Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): fraulich

fraulich

vgl. frevelig

I einer Frau zustehend, gehörig

I 1
I 2 weibliches Vorrecht
  • se nimpt ere anpart gelik einem kinde, edder ere fruwlike gerechtigheit
    vor 1531 RügenLR. Kap. 149 § 2
  • frewliche gerechtigkeit wirt geheisen dasjenne, so den wiedtwen vom adel von ires verstorbenen mans gereiten gutern geburt, und hat ... auch seinen tax
    1564 Wigand,Minden II 78
  • 1582 RatzeburgRef. 234
  • zu beweisen, daß sie [Ehefrau] zu den schulden mitgeholfen, wird ihr keine fräuliche gerechtigkeit gestanden
    1589 ZRG. 10 (1872) 159
  • sich also ihrer fräulichen gerechtigkeit zu erfreuen haben möge
    1611 DithmUB. 395
  • 1738 Hayme 174
  • zu der fräulichen gerechtigkeit der standespersonen gehören vornehmlich 4 stücke: als nemlich die adeliche gerade, das leibgedinge, die morgengabe und das mußtheil
    1755 Hellfeld II 1655
I 3 was zur Aussteuer einer Frau gehört
  • dewile de froulyke ware, alse kisten, kleder, bedde unde sunst allerley
    1552 HolstVierstUrt. 232
  • frewlichen ehestewr
    1562/77 LünebNGO. 377
I 4
  • vormonderscap is een manlick ampt ind niet vrouwelick 
    1417 CleveStR./ZRG. 9 (1870) 427
II vom weiblichen Geschlecht
  • syns broders fruwelicken erven verdusent marck entrichten
    1535 RigaErbb. 255
  • frauliches geschlecht ... fraulich personen
    oJ. ZRG.2 Germ. 4 (1883) 8
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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