Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): berauben

berauben

mhd.e Nebenformen bereuben, beroben, nd. nl. beroven, fries. birava, ags. berêafian 
vgl. beriffen

I
I 1 (jemanden) einer Sache berauben, raubend anfallen
I 2 etwas rauben
  • des he eme doch syne were berovede 
    oJ. KielVarb. 60
  • sein guot, daz im beraubt oder verstolen ist
    oJ. Ruprecht(Kn.) 53
  • daz er ... heilige gezierde der chirchen liez berauben 
    oJ. SächsWChr. 323
I 3
I 3 a Menschen rauben, entführen
  • wann der rauber die schmach an der beraubten mit fleischlicher vermischung ... nicht würcklich vollbracht
    NÖLGO. 1656 II 78 § 6
  • beraubent zu T. ... unsers gottshuß mann ... ein kindt auß der wiegen
    oJ. Foffa 68
I 3 b schänden
  • wer den andern siner ere beroubet an sinen wibe
    nach 1358 Rb.n.Dist. IV 11 Dist. 1
  • swer ein fraun irer eren beraubt wider irn willen
    1376 PettauStR. Art. 28
  • [der] si irer jungfräulichen ehren beraubet 
    oJ. BrandenbSchSt. IV 171
  • Diefenb.-Wülcker 193
I 3 c
  • sie haͤtte denselben der ehelichen beywohnung nicht beraubt 
    1670 Abele,Unordn. I 251
  • wenn sich eyns dem andern selbs beraubt unnd entzeucht, das es die ehliche pflicht nicht tzalen noch bey yhm seyn will
    oJ. Luther(Clemen) II 348
I 3 d wechselseitig heiraten
  • die selben gotzhuser ein anndern genoß sind und beroben mugen
    1493 GrW. I 155
  • SchweizId. VI 34
II zur Strafe entziehen
III in Althochdeutschen Glossen
  • spoliari pilosit uuerdan pirovbitwrdi 
    oJ. AhdGl. I 694
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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