Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): austun

austun

nd., nl. utdon 

I mit Akkusativ der Sache

I 1 die Hand öffnen
I 2 ausgeben, verpachten, vermieten, verleihen
I 3 etwas als Spielgewinn aussetzen, ausspielen
I 4 Geld ausleihen, bezahlen, vorschießen
I 5 erledigen, zu Ende verhandeln, Klage durchführen
I 6 tilgen, Schulden bezahlen
I 7 Bucheinträge löschen, Namen, Schuldposten streichen
-- abziehen (bei der Verrechnung)
  • dat ene tyeghen dat ander uthghedaen 
    1493 OstfriesUB. II 392 [und öfter]
I 8 aus einem öffentlichen Buch herausschreiben
I 9 beschlagnahmte Güter freigeben
I 10 Nachricht verbreiten
I 11 einer Prozeßhandlung entgegentreten
  • etzliche dilatoriæ, welche nit die klag außthun 
    1570 KölnStat. I 158
  • MnlWB. VIII 889
II mit Akkusativ der Person

II 1 jemanden vertreiben, ausschließen
  • die jesuiter auszuthun 
    1600 QKronstadt IV 163
  • solt er ... von der gmein seyn ausgethan 
    1629 Bavarus F iiijv
-- zum Ausziehen nötigen
II 2 jemanden aus der Liste streichen

II 2 a aus dem Grundbuch
II 2 b Geächtete
II 2 c aus der Musterrolle streichen, abdanken
II 3 befreien, loslassen
II 4 Lehrjungen freisprechen
II 5 jemandem im Prozeß widersprechen
II 6 kirchlich aufbieten
  • ehe den er sich habe lassen austhun 
    1590 Breslau/NphilMitt. 28 (1927) 3
III reflexiv

III 1 sich anheischig machen, sich eines Dinges anmaßen
III 2 sich einer Sache entäußern, einer Verpflichtung entziehen
  • so haint di ... mumbur sich usgedoin besitzunge ... des vurscreven huis ind hoifs
    1359 ArchZ. 1 (1876) 157
III 3 jemanden (böswillig) verlassen
III 4 jemanden entlassen
  • des sal hie sich usdoen, as balde hie des angesprogen wirt
    1346 MGConst. VIII 81
IV (fries. utdua = utfiuchta)
einem nach außen fechtend etwas tun

unter Ausschluss der Schreibform(en):
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