Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): abteidingen

abteidingen

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Nebenformen -taid-, -täd-, -tät-, -däd-, -dad-; mnd. afde(ge)dingen; schwed. afdaghthinga 
vgl. abdingen

I durch Vereinbarung oder gerichtlich einem etwas abgewinnen

I 1 im allgemeinen, Buße, Erbe, Geld
-- abhandeln, ermäßigen
  • alle jüden ... um 1000fl. schätzen, welche summa aber auf 800 abgethäidigt worden
    1668 Fugger,Ehrensp. V Kap. 29
-- aufrechnen
  • der schaden und scheltwort halben von beden tailen gegen einander abgeteydingt 
    1463 AlbrAchillesKaisB. 96
I 2 Rechte ablösen, Rechtssätze abändern
  • der stad ere recht ... nicht afdeghedingen 
    1347 HildeshUB. II 7
  • dass der Strohehof vil güter recht gehabt hat, die seind alle abgetedingt 
    1381 GrW. VI 208
I 3 abwendig machen
  • des koninges denre ... afdeghdingeden 
    1317 MecklUB. VI 288
  • weder knecht noch diern aus dem jahr abdädigen 
    16. Jh. ÖW. VI 265
  • aus seinem brodt abthättigen 
    1673 ÖW. I 237 [und öfter]
II Friede schließen, abfinden, zum Verzicht bewegen
III (sich mit dem Richter wegen einer Geldstrafe) durch Verhandlung abfinden
-- reflexiv: sich durch Vergleich frei machen
  • dat sick affdegedingeden her J.v.V. myt den die mit eme oppe dem dore weren
    1360 BremGQ.(L.) 116
  • de gaf dat slot unde bedeghedinghe sik af mit siner have unde blef vry
    14. Jh. LübChr. I 100
  • 1569 Thorn/ZWestpreuß. 42 (1900) 414
  • LübChr. II 547
IV (gewaltsam) wegnehmen
  • hantvestinghe de wy ... em affghedeghendinghet hadden
    1366 BremUB. III 238
unter Ausschluss der Schreibform(en):