Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): ableiben

ableiben

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nl. aflijfen, schwed. aflifva 
vgl. ableben, absterben, verleiben

I das Leben verlieren, sterben, als Substantiv n.: Tod
  • das zwahr ... manicher ... nach seinem ableiben ... ein ... stattliches vermögen hinter sein verlaß
    1608 Millstatt (Kärnten)/ÖW. VI 492, Z. 3
  • wann glychwol auch nach eines hausvatters ablyben vil brüder und schwestern oder andere bysammen in unverteiltem gut gesessen weren
    1616 WaadtStat. 60
  • aͦbleib'm ableben 
    oJ. Nachträge aus Tirol zu SchmellersWB./DMA. 6 (1859) 445
  • ableiben, mors
    oJ. Hayme 2
  • wann die fraw vor dem mann mit tot abgieng ... so soll die morgengab ... des manns leben lang stilligen und erst nach seinem ableiben iren negsten erben zuefallen
    oJ. Thurn an der Gader (Tirol)/ÖW. V 660, Z. 17
  • wan einer ... durch zufall unter krankheiten mit todt ableibete 
    oJ. Gars, NÖsterr./ÖW. VIII 763, Z. 12
  • ablib'n mues'n
    oJ. SchweizId. III 980
-- abgeleibt 
  • do der abgeleibt vermuglich und guter verlassen
    1598 WürzbZ. I 2 S. 727
  • soll er [der Totschläger] für des entleibten abgeleibte seel gott treulich bitten
    1660 LBAppenzIR. Art. 46 S. 26
  • ihre abgeleibte cörper vertilgen und unter dem galgen begraben lassen
    1670 Abele,Unordn. I 27
  • hingegen den überlebenden schwöstern irer abgeleibten schwöster kleider ... voraussgehören
    1709 Mutach 77
  • item in müeterlichem desgleichen in der abgeleibten schwestern rugg- und leibgewant erben die brüeder neben den schwestern nichts
    oJ. Enneberg (Tirol)/ÖW. V 726, Z. 5
-- tötliches Ableiben 
  • auch die durch tödtlichem ableiben oder sonsten verenderte lehe unnd hueben bey rechter zeit uf baldist widerumben verleihen unnd besetzen
    1588 Ober-Aspach (Elsaß)/GrW. IV 110
  • nach ... ertzherzogen Carolo tödtlichem ... ableiben 
    1623 Schreiben Erzherzogs Leopolds von Österreich/ZFerd.3 18 (1874) 225
  • wie mann nach töttlichen ableiben aines herrn stattrichters ein andern bestatten soll
    oJ. Hartberg (Steiermark)/ÖW. VI 120, Z. 17
II das Leben nehmen, entleiben
Sachhinweis: Paul Fleming verwendet ableiben transitiv im Sinne von töten (DWB I 72)
  • wan ein solche person, so sich selbsten abgeleibt hette und durch feuer oder wasser hinweggeschafft werden solte
    1547 WürzbZ. I 2 S. 865
  • dardurch ein mutter getrungen worden ihr eigen saugendes kind abzuleiben, zu kochen und zu essen
    1655 F. Wyß/SchweizId. III 981
  • wan ein mensch von einem andern abgeleibet wirt [lassen] die freünde dem abgeleibtem zu erden bestätigen
    oJ. Seestern-Pauly 100
III vom Leibe fallen, abmagern, von Leib in der Bedeutung corpus
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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