Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Stadtfreiheit

Stadtfreiheit

, f.

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I (vom Kaiser oder Landesherrn verliehenes) Privileg, Vorrecht einer Stadt (III) und ihrer Bürgerschaft; Stadtrecht (I), Stadtrechtsprivileg mit allen darin verbrieften Rechten und Befugnissen
  • se scholen ok nummende husen, de dar stadvrigheit bruken, dat dem ampte der visschere entjegen gheit
    1458 HambZftRolle 66
  • nachdem die von Weczslar in irer clage ir stattfreyheitt angezogen habn, wullen sie das dieselb freyheitt in gericht furbringen
    ProtBKammerger.(1465/80) 143
  • mit ... allen privilegien und stadfriheiden van olden und langen jaren her
    1554 LünebZftU. 205
  • stat S. [ist] durch die regirenden kinig ... mit schenen statfreihaiten und andern absonderlichen privilegien begnadt und begabt worden: als ... mit iar und wochenmärkten
    1590 Steiermark/ÖW. X 48
  • handhabung der stattfreiheiten: ... der commissarius ... verspricht ... gemeiner burgerschaft, das sie durch den fürstl. pfleger und stattrichter bei ihren habenden freiheiten, gueten gewonheiten und alten löbl. herkommen ... geschuzt und gehandhabt werden sollen
    1610 Innviertel/ÖW. XV 94
  • [Amsterdam] war der zeit noch ein marktflecken; wie sie dann einsmals bey k. Maximilian um die stadtfreyheit und sich mit einer ziegelmauer zu umschliessen angesucht [hat]
    1668 Fugger,Ehrensp. 1048
  • ein ruegzetl, schmals pargamentregister mit 12 plötern, hierinen alle stattfreiheiten benent werden
    1695 NÖsterr./ÖW. VIII p. 9
  • wo an einen orth keine stadt- oder marktfreiheiten bestünden, solle sich kein ehrlicher meister unterstehen mit fertiger arbeit dahin bringen und zu verkaufen
    1700 PreßbZftUrk. 356
  • zur zweyten classe [der kaiserl. reservatis] zaͤhlt man die befugniß ... stadt- markt- meß- und andere freyheiten zu ertheilen
    1770 Kreittmayr,StaatsR. 88
  • besetzung [des stadtraths] aber folgt den allgemeinen ... regeln uͤber gemeindsvorsteher, wo die stadtfreiheiten ... nichts anders bestimmen
    1807 SammlBadStBl. I 429
II Bürgerrecht, Rechtsstellung als Stadtbürger 
  • solche personen, die aus dem rath schwatzen ... sollen ... alsbaldt aus dem rath geschtossen, ihres tragenden ambts, der stadtfreÿheit und burgerlicher nahrung entsetzt [werden]
    1616 MHungJurHist. IV 2 S. 283
III der Herrschaft und dem Recht einer Stadt (III) unterworfenes Gebiet
  • von den vorgenanten huben die burger der-selben stat eyne hube zcu deme wege eris vyes sullen behalden von den grenitzen irre statvrieheit bie dem N. genant bis zcu den gutern vorgesprochem
    1346 QWestpreuß. X 27
  • das jegliche stadt dieses landes moge ihren pfarrer setzen in ihrer stadt vnd in der stadt freyheit 
    1410 Danzig(Hirsch) 74 [Komp.?]
  • so sell die coopman also gevrijet, geveylicht ende bescermpt wesen lives ende goedes overall binnen onser stadt, statvrijheit ende gebieden
    1452 Utrecht/HansUB. VIII 150
  • waert saeke dat machtighe luyden ... enen vuytman moyen wolden off onrecht doen binnen onsser stadt off stadtsvryheit, dat dye meente te keeren myt al hoer macht
    BolswardStB. 1455 Kap. 75
  • desse ... heijmraeders sullen hebben eruen ende eijghen huijss ende hoff in den kerspel van V. bueten der stadtvrijheijt van V.
    um 1530 (Hs.) OYStR. II 1 S. 5 [Komp.?]
  • so weit sich das rechtsgebiet einer stadt ausdehnte, reichte die stadtfreyheit 
    GGA. (1798) 693
IV zum Gemeingebrauch bestimmter städt. Grund und Boden
vgl. Stadtland
  • niemand soll von den strassen und stadt-freyheit etwas nehmen und bebauen ohne urlaub und besichtigung des rades
    1609 Rügenwalde 78
  • [daß] auf oertern, so zum communen gebrauch destiniret sind und stadt-freyheiten genennet werden ... publique und grosse maulbeer-plantagen angelegt werden sollen
    1750 CCMarch. Cont. IV 217
unter Ausschluss der Schreibform(en):