Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): abgraben

abgraben

nd., nl. afgraven 

I weggraben, durch Graben entziehen
  • begebe sich aber, daß einer dem andern abgrübe teicherde ... daß gebuhrt dem teichgreven ... vohr zu bringen
    oJ. AltendorferSchauung/Hahn,AltendorfDeichR. 70
  • item, wer weg oder strassen abgrebt. item, ab ain person abgrube oder wustet die strassen oder ander gemaine wege
    oJ. Tirol/ÖW. V 300
-- in übertragenem Sinne
  • [die von Pfullendorf, welche in den Bächen ohne Erlaubnis fischen und] die erschöpfind und abgrabind 
    1492 SchwäbWB. I 29
-- einen Wasserlauf ableiten
  • so mach ock nemandt water leyden van eines anderen mannes fische-damme ock den olden loep nicht affgraven edder ock nicht van jemandes grunde affleyden
    1593 JütLow.3 I 58 § 2
--
Quellen und Brunnen entziehen
-- ein Grundstück durch Anlegung eines (Wasser)graben, durch Verlegung des Grenzgrabens schmälern
  • svie siner gebure gemene aferet oder grevet oder tünet
    1224/35 (Hs. 1369) SspLR. III 86 § 1
  • wat in deme niygen ostergraven den heren van dem Berghe avegraven is an eren garden, dat sculle we ... de rad on ghelden na vruͤntscap eder na rechte ane bröke
    1346 HildeshUB. I 561 (nr. 958)
  • 1440 HildeshUB. IV 268 nr. 357
  • alle vorschwegene bloedtron, wapengeschreye, mesttoge, deuerye, landtschaden, affhagen, affgrauen vnd thunen
    1549 Wiedenbrügge, Westfalen/GrW. III 109
  • affploget, grauet edder thunet
    oJ. Gardelegen/Brinckmeier I 10
  • MnlWB. I 233
II durch Gräben schützen
III nachgraben (Siegel fälschen)
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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