Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): freidig

freidig

I flüchtig, verbannt
-- "geächtet"
-- abtrünnig, treulos
  • fredic apostate
    oJ. AhdGl. I 53
  • freidic apostata
    oJ. AhdGl. I 541
  • freidikiu apostatrix
    oJ. AhdGl. I 563
  • der richter sol nicht gelait geben chainem fraidigen man an der purger rat
    oJ. BayrStChr. 405
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  • swer fraydigen fuozz setzet seinen geltern [sich den Gläubigern durch die Flucht entzieht], den er gelten sol, werdent sie des innen, swer dann der erst ist, dem er gelten sol, und der sein chlag öffent vor gericht, und auch öffent, waz er im gelten sol, mag er bringen mit zwain, daz er fraydigen fuozz gesetzet hab, so mag er wol verchlagen sein leib und sein guot umb als, daz er im gelten sol
    1347 MünchenStR.(Auer) Art. 263
  • seinen geltern fraydigen fuozz gesetzet
    1347 MünchenStR.(Auer) Art. 347
II dem Zugriff unterliegend; herrenlos; gestohlen
  • swelhe gepezzert werdent ... mit dem rechtem ... so sol dhein ir hab niht fraydig sein, dann die geraubt oder verstolen ist und die man niht berechten mag
    1359 RegensbStat. 149
  • angesprochen umb fraidiges gut
    14. Jh. Amberg(Schenkl) I 27
  • welher burger ain ros kawfft, oder anndre kawfmanschafft angefär, vnd sy in seiner gewalt verfangen wurd, da sol er nimmer vmb verliesenn, dann die fraydig hab die im anbehabt würd mit dem rechten
    14. Jh. MühldorfStR. 338
III [Gliederungspunkt fehlt im Druck]

IV unverschämt, anmaßend
  • wir sprechent zerecht, das der hüber deheiner so freidig oder so gewaltig were, das einer den anderen an den lantag lüde
    1354 Elsass/GrW. IV 89
  • wie sy dan all fraidig (aber unsinnig) wasend
    1514 BayrStChr. 26
  • der so freudig wolt sein und erschlug ... den hund
    18. Jh. NÖsterr./ÖW. VII 315
unter Ausschluss der Schreibform(en):