Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): entziehen

entziehen

nd. ent-, untten 

I
I 1 widerrechtlich wegnehmen, rauben
I 2 im Rechtsweg abgewinnen
I 3 kraftlos werden
  • es wirt entzogen dem instrument
    16. Jh. Summa legum I 17
II wegmieten
  • kainer dem andern sein diern noch ander sein gedingt arbater nicht abweisen noch entziehen 
    15. Jh. ÖW. IX 514
III reflexiv

III 1 sich entäußern
vgl. entzeihen
  • dasselbe vischamt ... habe ich gänzlich aufgegeben, mich des entzogen und auch das gefertigt aus meiner hand
    1426 AbhSchweizR. 24 S. 145
  • sich des rechten und der rach entzüchen 
    1616 WaadtStat. 484
  • MnlWB. V 1317
III 2 sich aus jemandes Gewalt begeben
  • ir dhainer sol sich nicht entzihen von dem gotzhaus mit haeiraten
    1324 Stülz,Wilhering 585
III 3 nicht Folge leisten, sich drücken um
IV ab-, wegziehen
V verleiten
  • understeent sie dem hoegericht zu W. abezuziehen, indem daz sie die lude zu T. und daby dem hoegerichte nit gehorsam zu syn entziehent und verhaltent
    1476 TrierWQ. 438
VI
  • dat in unttzogen recht dairaff na unsir moegen wedervaren sall
    1386 Ennen,QKöln V 525 [= unverzogen recht?]
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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