Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): dichten

dichten

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I verfassen, abfassen (die geistige Arbeit des Urhebers im Gegensatz zur mechanischen Arbeit des Schreibers bezeichnend)

I 1 allgemein
  • dat en monik ghedichtet heft boke wedder der Sassen recht
    1368 HildeshUB. II 148
  • damit die schreiber in irer arbeit: tichten vnd schreiben ... nit geirret ... werden
    1525 AmbergKzlO. 45
  • tichten daz muz aigen wesen / alz daz nimer ist gelesen
    oJ. Liedersaal II 552
I 2 eine Urkunde, ein Gesetz, eine Satzung abfassen, geben
  • die brife ..., die si hetten geticht 
    13. Jh. SächsWChr. 313
  • etlike gude lude ... hebben gedichtet unde gemaket eyne broderscop unde eyne kumpenye
    1320 HalberstUB. I 303
  • waz 24 purger der gesworn von der stat nach getrewem rat ... uz irme sinne tichten und seczen
    1328 BrünnRQ. 404
  • daz eyn gescrieben recht gemacht vnd getichtet werde
    1341 Prag(Rößler) 191
  • dessen bref getichtet vnd gescreberet
    1377 Danzig(Hirsch) 339
  • syne felschlich getichten briffe
    1401 CDPruss. VI 115
  • di riuchter ... schel da sentencie aldus dichta 
    1457 Richth. 256
  • swe so de [dictatura] hadde, de dichtede dat recht
    oJ. SächsWChr. 82
II (fälschlich) erdichten; ein Gerede aufbringen
III auf jemanden dichten jemandem etwas mit Unrecht nachsagen, ihn verleumden
  • dat hebbet se up os ghedichtet 
    1369 HildeshUB. II 172
  • dat ... unse borghere gemeynliken gik overseggen unde uppe gik dichten, wu gy schullen H. van S. juwe denere gelenet hebben uppe dat stichte
    1427 HildeshUB. III 626
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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