Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): erwinden

erwinden

vgl. erwinnen

I
I 1 jemanden überwinden, überführen
I 2 etwas erweisen
II etwas (gerichtlich) erlangen
  • wart der ... O. ... erteilt, daz sie vf daz hus erfollet vnd erwunden hette gein dem ... F.S.
    1400 WürzbStArch.
  • der cleger erwyndet sin gelt
    1408 KlingenStR. 194
-- formelhaft
III erwerben
  • was fur guter ... sie [Eheleute] beide bei einander errungen und erwunden 
    1554 WiesbadenGB. 98
IV verzichten
  • soll er dem, so den schaden empfangen, wann er nicht erwinden will, den schaden abtragen
    1604 SolothurnStR. 213
  • BernGS. 1615 Bl. 141
  • Schmeller2 II 947
V mangeln
  • damit ... nichts destoweniger unserthalben es an nichten zur gebühr erwinde 
    1560 Moser,KreisAbsch. I 141
  • damit ein schuelmaister ... an der zucht ... kein mongl erwindt 
    1615 NÖsterr./ÖW. VII 511
  • es wäre dann, dass ... der kauff von den ... erblassern geschlossen worden und nur an der erben vollziehung erwinde 
    1669 ÖGerhabO. 411
  • nachdem die aemter es an der execution der ... urtheile ... erwinden lassen
    1706 Lahner,Samml. 367
VI gelingen
  • so die erfüllung dem legat angehengten gedings an den geschäftman nit erwindt, sonder er daran durch andere verhindert wierdet
    1599 NÖLREntw. III 18, 16
VII aufhören, enden

VII 1
  • swa dehein für ze Z. ... us kunt, swa das ein hus ald huser nider gebrochen werdent, und an dien das für denne erwindet 
    1304 ZürichRBf. 226
VII 2
  • wann B. dazemal erwand am Thiergraben
    1400 Justinger 33
  • da erwindet der Rhätier landmarch, i.e. da hören ihre gräntzen auf und wenden sich
    1758 Haltaus 413
unter Ausschluss der Schreibform(en):