Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Setze

Setze

, f., n., m.?, (Setz), n.

das Lemma Setze repräsentiert morphologisch-genetisch versch. Wörter desselben Wortstamms

I Gesetz, Verordnung, Verfügung, Regel
  • constitutionem sézzi 
    11. Jh. AhdGl. II 367, 3
  • daz wir alle di setz stet halten wellen mit allen ir artikeln, als si hi mit worten vz geleit sint
    1281 Wien/CorpAltdtOrUrk. I 424
  • swaz ouch in den vriden vnd sider den setzen, die ze Wels gemcht wrden, geschehen ist, daz sol stên an den vorgenanten schidleuten
    1290 Wien/CorpAltdtOrUrk. V 315
  • dit ist eyn gemeyne setze 
    1351 MühlhsnRatsges. 75
  • desse sette heft de raed ... ghesad
    1364 LünebStB. 185
  • wy radmanne ... hebben dyt sette ghesaad
    1367 MecklUB. XVI 208
  • sweren uppen hilghen, dat ze dezet statutum unde zed scholet holen
    1387 BremUB. IV 87
  • de sette unde wonheit des wanthuses
    1401 LünebZftU. 78
II Anpflanzung, kultiviertes Land; insb. Weingarten; auch: Ort zum Melken auf der Weide; offen zu III 
Sachhinweis: Stürenburg,OstfriesWB. 244
  • satio sézi 
    11. Jh.? AhdGl. II 634, 8
  • vinea que dicitur ain setz in monte
    1270 Ried,CDRatisb. I 514
  • de area et de setza 
    1302 GöttweigUrb. S. 75
  • der weinzürl der uns di selb setz gepawen hat
    1373 Donaustauf/Rockinger
  • [Abgabe:] 2 hüner auz einer setz 
    1398 Ried,CDRatisb. II 950
  • ob eß alte gärten und setz wären ..., [davon] solle kheiner [zehent] ... begehrt werden
    1599 NÖLREntw. V 162 § 4
  • ob es schon alte gärten und setz wären, die gleichwohlen ihre sonderbare nuzbarkheit hetten, iedoch uber verjährte zeit kein zehent davon gegeben worden, solle nachmahlen keiner darvon begehrt werden
    1654 NÖLO. V 2, f § 4
III Besitz
  • predium sezza possessio
    9. Jh. AhdGl. II 247
  • nu skel thi erfnama thet god ande thenne sette bifesta ti hire riuchta deithinge
    2. Hälfte 11. Jh. (Hs. 15./16. Jh.) WestfriesSchulzenr. 27
IV ein Flächenmaß
  • von einem hof vnd von einer setz weingarten drey schilling
    1360 HeiligenkreuzUB. II 255
  • ain mans mad ... solt sin ain setzi 
    15. Jh. Alemannia 8 (1880) 208
  • von ainer setz weingartten ... vier pfenning gelts
    1626 Lehensbrief Ferdinands II.
V ein (Volumen-)Maß, eine Traglast best. Größe; insb. für Färberwaid
bdv.: Sete
  • [zol:] ein setze weidis, daz ist also vile, daz zwene tragin, III, haller
    1329 FrankfUB.(Lau) II 278
  • de kroghere de de mate meten na dem menen sette 
    1357/75 SchachbStephan V. 4053
  • [acchise:] van eenen zette weeds vierthien grote
    1397 BredaRbr. 30
  • [der stadt neuer zoll:] 1 setze weiden - 8 [℔?], 1 tonne häring - 6
    2. Hälfte 14. Jh. Ochs,Basel II 418
  • van 1 setzen gebrantz weitz ... 1/2 ggl.
    1538 JülichLTA. I 255
VI Pfand; Verpfändung
bdv.: 2Seße
  • leihen auf die setz 
    2. Hälfte 14. Jh. Suchenwirt 122 [ebd.ö.]
VII wie Setzung IV 
  • so aber jemandts sich gekaufften weins unternehme zu zappen ohne suchung vnd setze, der wird durch die scheffen gerocht den herren vor die buess
    1537 Luxemburg/GrW. II 275
VIII wie Setzung X 
  • als J.G. settet vor synem antwerde mennigerleye sette, dor he sik antwerdis menet mede to schutten tigen A.
    Anf. 15. Jh. MagdebSchSpr.(Friese) 9
IX ein Gerät zum Fischfang
  • capturas piscium, que seten dicuntur
    1276 Bergh II 132
  • neymandt sall ... mijdt fuken off mijdt vijsscheskorven den waterloop behinderen, tensy dat zie over twijntich jaeren ... mijdt zeggele unde mijdt breve staele offte zette moogen bewysen
    1464 VerslOudeR. 4 (1903) 166
X ein Fischereirecht
  • dz ich die setzi am roten Kotzen ... anpfangen han
    1406 EngelbergUrk. V 250
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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