Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Scherf

Scherf

, n.

ahd. skerf, skerpf glossiert lat. minuta, minutum, obolus AhdGlWB. 539; auch Dim.
eine Münze von geringem Wert, auch eine Rechnungsmünze mit wechselndem Umrechnungsverhältnis zu Heller und Pfennig; übtr. kleine Menge, Quäntchen
Sachhinweis: Schrötter,MünzWB. 594
  • swaz so ein man verkoft beneden eneme scill., dar ne gift he nenen toln af; von deme scill. gift he en sceref 
    1227 BrschwStR. § 48
  • suilich man och din andirin phendit ani girichti, mac un des di richteri ubircume selbi dirti, die sal och mi richteri wetti dru scerph unde ein phunt
    um 1230 MühlhsnRb.2 169
  • von eime schillinge ... sal man gebin einen phennic zu zolle vnde dar vndir biz an ses phennige ein scherf 
    1289 CorpAltdtOrUrk. II 444
  • nunczen huffen ... da von man ome gebit ... alle iar eynunczwenczig schillinge und dry scherf erfortischer pheninge
    1289 ErfurtUB. I 263
  • welc man usen toln untvůret, de schal geven vor den penning vif schillinghe, vor eyn scherf driddehalven schilling
    1314 DuderstadtUB. 16
  • wor eyn totslag gesche ... under unsirs herren borgirn, dar hat unse herre ane dry scherff unde dry phunt
    1335 HeiligenstWillk. Art. 1
  • welk man olye up den market bringt ... de schal dat pund enes scherves ... geven
    um 1350 LünebZftU. 103
  • so suln sie uns zcinsen ... von der huven eine halbe swarcze marg ... unde ein huen unde dri scherf 
    1359 HHalberstUB. III 624
  • [wenn] ein nuwe grosche gulde nun phenge oder zcene, so soll man ein scherff zu zcolle geben
    1371 BürgelUB. 284
  • vusteslege di vor butet man met drittich schillinge wonliker penninge vnd dri scherf 
    1397/98 BerlinStB.(Hs.) 93v
  • ist abir der zcins von enczln phengen adir scherbin, so ist ez abir eyn zceichin
    Ende 14. Jh. EisenachRB.(Rondi) III 117
  • de rad vnde ratsworen sind eyns geworden, dat gij schullen wesselen ... den blafferd vor 1 nige scherff, den hildensemschen vor 1 olt scherff 
    1402 BrschwUB. I 145
  • de grad goldes kumpt 4 mark 7 schillinge unde 3 scerff 
    1441 Lübeck/HanseRez.2 II 445
  • wen de mester mit sinen locaten unde mit der gantsen processien der vigilien ... gan, so seullen de riken dem mestere antwerden oren pf. unde de armen eyn scherf 
    1443 OsterwieckStB. 27
  • vor dat hundert stockvische dre kopperpenninge, dat is 2 scherff 
    Mitte 15. Jh. FlensburgWillk. 8
  • sechs schillinge groschin unde eyns scherffs, domitte sie den schuldigen von des hern gerichte irloseten
    1465 HMeißenUB. III 164
  • eyn iglich gesessen man ... der mag in syme dorffe ... tryben welicherleye kauffentschatz he kan ... darumbe sol her keyme herre ... heller adir scherff nicht von geben
    1467 Hessen/GrW. III 354
  • in der wesselinge der cleynen munte schal men vor scherve nemen gottingesche, halberstedesche unde nige goslersche scherve 
    1490 GöttingenUB. II 351
  • ock schal me unsen borgeren vorwesselen nige pennige, scherve unde ferling to deme schote unde to den molenteken uppe der muntsmede
    1514 BrschwSchichtb. 356
  • in disen budell sin 4 m. an scherffen vnd 21 1/2 s. an dorpschen vnd revelsche scherffe 
    1540 RigaKämmereiReg.(II) 254
  • der thetter sol geben dem gerichte zubuesse von der echtigen wunden drei scherff vnd drei pfunt
    1543 ArnstadtStR. 42
  • es kam eine arme widwe vnd legte zwey scherfflin ein, die machen einen heller
    Lutherbibel(1545) Mark. 12,42
  • vor eyn swyn 2 kopperpenninge, dat is ein scherff 
    Mitte 16. Jh. FlensburgWillk. 7
  • zu Gent erhube sich ... eine aufruhr des poͤbels wider den raht ... umwillen dieser die maß bier um einen scherf gesteigert
    1668 Fugger,Ehrensp. 887
  • mehr als die elende sinnlose juristische schulfuchserei ist hier nicht in den leuten ... nicht ein scherflein aͤchten wizes
    PatrArch. 2 (1785) 552
unter Ausschluss der Schreibform(en):
unter Ausschluss der Schreibform(en):