Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Schultheißentum

Schultheißentum

, n., (Schulzentum), n.


I wie Schultheißenamt (I) 
  • den koning küset man to richtere over egen unde len unde over iewelkes mannes lif. die keiser ne mach aver in allen landen nicht sin, unde al ungerichte nicht richten to aller tiet, dar umme liet he den vorsten grafscap unde den greven scultheitdum 
    1224/35 (Hs. 1369) SspLR. III 52 § 2
  • an die vierden hant ne mach nen len komen, dat gerichte si over hals unde over hant, wen scultheitdum allene in der grafscap, durch dat nen richtere ne mach echt ding hebben ane scultheiten; wenne klaget man over den richtere, he sal antwerden vor deme scultheiten, wen die scultheite is richter siner scult
    1224/35 (Hs. 1369) SspLR. III 52 § 3
  • erstirft en egen von enem biergelden ervelos dre huve oder dar beneden, dat hort in dat scultheitendom 
    1224/35 (Hs. 1369) SspLR. III 80 § 1
  • [die Bürger] erkennen ime [Bischof von Basel] ze rechtigunge in vnsir stat vierzic march ierlich ze sant martins mez, vnd zwo march von dien hofstetten vnd dez schultheisctům 
    1272 Neuenburg a. Rh./CorpAltdtOrUrk. I 193
  • den chunich erwelt man ze richter vber aigen vnd vber lehen. vnd vber isleichs mannes leip. der chaiser en mag aber an allen landen niht gesein. vnd alles vngerichte niht richten ze aller zeit. dar vmbe leihet er den vuͤrsten graveschaft. vnd die graven schulthaitzentům 
    um 1275 Dsp.(Eckh.1971) LR. Art. 286
  • wil ovch der herre daz schvltheizentvom verkoufen, so sol er ez bieten den viervndzeinzigen
    1293 Schreiber,UB. I 124
  • swem wir das schultheizentvom lihen, dem wir es ze rehte lihen süln, in des hant süln dü wette stan
    1300 Schreiber,UB. I 152
  • die biecker hoͤrent ouch zů dem schultheissendůme 
    um 1322 StraßbUB. IV 2 S. 194
  • echt sprikt greve B. dat schultechdom an, de montye, den tholn, dat marktrecht to A., he hebbed in lenesgewere. - dar antwerde we A. ... dat gůt is use ervelen von deme rike unde hebbent in nůtte unde in ghelde in ervenweren
    1325 HHalberstUB. III 259
  • vth deme koninghrike mot de koningh by nod de vahnlen lenen, vte den vahnlenen moten de vorsten by nod de graueschopp vorlenen, vnde vte den graueschoppen moten de greuen by nod de schultetendome vorlenen
    um 1325 (Hs. um 1410) SspGlLR.(Buch) 1267 (SspLR. III 53 § 3)
  • wer es ouch daz meister und rat daz schultheissendům lihent eime úndere schultheisz ein jor
    um 1339 StraßbUB. IV 2 S. 194
  • dis sint lehen die das schultheissendům git jores: des S. kinde zů ieder fronevasten 10 sol. und 3 heilbelinge
    um 1339 StraßbUB. IV 2 S. 195
  • wer herre zuo F. ist, der mag das schultheissentuom nüt lenger gelihen denne nuwent sin leben
    um 1340 Alemannia 34 (1906) 247
  • setzzen wir ... zu einem rehten pfande ... das schultheizztum czu Colmar mit aller herschaft ... ze niezzen und des nuczzes an der houptsummen niht abczeschlahen
    1347 MGConst. VIII 325
  • wem unser herre der kúnig das schultheiszentům ze Colmer git, wil es der selber nút behaben, das er es denne mit gedingetten worten nieman ze koͧffende gebe, denne der stat ... ze Colmer, also daz ... dem kúnige in den vorgeschribenen stúgken behalten soͤllent sin sine reht
    1347 MGConst. VIII 368
  • in dy vierde hand schol kein lehen komen, daz gericht sy uber halz und uber hand unde schultheissentun ober in der graveschafft, durch daz daz kein richter enmac elich dinc gehaben ane schultheissen. wen claget man uber den richter, er schol antworten vor dem schultheissen, wenne der schultheisse ist ein richter siner schult: alzo ist der phalczgrave uber den keiser und burggreve uber den marggraven
    1357/87 MeißenRB.(Oppitz) VI 9 Dist. 8
  • [Verkauf von Land] cum omnibus jurisdictionibus, sive dicantur retskip sive scheltadoem, cadentibus super predictis areis
    1381 GroningenUB. II 54
  • gheen man en sal scoltendom, balliuschap, of andere ambochten voeren in den landen voirsz. dan die ghene, die in dien hoeke van den lande gheseten is
    1398 Schwartzenberg I 285
  • etlike heren ligen dat schultendum en deil, dat is dat nederste gerichte, und deil ligen dat gantz, dat is dat overste und dat nederste
    Ende 14. Jh. BerlinStB. 98
  • an der virden hant en sal neyn lehn komen, dar dat gerichte sy over hals und over haut, wen schultendum alleyne. dorch dat neyn richter en mach echte ding hebben ane schultendum 
    Ende 14. Jh. BerlinStB. 98
  • stirbet eyn eygen von eyme birgelde, das ist burger adir gebawer, erbelos drey hewser adir dorundir ader also vil gutis farnde habe adir dem gleich, das zu der gerade adir zu dem hergewette nicht gehoret, das stirbet in das schultisthum 
    um 1400 LiegnitzStRb. 242
  • zoo behoorden tot den zeluen ontfanghe drie erfachtighe ammanscepen of schoutteeten domen diemen houdende es jn leene ende in manscepe van den erfachtighen ontfangher vanden voorseiden brieuen van A.
    1407 InvBruges IV 228
  • [dass B.] in den ghemeenen hoop van scepenen van Brugghe betrocken hadde T.B., als naercommere van den vorseyden B. in tvorseyde officie van den scoutetendomme van Brugghe
    1435 CoutBruges I 538
  • F. heeft in pachte, tscoutheetendom van E., metten ij thienden ende met omtrent iiij bunderen xxx roeden landts, ix jaer ... om een mudde evenen ende x p. gr.
    1480 CoutVieuxBGandEncl. 323 Anm. 1
  • sie durfin auch nicht beweyßen, wie solche wesin czum erstin auß dem schultisthume mit wissen der prelaten komen sein, sunder es ist gnug, das sie ires vaters kauf und die lange besiczunge selbsebinde beweysen, als recht ist, domete mogin sie sich forder antwort schuczen
    um 1490 RechterWeg II 959
  • erstirbt ein eigen von einem bauerngelten erbloß, bey drey hufen oder drunter, es gehoͤret in das schultheißenthum, von dreißig hufen oder drunter, das gehöret in die graffschafft, ist es mehr denn dreyßig hufen, so ist es dem koͤnige ledig
    1722 SiebbLRKomm. 220
  • swel hant erstirbet, die da lihet oder enphahet die ambacht, das schultheissentum, das meiertum oder das gebutteltum, so sint sie ledig
    oJ. Unterelsass/GrW. I 680
II wie Schultheißengericht (I) 
  • comitatum, quem I. et eius antecessores ... ex imperiali donatione in beneficium habuerunt in pagis V. et H. situm cum sculdaciis, quas Saxones sculdidum vocant, que sunt in comitatu G.
    1069 HHildeshUB. I 111 [hierher?]
  • umb einen knapen, die vor dem dhome erslagen wart unde van unserm gerichte up dat schultethdum gethogen ward
    1309 MagdebUB. I 133
  • der abbt soll han die zweitheil des gerichts an dem schultheissenthumb 
    1339 Elsass/GrW. IV 184
  • werent auer dorper ... dy en geyn schultendom hadden ... di mogen na ores hern willen vnd oren kor eynen richter kysen
    1397/98 BerlinStB.(Hs.) 68v (a)
  • it ne mach neman scultheite sin, he ne si vri, unde geboren von deme lande, dar't gerichte [aL.: 15. Jh. scultetendum] binnen leget
    SspLR. III 61 § 2
III wie Schultheißenamt (III) 
  • an een boete van lx ℔ so heeft ... die scouthate xii dernieren par. ... also verre als mijns heeren van V. scouthadom gaet
    1. Hälfte 14. Jh. AardenburgRbr. 205
  • erfachtig in de drie leenen, die men heet t'scautheetdom van O., liggende in de prochie van A.
    1415 Diericx 193
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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