Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Dieberei
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Dieberei
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mnd. dauverie, deuerie, deuerige, deverey, deverie, diwerie, duberige, duferiyge, duuerighe, duverye, dyfferye, dyfrige; mhd. deibereye, -ry, deuberei, dewberei, di(e)berrey, dieferey, dieperai, diep(e)rei, diewrei,diferye, duberey, -rye, duperey, teuperei, tieperei; mnl. dieverije, dieffverge; fries. deuerie
I 1
im heutigen Sinne
- ist aber, daz her nicht beweyset, das her derley ding habe gekawft, zo wirt her schuldig czu entworten von eynir dewberey1270 Leobschütz/Tzschoppe-Stenzel 379Faksimile - digitalisiert im Rahmen von "austrian literature online (ALO)"
- nach 1358 Rb.n.Dist. III 17 Dist. 12
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- de ratmanne wolden ene umme der duverye willen openbar vorvestet hebben1380 StralsVerfestB. 52Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- offenbare dieberei ist, das einer des nachtes oder des tages in ein haus kumpt, oder an ein ander stat, und stillet da, was das ist14. Jh. Schwsp. Var./WSB. 75 (1873) 114 Anm. 4
- wer einem menschn hilfft oder rät, das er stele der ist an der deubrey schuldig1436 Ruprecht 277 Anm.Faksimile - in Google Books
- 15. Jh. BambEchtb. 22
- verdacht der diberey1507 BambHGO. Art. 52Volltext (und Faksimile), Ausgabe von 1507 - in DRQEdit
- desse dre syn schuldych mede der deverye1515 KielVarb. 70Faksimile (ca. 40 KB)
- ein rath mag ... setzen das der arm ... dieberey ... bekanth hab1526 NürnbHGO. 549Faksimile - in Google Books
- ben ainer hër käm auf di bemelt freihait umb dieperei1529 NÖsterr./ÖW. XI 10Faksimile (ca. 55 KB)
- 1548 ZinnbgwO. Art. 24
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- vmb dieberey niemandts sol gehenckt werden, ... es were denn ein offenberlicher dieb1561 Rotschitz 96Faksimile - digitalisiert in Kooperation mit der Universitätsbibliothek Heidelberg
- dieverije wordt gestraft met de doot1570 CoutKiel 430Volltext - digitalisiert im Rahmen von "Recht uit de Lage Landen"
- 1668 Lünig,CJMilit. 102
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- das böse laster der dieberey vnd stehlens1700 EngelbergThalr. 127Faksimile - in Google Books
- dieberey ist eine arglistige und heimliche antastung und entwendung eines fremden beweglichen guths wider des eigenthümers willen und nutzes wegen1717 Blüting,Gl. 199
- das verbrechen der dieberey ist ... landgerichtsmaͤßig1769 CCTher. 94 § 3Faksimile - in Google Books
I 2
andere Vergehen
- wur ok vuresnod upstunde, ..., unde in den noden yemmet icht van dannen droge unde dat van stunt, alse dat vur gelosschen were, nicht wedder enbrochte, ..., dat schalme vor duͤverye bereyden1441 HildeshUB. IV 639Faksimile - digitalisiert von der ULB Düsseldorf
- is dat een mans wint iaget een wilt, alsoe lange dat he hem mit den winde volget, vinget een ander mit syn winden, dat hoerde den eersten toe; dede hy anders, dat weer deverye1470 Richth. 266Faksimile (ca. 152 KB)
- gehauwen holtz genomen, das ist ein dieberey1506 Franken/GrW. V 591Faksimile (ca. 304 KB)
- wen de vischer im lake up dem verschen sehe, de tuschen beiden sunnenschinen telen scholen, in der nacht vischen, werde vor eine deverie gerechenet1532 PommJb. 7 (1906) 262
- [Fischen] bei tage gesche sei ein gewaldt ..., aber bei nacht sei es ein dieberei1561 Freudenstein,WaldSchaumburg 90Faksimile - in Google Books
- 1669 BeitrSteirG. 26 (1894) 135
- damit alle dieberey ... verhütet werde, soll niemand, der etwas von gestrandeten sachen findet oder berget, befugt seyn, selbiges ... in sein haus zu nehmen1728 PreußStrandungsO. IV 9
- soll die hohe dieberey an trauben mit 10 fl. absonderlich die bey der nacht fuͤrgegangen geandet werden1736 Reyscher,Stat. 143Faksimile (ca. 195 KB)
I 3
in Verbindung mit Verben
- etliche dubereyen begeen1286 CDPruss. II 16Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- him bitigath deuerie ieftha othere quade detha13. Jh. Richth. 210Faksimile (ca. 159 KB)
- 13. Jh. Richth. 241
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- so wirt ein ding deubig, doran man dach einen keiner deuberei gezeien mag1400 Böhlau,NC. 37Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- wer dewberei tüt1400 IglauStR. 244Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- ofte we eyneme borgere deverie to lechtum 1400 SchleswStR. 31Faksimile - digitalisiert von der Staatsbibliothek zu Berlin (SBB)
- ist er ein übeltetter und wirt petreten und begreyfft man in an dyberey1483 FalkenauStB. 33Faksimile (ca. 214 KB)
- so mag man im zeichen diewrei1488 NÖsterr./ÖW. VIII 779Faksimile (ca. 41 KB)
- als er in und sein weib dieberei bezigen hat15. Jh. Iglau/Jelinek 162
- wer den andern beclagt umb rawb ader umb dyberey15. Jh. LeutenbergStR. 426Faksimile (ca. 65 KB)
- dyfferye overgesecht unde togelecht15. Jh. MagdebSchSpr.(Friese) 86Faksimile (ca. 46 KB)
- seine dieberey, domit er bezcichtiget1511 GörlitzRatsAnn. I/II 143Faksimile - in Google Books
- solche personen, so vmb ... dieberey werden angeklaget1583 SiebbWB. II 41
- wehr an teuperei erfunden wiert1598 ÖW. VI 382Faksimile (ca. 47 KB)
- an tieperei begrifen18. Jh. NÖsterr./ÖW. VII 593Faksimile (ca. 36 KB)
- is et dat he gefangen werth in der diwerie [andere Lesart dauverie], so wert er gehangenoJ. Arbusow,LivlBR. 42
I 4
in Formeln, insbesondere Dieberei als eine der "drei (bzw. vier) Sachen"
- wir wysen ... unserm gnedigen herrn ... der zent frevel gross und klein, deibery, mordery, nachtbrant etc. und anderes, was den lieb neman mag und was busswirdig ist, zu verbüssen1430 ArchHessG.2 1 (1894) 201
- die hoghesten gerichte ..., nameliken dotslach, mortbrand, deverie unde frouwenkrenkend1437 OstfriesUB. I 436Faksimile - digitalisiert in Kooperation mit der Universitätsbibliothek Heidelberg
- vier rug: dieberei, morderei, notzwang, flissende wundenEnde 15. Jh. WürzbZ. I 1 S. 498Faksimile (ca. 108 KB)
- der landrichter hat ... nicht ... zu richten dan alain vierlai sach: raub, prant, dieperei, nottzerrn15. Jh. ÖW. VI 302Faksimile (ca. 43 KB)
- dreirlai, daß ist dieperei, nottzern und pluetigen phening15. Jh. ÖW. VI 306Faksimile (ca. 44 KB)
- die herrn zum heiligen crewtz haben ... umb all handlung ze richten und straffen, alain umb drei ursach nicht: mörderei, prant und dieprei, die gehörn dem landgericht zue15. Jh. NÖsterr./ÖW. VII 460Faksimile (ca. 51 KB)
- umb dreierlai handlung, das ist umb dieprei und umb notzug und umb den todslag15. Jh. NÖsterr./ÖW. VIII 1016Faksimile (ca. 48 KB)
- ungericht, alss mordt, dieberey, raub, nottzucht1562/77 LünebNGO. 347Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- dieperei, eheprecherei, zauberei, mörterei ist dem gericht leib und leben verfallen16. Jh. ÖW. VI 338Faksimile (ca. 46 KB)
- alles so dem malefitz zuegehört, als mörderei, todtsleg, raub, dieperei, zauberei, jungfrauen schwechen16. Jh. ÖW. VI 401Faksimile (ca. 45 KB)
- drey stück, dieferey oder wass bauch vnd haltz antrifft, blodige wunden vnd scheltwort, die an ehr treffen, gnant criminalia, welche in das hochgericht hoëren1600 Obermosel/GrW. II 253Faksimile (ca. 219 KB)
- vier stückh, ...: mordt, brandt, erbberauben, dieberei1604 Urbau/ArchÖG. 17 (1857) 54Faksimile - in Google Books
- umb dreier ursachen willen, alß morten verrathen dieperei und andern unerbarn inzichten1604 NÖsterr./ÖW. VIII 934Faksimile (ca. 45 KB)
- die drei groß händel oder sach die dan den tod pringen, als dieberei, darumb man den tod verwurkt hat, notnuft oder zwingung und frevenlichen mortoJ. Oberbayern/GrW. VI 191Faksimile (ca. 292 KB)
- allain in dreien sachen, alls mortt, offenlich dieberey unnd junckfraw oder frauen nöttungoJ. Kaltenbaeck I nr. 19 § 62
II
gestohlene Sache, Diebesgut
- sal di dube [andere Lesart: deube unnd dieberey] zu im brengenum 1300 FreibergStR. XIX § 1
- dy deuberey auf jn scheuben in allen rechtnn als er dy deuberey bey jm fundenn hiet1328 Ruprecht 279Faksimile - in Google Books
- werden sy gefangenn mit der dieberey, ist des guets vber 72 dn, es get jn allenn an das lebenn1328 Ruprecht 280Faksimile - in Google Books
- vindet man dieberei oder raubiges gut in eines mannes gewalt14. Jh. Schwabenspiegel/Schwsp. Var./WSB. 75 (1873) 117
- dieselben person dem lantrichter antworten ... mitsambt der dyberei vnd hanthaft1427 SPaulUB. 350
- eß enwere dan sach, das er das blodt oder diebery ain em hedt1462 GrW. II 243Faksimile (ca. 199 KB)
- wer wissentlich rawp ader dyberey kaufft15. Jh. LeutenbergStR. 436Faksimile (ca. 62 KB)
- wo bey einem dieberey befunden würde, vnd nicht ansagte, wie die an jnen komen were1541 König,Proz. 6
- we sinen deff grippt, de binde sine hende up sinen rüggen und brenge ehn tho dinge unde henge en de devereye up ehmeoJ. Apenrade/Dreyer,Neb. 181
- MnlWB. II 184
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