Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): drängen

drängen

vgl. dringen

I jemanden zu etwas nötigen, zwingen

I 1 allgemein
  • daß sie alle ihre lüthe, ..., sie seyen borger worden zu Oppenheim oder anderswo, ... angriffen, rechtfertigen und trengen mag, wo sie sie begriffet
    1330 Lünig,RA. 23 S. 1920
  • mit gewalt und macht drengin 
    1457 Prag/UrkGeschBöhm. 119
  • in ... zu einem amptmann erkeyssen, und in darzu nöttigen und trenngen, ob er sich des sperren welle
    1468 GrW. I 39
  • anghesien se uns myt groten unghelympe unde ghewaldt tor feyden ghedranghet hebben
    1488 OstfriesUB. II 277
  • ob die vom H. ... lude ... zu einchen globden, eiden, verbuntnis und burgschaft hinwedder getrengt hetten oder trengen wurden
    1497 Saar/Lamprecht,WL. III 300
  • se darto drengen, dat se dat moeten doen
    15. Jh. CTradWestf. I 196
  • keyn antwerter sal den kleger czu borge drangen, her sey denne von em gescheiden
    15. Jh. DanzigWillk.(Simson) 29
  • si selber umb die buss trengen 
    15. Jh. SGallenRatsSatzg. 27
  • 12 siner fruͤnde eedt van em drengen, edder 9 marck bote
    1593 JütLow.3 II 18 § 1
I 2 insbesondere zu Abgaben oder Leistungen
  • daz sie ... unser burgr von Wetflar oder ir gut, ..., nit sullen drengen oder von yn heischen eynig nuwe wegegelt, steur oder volleist
    1357 FriedbergUB. I 211
  • sullen ouch furbaz nit hocher gedrenget werden von dem ... herren
    1399 EßlingenUB. II 386
  • we es dz der probst sy trengen oder zwingen wölte furbasser denn des hofes recht wer
    1420 Elsass/GrW. IV 115
II einem Eintrag tun, ihn in seinen Rechten schmälern
  • weris ouch, daz dekeinez miner brudere kinde G. drangete oder mit ir wolde criegen umme dekeinerleige gut
    1323 FrankfUB.(Lau) II 182
  • das man sie trenge an iren rehten, den sol man ... beholfen sin
    1329 BaselUB. IV 38
  • an waidt oder an wasser nicht trengen, leidigen noch beschweren
    1346 Obernburg 364
  • lassen blyben by allen iren fryheiten ... und sy daran ... nicht trengen, bekrenken, noch dar in brechen
    1415 BruggStR. 30
  • auch soll sie niemand draengen auff ihren wiesen und aeckern
    1442 Sachsen/Haltaus 244
  • denselben ... ordnungen zuwider von den iuden in mannig weg gedrängt 
    1559 Leutkirch/Lünig,RA. XIII 1295
  • das niemand das geding enge noch trenge, wie auch lästere noch schmähe
    1581 Sieg/NrhAnn. 75 (1903) 73
  • der lenheren guter geengt, gedrengt oder geschmälert an reinen oder an steinen
    1610 RhW. I 1 S. 163
III von etwas verdrängen, vertreiben
  • da von nicht drengen, daran bekumberen, noch darin brechen oder uns bekrencken
    1415 BruggStR. 27
  • ist, daz ein gutt feil wurt und einer einen davon trengen wil mit bott
    15. Jh. Kanton Zürich/GrW. I 46
  • vmb 1 lybzucht die ir nicht gehalten ist doruß sie gedrengt ist
    1505 KasselGB. 17
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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