Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): antasten

antasten

nl. aentaesten, hd. Nebenform antaschen 

I Personen

I 1 sinnliche Bedeutung

I 1 a tätlich angreifen, überfallen, festnehmen
I 1 b den Toten aufheben
I 1 c foltern
I 2
übertragen

I 2 a gerichtlich
I 2 b
I 2 c schmähen, schelten
  • mit vil unerbern mainungen anzutasten 
    1517 Hutten I 92
  • mit worten ubl angetasst 
    1549 Peetz,VwStud. 356
  • wer rügen versweigt, oder einen umb rügen willen smelichen mit worten antast, sol gleicherweiß an vnser gnedigen hern gnad gewisen werden
    1558 Niederrad 216
  • gute gerüchte nicht antasten, noch beschneiden soll
    1597 PeineStat. 25
  • 1599 NÖLREntw. V Tit. 175 § 1 [und öfter]
  • antasten, beleidigen noch solches zu geschehen verschaffen
    1610 RottweilHGO. 101
  • mit schmeewörden angetastet 
    1634 Mensing
I 2 d Zeugen schelten
  • daß ich diesen zeugen ... antaste und sage, daß er zu recht wider mich für einen zeugen nicht soll angenommen werden
    BöhmStR. 1720 B. 85 § 1
II Sachen

II 1 Güter, Erbschaften beanspruchen, beschlagnahmen, in Besitz nehmen
II 2 losen
II 3 anfangen
II 4 ein durch Spatenstechen preisgegebenes Gut übernehmen
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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