Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): 1Fahne

1Fahne


A
A I Reichsfahne, Reichsbanner
  • die burge besatzte er tzuhant/ und sties des riches fanen uff
    13./14. Jh. Ernst(v.d.Hagen) V. 741
  • des riches warzeichen: daz ist ein vane smal
    1. Viertel 14. Jh. ÖRChr. II Vers 95734
  • nam sich der hauptmanschafft an, fuert des richs panir vnd fan 
    1469 Beheim,RChr. 1139, 2
  • darnach [beim Leichenbegängnis Karls IV. in Prag] fuͤrt man den fan des hailgen richs, ain wizz crütz mit ainem langen zagel in ainem rotten veld, uff ainem verdackten ros
    15. Jh. AugsbChr. I 61
A II Symbol bei Belehnungen von Fürsten
  • ih enphahe hiute then vanen 
    um 1172 PfaffeKonrad V. 3119
  • alle werltlike vanlehen liet he [der Kaiser] mit vanen 
    1224/35 (Hs. 1369) SspLR. III 60, 1
  • diu lant ... diu enphiengen si mit vanen 
    1. Viertel 14. Jh. ÖRChr. I Vers 17888
  • das ... H. ... seine furstentum herschafft und lehen ... genomen und enpfangen hat mit den vanen als fursten zu rechte ire lehn enphoen sollen
    1351 SchlesLehnsUrk. I 496
  • offentlich myd vanen zu rechtem furstlichen lehen ... vorlihen
    1370 LünebUB. II 20
  • mit der vanen adir mit dem banir
    Ende 14. Jh. EisenachRb. 680
  • wy ... lenen ... myt ener uthgestreckeden vanen zo zyk dat behort
    1440 ZSchleswHolst. 11 (1881) 160
  • 1548 BuchWeinsberg I 296
  • 1559 BrfFriedrFromm. I 62
  • regalia und lehen unter der fahn geliehen
    1601 Wendunm. II 62
  • 1810 Weber,Lehnr. III 107
  • Schwsp.(L.) LR. Art. 132 a
A III Feldzeichen
  • des rechten principals feldtzeichen oder fanen 
    1565 Fronsperger,MeerKriegsO. 242
  • ayd, so sie dem crays ... zu dem fahnen gethan
    1567 Moser,KreisAbsch. I 482
  • da einer im felde von seiner fahne fliehen ... würde
    1570 Lünig,CJMilit. 64
  • 2 deserteurs so würklich zur fahne geschworen gehabt
    1729 FRAustr. 32 S. 150
  • soldaten ... welche ... zur fahne geschworen haben
    1794 PreußALR. II 1 § 35
A IV Marktfahne 
  • des sundaghes is use wekenmarket, so scollen user stad knechte des morghens ute deme kophus uthsteken ene vanen, unde binnen der tyd, also de vane uthgesteken is, so moghen use borghere unde borgherschen eyn iewelik to sines selves behof to sine kosten kopen, wes he darto bedarf
    14. Jh. Stadthagen 38
  • daz dehain unser vischer ... uf dem vischmarkt noch sust dehain visch fürkofen sol, bis man den fannen, der am vischmarkt ufgesteckt ist, abzücht
    15. Jh. NördlingenStR. 146
  • [an Markttagen] soll morgens die fahne ausgesteckt undt umb 9 hora wiederumb eingenommen werden
    1557 InsterbUrk. 89
  • nach gefallenen wisch oder fahnen, moegen sie wohl kauffen
    Zeitz 1573 S. 273
  • sollte khain auszwendiger ... vor abwerffung des ornndlichen fahns khauffen
    1581 MHungJurHist. V 2 S. 53
  • wo ainer darüber [Fürkauf] betretten wierdt ... soll ... gestrafft werden, und weil der fannen steckt auf dem markt nit blicken lassen
    1590 NÖsterr./ÖW. VIII 454
  • all die weil der fahnen oder markzeichen auffgesteckt
    1599 OPfalzLO. 224
  • die weil der fann stekht [darf kein Auswärtiger kaufen]
    16. Jh. SalzbMarktO. 5
  • nach abwerffung des schaubs oder fannen 
    1608 Passau/Lori,BairBergr. 381
  • wann ... ein wochenmarckt gehalten wird ... sol des morgens frü eine fahne ausgestreckt werden
    1640 CCPrut. II 61
  • 1698 Span,Bergsp. 155
  • 1702 BaselRQ. I 2 S. 929 Anm.
  • 1735 WismarBürgerspr. 185
  • so lange die fahne ausgestecket ist, von fremden nichts kaufen
    1761 DanzigW. 9, 28
  • ÖW. I 368
  • ÖW. VI 576 (Register)
A V
Signalfahne
A VI verschiedenes
  • des ordens fane 
    1389 CDPruss. IV 90
  • der vordirste [Büßer] der trugk eynen vahnen 
    vor 1440 Rothe,DürChr. 595
  • sontag ist es underm fannen vom rathaus herab außgerufft worden und am montag ... angeschlagen worden
    1542 BayrStChr. 197
  • alle monat ein halben tag danz ..., doch nit mit dem fahnen, trummen und pfeufen
    1599 WürtLTA.2 II 62
  • wer bei einer gewissen Prozession die fane trägt, hat die Nutzung einer Bergmahd, das deshalb "fanehoibat" heißt 
    oJ. Kübler,BergFlN. 47
  • zwen jardänz mit trommen und pfeufen, auch ufgerecktem fliegendem fanen 
    oJ. WürtLTA.2 II 62
-- Branddrohung
  • wa aber jemand ainem getrawet, ihne zue verbrennen oder ihme ainen rotten fahnen aufs hauß zue setzen
    1611 WürtLändlRQ. II 265
B Heeresabteilung unter einer Fahne
  • das jeder fan in Cöln, der 54 sin, alle monat eine kurze zeit zwein soldaten belonen sulte
    1595 BuchWeinsberg IV 229
  • 10 fahnen reiter
    1633 ZSchwabNeuburg 3 (1876) 179
  • leutenant über einen fahn teutscher reuther
    1747 Hoheneck I 474
  • die stat mit zwein vanen suochen
    oJ. Lexer III 18
  • SiebbWB. II 293
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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