Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Dingpflicht

Dingpflicht


I Pflicht zur Teilnahme an bürgerlichen Abgaben und Lasten; Gerichtspflicht
  • de woysten stede de hiir in der stad belicghende bliven dar oldinges wachte, were, meynewerk unde dingplicht van dan is
    1331 HannovStR. 257
  • dem rade unde der stad dinghplicht don van semme gůde
    1348 HildeshUB. II 16
  • wolde he [ein Mönch uä.] es [ein ererbtes Gut] ok sulven bruken unde dingplicht don
    1433 HannovStR. 274
  • de mit uns schoten unde andere dingplicht don
    1440 HildeshUB. IV 316
-- übertragen: Strafe für Versäumnis des Gerichts
II Gerichtsbezirk
  • weme se ok eyn vat bringet up orer kare hir bynnen der dingplicht, ..., dar schalme one vor geven achte nye penninge
    1440 HildeshUB. IV 318
  • nenerleye dynchplicht schal wesen in deme lande to V. mer wen twe
    1457 SchleswHUSamml. III 2 S. 6
III dingpflichtiges Gut?
  • daz ein richter ... hat sines hoffes gedingze vnd die dingkplicht [in anderer Handschrift dafür: hufe oder das gut] gezogen uz dem rechten hof, dar ez in horet, an des keisers strazze in dem vorgenanten dorffe
    1372 (Hs.) KlKaiserr. II 119
IV Strafsatz
  • weilen vormals alle leute auf der dingstelle haben zugegen seyn müssen, und dafern sie ... abwesend befunden, sie deßfalls eine tonne (so das ding-witt oder ding-pflicht ist geheißen) am staller müssen geben, daher aber mancher, der seinem nächsten feind gewesen, wenn er dessen abwesenheit gemerket, ursach genommen, ihm schaden zuzufügen, als hat solcher ungelegenheit abzuhelfen, herzog P. solches ding-witt anno 1590 ... abgeschafft
    oJ. CStSlesv. I 432
unter Ausschluss der Schreibform(en):