, erb ... vnd gut vnd vmb ander gebresten, die dz selb gotzhus oder die lüt gen einander hant
    1350 GrW. I 322
  • recht schal der richter gheuen
    Mitte 14. Jh. SchachbStephan V. 4480
  • daz er vns ... eyn slecht recht sprechen sol vmb alle sache ..., die wir mit eynander haben
    1353 MecklUB. XIII 364
  • sol die dritt alp denselbigen zwayen alpen das recht sprechen
    1357 SGallenOffn. II 594
  • der vorspreche trat dar von desselben pidermannes wegen, vnd dingt ym seyne recht, alle dy recht, der eyn getrewer man bedarf czv seynem rechten: holung vnd gesprech, als offt ym des not wer, ob her in versaumet an kaynen seynen rechten, das her sich des derholen mochte mit ym oder mit eym andern, e ym vrteil czu schaden quemen
    vor 1368 IglauOberhof 122
  • waz der richter zwischen zwier manne rede vraget, daz ist zwischen dem clegere und dem antwerterer ..., daz denne dy schepphen sprechin, unde dem richtere domete antwerten zwischen beyder manne rede, daz ist eyn recht unde eyn orteil gnant
    Ende 14. Jh. GlWeichb. 232
  • ab eyn man mit orteiln unde mit rechte dorzu getwungen werde
    Ende 14. Jh. GlWeichb. 268
  • do scolt M. dit sůlue recht tho Lůbeke
    2. Hälfte 14. Jh. LübUB. IV 827
  • dat se dat recht, dat wy ghewizet hadden, vor eyn recht recht vulborden unde sworen alle to den hilghen, dat recht vor eyn recht recht to vordeghedinghene
    1405 DortmStat. 243
  • ob daz were, daz ieman dem andern anders redti, denne er billich soͤlt, darumb sol man im daz hantwerck nit niderlegen aͦne ain reht, und sol daz reht nemen in der zunft, darinne er ist
    1408 RottweilUB. 294
  • pilgerin hoͤrent fúr geistlich gerichte, wo [= wenn] in kein recht bescheen kunde
    1417 SchlettstStR. 120
  • quam H.H. ... erwerf mit ordele unde mit rechte, so vorder dat dem vroneboden van gerichtes halven gheheten wart, dat he oͤme rechtes dar umme hulpe. also let he vragen enes ordels
    1420 HildeshUB. III 418
  • die grichtsleuth sollen auch schwören, gleich recht zů sprechen fürderlich, dem reichen alß dem armen, nach ihrer besten vernunft wissen und verstandnuß
    1425 BaselRQ. II 225
  • [bei Ladungsungehorsam:] sy qwemen oder qwemen nicht, so wolten wir doch das recht volgen lassen, als sich denn geburen wirt, als dann die ladung volliglicher innheldet
    1431 BambChr. I 68
  • [dass] unser hofrichter von unsern wegen das gerichte sass, urtheil und recht geben hat
    1436 SchlesDorfU. 54
  • das niemand kuntschaft vff zů nemen erloupt, si werd dann vor mitt vrteil vnd recht bekannt
    1467 BernStR. I 196
  • [Eid,] ainem jeden ... ain gleichs ... recht zu sprechen
    1478 Steiermark/ÖW. VI 33
  • was die selben zunft angăt, das man dan in derselben zunft berechtan sol, darumb sond dieselben zwolff recht sprechen, das si dann das gerechtost und das beste duncket
    1490 VillingenStR. 81
  • wan ainer dem anderm schuldig ist vnnd wil im an recht nichtz geben
    1517 MaxBO. Art. 199
  • weliche parthy der sachen recht gewintt, da sol die ander parthy, so die urteyl verlüret, das wysegelt die vier schilling pfening gar geben
    1518 SchlettstStR. 477
  • [Vorschlag von Kandidaten,] welche drei ir glaubt und achtet des rathses werdt, duglich, auch rath und recht zu geben und sprechen am verstentlichsten
    1526 MosbachStR. 589
  • wann die obrigkeit ein ubelteter mit recht und urteil tötet, so ists eben als vil, als het ihn got selbs getötet
    1533 Brandenburg-Nürnberg/Sehling,EvKO. XI 222
  • welche allso vorhin im radt nit gewesen seynndt, die sollen an das stäbel greyffn, vnnd schwern das sy ein götlichs recht wellen sprechen, dem armen alls dem reychen
    1543 Kaltenbaeck I 110
  • daß richtampt ist gar ein hoch und schwer ambt, dadurch einem jeden arm und reich, ohne ansehen der persohnen, warhafftig unpartheysch recht soll mitgetheilet werden
    1562/77 LünebNGO. 346
  • vorts sall ein heer vurs. mallich recht ende ordell laessen widderfaeren die des begert
    1571 LimbWijsd. 4
  • hat auch ein gezeuge vnlauter oder zweyffelhafftiges von der sachen gezeuget, er mag widerumb gefraget werden, doch sol es geschehen, ehe das recht wird gefaͤlt vnd ausgesprochen
    1583 SiebbLR. I 5 § 10
  • die rechtslüt vnd dorfmeyer schwerend ... das gericht ze besetzen ... vnd ein ... redlich recht ze sprechen
    1585 Argovia 4 (1864/65) 358
  • wirdt auch eine bose oder mudtwillige thadt begangen, welche von den beschedigten nicht koͤnte mit rechte vnd straffe verfolget werden, so soll vnd will der rath auß tragenden ambte denselben mit allen eiffer vnd rechte verfolgen
    1597 PeineStat. 248
  • kuppler und kupplerinnen sollen gefänglich eingezogen und nach urthel und recht an ihrem leib gestrafft werden
    1625 FreibDiözArch. 27 (1899) 324
  • es soll ain ieder das recht suechen, nemen und geben in dem gericht, darin sie gesessen seint
    1711 (Hs.) Tirol/ÖW. II 179
  • eyd der nachrichter ... daß ich ... was ... nach vorgegangenem recht und urthel mir in meinem amt zu verrichten, jedesmahl befohlen und anvertrauet wird ... bey mir verschwiegen halten wolle
    1717 BrandenbKrimO. II § 6
  • [der] richter hat auch gewalt ... zu gericht zu sitzen, zu urtheilen und gewißenhaftes recht zu sprechen
    1748 NÖsterr./ÖW. VIII 58
  • [den] befreyten hals- und landgerichten stehet ... die macht zu, in peinlichen sachen unmittelbar selbst urtheil, und recht zu sprechen
    1769 CCTher. 21 § 2
  • es sol och nieman recht sprechen vmb enkein ligend gut, wan die die in dem dorff sesshaft sint
    oJ. Zürich (Kt.)/GrW. I 100
X
Eid, Reinigungseid vor Gericht, der in bestimmten Formen geleistet werden muss; auch Gottesurteil als Beweismittel; promissorischer Eid
  • wil he [des Totschlags Beschuldigter] dan vuri kuimi undi wil sich intreidi, die scultezi sal umi vriedi geibi, vuri zu cumini uf sin recht, ab hes muitit
    um 1230 MühlhsnRb.2 97
  • is ouch, dat he der scolt loint, so sal he sin recht důn mit einre hant
    1262 Ennen,QKöln II 449
  • schal men dar recht uore don oder sweren vor deme voghede
    1294 Hach,LübR. 294
  • wo eyme vnserm juden vor gerichte erteylt wirt eyn recht zu tvne eyme cristen, daz tut her ome vff sin buch vor der juden schule
    13./14. Jh. NMittThürSächs. 1, 3 (1834) 33
  • ore vrunt boden recht vor si to der lesten claghe teyne oder twinticht vor se tu dunde
    1331 StendalUrt. 44
  • worde dey raͤtman des na unschuldich mit syme rechte, dey borger hedde gebroken tegen dey herschap ene borst
    1342 DortmStat. 146
  • ist daz ein ausserman einem purger drot, der sol daz seinem heren chunt tuon oder dem lantrichter, daz er daz reht [Friedensschwur] von im [ausserman] nem
    1342 GasteinBO. 163
  • laugent aber er, daz er den schaden nicht getan hab, da sol man sein recht umb nemen, in mùg dann iener ùberziugen mit zwain, daz si daz gesehen habent
    1346 BairLR.(Schlosser/Schwab) Art. 72
  • wer es aber, das sú dheins heren eigen monschen enpfingent und wurde der von sinem hern, ee dan ein jar volbrocht were, von dem tag als er enpfangen wurde, wider gefordert und besetzet in, das er sein sig, mit einem gewonlichen recht mit zweyen sinen nechsten mogen, den sol man demselben sinem heren wider geben
    1347 SchlettstStR. 44
  • ist daz nicht, daz her [Schuldner] mir geben wil, so bete ich uch, daz ir im lat eyn recht tun vor dem rate, daz bete ich uch, daz ist eyn eyt, so wil ich yn nimmer gemanen mer
    um 1370 MecklUB. XVI 637
  • ist es das yemand komet der die pfande wollet usnemen, dem sol man sie uf rechte und uf gewisheit oder burgen usgeben
    1389 Landfriede von Eger/RTA. II 163
  • sal man ... von yn nemen ein slecht recht eyn neyn oder eyn ja
    1390 Erfurt/DRWArch.
  • wer ein jvnchkfrawn oder ein erberew vrawn zuchkt oder nötzert vnd diselb vraw oder jvnchkfraw mit zewgnuss zwair erbern mann sich weschrieren hab weweist, derselb wirt entschuldigen sich mit dem rechten des fewrein eisen
    1397 OÖUB. II 544
  • ist, das er fur den mort laugent, so schol er das recht dafur thun czuhant selbesybent, obe er mag
    Ende 14. Jh. BambStR.(Parigger) § 244
  • wan dusse werken mester kesen, de schullen gan up dat radhus unde don ore recht to den hilgen
    1400 WernigerodeUB. 128
  • dwyle die frauw die kuntschafft daz recht erlaßen hat
    1445/75 Erler,NeustadtWeinstr. I 209
  • van dessen vor screuen punten, als dumen, vingeren, handen, voten, armen, benen, teen, tanden etc., offte de ghene des versaken wil, de men des betyet, soe sal de clager dat eersten bewisen myt twen gheuoechachtighen tugen, dat de ander in vechtliken myt em ghewest heuet, ende voert sal he myt haluen rechte zweren, dat he em de wondinge ghedaen heuet, ende anders nemende; ende enheuet de clager de tuge nycht, soe ontgae de ander myt haluen rechte 
    1448 Richth. 318
  • "bei meinem eyd ich jetzt das sprich, daß mir die königin unrecht thuot." der Eckart sprach: "es wirt noch guot. magstu auch darumb thuon dein recht?" "ja, lieber herr, daß man mir brecht eyn glüend eisen heyß vom feur, das trüg ich gern durch abentheur, daß man das zeychen an mir sech"
    1453 HomeyerFestgr. 50
  • wa aber ainer dem andren anspricht ain huß, ain hoff, acker, wisen, holtz oder veld, daz sol man ainem mit recht abzühen und nit mit kuntschaft
    1466 SGallenOffn. I 432
  • des denne de schipher unde sin volk mit eme dar tor stede wesende ere recht dar to boden, dat se sodane gudere in groter nodt etc. geworpen hadden, welke eede van den vorbenomden copluden vorlaten worden
    1489 Lübeck/LSchrP. 228
  • so yemands den andern in gericht beclagt und der claͤger oder verantwurter ainicher bewysung notturftig ist, als urkündbriefe, kuntschaft oder sag, instrument, handtgeschrifft, salbücher, rechenbücher oder anders zů recht dienende, das soll für sinen weͣrd, so es in recht uf im trögt, mit vorbehaltung des andern tails gegenwör vnd notturft, zugelassen und verhört werden
    1493 TübStR.(Rau/Sydow) 10
  • he mach dat verantworden myt recht, dat het myt synen eden, dat he om geen laster off smahet gedaen en heb
    15. Jh. DortmStat. 273
  • Herman ... wil dat waren myt synen rechte, dat he des nicht en wuste
    1518 Wasserschleben,RQ. 16
  • he blyfft by siner fryheit, ane alle recht, dat is eede
    1593 JütLow. 1590 I 32 § 5
  • de broeke [für Trunkenheit] is 1 t. bers sunder gnade, wurde hir woll mede bewantt de schall syck dess entleggen myt rechte 
    16. Jh. GartenRJacobsf. 17
XI Rechtsauskunft, Rechtsweisung, die aus einem Rechtsverfahren heraus eine unklare Frage beantworten soll
  • do chom fuͤr uns ... her M.v.H. ... mit vorsprechen und auch ander erbærig leut, di dorfgeriht in der graschaft habent, und clagten, daz man in anders dæt von gerihtes wegen denne reht wær, und gert eins gemainen rehts, wie ein lantrihter siniu reht suchen und vadern solt
    1316 MGConst. V 321
  • venne dy burger von Usyk vor worlanger czeit ir recht czu uͤch czu Leuthmericz geholt habin
    1324 AussigUB. 8
  • wat si [die schepen] dan wisen voer recht, dat bliue recht, zonder weder segghen van yemant
    1327 Nijhoff,Ged. I 217
  • er recht schullen se [Bürger von Groningen] syeken bi dem wigbilde to H.
    1371 HHalberstUB. IV 139
  • auch ist vnser gewonhait, das vil staett vnd doerffer ire recht bey vns suchen sollen
    1388 TübStR. 7
  • die purger dez rates hölen ir recht, woran sie unweise weren, zu Nuremperg
    1398 QKulmbach 169
  • alzo dy von Lipzk holen ir recht zu Halle, dy von Halle zu Meideborg, dy von Meideborg zu dem phalze, daz ist zu Schartaw
    Ende 14. Jh. GlWeichb. 231
  • wante dey van Myndene er uterste recht van aldes hir gehalt hebben
    1406 DortmStat. 246
  • des habe wir gesant ken Opol clage und entwert ... zu den erbern leuten, di ein beschreben medeburges recht haben. do habe wir daz recht losen holen und koufen
    1410 LSchrP. 197
  • hiruff spreche wir scheppin zcu Magdeburg eyn recht 
    1427 DresdUB. 147
  • wes de [des heren gesworen] em [richter] inbringen to rechte, dar mach he sik na richten
    1538 Bunge,Rbb. 189
  • dieweil ... ir rechtsprecher bißher iren schub und recht zu Aulen hollen
    1540 WürtLändlRQ. I 426
  • dergleichen oberhof auch Dortmund von allen staͤdten, und in specie von Minden, die von Dortmund sich rechts erhohleten, gewesen
    vor 1767 Schott II 209
XII mit einer Straftat verbundene Leibes- oder Todesstrafe; Gerichtsbuße; auch übtr. auf die Unbrauchbarmachung von Sachen als Strafe (1450)
  • so vrach wat enes vredebrekeres recht si. so vintme, men scal en hoveden
    um 1335 RichtstLR. 32 § 9
  • [wy weiber nicht geczewgen mugen:] wanne notczog eynen manne an seyn hochstes recht get, das ist an seynen hals
    vor 1360 IglauOberhof 93
  • sullen ... sie ... sezen einen galgen, damit sie vmb sollich schedliche leute ... das recht volfüren
    1371 Bischoff,ÖStR. 22
  • he muz darumme roubers recht lyden
    1390 (Hs.) SspExtrav. 246
  • breiche er die sune mit clage, dy er vor gelabit hette, er muste das recht darumme lyden
    Ende 14. Jh. GlWeichb. 372
  • [kommt der Friedbrecher vor Gericht] ungevangen und ungebunden, unde bote er sine unschult selbsobinde zu bewisen, in der bewisunge mus er der erste sien; vorfellet er, er ist des rechten entstanden; ist dis umme eyne wunde, so ist is die hant nach dem hochsten rechte 
    Ende 14. Jh. GlWeichb. 399
  • hette dy [Kopf-] wunde dy tyffe, sy is kamphbar und trifft an das hochste recht 
    Ende 14. Jh. GlWeichb. 404
  • [bei einem Einbruch] blef der eyne de in den hof ghesteghen was, dot; de wert wart drie ghewunt unde sin husvrowe eynes. dufte wart deme doden manne up ghebunden in deme hove unde wart in der selven nacht bracht vor gherechte unde wart ghewunnen; sin recht wart ome ghedan
    14. Jh. StendalUrt. 28
  • bey einer pene des hohsten rechten 
    1425 Gaupp,SchlesLR. 204
  • ob er des [Weiterleitung des Fährlohns durch den Fischer] wider weͣr, so sol man der zullen ir recht tuͤn als von alter ist herkomen, und sol der ambtman ain hakchen nemen und sol den ersten slag darin tuͤn
    1450 NÖsterr./ÖW. VII 926
  • daß die von Augspurg darzu [Urteilsvollstreckung] ir treffenlich potschaft schicken und bei dem rechten und bei irm sterben seien
    1450/68 AugsbChr. II 305
  • de heren scholen also dann rovere toven, toven lathen ofte richten lathen, also rovers recht is, und scholen se nicht husen, hoven ofte leiden
    um 1457 PommMbl. 18 (1904) 74
  • Heinzen sin recht wyderfahren lassen und morne fruwe bichten und darnach richten lassen
    1476 Rau,BeitrFrkf. 11
  • H.V. ... ein fischer ..., dieweil er einen einfältigen in der messe mit wechseln betrogen hat, ihm sein recht thun und in den Mayn werffen
    1490 Rau,BeitrFrkf. 6 Anm. 21
  • da haben ire gnedigen hern seil, stock, galgen, isen, solichen luden [ein miszdetiger] ire recht zu thun
    1494 Saar/GrW. VI 435
  • wo er ynn mit warhafftiger thoth uberkompt, das er alzo vil ungetreben bley gestollenn hath, dorvon man konde gemachen ein lot silbers, ßo ist der galge ßein recht 
    2. Hälfte 15. Jh. FreibergBR. 301
  • abe v.h. eynen menschen hetten, der das verdyent hett, da von man rechten sall, den moigen sy furen ihen F., vnd ym syn recht thun [Zusatz 1527: in yren stoecken, fessern oder gefencknus]
    1504 Saar/GrW. II 76
  • vorpflicht sich jemandes bey dem höchsten rechte, und das geschicht vor dem burggraffen, und helt das nicht, so ist er vorfallen 60 schillinge heller, geschiehet es für dem geordneten rechten, so ist das höchste recht 36 schillinge [Pfennige]
    1. Hälfte 16. Jh. BreslStR. 96
  • den dreyen tagen oberzehlt soll man nach einem meister schicken, der ihme [misthätige mensch] sein recht thun [solle]
    1558 Idarwald/GrW. IV 719
  • wo es sach, dass er den thodt verwirckt hat, soll man in gen C. vnder die linde bringen vnd vur recht stellen, fragt man dan sie furter, so wirdt man weisen nach seinen thaten, was recht ist, vnd in darnach zu K. ausfueren vnd ime sein recht thun
    1560 Saar/GrW. III 754
  • alle gotteslesterer soll man zu einer seilen führen und alda offentlichen ire recht thuen
    1585 NÖsterr./ÖW. VIII 272
  • so ainer feuer im walt trüege und willens wär seinen frommen damit zu büesen, da er aber seinen nachbarn und der obrigkeit schaden dardurch zuefueget, soll man ihm dreimal mit strohe umbpinden und anzinden. kombt er davon, so ists guet, wo aber nicht, so hat er sein recht gebüest
    17. Jh. (Hs.) NÖsterr./ÖW. VII 70
XIII
einzelne Rechtsnorm, Vorschrift, Satz einer Rechtsordnung als Textteil
  • daz ander reht ist, swele dez gotzhus eigen ist, vnde nimet der ein wib sin vngenoessin div niht dez gotzhus eigen ist, swenne er stirbet, den sol daz gotzhus erben
    1299 Luzern (Kt.)/GrW. I 169
  • [Übschr.:] daz erst recht. dez ersten hab wier geseczet um varindez guet
    um 1330 BrünnRQ. 368
  • daz vierd recht, daz wïr ain richter seczen mit der herschaft willen wann uns ainer nicht gevelt
    1431 Westungarn/ÖW. VII 1027
XIV christliches Recht Sakrament; heiliges Recht Ehe
  • nicht langer des beitet ir gebt im kristenlîchez rëcht 
    1289/90 Jelinek 573
  • [Spitalordnung:] mit anbeisung zu der peiht, mit enphahung christenleicheu reht und mit manung und mit ler guter dinge
    1328 MünchenStR.(Dirr) 113
  • der keiser verschiet als ein kristenman mit allen kristlichen rehten, die ime sin capelan det an sime tode
    1362 Closener 148
  • wanner ene vrouwe effte juncfrowe ereme ersten manne in dat hilge rechte vortruwet ... werd
    1464 OberhLüb. 105
  • wäre auch sach, das der muler oder jemand anders sein nachtsrast auf der muhlen nehmen oder auf den guteren die zu Esch gehörig seind, dem soll man sein christliches recht alda tuen ..., als wohnt er zu Esch an der kirchen
    2. Hälfte 18. Jh. (Hs.) RhW. II 2 S. 113
XV von Münzen und Metallen: das richtige Feingewicht, auch formelhaft mit Waage 
  • velschet die montere sine penninge, unde ne halt se nicht na irme rechte [aL.: werde eder r.], die wile ne mach he niemanne valsches tien, dar he wandel umme dun dorve
    1224/35 SspLR. II 26 § 3
  • dhesse penninghe scal en unse bode ... verwarve imme jare besen; dhar enboven also dicke alse [se] willen, of se bi ereme rechte sin
    1300 HildeshUB. I 278
  • zehen guldein uncrisch und pehaimisch die all gut von gold sein und ir recht und wag wol haben
    1377 MBoica XIX 50
  • aindlef guldein vngerisch vnd pehaimisch, die allzeit gut an gold sein, vnd ir recht vnd wag wol haben
    1381 MBoica XVIII 219
  • zwen und dreizzigk guldein ungerischer, die gut an gold sein, und ir recht und wag wol hahen
    1391 MBoica XX 57
  • vmb syben guldein gut newr vngerisch guldein, die gut an gold sein, vnd ir roͤcht vnd wag wol haben
    1395 Bergmann,München Urk. 13
  • 100 vngrisch gulden vnd gut tucaten, die all ir recht vnd wag wol gehabt habent
    1420 Indersdorf I 187

recht

, adj., adv.

ahd. reht glossiert iustus, rectus, aequus AhdGlWB. 477; die Bedeutungen sind teilweise offen zueinander

I richtig, korrekt, ordentlich; zur Kennzeichnung der richtigen, ordnungsgemäßen oder rechtmäßigen Vornahme einer Handlung; häufig in Mehrfachformeln mit bescheidenlich (II), billig (I), ehehaft (I), gebräuchig (I), gebräuchlich (I), gebührlich (III 1), gewöhnlich (I 2), gleich (I), gut (II 1 c α), ordentlich (I), redlich 
  • T.v.d.P. ... hevet gekoft den hof half ... iegen heren R. vnde sine kindere rechte vnde redelike
    1266/1325 HalleSchB. I 11
  • ein man vnd sin wip, div reht vnd redelichen zer ê chomen sint
    um 1275 Schwsp.(L.) LR. Art. 3
  • seit vns nv got des gehulfen hot daz wir mit rechtem leben vnd mit fridelichem leben zv dem hiemelreiche mvgen kvmen
    nach 1280 Schwsp.(Langform M) LR. Art. 2
  • ez sol och chain frow, als ez von alten dingen gewonlich vnd reht ist, zivch sin vͤber dehain dinck, wan vͤber elichen heirat, notnvnft und vͤber daz lest geschæft an dem tod
    1294 MWittelsb. II 51
  • wir ... hant gegeben ze kauffende recht vnd redliche den hof
    1297 RappoltsteinUB. I 156
  • das sú ir burgrecht bi uns recht und redlich besessen hant
    1311 BadenArgUrk. I 3
  • wand ... vergezzen wuert maniger gescheft, die doch recht vnd redlich ergent
    1313 OÖUB. V 95
  • daz wir ... dem convente des klosters ... geeygent haben rechit unde redeliche sechis hůffe sechis acker wyden
    1327 MühlhsnUB. 389
  • daz wir ... verzihen mit disem ... briͤeue reht vnd redelichen, gentzlichen vnd gar ... allez des erbeteils
    1340 MWirzib. IX 138
  • daz sich die stet F. und W. umb ir bet ... nach rechter und redlicher raitunge mit einander verrichten
    1346 FriedbergUB. I 148
  • das wir dem ... apte ... das dorff S. recht und redelich verkoufft haben
    1358 BürgelUB. 235
  • sullen ouch wir den, der also unser ... gnad verwurkchet, straffen ... in aller der mazze, als uns danne pillich und recht dunchet
    1365 WienRQ. 160
  • waͤr ez aber daz der herr recht vnd redleich verchauft hiet allew seinew reht, so waͤrn die laͤut dez niht schuldig ze geben
    1390 (Hs.) BerthRechtssumme 1284
  • dat we uppe desse vorscrevene stucke rechters nicht enwetten unde uns rechters nicht bevraghen kunnen
    1398 HHalberstUB. IV 415
  • ist das der, der denn stoln pawtt sein wasserseig rechtt vnnd beschaidennlichen anfurtt
    Ende 14. Jh. (Hs. 1513) SchemnitzStBR. 127 (§ 47)
  • das das silber recht und ordentlich gebrennet werde
    1427 Worms,SchwazBergb. 101
  • sol der probst uffstan und sol dem vogt gebieten das er recht gericht halte
    1434 Burckhardt,Hofr. 49
  • rechtes unde redelikes ewiges kopes umme der nabescreven erhaftigen unde redeliken sake
    1444 HildeshBrüder 160
  • der von dem gotshus recht und redlich belechnet ist
    1453/84 Schwarzwald/GrW. I 348
  • wann er sult recht richten und sullde wedder durch liep noch durch leit nit eyn unschuldigen mentschen verurteilen
    1464 Passional(Büd.) 33
  • sollen die so am rechten sizen unserm lantrichter an unser stat all schweren, ainem jeden, dem armen als dem reichen, ain gleichs und rechts recht zu sprechen
    1478 Steiermark/ÖW. VI 33
  • nichtz ... als dat binnen der stadt L. wontlich unnd recht is
    1487 RietbergStB. Nr. 27
  • das ich recht, unnd redelichen ... zu kauffe geben haben
    1509 Kratsch,Justiz Anh. 7
  • so haben dye von M. ... sich vns als iren rechten erbschutzherrn recht vnd redelich ergeben
    1525 MühlhsnChr. I 207
  • es sollen auch die vierer ... bei irem aid ainem ieden so des begert, ain rechte und gleiche beschaw halten
    1530 NÖsterr./ÖW. VII 606
  • wie offt das von notten vnd ym lande gewonlich vnd recht ist
    1535 MittOsterland 6 (1863/66) 271
  • dat sulcke tymmer, als Adam gedaen, billich vnd recht getymmert vnd gesat
    1543 DuisbNotgerProt. 124
  • dieweil billich und recht ist, daß
    1555 RKGO.(Laufs) I 33 § 3
  • ein pastor ... schall ... upsehent hebben, dat ... sacramente recht und christlick gedispenseret ... werden
    1556 Hamburg/Sehling,EvKO. V 543
  • die pfannmaister sollen mit den alten und neuen stuckhschlagen rechte maß halten
    1565 ZKulturg. 5 (1898) 79
  • daß sie ihr ius [patronatus] und gerechtigkeit ... recht gebrauchen, nemlich zu nutz und auferbauung der ganzen gemein
    1566 Hessen/Sehling,EvKO. VIII 200
  • dieweil der ehelich stand ein öffentlicher, christlicher stand ist, so werden die neuen eheleute recht von der canzel öffentlich verkündigt
    1567? Regensburg/Sehling,EvKO. XIII 483
  • soverr ihr eheman schulden under sein verlassen, sollen dieselben von denen hauptguetern genomben und abgericht, auch das ubrig wie recht und gebreuchig behalten ... werden
    1573 NÖLTfl. III 15 § 20
  • de overst binnen veer jahren recht und redelich unnse ambt gelehrett hebben, scholenn gehandthavett ... werden
    1574 HambHandw. 553
  • wellicher ... ainen rechten kriegsmann abgeben will, der solle fein von anfang anfahen lernen, alle kriegsaͤmbter zuuersuechen
    1584 Spec.vitae h. 14
  • [beim Köpfen:] de twe ersten heft he nicht recht gerichtet, sunder se half afgeseneden
    16. Jh. HambChr. 126
  • [bei Selbstmord] sol der gegendrichter mit den zwelfern und andern nachpern den selbigen leichnam recht und wol lassen beschauen
    16. Jh. Steiermark/ÖW. VI 68
  • soll die müll recht und redlich gericht sein mit allem gericht
    16. Jh. NÖsterr./ÖW. VII 544
  • sitzt der richter in stat des herrn, solle wol tun und halten seinen staf recht, dem reichen umb geld, den armen umb gottes willen
    1607 RhW. II 1 S. 106
  • damit die cognition recht vndt ohne allen verdacht moͤge ergehen
    1611 CCMarch. VI 1 Sp. 217
  • der scharffrichter hernach, ob er recht gerichtet habe, fragen
    NÖLGO. 1656(CAustr.) 683
  • die pecken sollen ... zu ieder zeit, wie das getrait fail und kaufrecht ist, die rechte weiß ... pachen
    um 1670 NÖsterr./ÖW. VIII 263
  • das ... H.M.L. ... Margareta ... mit dem schwehrt recht und wohl hingericht hat
    1676 Alemannia 11 (1883) 108
  • daß sie ihr leder gut und recht gaͤrben
    1697 KurpfSamml. IV 676
  • daß sie [geding-häuer] die schichten recht und voll arbeiten
    1698 Span,Bergsp. 239
  • waren ... warner oder crayß-waͤrtel [in d. Kampfkreis] ... dabey, ... die genau acht gaben, damit alles recht zugieng
    1755 Hellfeld II 1274 Anm. zu § 9
  • damit ein jeder ... seinen dienst recht versehe
    1783 Krünitz,Enzykl. 28 S. 369
  • damit ieden sein melchvieh ... gebirlich und recht angewaidnet und gehietet werde
    18. Jh. Tirol/ÖW. IV 288
  • die ... leibeigenen braͤute mußten eine pfanne geben, in welche sie ohne gewand eben recht sitzen
    1832 Moser,LastWürt. 185
II
dem Recht, Gesetz, einer Norm entsprechend, gesetzlich, rechtmäßig, rechtsüblich

II 1 für Personen als Attribut zur Kennzeichnung der Funktion in einem bestimmten Rechtsverhältnis oder einer bestimmten Rechtsstellung
  • swiget de rechten eruen alle, vnde wedderspreket ses dar nicht
    1270 HambStR. 7
  • herre, er was min rehter schuldenære: er sluoc mir den bruoder min; herre, da von soltu über mich niht rihten
    1274/82 ProsaKaiserchr. 132
  • swer sin triwe an sinem rehtem herren brichet, an im selben ... der ist in der æht
    13. Jh. Rockinger,Dm. 81
  • secz ich mich vorgenanter W.H. und seinen erben des vorgenanten guets ... ze rechtem schermen und ze geweren für alle ansprach
    1308 SPöltenUB. I 221
  • daz ez [angeerbetes gut] auf sein nachchomen und næchst recht erben gevallen und erben schol, als es an in ... gevallen ist
    1349 WienRQ. 127
  • so en scole wi der bremere vyande newer vorderen eder vordeghedinghen, it en were dat use reghten heren unde eren reghten erven mit gansen truwen bliven, alzo wi to um hebben gheplyghtet
    1355 BremUB. III 55
  • wer ein recht zinsman si
    14. Jh. (Hs.) Ssp.(Merseburg) Lehnr. 60
  • wor en man sine dochter offte sustere effte dar he recht vormunt to sy, uthgifft
    DithmLR. 1447(Eckh.) § 197
  • nachdem ein tumpropst rechter und oberer herr ist in dem dinkhoff
    1461 Burckhardt,Hofr. 50
  • ein rechter gewalthaber
    1477 ZürichOffn. I 201
  • welch mann sich weibet aus seinen genossen, der geerbet ist, da soll das erblich gut alsdann volgen den rechten erben ... und nicht den auskindern
    1485 Hessen/GrW. III 346
  • nach dem wir seiner k. mt alsz unserm rechten herrn one mittel under worfen sien
    1487 UrkSchwäbBund. I 2
  • sît ir ein rehter rihter sît, sô rihtet hie ze diser zît
    um 1500 GesAbenteuer I 179
  • ob der man nit verlies recht erben, das den das weib von dem halben tail der gueter ordnete, wie sie welt
    um 1500 Summa legum 372
  • ist ein thůmprobst jr rechter nattürlicher grundtherr
    1502 Schauberg,Z. 2 (1847) 138
  • wan sich witwenschaften verendern, soll der schultheiß bescheiden, das die freundschaft die neuen zukommenden eegatten für recht vatter oder mutter den unerzognen kindern ... einsetzen
    1528 Wertheim 46
  • burgermeister unnd der rhatt der statt ... als rechte castvögt unnd schirmherren des carthuser closters
    1532 AktBaselRef. V 103
  • so einer sich eins eingesetzen pfands ... wider des rechten eygenthumbsherrn willen gebraucht
    1558 Gobler,StatB. 151
  • mir haben auch ercleirt, das unser jeders erb und rechter nachfolger sin sol, den jeder van uns in sinem besonderen testament zu sinem erben institueren ... worde
    1561 BuchWeinsberg II 62
  • rechte dorfs- und vogtsherren, so zu allen bürgerlichen sachen gebot und verbot [haben]
    1580 BadW. 103
  • wir als rechter, natürlicher landts- und oberherr der ... grafschaft
    1586 SGallenOffn. II 626
  • se schal sine echte unde rechte frouwe syn
    1593 JütLow.3 I 27
  • durch dise rechtliche erkhantnus des andern und wúrklichen ansatz wierdt clager volkumener besitzer und rechter aigenthůmber derselben angesezten güeter
    1599 NÖLREntw. I 16 § 8
  • wann ... ein ... drittferg ... begehrt, sich zu einem rechten fergen aufnehmen zu lassen, so soll derselb ... ein floß bereiten
    1627 Baader,Mittenwald 290
  • botschafter, residenten, abgesandte, agenten und sollicitanten ... ihne [den Hofmarschall] für den rechten ... hofrichter zu erkennen schuldig sein
    1658 Strobl,Obersthofm. 143
  • nach ihrem tod fälts [das Erbe] hin an die rechte erben
    1713 Mohr,GS. 23
  • die wittwen und ander ledige weibspersonen sollen einen recht geordneten vogt haben
    1761 BernStR. VII 2 S. 831
II 2
mit Bezeichnungen für Rechtsinstitute, Rechtshandlungen und deren Gegenstände; rechtes Eigen in Übergabeformeln als Zusicherung der eigenen Verfügungsbefugnis
  • iusiurandum rehtan eid
    8. Jh. AhdGl. I 729, 43
  • sâlige sind ôc, the sie hîr frumono gilustid, rincos, that sie rehto adômien
    1. Hälfte 9. Jh. Heliand9 V. 1309
  • daz ich dev hvb ... div min rehtt aigen waz, han gegewen ... dem gotzhaus
    1225 Indersdorf I 26
  • die schultheize sal haben die gewalt van des landes herren; her sal ouch damite belênt wesen vnde sol sin rechte lên wesen
    1261 BreslUB. 19
  • dit lant sal hi houden van mi te rechten lien ende erfeliken bezitten
    1269 HollandOrkB. Suppl. 104
  • swa gvͦt gewonheit ist, die ist gvͦt vnd reht, wan div da reht ist, div ist och gvͦt
    um 1275 Schwsp.(L.) LR. Art. 44
  • daz er ir vater unde ir muter haben braht in rehter eigensgewer iar unde tak oder mer ane rehte widersprache
    1276 AugsbStR. Art. 72 § 1
  • alle die gotes gepot zerprechen die haben den rechten fride prechen
    nach 1280 Schwsp.(Langform M) LR. Art. 2
  • got erlaubet recht eide vnd verpeutet vnrecht aide
    nach 1280 Schwsp.(Langform M) LR. Art. 155
  • min rehtes ægin
    1285 WirtUB. IX 18
  • ovch sol dú vorgúschriben lên ein gotzhusman von dem andern erben vnz an das núnde gúslechte, vnd wa ûnsers gotzhus man stirbet, wer den dur recht erben sol, vnd des gotzhus eigen ist, der sol geben das beste hôpt, dc der man hatte, do er in daz tôtbette kam, vnd sin gûwant alles, als er zu kilchon gieng von rechter eigenschefte
    Ende 13. Jh. Zürich (Kt.)/GrW. I 2
  • daz wir ... hein verkoͮft und ze rechtem, vriem, lidigem und bewêrtem eigen gegeben ... allú únserú guͤter
    1320 FRBern. V 157
  • das fur mich kham vor rechtem gericht der erwer herre her H.
    1342 SPöltenUB. I 348
  • wer ùberwunden wirt, als recht ist, der an dem andern einen rechten frid pricht, der selb mag fùrbaz niemant dez rechten gehelffen
    1346 BairLR.(Schlosser/Schwab) Art. 52
  • det en en recht pant, of dat dar binnen sterft, of it ve is, des blift he ane scaden
    1. Hälfte 14. Jh. GoslarStR. III § 58
  • hab das jar und tac ane recht widersprach in minen geweren behapt
    1357/87 MeißenRB.(Oppitz) I 40 Dist. 3
  • dat he vorsad hebbe sin hus ... vor ein recht kistenpant
    1363 Hannover/LSchrP. 159
  • daz wir dem edlen herren ... rechter redlicher schult schultig seyn hundirt und sybenczik schok grozer pregeriszer pheninge
    1367 BrüxStB. 39
  • dat we hebbet vorkoft to rechtem kope ... unsen molentyns
    1370 LünebUB. II 2
  • das ich ... hab verschouft [!] und geben meins rechten ledigen frein aigens an alle vogtey, das ich umb mein aigenhaftes ledigs varund guͤt gechouft han, fumf phunt phenning geltes
    1371 SPöltenUB. II 103
  • dat ick ... tot enen rechten eygendom opgedragen hebbe ... sulck goet
    1381 OstfriesUB. I 121
  • dat ik van rechter sculd sculdich byn ... twe meze haver gheldes
    1386 NeuenwaldeUB. 148
  • rechtew gesetz vnd gepot die ist ein iegleich mensch schuldig ze halten, von dez wegen daz si von got choͤment
    1390 (Hs.) BerthRechtssumme 1806
  • czu dem ... slossze wir yn auch czu B. an unser rechten jarrente vorschrieben ... haben zehin marg lotigen silbers
    1397 MansfeldKlUB. 360
  • an eigen is recht liftucht der frouwen morgengaue vnd liftucht
    1397/98 BerlinStB.(Hs.) 98r [a]
  • [das ich] ... mein sellde ... die vnuogtber vnd vndienstber vnser rechtz aigen gewesen ist ... hern Johansen abpt zu Augspurg ... eweklichen gebent [habe]
    1417 MBoica 22 S. 416
  • der heißt libertus, der uß rechter und billicher eygenschafft frey gelassen ist
    1436 (ed. 1516) Klagsp.(Brant) 47
  • nún schilling pfening jerliches zinses und rehtes geltes
    1439 FreiburgHlGeistUrk. II 517
  • wann sy ... gemant wurden ... sollen sy ... mit irem selbs lib gen D. in das wirtshûs in leistung stellen vnd daselbs rechte unverdingte geiselmal essen
    2. Hälfte 15. Jh. Argovia 4 (1864/65) 233
  • chammerlehen ist nit recht lehen
    15. Jh. WSB. 74 (1873) 416
  • das niemandt am sampstag, weil der fan steckt ... [etwas] fürkawfen ... [soll], ee es kompt an rechten marckt
    1500 NördlingenStR. 90
  • land und leut ... mit kainem rechten krieg, nur rauberweis beschedigt
    1522/33 Turmair,BayrChr. I 1039
  • damit allenthalbn in den wälden und hölzern recht und nuzberlich sachen gehandlt [werden]
    1524 SalzbWaldO.(FRAustr.) 53
  • uff eynen rechten landtleufftigen bestendigen widerkauff
    1527 LeipzUnivUB. 475
  • es soll sich in der musterung ein yeder bey seinem rechten tauff und zuͤnamen ... einschreyben lassen
    1532 Bonin,Reichsheer 66
  • daruber sollen sie [die pfruendtner] ir handtrewe an eins rechten aidts geben
    1534 Bruchsal 918
  • soe heisse ich ein recht ordel, off nyt myt recht geboeren sal, dat myn heren int dat sterffhus ghaen
    1538 DuisbNotgerProt. 57
  • rechte vnd eygentliche belehnung ist, so der belehnet in die lehengüter leiblich gefürt wirt
    1540 Huge 2v
  • rechte christliche kirchenregirung stehet fürnemlich in diesen fünf stücken. erstlich in rechter [Bed. III] reiner lahr
    1545 Wittenberg/Sehling,EvKO. I 1 S. 209
  • dieweyl solche eynsetzung und benennung des erben das eynig recht hauptstuͤck ... eines jeden testaments ist
    FrankfRef. 1578 IV 2 § 7
  • das sie auch alle dessen [einkünfften], was vom siegell kompt, nach rechter proportion vnd abtheilung genießen
    1581 MLiv. II Mitau 27
  • uf den gwonlichen wuchenmerkt gan Zürich ald wo sonster die rechten merktstett sind
    1584 GasterLsch. 118
  • er soll aber dem finder den vierten theil geben, das ist sein recht findelohn
    1594 JCulm. III 1, 1
  • welcher die gesezten rechten marktstein ausgrebt ... der soll an statt des marktstein eingegraben und mit ainer hant ledig gelassen werden
    um 1615 NÖsterr./ÖW. VII 518
  • wo ein ehegemahl der natur halben zu der ehe untüchtig und ungeschickt ist, so kan dasselbe keine rechte natürliche ehe mit einem andern besitzen
    1623 ZWürtLG. 14 (1955) 99
  • von uns, unsern nachkommenden koͤnigen, und unserer erb-cron zu Boͤheimb ewiglich zu rechten lehen inne zu haben
    1631 Lünig,CJFeud. II 11
  • dasz wir ... die hernach benente stuck zu rechten erblehen empfangen haben
    1631 LuxembW. 733
  • ligendes gut ... mit rechter gewähr besitzen
    1651 Wasserschleben,Erbenf. 275
  • hat ... in dem rathhauße, fleischbaenkken und marstalle ... dess rathhaußes rechten burgfrieden gehabt
    1658 GeraStR. 159
  • ein rechtes grundgesetze dieses landes
    1659 Sachsse,MecklUrk. 384
  • ist man von denen selbigen raͤuchen, die uͤber den einen rechten rauch [hinaus] gebraucht werden, von jedem eine besondere rauchhenna und sommerhuen zu geben schuldig
    1687 Reyscher,Stat. 482
  • ein ius reale durch rechten bergkonsens erlangt
    1688 MansfeldBergbUB. 219
  • wann ein mann ein weib nimbt, so nimbt er sie in sein gewähr und alles ihr gut zu rechter vormundschaft
    1696 Schambogen,Prael. 159
  • hierauf folgt die rechte priester-weihe durch gebeth, hand- und mantel-auflegen
    1717 Hübner,ZtgLex.8 1363
  • unter den ... rechten und eigentlichen lehen, feudis propriis & rectis, verstanden werden die, bey welchen nirgend von den gemeinen lehen rechts-reguln abgewiechen
    1728 Leu,EidgR. II 41
  • daß alle ... lehen ... als rechte clevische lehen, cleve-maͤrkische mannlehen, pfennigs-vyffmarcks-puͤndigc- und ryfferscheidische lehen ... guͤltig verpfaͤndet ... werden koͤnne
    1737 Kamptz,PreußProvR. II 367
  • wohl hingegen ergiebt sich ... ein erblehen ... aus den worten: zu rechtem erbgute oder erblehen
    1756 CMax. IV 18 § 6
  • ist die belehnung unter dem ausdrucke ... zu rechtem erbe oder erbgute geschehen, so ist ein solches lehn für ein erblehn zu achten
    1794 PreußALR. I 18 § 443
  • eine jede handlung ist recht, die oder nach deren maxime die freiheit der willkür eines jeden mit jedermanns freiheit nach einem allgemeinen gesetze zusammen bestehen kann
    1797 Kant,Rechtslehre 31
  • jährlich an pangrazn tag ... sollen alle nachbarn ... miteinander gehen auf ihre haußgrünt ... und sehen, ob die rainstein richtig und unverruckt auf ihren rechten orth ... stehen
    18. Jh. NÖsterr./ÖW. VII 113
  • dz gotzhus von Witnowe dz sol öch pfendin umb sin zins an alle vögt, und sol ein kein hult vor dem ins gan noch irrun. und wele sieh der pfandung wert umb recht schuld, dem sol ein probst dez gotzhus huld und sin huld versagen, unz das er huld erwirbt umb den probst as recht ist
    oJ. Burckhardt,Hofr. 241
II 3
mit Bezeichnungen für rechtlich relevante Handlungen oder Umstände, die eine besondere Rechtsfolge nach sich ziehen
  • darumb sal man in nit ... siner eren berauben, er enverwirck es dan mit rechter missedat
    1. Hälfte 14. Jh. (Hs. 1473) KlKaiserr.(Munzel) 381
  • er bewise denne ein recht notwere
    1357/87 MeißenRB.(Oppitz) IV 5 Dist. 5
  • [wenn] en schipher mit synen schepe van rechter not weghene, also van storm ... qweme in ene havene ... de en schal dat gud dar nicht vorkopen
    1388 HanseRez. III 288
  • ein kind benedin sinen rechten iaren ane vormunde nicht clagin noch antwortin enmack
    um 1500 MansfeldKlUB. 703
  • so yemant durch rechte hungersnote ... etwas von essenden dingen zu stelen geursacht wurde ... soͤllen ... richter vnd urteyler ... rats pflegen
    1507 BambHGO. Art. 192
  • welker eyne rechte noͤtwere to reddynge synes lyves vnde levens deyt ..., de is darumme nummandes jcht schuldigh
    1507 BambHGO.(Barkhusen) Art. 164
  • is [he] alle siner saken neddervellich, he bewise denn echte und rechte not
    1539 Bunge,Rbb. 251
  • [Anordnung,] das alle rathshandlungen ... in rechter gehaimb gehalten ... werden sollen
    1559 Fellner-Kretschmayr II 285
  • der under sinen rechten jaren ist
    16. Jh. ÜberlingenStR. 243
  • wofern [sie] ... aus rechten ehehaften persönlich nicht erscheinen könten
    1627 BöhmLO. A 11
  • welcher einen andern auß rechter notwoͤhr umbbringt, und solches beweist, der ist unstraͤflich
    NÖLGO. 1656(CAustr.) 62 § 8
  • rechte notwehre ist also, ob ein mann den andern anlauffet, und jenner ... fleuhet von ihm ... der lauffet ihn an und schlecht uf ihn, yener wert sich und schlecht den mann zu todt, mag er die notwehr behaben
    1671 Schottel,SingJur. 360
  • dieweil ein hauptbuch uͤber jeder kirchenguͤther, einkuͤnfften, recht und gerechtigkeiten, das rechte fundament ist, wornach die jaͤhrliche rechnung muß gehalten werden
    1739 MagdebKO. 189
III wahr, echt, zutreffend, wirklich, eigentlich; mit dem, was ist oder sein sollte, übereinstimmend
  • wart ... die vorstat ... umbmuret und zů der rehten stat begriffen
    1313 StraßbStChr. II 719
  • daz chain chaufman ... chain dinck daz czu der chirchen gehore czu phant nem, iz sei dan mit rechter gewissen, daz nicht verstoln sei
    um 1330 BrünnRQ. 360
  • welicher mensch aͤzz oder trunk, oder ander geschaͤft hiet mit dem menschen der niht beswaͤrt waͤr von den richtern, besunder daz er gemainschaft hiet mit einem panhafftigen menschen, den solt man niht meiden in chainer weiz. aber waͤr er beswaͤrt, so solt man in meiden alz den recht schuldigen
    1390 (Hs.) BerthRechtssumme 312
  • auch mag niht ein e gemachen ein recht trunkener mensch, der seiner redleichait niht enhat, wenn er ist geleich einem vnsinigen menschen
    1390 (Hs.) BerthRechtssumme 640
  • das irer glaube ... alszo das er recht vnd seliglich geweszen wer ... bestetiget wurde
    1509 GörlitzRatsAnn. I/II 7
  • das wasser ist auch keine rechte landisgrenitz
    1513 GörlitzRatsAnn. I/II 267
  • personen ..., so in den geschwaͤbten vffruhren recht principal-ursaͤcher vnd raͤdlinsfuͤhrer gewest
    1526 Reyscher,Ges. XVII 1 S. 39
  • gude predigere, de dat hillige evangelium recht lehren
    1526 Hadeln/Sehling,EvKO. V 465
  • dat [Predigt] is dat rechte apostolische presterlike edder bisschoplike ampt
    1528 Braunschweig/Sehling,EvKO. VI 1 S. 358
  • rechte bischoppe edder prestere, dat sint predigere des evangelii
    1529 Hamburg/Sehling,EvKO. V 489
  • die rechten metzger (so dz fleysch ußhouwend und zů banckh stand)
    um 1530 BernStR. VII 1 S. 667
  • damit die rechten armen und kranken durch die müssiggehende bracher nicht verhindert werden
    1536 Hannover/Sehling,EvKO. VI 2 S. 1011
  • die rechte kirche gottes
    1556 Kurpfalz/Sehling,EvKO. XIV 203
  • die rechten ursacher und anfürer [eines Aufruhrs]
    1558 ZSchleswHolst. 2 (1872) 194
  • die sölhe irrungn vnnotwenndiger weis erwecken vnnd die rechten redls furer sind
    1559 ZweibrückenKanzlO. 169
  • das gott der obrigkeyt auch gepothen ... den rechten gottesdienst zu fördern
    1561 MansfeldKlUB. 83
  • so er ... schwuͤre falsch ... vnd gleubet, das er recht schwere ... hat den niemand auff erden zu straffen
    1561 Rotschitz 31
  • [unser Fürstentum ist] mit rechter, warer, christlicher religion vnd guter policeiordnung geziert
    1567 Württemberg/Zobel,Polizei WB. I 480
  • haben wir dem ... so den rechten mordtäter gehörtermaßen lebendig ... anzeigt 300 floren ... zu reichen verordnet
    1571 Grüll,OÖRobot 71
  • ein pfründerin disers spitals ... ist ein recht meerhäx ... gesin
    1574 SchweizArchVk. 15 (1911) 134
  • eyd der gezeugen: ich schwere, dass ich in dieser sachen ... die rechte, reine, lautere wahrheit ... aussagen will
    1577/83 LünebRef. 632
  • [in der landgerichtsordnung begriffen sein] wer falsch edlgestain fur guet und recht wissentlichen verkauft
    1585 NÖsterr./ÖW. VIII 277
  • von auslegung und rechtem verstand der lesten willen
    16. Jh. OÖLTfl. 192
  • ist sollichen wierten ... bei straff hiemit auferlegt das si ... an heiligen sontag ... kain prant- oder andern rechten wein außgeben
    16./17. Jh. Kärnten/ÖW. VI 482
  • sollen auch in ... zusammenrichtung und verpedtschierung der acten auf die verhör von den parteyen alweg die recht original-schrifften ... beigelegt ... werden
    1616/29 OÖLTfl.(Strätz) II 7 § 23
  • [der ungelernte, nicht zünftige Handwerker] ein rechter stümpler und handtwerchs verderber syge
    1637 ZürichZftG. II 567
  • de schal also schuldig sin alse de rechte hand daͤder
    1649 Seestern-Pauly 28
  • welcher seinem glaubiger doppelt soviel ... alß die schuld außtragt in pfändern versezt, der kan solches pfand under dem schein als wäre er über die helft des rechten werths laedirt worden vor würkhlicher zahlung nicht wieder abfordern
    1654 NÖLO. II 16 § 14
  • [in der Bibel sei] die rechte, gott wohlgefällige, heylsame policey zufinden
    1656 D. Reinkingk, Biblische Policey/GeschichtlGrundbegr. IV 817
  • sich boͤse leuth finden, welche ... ihre nahmen zu dem end ... herleyhen, damit man den rechten contrahenten nicht wissen, und also den dritten dardurch betruͤgen ... moͤge
    NÖLGO. 1656(CAustr.) 94 § 1
  • welcher für und gegen einem anderen einfaltig bürg und nachwähr wirt, da soll von erstem der rechte hauptschuldner angriffen werden
    1659 Emmenthal 210
  • die judentaufe der fremdlinge mag ieder rechter israelite bewircken
    1733 Ludewig,Anzeigen I 742
  • wir ... den rechten original- und haubtbrief in gueter verwahrung bey handen hetten
    1738 SGallenOffn. II 180
  • sollen dieienigen, so ihre guͤter [für die Besteuerung] nicht recht angeben ... als meinayder gestraffet werden
    1762 Wiesand 972
  • rechtsausfuͤhrungen bey anfuͤhrung des klagegrundes sind der regel nach ... uͤberfluͤssig, und stehn nur dann an ihrem rechten orte, wenn das recht, worauf man sich gruͤndet, zweifelhaft ist
    1801 RepRecht IX 171
  • es ist ... eine pflicht des fuhrmanns, zur rechten zeit am bestimmungsorte einzutreffen
    1828 Pöhls,HR. I 147
IV
von Maßen, Gewichten, Münzen: ein vorgeschriebenes Maß habend, genormt, geeicht
  • recht trinken- und alle rechte mas
    um 1440 Tirol/ÖW. III 2
  • seu sullen die floss machen nach rechter leng ... als das ... nach inhaldung der ordnung ist erdacht worden
    1440/56 Steiermark/ÖW. VI 45
  • der muntzmeister sal die werck also setzen, das sie am rechten korn, das ist zu vj finem lod bestehen
    1460 FreibergUB. II 178
  • wenn die faß geicht werden, die kerffen, darin die messer gesteckt sind, gegen einander abzeln, umb das sich erfind, glich und recht geicht sin, und die ich uff die fass schniden
    1500 Bruchsal 885
  • eine messbar befunden, die ... die rechte maas nicht hielte
    1509 Wutke,SchlesBergb. I 169
  • alle lehen durch unsern geschwornen schiner mit der rechten perckschnur abgezogen
    1532 SalzbBergO. 18v
  • ein ieder müller soll ein rechten millmetzen haben
    1559 OÖsterr./ÖW. XII 121
  • ein maas ... gegen das rechte gewöhnliche bergmaas ... aichen
    1564 TrierBO. 22 Art. 4
  • so haben wir die rechten landtmarchen vnd grenitzen
    TirolLO. 1573 IX 28
  • de rechte wijnmate
    1578 CoutAlost 404
  • solte alles dasjenige, es sein wahrn, gattungen, khüchl, speisen unnd anders nach rechter maß, eln, gewicht oder von der hanndt ... verkhaufft werden
    1581 MHungJurHist. V 2 S. 54
  • die becker ... sollen das rechte pfenigkwerth nach vmbstenden des kornkaufss vermüge der brodttaffel backen vnd feil habenn
    1593 NMittThürSächs. 4, 4 (1839) 75
  • die holtzwescher ... sollen schweren, das sie ... das holtz nach rechter maß setzen ... wollen
    1599 DirschauWillk. 48
  • der richter ... sol haben ... rechte gerichtmaß zu wein und getrait
    Ende 16. Jh. NÖsterr./ÖW. VII 301
  • sollen bei der pantätung alle elln, maß und gewicht dardurch man möst und gibt herfir gebracht werden zu besichtigen, ob sie recht 
    16./17. Jh. Steiermark/ÖW. VI 204
  • alle krämere sollen ... rechte gewichte, elle und maße halten
    1616 OstfriesBauerR. 18
  • ieder leitgeb soll ein rechte geschworne maß von dem richter nemmen
    1617 NÖsterr./ÖW. VII 77
  • [sollen sich] die handelßleuth rechter ele und gewicht [gebrauchen]
    1649 MHungJurHist. V 2 S. 220
  • die bergbeampten damit zu sehen sollen, daß die kohlen, klaffter und andere maße ... recht geeichet sey
    1652 HessSamml. II 157
  • wer der guten muͤntz ihre rechte schwaͤre benimbt ... mit deme soll das land-gericht verfahren
    NÖLGO. 1656(CAustr.) Art. 87
  • [Befehl,] daß sie [statt- und landschultheißen, auch bürgermeister und rath] eine wag mit silber und schnurgewichten, item eine rechte ehl und maß ... aufs rathauß alhier ... verschaffen
    1664 AnnNassau 36 (1906) 66
  • ein rechter scheidt- und marckstein
    1695 PfälzW. II 620
  • sobald die pilloten an boord kommen, ist der schiffer schuldig, denenselben sein rechtes maͤrk, wie tief das schiff geladen gehet ..., anzusagen
    1727 PreußSeeR. III 2
  • muͤnzverfaͤlschung ... welche der guten muͤnz durch beschneid- abfeil- abschleiff- oder ... verringerung ihre rechte schwere ... benehmen
    1769 CCTher. 63 § 1
  • [das] marktamt ... traͤgt aufsicht uͤber wechselsachen, rechtes maaß und gewicht
    1785 Fischer,KamPolR. I 600
V von Terminen und Fristen: üblich, vorgeschrieben, pünktlich, fristgerecht
  • to rechter dingtit
    1300 HildeshUB. I 288
  • wo sy dann recht gewicht im phenbert semeln, vnd rockhen, inhalt obgemelter ordnung nit pachen
    1524 SalzbStPolO. 207
  • dat ampt eschen to dren rechten tyden
    1541 Stieda-Mettig 516
  • wie dann ire mt. solche ratificationbrieve zu rechter gepuerender zeit dem churfursten zu Maintz ... zugefertigt hette
    1550 UrkBurgundKr. II 32
  • es soll auch ain ieder sein erbtheil suchen zu rechter zeit
    1573 NÖsterr./ÖW. VII 852
  • wer straff etcetera nicht ablegt auff rechte zeytt, so soll ihn der pittell darumb pfänden
    1608 Apel,Collect. 102
  • wan der schuldner zu rechter zeit nit bezalt, so kan sich der glaubiger ... aigenes gewalts mit dem habenden pfand nit zahlhaft machen
    1654 NÖLO. II 16 § 25
  • es sollen die pferde- und hand-froͤhner schuldig seyn, zu rechter zeit an die frohnen an- und darvon abzutreten
    1666 GothaLO. II 2 Tit. 15
  • wann es sich ... nicht erfindet, daß die bezahlung zu rechter zeit, an rechtem ort, und in rechter form angebotten worden sey, so soll der gläubiger von annemmung derselben losgesprochen werden
    1762 BernStR. VII 2 S. 896
  • uibrigens muß sich jeder reisende zur rechten zeit einstellen, weil die post auf ihn nicht warten kann
    1794 Schwarz,LausWB. V Anh. 75
VI von einem Weg: vorgeschrieben; das Abweichen vom vorgeschriebenen Weg macht verdächtig
  • daß ain ieder geen soll den rechten steig und weeg als von alter ist herkumben
    1573 NÖsterr./ÖW. VII 849
  • jacobs bruͤder mit vngebürlichen staͤben vnd neben den rechten landtstrassen zuwanndlen nit zugedulden
    TirolLO. 1573 VII 10
  • die landt oder rechte fahrstraßen gehet aber auß ... nach A.
    1610 Herbst,StrassSüdhann. 158
  • den rechten ordenlichen weeg
    1631 Tirol/ÖW. III 13
  • wehr denen hüetern in die hütten zu eßen tregt und den rechten gehesteig nit gehet, er nasche in weinpörn oder nit, der ist in der herrschaft straff gefallen
    1670 NÖsterr./ÖW. XI 144
  • ob ... leit ... zugen nit die rechte landstrass, die haußgenossen sollen ein lantgeschrai machen
    1714 OÖsterr./ÖW. XII 269
  • [Kriegsverbrechen:] wenn einer nicht zur rechten pforte eingehet, waͤlle und mauren uͤbersteiget
    1771 Zincke,KriegsRGel. 55
VII
gerecht, rechtschaffen, auch ehrlich
  • thu [Christus] ... rehter lonari pist
    Anf. 9. Jh. Sievers,Murb. 54
  • Simeon ... uuas reht inti gotforht
    um 830 Tatian 7, 4
  • got der reht rihtari ist, uuanda er manniclichemo nah sinen uuerchen lonot
    um 1000 Notker III 16
  • so rihtet got rehte 
    um 1150 Maurer,RelDicht. II 161
VIII erbrechtlich: gerade, direkt
  • wir ... husgenoißen ... han ... gegeben ... eynen stuyl ... des husgenoßen amptis ... W. ... burger zu T., der doch nyet von rechter lynigen dar zu geboren was
    1351 TrierWQ. 325
  • in rechter linea niderwarts oder auffwarts
    1541 König,Proz. 28
  • dieweil das soͤhn seindt inn der rechten linien vndersich [!], so mag sich niemandt aus der oͤberlinien zu dem erbe ziehen
    1561 Rotschitz 192r
  • jre recht auffsteigende erben als mutter oder muͤtterliche groselter
    1583 SiebbLR. II 2 § 5
  • ein rechter stamm ... von unserm ertzhauß
    1664 Hohenberg I V. 38
  • die erste [linea] gehet niederwarts von der ledigen celle, als nemlich söhnen und töchtern, neffe, niftel, unterneffe, unterniftel, nachneffe, nachniftel, das ist die rechte linea descendens
    1670 EisenachStR. 126
  • rechte oder grade, auf und absteigende linie ... heißt in denen rechten ... die gerade, oder so wohl auf- als absteigende linie in der freundschafft oder anverwandtschafft
    1741 Zedler 30 Sp. 1369
IX leiblich, blutsverwandt, in unmittelbarer Nachkommenschaft, aus einer rechtmäßigen Ehe, ehelich
  • so schal me neinenn nemenn ahnn disse kumpenie, hie en sy echte vnnde rechte gebarenn
    1330 Nyrop,Saml. I 530
  • do daz kint ist vrie unde recht geborn, daz behelt sines vatir recht, als is yn angeborn ist
    1. Hälfte 14. Jh. NeumarktRb. 131
  • wer eynis andirn wip ... notzoit, nymet her si dornoch czu e, rechte kint gewinnet nummer bie er
    1. Hälfte 14. Jh. NeumarktRb. 141
  • recht fry elich gepurt ist dy, wenn ein kind wirt geporn von vatter und von muter, dy beide elich zusamen sint komen und der iczlicher (hat) einen rechten eevater und ein rechte eemuter, das heist fry gepurt
    1357/87 MeißenRB.(Oppitz) I 5 Dist. 1
  • auch sind einerleyge kinder dy geborn werden in suntlicher natur als von gestricter natur rechter magschafft und unrechtes blutes, den ist alles erbteil vorleit hinder sich unde vor sich
    1357/87 MeißenRB.(Oppitz) I 5 Dist. 8
  • wy ein recht ee kint sines vater recht behelt
    1357/87 MeißenRB.(Oppitz) Rubrikenverz.
  • si sie ir stiefmůter oder ir rechten můter
    1390 NördlingenStR. 54
  • eyne schog groschin, dy ir ... anirstorben ist von irer rechten nifftil wegen nach rechter sippezal
    Ende 14. Jh. GlWeichb. 288
  • die momber van der naester rechter zwertsijde
    1412 GorinchemRbr. 99
  • wenn ein auswuͤrdischer ... zum buͤrger angenommen wuͤrde, der soll ... wahre kundschaft bringen ... daß er recht, echt und ehelich gebohren sey
    1491/1736 Buttelstedt 334
  • uth und van allen sinen veher anen in eynem rechten elicken state und ehebedde recht, dudis und nicht wendis fry geborne
    1514 QuedlinbUB. II 112
  • in den stannd und grad des adels, der recht edl geborn rittermässigen lehens und thurniers genoßleuten erhebt
    1538 Prag/MittSalzbLk. 11 (1871) 42
  • daß ... die rechten kindt und kindtskinder ... nit unerlich staͤndt, als offne froͮwenwirt, henker, blatzleger und gmein froͮwen werden
    1539 BaselRQ. I 1 S. 368
  • de olderlude solt fri, echte und recht geboren und also gestalt sin, dat se des ratzstantz werdich sin mogen
    1565? MünsterGew. 5
  • die rechten geschwisterich
    1571 SolmsLR. tit. 26
  • durch das ... erfolgete eheband echt und recht gewordene kinder
    1577 BremRitterR. 9
  • im fall dan zumall geschwistergiten ainhalb von vatter oder muetter rechte geschwistergiten in leben sein, dieselben ainhalbe geschwistergiten ainander erben
    1582/90 BregenzStbr. 37
  • der halbe bruder vom vater oder mutter und das rechte geschwester ... erben nach dem geschlecht
    1583 SiebbLR. II 2 § 11
  • so der eni oder aͤnj kein rechte kindt, sondern nur kindts kindt verlassen, erben die kindts kindt jedes gleich bei den hoͤpteren
    1585 LBAppenzIR. Art. 108
  • wäre ... J.D. aus einem ... unbefleckten ehebette, und also von allen vier ahnen echt und recht ... erzeuget
    1642 HannovGBl. 14 (1911) 78
  • es soll kein meister einen jung oder lehrbuben umb zu lehren zusetzen, er habe dan zuvor gewiße kundschaft und ... für dem ambte eingebracht, daß er von ehrlichen eltern, echt und recht gebohren, bey poen 3 ß
    1683 Kolz,LütjenbHandw. 115
  • das kind soll ... der klaͤgerin als rechten und leiblichen mutter zugestellet ... werden
    1712 Abele,Gerichtshändel I 9
  • worunter ... die ausser der ehe gezeugete, und durch das darauf erfolgete ehe-band echt und recht gewordene kinder zu verstehen
    1738 BremRitterR. 9
  • rechte kinder ... heissen eigentlich solche kinder, welche aus einem ordentlichen und rechtmaͤßigen ehebette erzeuget worden, und werden insgemein denen natuͤrlichen und bloß angenommenen oder wahl-kindern entgegen gesetzt
    1741 Zedler 30 Sp. 1373
  • aus rechtem ehebet erbohren
    1764 SGallenOffn. I 70
  • kebsehe ... ist, wenn ein mann nebst seinem rechten [Bed. I] weib auf eine gewisse zeit noch eine andre haͤlt, um ihr der lust halber beyzuwohnen, die kinder aber, die ... gezeugt werden, nicht als rechte kinder erkennet
    1775 Walch,Lex.4 I 2121
  • wird die frau des arrogators hierdurch nicht in das verhaͤltniß einer rechten mutter gesetzt, sondern das angenommene kind bleibt in der natuͤrlichen verbindung mit seiner leiblichen mutter
    1798 RepRecht I 280
X von Geburt aus
  • welch from geselle das fleißhauwer hantwerck bie yn lernen wil, der sal ... kuntschafft brengen, das er ... rechter dutzscher zcungen vnd art sy
    1451 DresdUB. 191
  • vnder den hoyken schall keyne frowes persohne dragen, sye sy den echte vnd rechte dudesk vnnd keyner wendischen art
    15./16. Jh. GardelegenStat. 70
  • ein jeder der ein burger sein will der soll sein rechter deutscher nation vnnd zungen
    1586 ZMarienwerder 48 (1910) 36
  • daß ... rath- und hundertmannszahl mit unbefleckten leuten von rechter deutscher nation sollen besetzt ... werden
    1614 SiebbMunC. 84
XI recht, rechts gelegen oder befindlich; als Orts- und Richtungsangabe sowie zur Kennzeichnung einer konkreten Seite oder eines Körperteils; auch übtr. für ein sehr enges, persönliches Dienstverhältnis (Beleg 1681), auf einem rechten Fuß sein Fuß fassen (Beleg 1773)
Sachhinweis: HRG.1 IV 261f.
  • wer ein pfert gevangen wil, daz im ... geroubt ist, der sich mit gerichte und mit rechte da czu czihen wil, er schol mit sime rechten fuz dem pferde treten uff sinen linken fuz vorne uff sinen huf und schol mit siner lincken hand dem pferde griffen an sin recht ore und ... schol uff den heilgen dem pferde uber dem houbte sweren, daz daz pfert da sin were
    1357/87 MeißenRB.(Oppitz) IV 41 Dist. 22
  • [wi der richter dem uormunden daz vnmundige kint beuelen sol:] da sol daz kint neben dem uormunden sten an der linken seite, und der richter sol uf sten und sol daz kint nemen by siner rechtin hant und den uormunden auch by der rechtin hant und sol im daz kint gebin
    vor 1387 Böhlau,NC. 58
  • so en sal nemant den anderen lochenen; dede dat we de sal gelden een punt: mach men hone nicht betugen, so sal hie sijch untschuldigen mijt sijn rechterhand
    1420 AlmeloStR. 6
  • offter een man wair, dye twie wyuen troude ... ende werden zy dairvan myt rechte verwonnen, soe hebben zy hoer rechterhandt verboert
    1455 BolswardStB. 1455 Kap. 86
  • wie eens mans goet becommerde mit eenighen dingen, also datter die coopman bi ghehindert waer of eenighe schade bi lede of name aen zijn goet, dat hi ghecoft had, die verbuerde een half jaer die poort, ende dat op zijn rechterhant, quame hi eer weder in, alle dinghen sonder arch ende list
    15. Jh. Fruin,Dordrecht I 213
  • wer in ainem panwald ain stam holz abhackt, der wer verfaln 5 tal. dn. hat er aber die 5 tal. dn. nit, so fuert man im zu dem stock und hackt im die recht hant [ab]
    Anf. 16. Jh. NÖsterr./ÖW. VII 32
  • dar wart geurdeilt, de greue von S. von der rechten handt, vnnd de comptur to W. em tor luchteren handt
    1506 Freudenstein,WaldSchaumburg 78
  • [Urteilsschluss:] die zwen rechten finger, damit er misshandelt vnd gesundigt hat, abgehawen
    1507 BambHGO. Art. 223
  • bettler, die noch zur arbeit tüchtig sein ... soll man aus der stadt weisen ... so er aber halsstarrig wollte sein und dies gebot nicht achten und wieder käme, soll man ihm ... ein zeichen in sein rechte ohr schneiden
    1525 Danzig/Sehling,EvKO. IV 176
  • biddet de kleger, de richter möge em vorlöven. dat he vam doden lichenam ein liflik warteken hale, dar he sine klage up möge risen. so vorgunnet eme der richter, he schüle de rechter hand halen; wil he ok den doden lichnam nicht laten schamfieren, so vorlövet em der richter eine wassene hand mit erkentenisse, se schöle genoch doen, gelikest ette it de fleiskliche hand were to halende und sine klage darup to stellende
    vor 1531 RügenLR. Kap. 10 § 8
  • condemneren u voorts ... aen de selve galghe uw rechter oore ghenaegelt te wordene
    1539 Cannaert 321
  • si soll schwern mit irer recht hant mit zwain vingern auf irem rechtem prüstlein
    Mitte 16. Jh. NÖsterr./ÖW. XI 157
  • so soll der jud sein recht hand biß an den knorren legen in das vorgemelt buch und nemlich uff die wort des gesetzes und gebotts gottes
    1555 RKGO.(Laufs) I 86 § 6
  • sol sich der eltest fryhet setzen, ein stab in henden, und den rechten fuß under den knüen entplöst und in einem züber mit wasser haben
    1559 BaselRQ. I 1 S. 425
  • [beim Zetergeschrei] das schwert auf die rechte achsel legen
    1560 Fischel,Komotau 164
  • welcher ... über friden jemanden mit dem wehr verwunden wurde, der solle die rechte hand oder drei finger ime abzuhauen verwürkt haben
    1561 Bader,Prechtal 160
  • wan die schneider im feldt weren und der hoffman sehe dieselbe ihme zu schnöde sein, soll er dem neun hälme in sein lincke handt zehlen und die sichel in die rechte handt geben, schneidt er dan die neun hälme mit einem schnidt ab, soll dem hoffman damit genügen
    1561 Untermosel/GrW. II 412
  • dise häx hat man mit fhürynen zangen gepäffzet oder zerrissen, ein griff vff der rechten brust ... den dritten griff ... an den rechten arm vnd den vyerten griff vffem linggen arm
    1574 SchweizArchVk. 15 (1911) 134 Anm. 2
  • sein nachermelte personen ... zum scheine gangen, ein jeder dem thodten corper seine rechte handt gegeben und godt ahn geruefen, so ferne sie schuldt ahn seinen liebe hetten, daß alsdann ein tecken ahn ihme muchte geschehen
    1579 JbOldenb. 15 (1906) 227
  • es wäre ihren gn. herrn das rechte aug und die rechte hand verfallen, damit er nicht mehr schießen könne
    1598 Scharff,Dreieich 326
  • wenn der gerichtsgreve sich in das gericht setzet, setzet der stadt verordneter pfennigmeister sich ihme auf dero rechten hand, der gerichtsknecht und pedel zu dero linken hand
    1605 Höxter/Wigand,Beitr. 169
  • wen du mich zur eh wilt, so streck die rechte hand
    1618 Bächtold,Verlobung 127
  • [beim Eid:] die frau muß das wammes aufmachen und ihre zween rechte finger nach dem daumen auf die lincke blosse brust legen
    1670 Abele,Unordn. II 122
  • daß ein kanzler nicht unbillig ... der mund, das auge und die rechte hand des fuͤrsten heiset
    1681 Spaten,Sekretariat. 11
  • darff kein junger keinem gesellen vor- oder auff die rechte hand gehen [im lateinischen Text: locus superior veterano competit, neque impune junior ad dexteram ipsius iverit] 
    1690 Beier,HdwGesell. 17
  • [ein Verleumder] soll ... sich vor gericht selbsten mit aigener und rechter hand auf sein aigen verleimtes maul dreimahl schlagen
    17. Jh. NÖsterr./ÖW. VIII 767
  • haben alsobald ihro kayserl. majestaͤt den herrn N. von Pappenheim ... das blosse schwerdt in haͤnden gehalten, zu sich erfordert, der es jhro majestaͤt gleich in die rechte hand geliefert
    1720? Lünig,CJFeud. I 92
  • credit ist in den haupt-buͤchern die seite zur rechten hand, ... was wir ... empfangen
    1733 Zedler VI 1559
  • die rechte hand war bey den meisten alten voͤlckern ein zeichen der treue und freundschafft, und pflegte man sie einander zu geben, wenn man einander etwas versprach oder einen bund machte
    1741 Zedler 30 Sp. 1368
  • der pönner soll stehen zu der linken hand [beim Gericht], und der werner soll stehen zu der rechten hand
    vor 1746 Hessen/GrW. I 485 Anm.
  • wenn einmal das cabinet auf einem rechten fuss wäre, so müste dasselbe alle immer nur vor euer mt. vorkommende particularberichte sammeln
    1773 Kretschmayr-Walter III 52
  • besonders müssen die 6 nächsten nachbarn zur rechten und 6 nachbarn zur linken des in brand gerathenen hauses ... gnugsames wasser auf ihre häusser schaffen und die dächer damit begießen lassen
    1777 CSax. I 1051
  • in den prozessionen bei der kaiserkrönung geht Mainz und Köln dem kaiser zur seite, Böhmen hinter demselben; die übrigen kurfürsten: wenn sie die reichsinsignien vortragen, geht Sachsen vor dem kaiser allein, vor Sachsen Pfalz, rechts Brandenburg, links Hannover, ganz vorne Trier allein
    um 1795 StaatsRHeilRömR. 47
  • baarrecht ... ist ... dreymal nacheinander schwören, sodann aber die beyden vorderfinger der rechten hand zuerst auf den mund des ermordeten, hernachmals auf die wunden
    1799 RepRecht III 1
  • wer bezigen werde, er hab ein ächter in seim hauß ... so geb er dem richter 10 ℔ ₰ [oder] schlag man ihm die rechte hand ab
    18. Jh. NÖsterr./ÖW. VII 594
  • tortur der brennenden lunden, so man dem NN. an die drey mittlere finger der rechten hand angeschlagen
    18. Jh. Vogel,CCC. 285
  • es ist aber jeder eigenthuͤmer verbunden, auf der rechten seite seines haupteinganges fuͤr die noͤthige einschließung seines raumes ... zu sorgen
    1811 ÖstABGB. § 858
  • stimmensammlung mit lauter stimme, oder mit emporhebung der rechten hand
    1812 Stalder II 205
  • mantelgriff, vermittelst dessen bei der waͤhrschaftsleistung der verkaͤufer eines liegenden gutes aus dem besitze, und der kaͤufer in den besitz desselben, durch den regierenden aͤlteren ... buͤrgermeister gesetzt worden sind ... das wort mantelgriff ... ist ... entstanden, weil sowohl der verkaͤufer als kaͤufer ... den untersten theil des mantels, womit in der vorzeit der aͤltere ... buͤrgermeister bekleidet gewesen, mit der rechten hand angreifen mußten
    1824 C.L. Franck, Geschichtl. Darstellung des Währschafts- ... Wesens (Frankfurt/Main 1824) 18f.
XII
Antrauung zu rechter Hand Eheschließung eines Adligen mit einer nichtstandesgemäßen Frau
  • die zwischen ungleichen stands-personen vorgehende verehelichungen werden ohne unterschied, ob die antrauung zur link- oder rechter hand geschehen, sowol nach geistlich- als weltlichen rechten fuͤr eine wahre ehe geachtet
    1756 CMax. I 6 § 45
  • mannspersonen von adel koennen mit weibspersonen aus dem bauer- oder geringerem bürgerstande keine ehe zur rechten hand schließen
    1794 PreußALR. II 1 § 30
XIII
"den Wein rechter geben billiger, unter dem Preise" ÖW. XI 699
  • wie ain wirt ainen wein aufthuet, also sol er pleiben und theurer nit aufthan werden, aber rechter mag er in woll geben
    Ende 15. Jh. NÖsterr./ÖW. IX 658