Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Freigut

Freigut

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I (teilweise) lastenfreies, abgabenfreies, irgendwie privilegiertes Gut
  • en vri gut, dar nieman tinsrecht an ne hevet
    1224/35 (Hs. 1369) SspLehnr. Art. 73 § 2
  • de bonis que in vulgari vrigoth nuncupantur
    1243 OsnabrUB. II 334
  • de bonis que wrigud dicuntur
    1277 InvNichtstaatlArchWestf. I 842
  • van erflyken vryengude 
    1310 Seibertz,UB. II 73
  • iure quo in bonis propriis, que vrygot dicuntur vulgariter, uti solent
    1313 CoesfeldUB. I 106
  • vryengut 
    1330 SGereonUB. 347
  • sie hebben vorkoft deme ... D. dat halve stucke landes ... mit allen rechten unde tobehoringen vor frig gut, spadengut geheten
    1342 BremUB. II 488
  • ist kein fri güt in der stat ... dann die widam und lehen, die edellüt von der herrschaft von E. ziü lehen haben
    1407 Gochsheim 753
  • den halben teil an der stat R. ... vormals von F. u. A. vettern von St. als freygut gekeufft
    1420 Löbau/KamenzUB. 246
  • na deme de brudschat belast vnde nene frigh gud en is
    1478 OberhLüb. 182
  • 1480 Spittendorff 433
  • habin sie daselbinst 6 huffin, die geheisin synt frigut, die cynßen jerlichin 2 maldir kornis
    15. Jh. WeimarRotB. 56
  • 1538 JülichLTA. I 264
  • alle fryguetter liest man bi ihrer fryheit
    1551 Koeniger,SendQ. 28
  • sie weisen einen iglichen abt zu N. neun frei guter seinen dienern, die sollen frei sein und frei sitzen an allerlei beschwerung, es sei an atzung, bede, stewer und frondinst
    1554 Franken/GrW. VI 55
  • 1564 Sinsheim 459
  • ihre halsbeute vnd freygudt van oldinges angeerbet
    1569 DithmUB. 289
  • gehört der werdiger frawen zu für ihr eigen freyguet 
    1573 GrW. III 847
  • sollen zwo toechter an den adlichen lehen und freygüttern weitter nit erben dan ein son, oder aber ein tochter halb soviel als ein son
    1588 CoutLuxemb. I 141 [vgl. alle burger, die in der stat gesessin sin, die do vswendik den hunderthuben vrie guth adir ze genantem czinse bi vnsen eldern, vnde bie vns bis an desy czeit haben gehat, wallen lasen bie alle der vriheyt, die sie mit erin brifen mogen bewisen 1329 LiegnitzUB. 63]
  • jre herrliche freygüter ... dauon sie nichts zu thun schüldig, denn das sie dem könige ... mit einer gewiesen anzal pferde ... zu hoff reiten musten
    1591 Spangenb.,Adelsp. I 354
  • 1600 RhW. II 1 S. 341
  • an äckern ... ist auf der vogtey vors 1623 und ebenermassen von dem äckern vom freygutte aus unvermögen der nachbarschaft nichts eingenommen worden
    1630 Hof/ZMährSchles. 11 (1907) 339
  • alle friguter, dar man geinen schatz boert
    1648 NrhAnn. 6 (1859) 40
  • die unbeschockten sog. freygüther 
    1728 CAug. Forts. I 1 Sp. 50
  • 1728 Klingner I 376
  • "erbliches Bauer- oder Kölmergut von 1 bis 2 Hufen, das frei von Abgaben und Scharwerk war; der Besitzer hatte dagegen die erbliche Verpflichtung zur Verwaltung des Schulzenamtes" 
    oJ. Frischbier I 205
  • JbNatÖk.3 9 (1895) 528 und 545ff.
  • Maurer,Einl.2 237
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Gut freier Leute
  • die 4 geschlechte und freien erkennen, dass sie die freiengüter alle jahr s. fürstl. gn. als dem obersten freien herrn zweimal verhöret zinsen
    1571 Niedersachsen/GrW. III 245
  • da ein freistuels- oder freiguet jemant woll verkaufen ... das muess durch den freigraven des orts zu dreien ehelichen dingen, das ist zu drien gerichtstagen uber dem freienstul uissgerufen werden
    1583 Wigand,Denkw. 147
  • befohlen, unsere freigüter unsers amts alda nicht to versplitteren noch to verdeilen
    1594 Steinen,WestfGesch. II 182
  • Steinen,WestfGesch. II 178
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  • [vgl.] hedde hir yenich borgere deel an eynen vrien gude [das zu einer Freigrafschaft gehörige Freigut] dat mach hey verkopen mit vulbort syner erven in borgere hant, weme hey wel
    1300 DortmStat. 129
II zur freien Verfügung stehend, Freiteil
  • ik H.M. belate miner werdinnen G. alle min gud, bewechlik und unbewechlick, oer liftith; veftich marck is oer vrigh gut, id ga wo id ga; oer kleder so vrigh uth alse in
    1500 LSchrP. 245
  • wo under inen ein frye person were, die kein natürlich und rechtgemeß erben hatte, dieselbe ir frygut, so der todnen hand nit underworfen ist frylich hingeben und vergeben möge
    JaunLR. 1560 52
  • "bei starkem Vermögensunterschied behält sich wohl der reichere Teil eine Liegenschaft oder ein Kapital als Sondervermögen bevor, über welches "Freigut" er letztwillig verfügen kann, doch wird auch hier zumeist testamentarisch angeordnet, daß diese "Freigut" in Ermangelung einer anderen letzwilligen Anordnung ebenfalls dem Ehegatten zufalle" 
    oJ. Ehegüterrecht Obersteier/FschrÖstABGB. II 374
III Erfurter Freigut
  • de singulis mansis archiepiscopalium censuum dictis vrigut 
    1217 ErfurtUB. I 41
  • talem summam annone de quolibet manso, qualem tunc consuevit accipere de singulis mansis, qui vri gut dicuntur
    1222 Erfurt/PaulinzelleUB. 66
  • swer frigut kouffit zu E., daz sal lihen des ertzebischoves schultheizze
    1289 ErfurtWeist. 8
  • wer frey vorsetzet, was dem schulthessen geburth, findet man im hoffe beschrieben. als zuuerstehen frey guter die verkaufft werden vnd daran person geschriben werden die nit erben sein
    1483 ErfurtGO. 353
-- vgl.
-- [hierher?]
IV "frei von Rechten, die von Dritten gegen den Erwerber geltend gemacht werden können"
  • [der Verkäufer ist verpflichtet, dem Käufer die verkaufte Part] te waren ende te vryen tot allen havenen, als een vry guet, van allen commer ende van alre aentale, dat van sijnre wegen roeren of toecomen mach
    oJ. Binding,SystHdB. III 3, 2 S. 125 Anm. 2
unter Ausschluss der Schreibform(en):