Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Barschaft

Barschaft

pa(a)r-, bahr-. vornehmlich hd.

I Bargeld, Edelmetall
  • solle die vrsachsung geschehen von barschafft, geschirr oder kleinoth
    1339 HagenauStatB. 250
  • daz sie uns ... bezalt hant in gůter werschaft und barschaft 
    1354 SchlettstStR. 52
  • ze einer rechten morgengabe tusint gůter guldin in barschaft oder in andern gůten sichern guͤttern oder gelte
    1372 RappoltsteinUB. II 84
  • were das der priester deheinre ligende barschaft heite, es were pfenning, golt oder silber
    1378 HeilbronnUB. I 133
  • unser wolherbrachter brauch, daß alle geraide, gutter und barschaft, bei dem letztlebenden eigenthumblich pleiben soll
    14. Jh. GrW. VI 631
  • ethlich ir gůt verkouffent und ze barschaft bringent
    1477 ZürichStB. I 372
  • 27. huj. togeden wi den nien schothern ... vnse gemakede rekenschop an, lieuerden en die auergebleuen barschop, die sick den auer 10000 marck sund. erstreckede
    1565 Stralsund/BaltStud. 20, 2 (1865) 95
  • fahrende haab wird geacht baarschaft hausrath geldt, zins, viehe, schult und was man tragen und bewegen kann
    1572 Grünberg(Glaser) 244
  • alle fahrende hab als kleinoter, silbergeschür, baarschaft, zinsbriefschulden und alle andere fahrende hab
    1587 WaldkirchStR. 7
  • die andern kinder ... mit geld oder barschaft sonder erbschaft ausbestaten
    1589 CoutLuxemb. Suppl. II 176
  • bofæ, dat is dat rede geldt effte barschop 
    (1593) JütLow.3 I 6 § 1
  • bestände aber die heyratts-gaab ... in baarschafft und selbige wäre nicht angelegt
    1713 TrierLR./Nahmer II 628
  • Kalkar,Ordb. I 104
II angelegtes Geld, Kapitalwert
  • Gegensatz von beweglichen und unbeweglichen gutern, farend und ligend, auch feierender barschafft von V c fl. jherlich i fl. geben
    1530 RTAugsbUB. II 109
  • alle pfandtschafft, barschafft eygen, ligendt vnd fahrendt guht
    1597 Eberstein2 I 202
  • dan diewyl die brief vf die hingerichte persohn gelutet ... sind die brief als baahrschaft zue achten
    1609 BremgartenStR. 125
  • die fuͤrmundschaft, sie bestehe an liegenden guͤthern, baarschaften, schulden, oder anderen sachen, bey der landtaffel genugsam ... verbuͤrgen
    1617 BöhmLO. N 2
  • weil er eine namhaffte paarschafft erbet
    1669 Grimmelshausen,Simplic. II 161
  • bey executierung der dem gläubiger versatzweise angehändigten baarschafften 
    1714 CAustr. III 752
  • von ihren eigenthümlichen erb-gütern und werbender baarschafft 
    oJ. CAug. II 1373
III übertragen: Verlobungsgastmahl
IV verwechselt mit "Bürgschaft"
  • gesetzt ein meister ... thäte ein verwahrlosten schaden und vermöchte den nicht abzutragen, so soll das ganze handwerk ... um 3000 fl. in baarschaft stehen
    1627 Baader,Mittenwald 291
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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