Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Abnehmer

Abnehmer

ahd. abanemâri, nd. afnemer 
der etwas abnimmt, wegnimmt, übernimmt, tilgt

I allgemein

I 1 eine Mühe, Not, Schuld; also: Befreier, Retter, Heiland
  • der abanemare ist dero arbeite
    1000 Notker III 33
  • den afnemer der sunde der werlt
    oJ. OldMiss. 95b
I 2
ein Amt; also (Stellvertreter) Nachfolger
  • ein abnemer küng Alexander [Übersetzung von diadochus]
    1479 Basel/SchweizId. IV 734
II rechtssprachlich

II 1 einer Ware, eines Guts

II 1 a Käufer, Kunde
II 1 b Räuber, Schädiger, Zerstörer
II 2 einen Vorwurf, Verdacht, eine Schuld; also: Entlaster, Verteidiger, Bürge, Gewährsmann; auch Mandatar, Bevollmächtigter
  • wert en gut vorstolen unde wert dat up enes waghen gheleghet, kumt men de wile dar up, in des hode de waghen is, de mot darvore antwarden, of he des nenne afnemere ne heft
    Mitte 14. Jh. GoslarStat. 39, Z. 5-7
  • entbrickt eme oͤverst ... thostandt edder syn affnemer: so beware de bonde sinen deeff
    1593 JütLow.3 II 106 § 3
  • dies cap. sagt von dem, bey welchem einer sein guth findet und der berufft sich auf seinen gewehrs-mann oder abnehmer oder dass er das guth auf freyen marckte habe gekauft
    1717 Blüting,Gl. II 213
  • Brinckmeier I 10
  • DWB. I 81
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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