Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Allod
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frk. alodis f., mitunter m., latinisiert alodis u. alodus, später alod(i)um; endlich allgemein allodium; frz. alleu; prov. aloc od. alo; mnl. alloy. Das von Grimm auf Grund der in einst westgot. Gegenden seit dem 9. Jh. vorkommenden Form alaudis od. alaudum vermutete got. *alauds ist nicht bezeugt. Ebensowenig ags. *alead, an. *alauðr
I
Herkunft: germ. Wort, W. zusammengesetzt aus al (voll ganz), u. ôd (Gut, Vermögen). GrRA.4 II 3; DWB. I 238; Graff I 220. 237; Waitz,VG. II 1 S. 285; Kluge, WB.6 9; Paul,WB. 12; vanHelten,Gl. 485. - Die Ableitung der Silbe al von adal versucht Braune, ZRomPhil. 10, 266f. - Bezweifelt wird die germ. Herkunft von Müllenhoff bei Waitz, Das alte R. 278, EtWB.2 12f.
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Zuerst in der LSal. Sehr häufig in allen fränk. Quellen. Schon in frk. Zeit auch in bair., alam. u. thühr. Quellen. Hier vermutlich aus der frk. Rechtssprache. So wegen des unveränderten d-Lautes GrRA.4 II 4; a. M. Waitz,VG. II 1 S. 287
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In der nachfränk. Zeit durch Vermittlung des Lateinischen allgemein verbreitet. Mehr und mehr errang nun die Form alodium und bald allodium die Herrschaft; seit dem 11. Jh. verschwanden die älteren Formen alodis und alodus überhaupt. Während des ganzen Mittelalters findet sich das Wort auf deutschem Boden nur in lateinischen Texten; in den deutschen Texten wird es ausnahmslos durch ein anderes Wort ersetzt. Anders in Frankreich, wo (franc) aleu usw. in die frz. Quellensprache überging: La Curne, Dict. Et. I 345ff. Auf frz. Einfluß beruht es wohl, daß in Brabant das Wort alloy gelegentlich in einem mnl. Text erscheint:
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Im 9. Jh. muß das Wort in ostfrk. Gegenden noch der dt. Rechtssprache angehört haben:
- fon alodeahd. Übers. der LSal. Titelrubrik XII/KlAhdSprDm. 55Faksimile - digitalisiert von der ULB Düsseldorf
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Dann aber ward es als Fremdwort empfunden. Schon seit dem 10. Jh. wird es in Glossen mit eigen verdeutscht:
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Ebenso in Urkunden des 13. Jhs.:
- quoddam allodium, quod vulgari appellacione eigen nuncupatur ... proprietatis jure comparavit1264 BaselUB. I 318
- pro allodio quod vulgariter dicitur eigen1284 DOrdenUB. II 286
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Verdeutschungen in jüngeren Glossarien und Vokabularien:
- DiefenbGl. 24
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- Diutiska II 20
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Mit der Vorherrschaft der deutschen Sprache in den Rechtsquellen verschwand ,Allod" allmählich vom deutschen Boden. Mit der Rezeption drang es aus der Gelehrtensprache wieder ins Deutsche ein, behielt aber auch in deutschen Texten die Form allodium. Bezeichnenderweise wird es noch im PreußALR. lat. dekliniert:
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Im übrigen begegnet namentlich die lat. gebildete Ableitung allodial als Adjektiv und in Zusammensetzungen. Erst im 19. Jh. hat sich die deutsche Rechtssprache das Wort in der Form allod voll wieder angeeignet.
III
Bedeutung. Ursprünglich: Vollgut, Gut in vollem Eigentum, freies Vermögen. Diesen Sinn hat das Wort im allg. stets bewahrt. Seine Anwendung aber hat sich im Zusammenhange mit den wirtschaftlichen u. rechtlichen Wandlungen des Vermögens mehrfach verschoben
III 1
Bei seiner Entstehung kann es nur das fahrende Gut im Gegensatz zum liegenden Gut bezeichnet haben. Solange nur die Fahrnis ôd war, lag ein Anlaß zur Steigerung des Begriffes ôd durch den Zusatz al nicht vor. Seit Ausbildung des Sondereigentums an Grund u. Boden nahmen auch Grundstücke am Namen ôd teil, ohne doch zunächst der gleich vollen u. freien Einzelherrschaft wie die Fahrnis zu unterliegen. Nunmehr konnte innerhalb des Vermögens ein Unterschied zwischen ôd und alôd gemacht u. gegenüber dem beschränkten und gebundenen Grundbesitz die bewegliche Habe als alôd ausgezeichnet werden. Es ist aus inneren Gründen wahrscheinlich, daß bei der Abfassung der LSal. das Wort alodis noch lediglich auf die Fahrnis bezogen wurde. Dafür spricht aber auch die Fassung des von der Erbfolge handelnden Titels (Hessels-Kern Tit. 59 in Cod. 1. 3. 4. 6 u. 5, Tit. 61 in Cod. 2, Tit. 92 in Cod. 7-9, Tit. 62 in Cod. 10 u. Emend.) de alodis (Cod. 1-4 u. 10). Das Wort hereditas gebraucht er von der terra wie von der Fahrnis, stellt also offenbar innerhalb der hereditas die terra in einen Gegensatz zur alodis. Sohm, Fränk. R. u. G. V. 118 (anders die herrschende Meinung). Bestätigt, nicht widerlegt wird diese Auffassung durch den Zusatz in einer späteren Handschrift:
- sed vbi inter nepotes avt pronepotes post longvm tempvs de alode terrae contentio svscitatvr507/11 (Hs. 9. Jh.) Hessels-Kern Tit. 62, 6 (Cod. 10), Sp. 385 [In einer Zeit, in der die terra durchweg zur alodis gerechnet wurde, empfand man eben das Bedürfnis, dies gegenüber der auf das Gegenteil hinweisenden Fassung zum Ausdruck zu bringen]
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Lediglich den Fahrnisnachlaß bezeichnet alodis auch im folgenden, der LSal. einverleibten Kapitel. Denn der intertiatio unterliegen nur bewegliche Sachen:
- si quis super alterum de rebus in alode patris inuentas et intertiauerit, debet ille super quem intertiauit tres testimonia mittere quod in alode patris hoc inuenissetAnf. 9. Jh. (Hs.) Hessels-Kern Tit. 99 (Cod. 1), Sp. 412 [vgl. auch Tit. 78 (Cod. 2)]
III 2
Schon früh in frk. Zeit wurde infolge der Verstärkung des Privateigentums an Grund und Boden der Grundbesitz in den Begriff der alodis einbezogen, ohne daß zunächst die Fahrnis ausgeschieden worden wäre. Die alodis umfaßt daher nunmehr liegendes und fahrendes Gut.
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- [Überschrift:] alodibus1. Hälfte 7. Jh. (Hs. 9. Jh.) LRib. Tit. 58
- [Überschrift:] de alodis1. Hälfte 7. Jh. (Hs. 9. Jh.) LRib.(Sohm) 207 [Tit. 56 in Hs. A 3 u. 4]Faksimile - digitalisiert im Rahmen des Projekts dMGH
- [Glosse:] alodibus: proprietatibusCod. S. Petri S.277 (zu LRib. 56)
- [Rubr.:] de alodibusLThur. 26-33 S. 123Faksimile - digitalisiert im Rahmen des Projekts dMGH
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Desgleichen im bayr. u. alam. Volksrecht:
- dotis ... legitima 400 solidis constat aut in auro aut in argento aut mancipia aut qualecunque habet ad alodo dandumum 725 LAlam. 54, 1 (Cod. A), S. 112
- vel dimidiam partem allodii sui perdat, quod in ducis sit potestateum 725 LAlam. add. Cod. B 18 ad Tit. 44 S. 104
- ut nullus liber Baiuvarius alodem aut vitam sine capitali crimine perdatum 741/48 LBai. 2, 1 S. 282
- um 741/48 LBai. 2, 1 Text III S. 387
- um 741/48 LBai. 9, 1 Text II S. 242
- ut si quis liber Baiuvarius vel quiscumque alodem suam ad ecclesiam vel quamcumque rem donare volueritum 741/48 LBai. 358Faksimile - digitalisiert im Rahmen des Projekts dMGH
- a propria alode alienus efficiaturum 741/48 Additio 5 nr. 14/LBai. 467Faksimile - digitalisiert im Rahmen des Projekts dMGH
- = a proprio alienatur patrimonioum 741/48 Additio 5 nr. 14/LBai. 468Faksimile - digitalisiert im Rahmen des Projekts dMGH
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Allgemein in merov. Formeln ,alodis" = liegendes und fahrendes Gut
- in omni alode mea post meum discessum, ... hoc est tam in terris, domibus, accolabus, mancipiis, viniis, silvis, campis, pratis, pascuis, aquis aquarumve decursibus, movilibus et inmovilibus, peculium utriusque sexus, majore vel minore, omnique suppellectile domus, in quocumque dici potestoJ. Marculfi Form. 2, 10/Form. 82Faksimile - digitalisiert im Rahmen des Projekts dMGH
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Teilungsvertrag
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Vergabung von Todes wegen unter Ehegatten bzw. Verlobten:
- de alote meae ... tam in domibus, edificies, mancipiisoJ. Form. Andecav. 41/Form. 18Faksimile - digitalisiert im Rahmen des Projekts dMGH
- de alodeoJ. Marculfi Form. 2, 7/Form. 79f. [unter Aufzählung unbeweglicher und beweglicher Sachen]Faksimile - digitalisiert im Rahmen des Projekts dMGH
- mobilibus et inmobilibus ... de alodeoJ. Form. Turon. 14/Form. 143Faksimile - digitalisiert im Rahmen des Projekts dMGH
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Manchmal werden nur Grundstücke hervorgehoben:
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In einigen Formeln kann bereits überhaupt nur das Grundeigentum gemeint sein:
- [Rubr.:] carta, ut filia cum fratres in paterna succedat alode. [Text:] diuturna, sed impia inter nos consuetudo tenetur, ut de terra paterna sorores cum fratribus porcionem non habeantoJ. Marculfi Form. 2, 12/Form. 83Faksimile - digitalisiert im Rahmen des Projekts dMGH
- de res meas, quod mihi ex alode parentum meorum obvenit, apud germanos tuos, filios meos (tu, filia mea) minime in hereditate succidere poterasoJ. Cart. Senon. 45/Form. 205Faksimile - digitalisiert im Rahmen des Projekts dMGH
III 2 b
Wie in der LSal. (oben zu 1), so wird auch später das Wort alodis vorzugsweise für das Vermögen als Nachlaß gebraucht
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In der LRib. u. LThur. benennt es die hereditas (oben zu a). Oft wird ererbtes Gut als väterliche, mütterliche oder elterliche alodis bezeichnet:
- quod in Rotenaco de alode materna per pactionis titulum ad eodem noscuntur pervenisse628 MGDiplImp. I 14 (nr. 12) [Urk. Dagoberts]Faksimile - digitalisiert im Rahmen des Projekts dMGH
- Avie ipsius Asoarii Theodile in alode797 MGDiplKarol. I 243 (nr. 180)Faksimile - digitalisiert im Rahmen des Projekts dMGH
- dedit ... vir ... villas ... quas aut munere regio aut de alodo parentum vel undecunque ad presens tenere videturoJ. Marculfi Form. 1, 12/Form. 50Faksimile - digitalisiert im Rahmen des Projekts dMGH
- si quis super alterum de rebus in alode patris inuentas et intertiauerit, debet ille super quem intertiauit tres testimonia mittere quod in alode patris hoc inuenissetAnf. 9. Jh. (Hs.) Hessels-Kern Tit. 99 (Cod. 1), Sp. 412 [oben zu 1]
- de res meas, quod mihi ex alode parentum meorum obvenit, apud germanos tuos, filios meos (tu, filia mea) minime in hereditate succidere poterasoJ. Cart. Senon. 45/Form. 205 [oben zu a; dazu Form. Arvern. 4, Andec. 41]Faksimile - digitalisiert im Rahmen des Projekts dMGH
- quod vestrum antea de parte genetrice vestrae fuit alodae [der Vater spricht zu den Söhnen von ihrem Muttererbe]oJ. Marculfi Form. 2, 9/Form. 81Faksimile - digitalisiert im Rahmen des Projekts dMGH
- genitor (alicuius) ... illo ex alode conscriptam (rem) ... ei (dimisit)oJ. Form. Sal. Merk. 27/Form. 251Faksimile - digitalisiert im Rahmen des Projekts dMGH
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alodis als Gegenstand von Erbschaftsteilungen:
- divisio vel exequatio ... de alodeoJ. Marculfi Form. 1, 20/Form. 56 [dazu 2, 14 S. 84]Faksimile - digitalisiert im Rahmen des Projekts dMGH
- convenit inter illo et germano suo illo de allote, qui fuit genitore illo, ut inter se aequalentia dividere vel exaequare deberentoJ. Cart. Senon. 29/Form. 197Faksimile - digitalisiert im Rahmen des Projekts dMGH
- Form. Sal. Bignon. 19/Form. 235
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alodis als Gegenstand eines Erbstreites:
- Form. Andecav. 1 (a), 1 (b)/Form. 4
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- causa pro alodeoJ. Marculfi Form. 2, 31/Form. 95Faksimile - digitalisiert im Rahmen des Projekts dMGH
- Notitia de alode evindicatooJ. Form. Turon. 41/Form. 157Faksimile - digitalisiert im Rahmen des Projekts dMGH
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alodis nennt aber auch bei Vergabungen von Todes wegen der Verfügende sein Vermögen als künftigen Nachlaß:
- in vestra potestate omne alode (genetricis) ... recipistisoJ. Marculfi Form. 2, 9/Form. 81 [dazu 2, 10 (oben zu a)]Faksimile - digitalisiert im Rahmen des Projekts dMGH
- per legem cum filiis meis, avunculis vestris, in alode meo ad integrum minime succedere poteratis, ideo ... volo, ut in omni alode meo post meum discessum quicquid moriens dereliquero ... succedere faciatisoJ. Form. Turon. 22/Form. 147Faksimile - digitalisiert im Rahmen des Projekts dMGH
- Form. Sal. Merk. 24/Form. 250
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- [Rubr.:] carta, ut filia cum fratres in paterna succedat alode. [Text:] diuturna, sed impia inter nos consuetudo tenetur, ut de terra paterna sorores cum fratribus porcionem non habeantoJ. Marculfi Form. 2, 12/Form. 83Faksimile - digitalisiert im Rahmen des Projekts dMGH
- de res meas, quod mihi ex alode parentum meorum obvenit, apud germanos tuos, filios meos (tu, filia mea) minime in hereditate succidere poterasoJ. Cart. Senon. 45/Form. 205Faksimile - digitalisiert im Rahmen des Projekts dMGH
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Bei der gegenseitigen Vergabung unter Ehegatten:
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Anerkennung der Unvererblichkeit eines Leiheguts:
- [der Beliehene bekundet in der Precaria:] heredis meos in alote derelinquere pontifitium non habeamoJ. Form. Sal. Bignon. 21/Form. 236Faksimile - digitalisiert im Rahmen des Projekts dMGH
- [Entsprechend heißt es in der Comandatia:] heredes tuos in alote derelinquere ... potestatem non habeasoJ. Form. Sal. Bignon. 22/Form. 236Faksimile - digitalisiert im Rahmen des Projekts dMGH
III 2 c
Aus dieser regelmäßigen Verwendung des Wortes für den Nachlaß entwickelt sich der Sprachgebrauch, innerhalb des Vermögens das ererbte Gut im Gegensatz zum erworbenen Gut als alodis zu bezeichnen.
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Häufig unter Verdeutlichung des Gegensatzes:
- Form. Andecav. 41/Form. 18
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- parentum quicquid ... tam de alote parentum quam de comparato vel de qualibet attractum692 Tardif,MonHist. 32
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Vgl.:
- Marculfi Form. 2, 4/Form. 77
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- Marculfi Form. 2, 6/Form. 78
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- Marculfi Form. 2, 11/Form. 82
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- Cart. Senon. 42/Form. 204
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- Cart. Senon. 45/Form. 205
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Ähnlich:
- quicquid de alode parentorum meorum aut de atracto aut unde mee consotium suppetitoJ. Form. Arvern. 2 (a)/Form. 29Faksimile - digitalisiert im Rahmen des Projekts dMGH
- tam de alode paterna quam de conparatumoJ. Marculfi Form. 2, 12/Form. 83Faksimile - digitalisiert im Rahmen des Projekts dMGH
- tam de alode genetorum meorum quam et de adtracto vel de quocumque modo ad me noscitur pervenisseoJ. Form. Bitur. 15 (a)/Form. 175Faksimile - digitalisiert im Rahmen des Projekts dMGH
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Sehr häufig aber drückt schon das einfache Wort alodis den Gegensatz zum erworbenen Gut aus:
- tam de alote quam et de comparatho seo de qualibet adtractho709 Tardif,MonHist. 43
- 772 MGDiplKarol. I 100 (nr. 68)
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- 799 MGDiplKarol. I 484, 25 (nr. 319)
- de alode vel de atractooJ. Form. Arvern. 6/Form. 31Faksimile - digitalisiert im Rahmen des Projekts dMGH
- tam de alode aut de conparatum vel de qualibet adtractuoJ. Marculfi Form. 2, 7/Form. 79 [ebenso Form. Turon. 14/ebd. 143; add. 3/ebd. 160, 20; app. 2/ebd. 164; Cart. Senon. 50/ebd. 207; app. 1/ebd.. 208; Form. Sal. Merk. 9/ebd. 244; Form. Lindenbrog. add. 3/ebd. 283; Coll. Flavin. 7/ebd. 475; Form. extrav. 22/ebd. 547]Faksimile - digitalisiert im Rahmen des Projekts dMGH
- quicquid ... nostra videtur esse possessio ... tam de alode quam et de comparato ... per hanc cartolam donationis sive per fistucam atque per andelangum ... donamusoJ. Form. Lindenbrog. 1/Form. 267 [ähnlich Form. Lindenbrog. 2/ebd. 268]Faksimile - digitalisiert im Rahmen des Projekts dMGH
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So auch in alaman. u. bayr. Gebieten:
- quicquid ad ipsum pertinebat locum de nostro alode vel adtracto de nostro jure759 FreisingTrad. I 41Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- tam de alodo quam de comparato762 SGallenUB. I nr. 35
- de alode de qualibet adtracti769 FreisingTrad. I 57Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- omnia supradicta meae alodis vel lucrationis769 FreisingTrad. I 60 (nr. 32)Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- de propria alode seu de adquisitione776 FreisingTrad. I 99 (nr. 75)Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- tam de alode quam et de comparato seu quolibet adtracto ... ad ipso ... monasterio dono trado823 OÖUB. I 70 (nr. 116)Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- 824 OÖUB. I 22 (nr. 37)
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Doch schloß dieser engere Begriff von alodis wohl niemals aus, unter alodis im weiteren Sinne das erworbene Gut mitzuverstehen:
- illorum alodes de hereditate et de conquisitu860 Cap. II 158 (c. 7)
- 865 Cap. II 330
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- qui ... sibi deum heredem constituit et omnia sua allodia tam hereditate quam suo labore juste conquisita ad deo serviendum contulit1109 OÖUB. II 129 (nr. 129)Faksimile - in Google Books
- res, tam quod regio munere, quam quod per vindictiones, cessiones, donationes commutationesque titulum vel reliqua alode, quod ad presens ... possedit, deinceps in iurae et dominatione eius confirmareoJ. Marculfi Form. 1, 33/Form. 64Faksimile - digitalisiert im Rahmen des Projekts dMGH
- ut in mansis suis de alode, vel naturali vel comparato, feminae habeantoJ. Migne,PatrolLat. 126 S. 254
- Cap. I 1 S. 238 (c. 6)
- DuCange I 198f.
- Hincmari Rem. Archiep. Epist. XXXIV/Migne,Patrol.Lat. 126 S. 25h
III 3
In der späteren frk. Zeit setzt ein neuer Sprachgebrauch ein, der unter Allod zuerst vorzugsweise und dann ausschließlich liegendes Gut versteht entsprechend der gleichzeitigen Begriffsverengung von eigen und erbe. Folgeerscheinung der sich entfaltenden wirtschaftlichen und rechtlichen Vormacht des Grundbesitzes, der nun als das Vermögen im wahren und vollen Sinne gilt.
III 3 a
Die Ausscheidung der Fahrnis begegnet in Kapitularien des 9. Jhs.:
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Nicht mehr als Bestandteile des Allods, sondern als Pertinenzen eines Allods werden nun Unfreie aufgeführt:
- alodem nebst servus qui custodit772 FreisingTrad. I 69 (nr. 42)Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- cum omnibus servis et ancillis seu mancipiis eidem allodio pertinentibus1152 SteirUB. I 337 (nr. 350)
III 3 b
Das Wort kann den gesamten Grundbesitz einer Person bezeichnen:
- in loco ... qui antea appellatus est M., in alodo fidele nostro E. comite727 MGDiplImp. I 85Faksimile - digitalisiert im Rahmen des Projekts dMGH
- ibique multitudo Saxonum baptizati sunt et secundum morem illorum omnem ingenuitatem et alodum manibus dulgtum fecerunt777 Annal. Lauresh. maj. S. 158 [dulgere = aufgeben DuCange II 961]
- si alodem habuerit, ipso fisco regis recipiat779 Cap. I 1 S. 48 (c. 5)
- ut comes illos distringat aut cum alode aut per quodcunque potest853 Cap. II 75 (c. 3)
- alodis eius in bannum mittatur; et si annum et diem in nostro banno permanserit, ad fiscum nostrum redigaturoJ. Cap. I 2 S. 362 (c. 6) [auch Cap. II 273, 10 v. 7 von 852, 343, 5 u. 345, 1 c. 1 u. 4 von 873]
- alodis sui reparaturoJ. Form. Senon. add. 1/Form. 224Faksimile - digitalisiert im Rahmen des Projekts dMGH
- alodem meum, hoc sunt terras, silvas adjacentes ... tibi concedooJ. Form. Extrav. I 10/Form. 539Faksimile - digitalisiert im Rahmen des Projekts dMGH
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Insbesondere heißt auch das Königsgut Allod:
- si autem in nostro solo et allodio sunt palatia episcoporum, cum profecto omne quod inedificatur solo cedat, nostra sunt et palatia1159 MGConst. I 250 (nr. 179)Faksimile - digitalisiert im Rahmen des Projekts dMGH
- allodium imperii seu regale1287 DortmUB. I 115 (nr. 182)Faksimile - digitalisiert von der Universitäts- und Landesbibliothek Münster
- in fundo et allodio imperii volumus vos libere et sine exactione residereoJ. Keutgen,Urk. 126 [angebl. 1218 BernStR.]Faksimile (ca. 95 KB)
- oJ. MGDipl. I 78 (nr. 43) [unecht, angeblich von 432]
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- dono itaque s. Pictavensis aecclesiae de meo regali alodo ... curtemoJ. MGDiplImp. I 121 [unecht, angeblich von 524]Faksimile - digitalisiert im Rahmen des Projekts dMGH
III 3 c
Überwiegend bezeichnet es das einzelne Grundstück als Gegenstand eines Rechtsverhältnisses, Rechtsgeschäftes oder Rechtsstreites.
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So in freilich unechten merov. Königsurkunden:
- habeant licentiam alodum cum familia ... dandi et vendendioJ. MGDiplImp. I 147 [angeblich von 633]Faksimile - digitalisiert im Rahmen des Projekts dMGH
- angeblich von 646 MGDiplImp. I 52
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Deutlich in LBaiRubr. u. Eingang von Tit. 17, 3 (in Text II Tit. 42) S. 337, 339, 354, 439:
- de his qui propriam alodem vendunt eadem alodes und haec alodes für bestimmte Grundstücke in Pfettrach773 FreisingTrad. I 87 (nr. 60)Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- (cedo) in ... loco qui dicitur C. alodem meum de integro medietatemoJ. Form. Extrav. I 9/Form. 539Faksimile - digitalisiert im Rahmen des Projekts dMGH
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Häufig in Kaiserurkunden von Otto I., Otto II. u. Heinrich II., die einen kirchlichen Besitzstand bestätigen:
- alodium quod Angelramnus s. Gorgonio dedit ad montem Jovis945 MGDipl. I 150 (nr. 70)Faksimile - digitalisiert im Rahmen des Projekts dMGH
- 947 MGDipl. I 175 (nr. 92)
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- 965 MGDipl. I 403 (nr. 288)
Faksimile - digitalisiert im Rahmen des Projekts dMGH
- alodem quem M. ... contradidit itemque ... alium alodem quem H. tradidit977 MGDipl. II 163 (nr. 145) [uö.]Faksimile - digitalisiert im Rahmen des Projekts dMGH
- Im Indiculus curiarum ad mensam regiam pertinentium wird aufgeführt: item Turria allodium suum1064/65 MGConst. I 649 (nr. 440)Faksimile - digitalisiert im Rahmen des Projekts dMGH
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Ebenso in zahlreichen Urkunden vom 12.-14. Jh.:
- D. nobilis ... et uxor ejus T. ... allodium suum Obberemburch ... sancte A. ecclesie tradiderunt1140 Orožen,Oberburg 4
- pro emendo allodio1189 SGereonUB. 38 (nr. 29)Faksimile - digitalisiert von der ULB Düsseldorf
- ministeriales nostri G. et C. allodium, quod habebant ... majestati nostre contradiderunt eo tenore, ut nos ipsum allodium ecclesie ... in Salem conferre curaremus1193 SalemUB. I 74 (nr. 46)
- allodium in Ottenheim1209 SGereonUB. 55 (nr. 56)Faksimile - digitalisiert von der ULB Düsseldorf
- allodium quod habebat in Scherren1216 WormsUB. I 92 (nr. 120)Faksimile - digitalisiert von der UB Heidelberg
- qui allodium vel decem mansos emerit1233 PreußUB. I 1 S. 80 (nr. 105)
- allodium Sedingen appellatum1246 SteirUB. II 581
- allodium suum HarbachMitte 13. Jh. OÖUB. I 742 (nr. 415)Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- 1263 SamlandUB. 43 (nr. 77) [und öfter]
- allodium sex mansorum1288 SchlesDorfU. 4 (nr. 3)Faksimile - in Google Books
- apud Totenchouen v talenta pro allodio dedimus und zahlreiche ähnliche Kaufpreisangaben13. Jh. FreibDiözArch. 15 (1882) 159ff.
- hoc idem allodium1124 SteirUB. I 126
- allodium Stadelhouen appellatum1136 SteirUB. I 172
- allodium suum Obbremburch1140 SteirUB. I 188
- allodium unum ... in tres possessiones diuisum1147 SteirUB. I 275
- allodium unum ... in tres curtes diuisum1159 SteirUB. I 382
- pro allodio de C.1197 SteirUB. II 57
- DuCange I 198f.
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Im Einklang hiermit wird von mehreren Grundstücken das Wort im Plural gebraucht:
- Drei Geistliche vergaben ein jeder suum (suam) alodem durch donatio post obitum; dann heißt es prenotatas allodes773 FreisingTrad. I 91 (nr. 64)Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- illorum alodes860 Cap. II 158 (c. 7)
- qui alodes in regno nostro habere volunt864 Cap. II 298 (c. 3 a)
- et sicut ipsi ipsos alodes in sua manu tenuissent, ita de ipsis alodibus fiat865 Cap. II 330 (c. 5)
- allodes878 Migne,PatrolLat. 126 S. 811 (nr. 174)
- et hec sunt nomina allodorium, de quibus prefati sumus, predium Marchuardi Threbeia, predium Stoigei usw.1115 OÖUB. II 150 (nr. 100)Faksimile - in Google Books
- allodia1136 SteirUB. I 172 [uö.]
- allodia ... inter quae allodium quoddam ... cujus allodii vocabolum est Cogel1161 OÖUB. II 312 (nr. 212)Faksimile - in Google Books
- de prenotatis quatuordecim allodiis1226 SPantaleonUrb. 99Faksimile - digitalisiert von der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln
- audivimus, ut allodes suos vos invadentes tenere non formidetisoJ. Migne, PatrolLat. 126 S. 787 (nr. 144)
III 3 d
Das Wort bezeichnet genau wie eigen sowohl das Grundstück als Eingentumsgegenstand wie das daran bestehende Eigentumsrecht.
III 3 d α
Als Eigentumsgegenstand wird die alodis durch Zusätze wie propria oder propria res gekennzeichnet:
- de his qui propriam alodem venduntum 741/48 LBai. 17, 3
- rem propriam atque alodem, quam genitor meus Heripaldus in hereditatem mihi reliquerat772 FreisingTrad. I 69 (nr. 42)Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- de propria alode776 FreisingTrad. I 99 (nr. 75)Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- de proprietatibus ... quas vos allodum dicitis878 Migne,Patrol.Lat. 126 S. 786f. (Cr. 143)
- propriam alodem meam10. Jh. OÖUB. I 42Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- ex eodem sue proprietatis allodio viii mansos tradidit1015 MGDipl. III 434 (nr. 340)Faksimile - digitalisiert im Rahmen des Projekts dMGH
- allodium unum in villa Grudesvin situm ... in omnimodam proprietatem delegaverit1136 SteirUB. I 172 (nr. 172)
- specialem quoddam allodium situm apud civitatem Vriberc jure proprietatis possidendum1259 FreibergUB. I 17 (nr. 23)Faksimile - digitalisiert vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde (ISGV)
- in alode proprio construxitoJ. Coll Flavin. 44/Form. 481Faksimile - digitalisiert im Rahmen des Projekts dMGH
- FreisingTrad. I 107 (nr. 87)
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- Migne,Patrol.Lat. 126 S. 811 (nr. 174)
III 3 d β
Das Eigentumsrecht wird durch das Wort ausgedrückt, wenn es von einem Grundstück heißt, daß es jemandem zu Allod gegeben oder hinterlassen sei:
- sub nostro jure et allode762 FreisingTrad. I 46Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- mihi in alodem reliquit, ... in alodem dimisit762 MGDiplKarol. I 33Faksimile - digitalisiert im Rahmen des Projekts dMGH
- quia genitor eorum Lantbertus in legitima alode eos vestitos dimisisset782 MGDiplKarol. I 201Faksimile - digitalisiert im Rahmen des Projekts dMGH
- 845 Cap. II 408 (c. 42)
- et postea in alodem sunt data853 Cap. II 268 (c. 2)
- de rebus ecclesiarum in alodem datis854 Cap. II 278Faksimile - digitalisiert im Rahmen des Projekts dMGH
- eo videlicet jure ... ut ipsa terra omni homini cujuscunque condicionis liceat emere, vendere et libere in allodio possidere1100 Radolfszell/ZGO.2 5 (1890) 142
- ad allodia habenda reservatis1177 SchleswHUSamml. I 1Faksimile - in Google Books
- Brianus ... vendidit ... atque tradidit castrum de Castrobarco Conrado ... episcopo ... nomine allodii et proprietatis1198 CWang. 136 (nr. 62)Faksimile - digitalisiert im Rahmen von "austrian literature online (ALO)"
- jure proprii et alodii1236 ActaTir. II 125 (nr. 125)
- que curtis est allodium dicte ecclesie1236 SPantaleonUrb. 139Faksimile - digitalisiert von der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln
- insuper addimus ei quinque mansos cum uno prato liberos pro ipsius allodio1253 CDPolon.3 I 288 (nr. 322)
- terre Haynonie que est allodium b. Marie et b. Lamberti Leodiensis1253 MGConst. II 473Faksimile - digitalisiert im Rahmen des Projekts dMGH
- domum meam ... ipsi ecclesie ratione allodii vendidi1278 KaiserswerthUB. 82
- actio super bonis sue ecclesie mere proprietatis et allodii titulo attinentibus1282 MGConst. III 264 (nr. 272)Faksimile - digitalisiert im Rahmen des Projekts dMGH
- particule .. que sunt allodium1290 DOrdenUB. I 426
- ego possessiones ... vendidi juste venditionis titulo, tradidi et donavi in perpetuum libere possidendas nomine allodii1290 SalemUB. II 382 (nr. 779)Faksimile - in Google Books
- propriam hereditatem, quam genitor meus in alodem mihi reliquitoJ. FreisingTrad. I nr. 47
- OÖUB. I 174
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III 4
Seit der Verbreitung des abgeleiteten Besitzes an Grund und Boden trat im Begriff des Allods der Gegensatz zu unvollkommenerem Besitzrecht in den Vordergrund.
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Entscheidend ist dabei vor allem der Mangel der Vererblichkeit:
- donamus in pago Riboariensi illam portionem in Reginbach, quam vassus noster Anglibertus per beneficium habuit (et) genitor meus Karolus mihi in alodem dereliquit762 MGDiplKarol. I 23 (nr. 16)Faksimile - digitalisiert im Rahmen des Projekts dMGH
- audivimus, quod aliqui reddunt beneficium nostrum ad alios homines in propietatem, et in ipso placito dato pretio comparant ipsas res iterum sibi in alodem806 Cap. I 1 S. 131 (c. 7)
- si ... aut in beneficio aut in alode annonam habuerit et venundare voluerit806 Cap. I 1 S. 132 (c. 18)
- quis de beneficio suo alodem comparavit811 Cap. I 1 S. 177 [uö.]Faksimile - digitalisiert im Rahmen des Projekts dMGH
- in beneficiario jure aut in alodo845 Cap. II 403 (c. 20) [uö.]
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In spätkarol. Zeit werden dem Allod die honores (ansehnlichere Benefizien, vgl. Waitz,VG. IV 216; Roth, BenefW. 432; Brunner,RG.2 II 355) entgegengesetzt:
- ut omnes in honoribus et in alodis vestris interim consistatis exceptis his, quorum honores senior noster donatos habet. et si aliqui sunt ex vobis, qui honores non habent, si volunt in suis alodibus consistere ... faciant856 Cap. II 285 (nr. 265)Faksimile - digitalisiert im Rahmen des Projekts dMGH
- 877 Cap. II 358 (c. 10)
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Auch in österr. Urk. des 10.-12. Jhs. wird bei Vergabungen von Todes wegen hingegebenes Allod als lebenslängliches beneficium zurückempfangen:
- trado atque transfundo propriam alodem mean ad s. Michahelem archangelum ... ea tamen racione hanc traditionem facio, ut id ipsum habeam et beneficiolum meum quod inde accepi usque ad finem vite mee10. Jh. OÖUB. I 42 (nr. 71)Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- de alodys suis immo et de beneficiis1119 Freyberg II 180
- allodia und beneficia1147 SteirUB. I 272 (nr. 261)
- 12. Jh. OÖUB. I 174 (nr. 183)
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Dem entspricht die Wiedergabe von Allod mit erbe:
- tradidit ecclesie ... sartaginem unam ... partemque allodii et silve ad eandem sartaginem pertinentem = geben hat der kirchen ... ain saltzpfann ... ain tail ains erbs und des walts1130 (Übers. 15. Jh.) SteirUB. I 138 (nr. 122)
- Exfestukation eines allodium cum adjacente molendino durch Freie, quibus idem allodium hereditario jure contingebat, obschon es nicht frei veräußerlich ist, vielmehr die Übereignung presente et annuente mundibordo allodii Gerhardo de Mulesvat erfolgt1136 SGereonUB. 13 (nr. 8)Faksimile - digitalisiert von der ULB Düsseldorf
III 4 b
Buchland
- si liberalis homo, quem Angli þegen vocant, habet in alodio, id est bocland, suo ecclesiam que habeat cimiterium1100 Liebermann,AgsG. 295
- Liebermann,AgsG. 317 (II Cnut. 13)
III 4 c
Seit der Ausbildung des Lehnswesens wird Allod regelmäßig als Gegensatz zu feudum gebraucht
vgl.
Lehnschatzgeld
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So in den Libri feudorum:
- 1159 MGConst. I 271 (nr. 191) [und öfter]
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- quod ... habet in Caldare, feudum per feudum, alodium per alodium1189 CWang. 86Faksimile - digitalisiert im Rahmen von "austrian literature online (ALO)"
- si alios pueros genuerit, his tenetur relinquere mobilia et allodia post acquisita. feoda autem tam priores pueri quam posteriores mortuo patre pariter habebunt.angebl. 1218 Bern c. 48 § 3/Keutgen,Urk. 132Faksimile (ca. 105 KB)
- Trienter Lehnsweistum, nach dem kein Vasall ohne Zustimmung des Herrn ein feodum ganz oder teilweise per allodium verkaufen darf: andernfalls kann der Herr es herausfordern, und quantum venditum est per alodium alicui ad dominum suum debeat venire et ei apertum esse debeat1220 ZFerd.1 3 (1827) 103, VI
- Otto et filius suus Hugo professi sunt ... dominum C. seniorem de Eberstein prelibatum feodum pro quingentis marchis pure argenti ratione alode quieta prescriptione sine ulla interruptione possidere1257 WirtUB. V 205ff.
- jus feodi ejusdem decime in usus ... fratrum permutans et transferens in jus allodii1285 DOrdenUB. II 424
- Auflassung von 15 jornales allodii, um sie in feodo zu behalten1287 SGereonUB. 184 (nr. 185)Faksimile - digitalisiert von der ULB Düsseldorf
- si de allodio aliaque re extra beneficium (=feudum) inter dominum et vasallum contentio fuerit.oJ. Cap. extraord. Baraterii c. 8
- inter filiam defuncti et agnatos ejus de quodam praedio quaestio mota est, agnatis feudum, filia vero allodium sive libellarium esse asserentibusoJ. II F. 26 §§ 1.2
- quis probare debeat, quaeritur et primo dominus vel parentes, feudum fuisse, et si non poterit probare, tunc filia probabit allodiumoJ. Lehmann,LangobLehnr. 202 (App. A III)
- Lehmann,LangobLehnr. 200
- MGConst. I 247 (nr. 176 c. 11)
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Dem Gegensatz von allodium und feudum entspricht in den deutschen Texten des Mittelalters der Gegensatz von eigen und lehen. Begriffswesentlich ist dabei für Allod das echte Eigentum des Besitzers. Die bloße Vererblichkeit des Besitzrechtes reicht nicht aus, da auch das echte Lehen nunmehr vererblich ist und zum Erbgut gehört:
- hereditatibus, allodiis et feudis1277 MGConst. III 125 (§ 6)Faksimile - digitalisiert im Rahmen des Projekts dMGH
- Verleihung des Rechts, bona allodialia zu Erbzins auszutun (in emphiteosin locare)1354 NeumarktRb. 241 (nr. 37)
- in bonis paternis et maternis, tam feudalibus quam allodialibusoJ. MGConst. III 548 (nr. 577)Faksimile - digitalisiert im Rahmen des Projekts dMGH
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Demgemäß verschwindet nun die Gleichsetzung von Allod mit hereditas oder erbe. Dafür wird die Gleichsetzung mit proprietas oder eigen sehr gebräuchlich; oben 3 d. Auch die vollere Form eigen und erbe begegnet als Verdeutlichung:
- ad nos allodialiter seu jure proprietario pertinentes ... transtulimus ... ad habendum tenendum et utifruendum jure hereditario et proprietario1345 Lamprecht,WL. III 194 (nr. 166)Faksimile - in Google Books
- Lamprecht,WL. I 2 S. 748ff.
III 4 d
Eine weitere Steigerung erfuhr der Begriff des Allods durch die Einschränkung auf lastenfreies Grundeigentum im Gegensatz zu allem belasteten Grundbesitz einschließlich von zinspflichtigem Eigen. Diese Erscheinung, die in Frankreich häufig auftritt (DuCange I 199) begegnet auch in deut. (bes. rhein.) Gegenden. Vgl. v.Amira,Grundr.3 123; Mayer,DFrzVG. I 46ff.
- dictam silvam esse allodialem et salicam ecclesie nostre s.M. et ad ipsam ecclesiam pleno iure per omnia pertinere1266 Lamprecht,WL. III 51Faksimile - in Google Books
- Aufzählung aller Besitzungen eines Ehepaars, unter denen als allodia nur die nicht zu Zins ausgetanen Grundstücke bezeichnet werden, im Gegensatz zu denen, a quibus censum recipimus1269 Lamprecht,WL. III 56 (nr. 44)Faksimile - in Google Books
- apud L. unam particulam vinee in deme Lande et unam uf deme Wachen, que due particule sunt allodium1275 Lamprecht,WL. III 68 (nr. 52)Faksimile - in Google Books
- agri censuales sive alodiaoJ. Lacomblet,UB. II 275Faksimile - digitalisiert von der Universitäts- und Landesbibliothek Bonn
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Doch wird dieser engere Sinn oft durch einen lat. Zusatz verdeutlicht, der den deutschen Bezeichnungen lûter, vrie, dorslacht eigen u. dem frz. franc alleu (liberum o. francum allodium) entspricht:
- tres vineas purum nostrum allodium; bei der weiteren Aufzählung der allodia noch achtmal purum allodium und nur zweimal bloß allodium1269 Lamprecht,WL. III 56 (nr. 44)Faksimile - in Google Books
- pro puro et vero allodio1290 SGereonUB. 191Faksimile - digitalisiert von der ULB Düsseldorf
- 1300 SGereonUB. 219
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- ego super bona mea et allodialia libera septem mr. reddituum annualium assignabo et demonstrabo, quos in perpetuum a domino ... archiepiscopo Trevirensi in feodo seu homagio retinebo1302 Lamprecht,WL. III 110 (nr. 85)Faksimile - in Google Books
- 1335 SGereonUB. nr. 343 [und öfter]
- quos quidem redditus praedictis abbatisse et conventui coram nobis pro puro allodio, quod theutonice dicitur vor en dorslacht eeghen1342 ClarenbergUB. 20 (nr. 22)Faksimile - digitalisiert von der Universitäts- und Landesbibliothek Münster
- et eosdem quadraginta jurnales terre nostrum et heredum nostrorum verum et purum allodium ab omni onere liberos et immunes fecerint1356 SPantaleonUrb. 273Faksimile - digitalisiert von der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln
- proprium et verum allodium, quod vulgariter dicitur eyn recht eghen1369 InvNichtstaatlArchWestf. II 163
- pro libero allodio, in vulgo dicto vor en eghenoJ. ClarenbergUB. 62 (nr. 64)Faksimile - digitalisiert von der Universitäts- und Landesbibliothek Münster
- pro libero allodio in vulgo dicto vor en grunt eghenoJ. ClarenbergUB. 63 (nr. 65)Faksimile - digitalisiert von der Universitäts- und Landesbibliothek Münster
- reines allod, quod vulgariter vry eigen dicituroJ. InvNichtstaatlArchWestf. II 163
- ein pure frei gut, allodium genanntoJ. RhW. II 1 S. 87Faksimile - digitalisiert von der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln
- ein frei hof und gut, genant verum allodiumoJ. RhW. II 1 S. 89Faksimile - digitalisiert von der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln
- SPantaleonUrb. 73
Faksimile - digitalisiert von der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln
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Solche Zusätze zeigen, daß auch zinspflichtiges Grundeigentum immerhin Allod bleibt:
- dedi claustro in Ozzek marcam unam argenti et quatuor modos tritici, qui vulgariter strich vocantur, quos eis in perpetuum de allodio meo solvere debebit1278 BrüxStB. 9Faksimile - in Google Books
- 1440 PaulinzelleUB. 20
Faksimile - digitalisiert im Rahmen von UrMEL
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In Konstanz wird wachszinspflichtiges Allod durch den Zusatz censuale als Zinseigen charakterisiert:
- nomine censualis allodii ... sub censu annuo possiderent1227 Beyerle,Konstanz II 17 (nr. 11)
- domum eandem nomine allodii seu feodi censualis ... possident1260 Beyerle,Konstanz II 48 (nr. 40)
III 4 e
Das bloße Obereigentum an erblich verliehenem Gut scheint, weil es eben kein Volleigentum ist, im deut. MA. nicht als Allod bezeichnet zu sein, während es doch eigenschaft o. proprietas heißt. Ein Grundstück kann des einen lehen o. erbe u. des anderen eigen, nicht aber des einen Lehen o. Zinsgut u. des anderen Allod sein:
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Zweifel erregen könnte eine Stelle aus dem Lehnbuch Werners II. von Bolanden S. 24 b. Aber vgl. die Übersetzung. Es ergibt sich, daß W., der als Grundherr den Zins fordert, sich an dem Grundstücke, wem es gehören möge, zwar Herrenrecht (als dominus) u. eigenschaft zuschreibt, dies aber nicht durch die Wendung, es sei sein allodium, ausdrücken kann:
- [Werner hat ein beneficium in K., tertiam videlicet partem frumenti et totius justitie, que solvitur de silva illi allodio. cuicunque autem pertineat allodium, nichil ad me, si tanquam dominus allodii de meo beneficio ponam beneficiatum et ab illo requiram statutum. [Übersetzung:] wem der grundt zuhoret, do kern ich mich nit an, danne alse sein here des grundes oder der eigenschaft setzen ich ein manne, von dem fordern ich min recht.oJ. Lamprecht,WL. I 2 S. 749
III 5
In manchen Gegenden blieb schließlich der Name Allod an einzelnen Güterarten o. Gütern haften. Das Verständnis für den eigentlichen Wortsinn ist dabei verloren gegangen.
III 5 a
Fronhof
- 1140 SteirUB. I 188 (nr. 180)
- totum allodium meum dominicale in loco qui dicitur Babindorf cum omnibus servis et ancillis seu mancipiis eidem allodio pertinentibus1152 SteirUB. I 337
- 1175 ZBergr. 22 (1881) 199
- domum, que allodium vulgariter nominatur, quam habetis in villa1249 StötterlgbUB. 13 (nr. 14)
- 1268 MühlhsnUB. 70 (nr. 186)
Faksimile - digitalisiert im Rahmen von UrMEL
- duodecim namsos sitos in Ammera ..., curiam quoque, quae olim allodium nostrum fuerat1275 Schöttgen-Kreysig I 767 (nr. 40)Faksimile - digitalisiert von der Klassik Stiftung Weimar / Herzogin Anna Amalia Bibliothek
- curiam sitam apud allodium ... archiepiscopioJ. ErfurtUB. I 77 (nr. 137) [ähnlich ErfurtUB. I 78 nr. 138]
- StötterlgbUB. 22 (nr. 22)
III 5 b
Umgekehrt bedeutet in vielen Gegenden im 12. - 15. Jh. allodium ein Vorwerk, Außengut:
- castrum Arinsberg cum toto allodio ... castrum Pirremont cum allodio de Ozendorp usw.1184 Seibertz,UB. I 118 (nr. 84)
- concessimus, ut ... in loco competenti locum eligant pro allodio, ... ita ut et nobis ... in eisdem terrulis allodium ... liberum sit instaurare1257 SamlandUB. 21 (nr. 54)
- allodium ... situm apud civitatem Vriberc1259 FreibergUB. I 17 (nr. 23) [uö.]Faksimile - digitalisiert vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde (ISGV)
- ecclesia s. Petri Moguntina habet in Schonresteden quandam curiaum sive allodium quoddam, quod in illo idiomate vocatur ein forwerk1264 GrW. III 618Faksimile (ca. 249 KB)
- Johannes impignoravit prefato Henrico Albo hereditatem suam cum allodio, quod adheret hereditati1281 MecklUB. III 3
- nostrum allodium in Ufeln et tres mansos ad ipsum pertinentes13. Jh. Wenck,HessLGesch. III 165 (nr. 195)
- in curiis seu allodiis suis1311 MecklUB. V 606 nr. 3500Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- tempore ipsius inchoata est reaedificatio allodii nostri in Sweideldorff1453 GlatzGQ. II 229
- Verdeutschung v. allodium mit forwerc in vielen GlossarienoJ. DiefenbGl. 24Faksimile - in Google Books
- Schulze,Kol. 345; 371ff.
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Der auffallende Sprachgebrauch erklärt sich wohl daraus, daß das Vorwerk, auf vorbehaltenem Herrenland neben verliehenen Hufen angelegt, diesen gegenüber als Teil des Allods bezeichnet wurde u. dann diesen Namen behielt, als er für den Herrenhof außer Gebrauch kam. Dazu stimmt:
- in villa Carowe decimam quatuor mansorum, quos ibidem sub nomine allodii habuit collocatos, ita tamen, si allodium transsumptum fuerit, ita quod aliqui coloni particulariter colant agros eosdem, ecclesie tamen supradicta decima conservetur1229 MecklUB. I 354 [Die 4 mansi sind als herrschaftliches Vorwerk eingerichtet; mit der Umwandlung in Kolonenhufen hören sie auf, allodium zu sein. Vgl. HFSchmid / ZRG. Kan. 15 (1926) 18f. Kisch / ZRG. 63 (1930) 198]
III 5 c
Bisweilen Gegensatz zu Neuland. Vielleicht handelt es sich um neu angelegte Kolonenhufen, die aus dem Allod ausscheiden:
- communi utilitati ... commodum duximus confirmare qualiter et a quibus personis predys allodys et novalibus sit sublimata et ditata annuos reditus1125 Freyberg II 184
- tam de allodiis comitis, quam de novalibus per omnia1154 MecklUB. I 50
III 5 d
Manchmal werden bei Aufzählung der Besitzungen einer Kirche einzelne Güter unter Hinweis auf ihre Herkunft aus dem Besitz von Edlen mit dem Namen allodium ausgezeichnet. Dies läßt vermuten, daß hier an den konkreten Gütern der Name Allod haften geblieben war, obschon das gegenwärtige Besitzverhältnis an ihnen von dem an den andern Gütern nicht verschieden war:
- allodia Tovernich et Chirchain ex dono nobilium1184 SteirUB. I 595 (nr. 625)
- allodium magnum ad Houehaim, quod a nobilibus de Abensperch emistis1185 SteirUB. I 614 (nr. 641) [uö.]
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Vgl. auch die Betonung der Freiheit der Schenker von allodia:
- 1075 ActaTir. I 116
- 1085 ActaTir. I 138 [und öfter]
III 5 e
So erklärt es sich, daß vielfach auch Lehen und hofrechtliche Leihegüter den Namen allodium fortführen:
- Meiergut als allodium1085 ActaTir. I 136 (nr. 397)
- bäuerliches allodium quod persolvit1157/64 ActaTir. I 172 (nr. 490a)
- 1234 ZFerd.1 3 (1827) 104
- allodium situm in villa Bobirt ... quod idem Bertoldus a nobis tenuit justo tytulo feodali1280 FreibergUB. I 17 (nr. 34) [dazu 1294 FreibergUB. I 38 (nr. 50)]Faksimile - digitalisiert vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde (ISGV)
- contulit Siffrido de Polenczk jure castrensi (als Burglehen) allodium in Polenczk cum agris et rubetis attinentibus1349 MeißenLehnb. 24 (II 30)
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Aufzählung von Lehen unter allodia:
- H. Niese, Die Verwaltung des Reichsgutes im 13. Jahrhundert (Innsbruck 1905) 9 Anm. 2. 11 Anm. 1
- NLausMag. 53 (1877) 169 [allodium für Ritter- u. Bauerngüter in der Oberlausitz, obwohl hier alle Landgüter Lehen sind]
- Schulze,Kol. 345. 371ff.
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Besonders deutlich sprechen die Verzeichnisse der der Brixener Kirche in Tirol gehörigen Güter u. ihrer Abgaben in der Hs. des "Liber prediorum ecclesie Brixinensis" aus dem 13. u. 14. Jh. Nach den von Ferdinand Bilger für diesen Artikel handschriftlich vorgelegten Auszügen werden zahlreiche Güter als allodium bezeichnet, ohne daß an ihnen ein besseres Besitzrecht ersichtlich wäre, als an den praedium, praediolum, mansus, huba o. auch feudolium genannten Gütern. Die vermerkten Zinsungen sind weder der Art noch dem Umfange nach verschieden. Daß es sich um Leihegüter handelt, erhellt oft mit Sicherheit. Vgl. die folgenden Belege. Die als allodia ausgezeichneten Güter sind in dem älteren Urbar viel zahlreicher als in den jüngeren Verzeichnissen und fehlen in einigen Bezirken ganz. Eine deutsche Fassung S. 120ff. setzt immer gůt o. hof, für allodium incultum stets ungepaewen gůt. Hiernach scheinen die allodia ehemalige Freiengüter zu sein, an denen der Name eine Zeitlang forthaftete, bis allmählich seine Bedeutung in Vergessenheit geriet. Dies meint auch Bilger.
- allodium auf dem puchel quod tenuit Chunrad colonus comitisPrags/Liber prediorum ecclesie Brixinensis (Hs. 1320) S. 34
- allodium in Lengenstein, quod colit Geldnaer ... allodium quod colit Christina in L.Ritten/Liber prediorum ecclesie Brixinensis (Hs. 1320) S. 91f.
- tenet allodiumLiserhorn/Liber prediorum ecclesie Brixinensis (Hs. 1320) S. 62f.
- [zweimal] allodium jagelehn [und zweimal] allodium preconatus [(Büttellehn) im älteren Urbar v. 1253 S. 153ff., dann im Jahr 1320:] allodium piscatoris, feudum piscarie [sowie] allodium hirtlehenPrags/Liber prediorum ecclesie Brixinensis (Hs. 1320) S. 163f.
- de allodio quod villicus habet ... item de alia huba ibidem villicus solvitLiber prediorum ecclesie Brixinensis (Hs. 1320) S. 168f.
III 5 f
In der Gemarkung von Rickenbach in S. Gallen ist sogar Allot zum Eigennamen eines Grundstückes geworden:
III 6
Bei seiner Wiederbelebung nach der Rezeption empfing das Wort Allod seinen begrifflichen Inhalt lediglich aus dem auf Grund des langob. Lehnr. entwickelten Sprachgebrauch der Feudisten.
III 6 a α
Das einfach Wort Allodium wird auch jetzt für ein einzelnes Grundstück (oder liegenschaftliches Recht) gebraucht:
- so soll sowohl ermeldtes drittel der landsteüer alsz auch besagten tatz meine ... gemahlin ad dies vitae zu genüssen haben, nach ihrem todt aber meinen in- und substituierten allodialerben als ein allodium zufallen1646 KrummauClarissUB. 358Faksimile - digitalisiert im Rahmen von Czech Medieval Sources online
- benannte standesherrschaft Pleß vor ein ordentliches allodium nochmals zu erklären1748 Bellerode,BeitrSchlesRG. I 155
- Auftragung eines allodium zu Lehn1756 CMax. IV 18 § 19Faksimile (Abschnittsbeginn) - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- Umwandlung eines Lehns in allodium1756 CMax. IV 18 § 29. 56Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- unterpand, so ferne dieses ein allodium ist, sich gerichtlich oder nichtgerichtlich versichern zu lassenoJ. CCBrandenbCulmb. II 1 S. 187Faksimile - in Google Books
- [Übschr.:] commutatio feudi in allodiumoJ. MBoica XI 126, XV 289, XVI 152 und XVIII 65
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Zugleich aber wird nunmehr als "das Allodium" das gesamte freie Vermögen des Vasallen bezeichnet:
- auch vil nambhafte lehenbare gueter, stück und herrschaften gar ins allodium transferirt1681 Hofkammerinstr./Fellner-Kretschmayr II 618Faksimile - digitalisiert im Rahmen von "austrian literature online (ALO)"
- dasz die lehnstücke nicht in das allodium oder erb-eigenthumb zu transferiren1717 Fellner-Kretschmayr III 281Faksimile - digitalisiert im Rahmen von "austrian literature online (ALO)"
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Demgemäß nimmt der Begriff die Fahrnis wieder in sich auf:
- dasz seinen töchtern ... all jenes liegende und fahrende allodium eigenthümblich und erblich zufallen solle1382 SchrBodensee 28 (1899) Anh. 476Faksimile - digitalisiert im Rahmen des Projekts Bodensee-Zeitschriften
- wann gleich der vater nach einiger töchter aussteuer eine reiche allodialerbschaft bekähme oder sonst ein ansehnliches allodium acquirirte und davor neue lehen ankaufte1694 Hinterpomm. Lehnskonst. T. III § 7/Lünig,CJFeud. II 1089Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- Brautschatz ex feudis et allodio1694 Hinterpomm. Lehnskonst. T. III § 7 (Abs. 2)/Lünig,CJFeud. II 1089Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- 1756 CMax. IV 18 § 26. 27. 59
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- 1808 Weber,Lehnr. II 26
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- PreußALR. I 18 §§ 249. 577. 676
III 6 a β
Das Adjektiv allodial drückt die Zugehörigkeit zum lehnsfreien Vermögen aus:
- mein allodial- und erbeigenthumbliches hertzog- und fürstenthumb Crummau1696 KrummauClarissUB. 358Faksimile - digitalisiert im Rahmen von Czech Medieval Sources online
- 1756 CMax. IV 18 § 2. 55
- die ... mühl ... so ... ich ... an mich erkaufft habe und hierdurch allodial worden, solche allodialmühle soll ... bey dem fideicommissgut Ehrenhausen auf ewig bleibenoJ. KrummauClarissUB. 357Faksimile - digitalisiert im Rahmen von Czech Medieval Sources online
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Die allodialen Gegenstände werden auch als die Allodialia zusammengefaßt:
- da es aber eine printzessin wäre, disser alle die allodialia zuzukommen hätten1730 FRAustr. 38 S. 300
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Früchte und Nutzungen des Lehns sind allodialien:
- 1756 CMax. IV 18 § 30
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- Lünig,CJFeud. III 120 (n. 1)
III 6 a γ
Sehr gebräuchlich wurde seit Ende 16. Jh. Allodialgut und für den Inbegriff des dem Lehnsverbande entzogenen Vermögens, Allodialgüter:
- 1595 ClarenbergUB. 398 (nr. 508)
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- als den tweeden zone verdert jeghens den oudsten zone ... ende dat deen noch dander gheen allodiale goet en aenvart1619 CoutBruges I 48 (T. 17 § 4)Faksimile - im Internet Archive
- daß ... selbige lehengüter allerdings zu freyen erb- und allodialgütern ausgesetzt werden sollen1646 Lünig,CJFeud. II 193Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- hinfuhro der itzige besitzer ... seine erben männliches undt weibliches geschlechtes ohne unterscheidt, wie allodialgüter art, recht und gewohnheit ist, besitzen, nutzen, gebrauchen1652 Fidicin IV 435Faksimile des Originaldrucks - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- die wegen crimen laesae majestatis verwirkten allodial-güther von Landesuntertanen wird der Kaiserliche Fiskus den Landesherrn nicht entziehen1658 Wahlkap. Leopolds § 27
- es müssen alle unsere vasallen und lehn-leute, wie dann auch diejenigen, welche auf ihren allodial-gütern ... die freye jagten haben, sich ... des unzeitigen hetzens und schiessens enteusern1681 CJVenatorio-Forest. III 386Faksimile - digitalisiert im Rahmen von "austrian literature online (ALO)"
- Umwandlung von Lehen in Erb- und Allodialgüter1705 Lünig,CJFeud. II 337Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- alle ... lehen ... vor allodial- und erbgüter zu erklären1717 PreußLehnsedikt/Lünig,CJFeud. II 480Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- von den erb- und allodial-guͤtern ... zu verstehen1722 CCBrandenbCulmb. II 1 S. 218Faksimile - in Google Books
- die söhne ... wen ... keine allodialgüter vorhanden, die schwestern ... aus dem lehen mit einem heyrat-gut besorgen müssen1728 Leu,EidgR. II 770Faksimile - in Google Books
- allodialstücke1756 CMax. IV 18 § 28Faksimile (Abschnittsbeginn) - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- Gutzeit,Livl. I 29
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- Lünig,CJFeud. II 1105
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III 6 a δ
Seit dem 18. Jh. begegnet Allodialvermögen:
vgl.
Allodialmasse
- zur Bezahlung von Lehnschulden sind die darbey befindlichen erb-stücke, nebst denen inventariis und übrigen allodial-vermögen zu verwenden1724 Kursächs.PrO. Tit. XI § 3
- ob durch die ausser landes erfolgte bestellung eines vormundes eo ipso ein stillschweigendes unterpfand in dessen allodial-gutern und vermögen1748 CAug. Forts. I 1 Sp. 370Faksimile - in Google Books
- allodialvermögenoJ. PreußALR. I 18 § 231 [uö.]
III 6 a ε
Im Gegensatz zu den Lehnerben ist nun von Allodialerben die Rede:
- meinem ... in- und substituierten allodial- und eigentumserben allodialiter und erbeigenthumblich zukommen1696 KrummauClarissUB. 358Faksimile - digitalisiert im Rahmen von Czech Medieval Sources online
- allodialerben1756 CMax. IV 18 § 28. 36. 51. 57. 58Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- eine tochter ... vererbt den ... brautschatz ... auf ihre allodialerbenoJ. Hinterpomm./Lünig,CJFeud. II 1090Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- allodialerbschaftoJ. PreußALR. I 18 §§ 274, 275
- allodialnachlaßoJ. PreußALR. I 18 § 321 [und öfter]
- wann gleich der vater nach einiger töchter aussteuer eine reiche allodialerbschaft bekähme oder sonst ein ansehnliches allodium acquirirte und davor neue lehen ankaufte1694 Hinterpomm. Lehnskonst. T. III § 7/Lünig,CJFeud. II 1089Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- PreußALR. I 18 § 513 [uö.]
III 6 a ζ
Als Gegensatz zu Lehnsschulden erscheinen Allodialschulden:
- allodialforderungen1753 Gegenpromemoria d. Königs v. Großbrit. betr. Sachsen-Lauenb.
- 1756 CMax. IV 15 § 3 zu 4
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- allodial- und erbschulden1756 CMax. IV 18 § 26Faksimile (Abschnittsbeginn) - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- 1811 Weber,Lehnr. IV 621, 622
- allodialgläubigeroJ. PreußALR. I 18 §§ 356, 647
III 6 a η
Für das Allod gilt anstatt Lehnrechts Allodialrecht:
- 1808 Weber,Lehnr. II 10
Faksimile - digitalisiert vom Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte
- Gutzeit,Livl. I 29
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III 6 b
In neuerer Zeit wurde das Wort Allod mit seinen Ableitungen auch als Gegensatz zu dem Fideikommißvermögen für das freie Vermögen des Besitzes eines Familienfideikomisses gebraucht
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Anscheinend schon 1672 im Kurbayr. Mand.:
- wenn bei einer adligen Familie keine andere als allodialgütter wehren, soll dem ältesten Manneserben ein ansehnlicher Vorteil gewährt werdenoJ. Lünig,CJFeud. II 527Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
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Dem PreußALR. u. ÖstABGB. ist dieser Sprachgebrauch fremd. Dagegen findet er sich in Gesetzen des 19. Jh. und in der Literatur
III 6 c
Eine analoge Anwendung des Wortes Allod begegnet bei Meiergütern für das dem Gutsherrn nicht gehörige, jedoch nur zum Teil freie, zum Teil mit dem Meiergut verbundene Vermögen des Meiers:
- aus dessen allodio1781 Hildesheim/M. Busch, Beiträge zum Meierrecht (Hildesheim 1855) Anh. S. 204ff. I § 4
- zu dessen allodio1781 Hildesheim/M. Busch, Beiträge zum Meierrecht (Hildesheim 1855) Anh. S. 204ff. I § 10
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Vgl.:
- 1801 Gesenius,Meierrecht I 165
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- allodiale Pertinenzen des Meiergutes, allodium que villa conjunctum, allodium cum villa non conjunctumoJ. M. Busch, Beiträge zum Meierrecht (Hildesheim 1855) 18ff.
- Beseler4 864
- Hagemann,PractErört. I 187 Er. 36 u. 196 Er. 37 [über teilbares und unteilbares Allodium der Meiergüter]
- Pufendorf I 38 an. 24
- Runde,PrR.1 383f. (§ 530)
- Wittich,Grdh. 25ff.
III 7
In Siebenbürgen bezeichnet seit dem 18. Jh. allodium die Gemeinde als Vermögenssubjekt. Davon: allodiälkasz, allodiälrechnung, allodiälvermögen. Früher (16. Jh.) auch hier ein Landgut, insbesondere einen Meierhof. Die heutige Bedeutung scheint von den städtischen Einkünften aus Meierhöfen ihren Ausgang genommen zu haben.
- SiebbWB. I 85
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allodiones (pl.) für Miterben:
- quantumcunque mihi ibidem obvenit de genitore meo Pippino, quod contra allodiones meos recepi, totum ad integrum dono atque transfundo717 Pertz,DA. 9
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Schwerlich von alodis abgeleitet ist aloarii:
- tris aloariae et 12 conlaudantes schwören als Eideshelfer den Reinigungseid mitoJ. Cart. Senon. 17 u. 21/Form. 192 und 194 [DuCange I 201 nimmt es als Allodbesitzer = allodarius]
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Dagegen stammt von alodis das Wort alodiarius (alodarius, aloerius, allodiarius), das später in roman. Ländern den Allodbesitzer bezeichnet:
- allodarii = arimanni in Pisa u. SienaoJ. Mayer,ItalVG. I 5 Anm. 22
- DuCange I 200 mit 187 und 201
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In der Westschweiz begegnen allidotarii, allodleute als zum Allod gehörige Eigenleute:
- 1267 Huber,Rudolf IV. 216 Anm. 12
- aloderiusoJ. JbSchweizG. 45 (1920) 10* Anm. 4
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Die lat. Ableitungen allodialis u. allodialiter begegnen in Deutschland zuerst im 13. u. 14. Jh. (vgl. Allod III 4 c und Allod III 4 d) u. gehen in der Neuzeit in der Form allodial in die deutschen Texte über (siehe Allod III 6 a β)
- O. v. Gierke/BeitrRWB. 103ff.
- DuCange I 198ff.
- DWB. I 238
Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- v.Grienberger, Beitr. z. Wörterbuch d. dt. Rechtsspr./IdgForsch. 26 (1910) Anz. 33
- KölnSprsch. 102
- Kralik/NArch. 38 (1913) 45
- vanHelten,Gl. 485ff.
- Kauffmann/ZDPhil. 47 (1916) 185ff.
- E.Mayer/ZRG. 57 (1924) 112