Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): (Erblos)/erblos

(Erblos)

mnl. erflot; mnd. erf-, erblot 
der sich stets weiter vererbende Deichabschnitt
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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erblos


I
I 1 ohne erbende Nachkommen
  • welkerer der twyer ... slechte erst erveloz storve
    1380 LünebUB. II 335
  • so die tochter ... die gerade von ihrem vater nehme undt darnach erbloß stürbe
    1483 GlatzGQ. II 399
  • wo er aber erblos stirbt
    1544 Schlesinger,Weist. II 294
  • geschichts ... daß ein mann nach dem tode seiner ... hausfrauen ... eine andre nimmt und stürbe erbloß mit dieser
    1583 SiebbLR. II 4 § 8
  • so er ... erblos sturbe, so soll ein Teutscher und kein Pol daßselbe erbe besiczen
    oJ. ZMarienwerder 48 (1910) 38
I 2 von der Erbfolge ausgeschlossen, enterbt, erbunwürdig
  • exheredem aripilosa 
    oJ. AhdGl. II 256
  • exheres erbeloser 
    oJ. AhdGl. III 176
  • wende de wif in irme slechte al ervelos sint gemaket
    1224/35 (Hs. 1369) SspLR. I 18 § 1
  • sus wurde ok ein erflos oft he sime vadere sin gut nime
    nach 1325 Buchsche Gl. zu III 84 § 1/SspLR. 382
  • das der oder die erbloß sol sin alles erbes
    1361 BernStR. I 62
  • der keiser hat den vettern virboten, daz si die kint nicht unrecht erbeloz machen
    1382 KlKaiserr. II 11
  • 1374 HanseRez. II 91
  • 1392 CDPruss. IV 152
  • wi ein man sin kint erbeloß machin sol
    1400 Böhlau,NC. 62
  • eeliche kind ... nit enterben noch erblos stellen in sinem gut
    1556 OberhasleLB. 64
  • 1573 NÖLTfl. II 27 § 10
  • 16. Jh. NLausMag. 71 (1895) 64
  • es sol niemand den andern enterben, erblos machen, des erbs berauben noch von sinem erb stossen
    1614 BergünStat. 250
  • 1717 Blüting,Gl. I 98
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  • der vormunde sal sin eins elichen lebens, he sal kein rouber sin noch dip noch felscher noch kein obilteter, do man erbelos von muchte werden
    nach 1358 Rb.n.Dist. I 49 Dist. 2 [in anderen Handschriften dafür erlos]
  • eyner wolde den andern erbelos unde aws der stat spelen
    1404/14 FreibergUB. III 183
  • 1405 MansfeldKlUB. 650
  • ob ... unser einer, der vorgenanten artikel ... nit einhielten ... der were und sölt sin erlousz, trüwlous und meineidig und gentzlich rechtlousz und erblousz 
    1418 MZoll. I 534
  • 15. Jh. LeipzigSchSpr. 323
  • in bürgerlichen sachen aber soll der meinayd mit abhauung der zween fürfinger aus der rehten hand gestraffet, erbloß unde des landes verweiset werden
    1599 LauenburgStR. 331
I 3 ohne Grundbesitz
  • twey sustere synt echte unde recht, er eyn en kan dey anderen nicht enterven sunder ervelos, sey en kunne dat breken myt enem beteren rechte
    1300 DortmStat. 137
I 4 in hergebrachten Rechten beeinträchtigt
  • das sye ... einer iglichen muel geben irr mazz, ... also das nyemant do von erblos werde
    1340 CJMunBohem. 61
II
von Sachen: für die kein Erbe da ist, die der Obrigkeit verfallen, dem Lehnsherrn heimfallen usw.
  • svat ... ervelos irstirft
    1224/35 (Hs. 1369) SspLR. I 28
  • 1. Hälfte 14. Jh. GoslarStat. 9
  • wat eruelos irstorue in sinem dren dingtalen
    1360 HalleSchB. I 282
  • weire auch, ob ... der benke deheinre erblos, müssig oder wüste lege
    1361 HeilbronnUB. I 108
  • sturbe sollich gut erbeloz, das ist das nymant were, der dorzu recht hette, so stirbit is an dy konnigliche gewalt
    14. Jh. GlWeichb. 380
  • mer doiden sy sich op dat das gerichte sy niet endoiden ... soe is oir guet ervelois 
    1417? CleveStR. 38b
  • das der lehen ains mit dem tod erbloz wird
    1427 NÖsterr./ÖW. VIII 967
  • [Übschr.:] was erbelos irstirbet
    1435/54 DanzigSchB. 25
  • 1492 FlensburgStR. Art. 99 (S. 101)
  • 1526 Urk4VorarlbH. II 68
  • dass niemandt in kein erblos gut greifen soll
    1530 Carlebach,BadRG. I 157
  • erbloss verstorbene güter
    1531 LeipzUnivUB. 485
  • 1550 Walther,Tract. I Kap. 17
  • erblose güter oder bona vacantia
    1561 EderRel. I 96
  • erblos ... ist das gut der jhenigen, die wider das reich raten. zum andern, die jar und tag ins reichs acht gewest
    1561 Rotschitz 179
  • mit vorbehalt uns angefallener erblößen 
    1599 LippstadtStR. 45
  • wann einer mit todt one testament abgeht und gar kheine eheliche gesipte freünd absteigender lini oder kheine innerhalb zechenten grads in der zwerchslini befreünte verläßt, so werden desselben verlaßne haab und güter ... erbloß 
    1599 NÖLREntw. IV 11 § 1
  • 1722 SiebbLRKomm. 220
  • erblose güter, darunter insgemein verstanden werden die güter deren, welche ohne erben absterben
    1727 Leu,EidgR. II 246
  • BrandenbSchSt. IV 50
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