Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Rind

Rind

, n.

das Nutztier

I als Abgabe und als Zahlungsmittel
  • soluta sit ab omni vi regum et principum subditorum ipsorum in summo dei nomine præcipimus præter his vectigalibus hoc est þæs gafoles ... ⁊ cumb fulne liðes aloð ⁊ cumb fulne þelisces aloð ⁊ vii hriðru ⁊ six peðeras
    791/96 Birch,CartSax. I 380
  • hryðere 
    900/24 (Hs. um 1100) Liebermann,AgsG. I Ew 1, 4
  • so ein vatter von zitt gescheiden ist, und der selbig des [Deutschen] ordens gesin ist, so ist dan ein cummentür zů gefaren und hat das best roß oder rind ... genomen
    1525 BernStR. VII 1 S. 66
II als Teil der persönlichen Habe, der Morgengabe, des Erbes
  • [Morgengabe:] dar hort to alle veltperde unde rindere unde zegen unde swin, de vor den herde gat
    vor 1270 Ssp.(Eckh.2)LR. I 24 § 1
  • swaz er der kilchen stilt oder rovbet ros oder rinder ... da sol er dristvnt alse vil fvͥr geben, alse ez wert ist
    um 1275 Schwsp.(L.) LR. Art. 331
  • nach dem totleibe sol div frowe nemen ir morgengabe, vnd alles daz dar zů horet, daz varnde gvͦt, heizet, daz sint schaf ... vnd rinder 
    um 1275 Schwsp.(Langform Z) LR. Art. (L.) 26
  • so geit der vreiherre ze morgen gabe, daz hundert march giltet. ich maine fuͤrsten vnd ander vreien herren. die mittern herren muͤgen geben daz zehen march giltet ... der gepaur der vrei ist oder ander vrei læute die niht ritter sint, die mugen gegeben ze morgen gabe ir weiben ros vnd rinder vnd ie nuͤr aines oder zehen march
    um 1275 Dsp.(Eckh.1971) LR. Art. 22 § 3
  • na deme hergewede sal dat wif nemen ore morgengaue dar horen tu alle veld perde vnd ryndere vnd czegen vnd swin
    1397/98 BerlinStB.(Hs.) 88v
  • noch der herwete sal das weib nemen ire morgingobe. do gehorin czu alle feltpferde und ryndere und czegen und sweyne, dye vor den herten geen
    15. Jh. RechterWeg II 856
  • do haben wir, das pferde vnd rinder gehoͤren zu dem erbe vnd nicht zu der gerade
    1561 Rotschitz 152
III in pfand-, zoll- und handelsrechtlichem Zusammenhang, auch im Hinblick auf den Verkauf des Rindfleisches
  • chlagt ainer ainen, er hab ein ros oder ein rint oder welherley pfant daz sei, daz varntiu hab sey, daz seins gelters sey
    1346 BairLR.(Schlosser/Schwab) Art. 241
  • vor eyn levendich rint, dat men over de see voren wil, teen schonesche penninghe
    1368 HannovUB. 476
  • dat perd schal [als Zoll] gheven eynen nyen swaren, dat rind eynen nyen bremere penningh
    1387 BremUB. IV 86
  • dat wy berycht synt woe in vnser stad ... gewontlick sy, dat men van peerden ryndern vnde swynen de daer verkoft weerden tot allen tyden buten oeren dren vryen jaermarkeden koepsyse to gheuen plege
    1453 BocholdStat. I 351
  • [Fleischakzise:] van ytlichen rynde thyen morckenn van eynenn kalue salmen geuenn v morckenn
    1518 DuisburgStR. VII 2
  • die ... meztger, die ... arbaitten mugen ausserhalb ..., auch ... im lanndt, die rynnder ... khuen ... vnd swein, wo sy die bekhomen mugen vnuerhindert khauffen, doch daz sy solhes ... in iren penngkhen slahen vnd weitter ... nit vertreiben
    1524 SalzbStPolO. 230
  • woͤllen wir in sonderhait, das fürohin nit allain das fleisch obgehoͤrter massen, sonder auch alles ingereüsch, es sey von ochsn, rindern, kelbern, schaffen ... als lungl, leber ... vnd wie das alles genent wirdet, in ainen ordenlichen satz gebracht ... werde
    BairLO. 1553 V 6, 3, 2
  • der einfache viehschatz ... von einem rind 1 fl.
    1624/1762 Lüneburg/Wiesand 1151
  • rynder soll einer nit verdingen noch zuo lehen nemen; aber kauffen mags einer wol
    1629 UnterwaldenRQ. 82
IV Haftungs- und Ausgleichsregelungen
  • nu vernemet umme ... weregelt. dat hun gilt men mit enem halven penninge ... dat rint mit vir scillingen
    1270 Ssp.(Eckh.2)LR. III 51 § 1
  • [im Falle einer Vergewaltigung] wan sol vͥber die lvͥte rihten also daz man in daz houbet ab slahe, wen sol allez daz tœten, daz in dem huse ist, rinder vnde ros katzen vnd hunde
    um 1275 Schwsp.(L.) LR. Art. 254
  • die eigenschaft zu R. bi A., des ist wol zu siben rindern ackers
    1295 WirtUB. X 337
  • sa hwersa en tichta lat werth fon harses houe tha fon ritheres horne ... sa skil ma thera deda allerek a iechta beta [wenn Klage geführt wird über Verletzung durch Pferdehuf oder durch Rinderhorn ... so soll man jede von diesen Verwundungen als geständig büßen] 
    um 1300 RüstringerR. 50
  • swer nutze [rinder] hin læt, man mens oder melchs, daz haizzet ein gelt und nicht garntz lôn, ân swer rinder hin læt, daz man si den wintter fuer
    vor 1328 Ruprecht(Claußen) Art. 244
  • von vy schaden. tut eyn pfert adir rynt schaden und is nicht uf geboten ist in dem dorfe, zo sal man daz ... vor den schaden geben
    1340 JurPrut.(Mat.) Kap. 45
  • were auch ob dasselb rinde oder swin mit yemands viche ze nacht heim keme, der sol sy inthun mit sinem viche, oder sol es kunt thun in dem spittalhoffe ... tete er dess nit, wurde es verloren er solte es bezalen und gelten one geverde
    1458 Burckhardt,Hofr. 228
  • bei ii lb. wach ... sal nimant uf lebigen, unechtigen rindern nicht stiche dingen
    1507 KahlaUB. 112
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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