Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): abfallen

abfallen

nd. af(f)vallen, fries. offalla 

I positiv

I 1 als Ertrag zufallen, einkommen
  • 1324 HHildeshUB. IV 431 nr. 792
  • des teyden ... mit alleme rechte und mit aller nut, de uns dar aff vallen mochte am velde und an dorpe
    1339 BergeUB. 147
  • Niemand darf ohne Wissen des Zinsmeisteramtes ... auf bemeldte plaͤtze ... geld aufzunehmen ... macht haben, sondern der bestand selbsten abgenommen und gefallen seyn solle
    1715 und 1729 Lahner,Samml. 467
  • Lahner,Samml. 468
I 2 abstammen
  • geboren ute Gallen, van maten lieden afgevallen 
    oJ. MnlWB. I 286
II negativ

II 1 abgerechnet werden
  • Bei einem vor Richter oder Priester geschlossenen Kaufe braucht man keine Zeugen zu laden is hit thethe ma ther buppa weir wel reka, sa schel thi fiarde pannigh off falle 
    oJ. Richth. S. 195 § 3
II 2 verloren gehen
  • 1489 WillisauAmtR. 99
  • er thue dann zuvor gnugsame caution wo ihme das recht [Rechtsstreit] abfallen würde
    JoachimsthalBO. 1548 IV 4
  • Bestimmung zugunsten der Bürgerschaft von Herzogenburg, dass, wo einiges pflegkint ausser unsern burgfriet sich vereheligt oder sonst sein guet von gemainen markt abfiel ... den zehenden pfenning zu ernenten gemainen marks nuz zu erlegen pflichtig
    1610 ÖW. IX 240
  • RevalStR. II 48
-- außer Beachtung kommen
  • auff das die sachen, so fürsten ... vnd ander in contracten ... zůthůn haben, durch langwerende zeit nit in vergessen oder abfallen [kommen]
    Layensp. 1509 A 4v
-- wegsterben
  • dahe aber den kindern ihre eltern abfielen 
    1563 GrW. II 598
  • so hy mit doot affiele 
    1593 VeluwLG. Art. 19
II 3 untreu werden

II 3 a seinem Herrn oder Glauben
II 3 b einem gegebenen Versprechen
  • ... soll der derjenige, so [das Eheversprechen] nicht hält, der obrigkeit die hälfte so hoch, als der brautschatz ist, und die andere hälfte deme, der nicht abgefallen ist, geben
    1589 ZRG. 10 (1872) 147
  • Diefenb.-Wülcker 6
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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