Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Frommen/frommen

Frommen

, Fromme

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ahd. fruma, froma; mhd. vrume, vrome; nd. vrome, vrame; fries. fremo; öst. frömben, frommen, frum 

I im Althochdeutschen
II Vorteil, Nutzen, Gewinn

II 1
  • de vrome is ir aller gemene
    1224/35 (Hs. 1369) SspLR. I 12
  • deme dat ordel gevunden is to sinem vromen 
    1224/35 (Hs. 1369) SspLR. II 12 § 14
  • dat d'abt ende de convent van dien halbunre lants mochten doen hare vrome als met andren haren goede
    1257 LSchrP. 97
  • sol er das [gut] verchaufen und verseczen und allen seinen frumen damit schaffen
    1307 SPöltenUB. I 219
  • was mehr gulten oder geltent wurden jerlich dan zeehen pfundt, das ist des capplans frum 
    1337 MBoica XV 471
  • wat anderes dingedes edder vromen velle, dat scal gan in uses herren nut
    1341 HHalberstUB. III 437
  • der stat armen und reichen gemainen frum ze füdern
    1347 MünchenStR.(Auer) 273
  • můgen wir mit dem gůt schaffen v̈nser früm 
    1361 Indersdorf I 91 (nr. 205)
  • was wir darane fromen nemen
    1363 ArchHessG. 2 (1838/41) 133
  • lovede wi ... under uns, dat wy vromen, koste, schaden unde verlust ... under uns na mantale like dreghen scholden
    1367 HannovUB. 455
  • wie vil trostes, frumes, gemaches vnd nuczes
    1373 BudweisUB. 115
  • der frome schol gancz und gar unser seyn
    1381 CDPruss. IV 11
  • den fromen sullen die dry gesellschaften tailen nach markzal der lut
    1381 WürtVjh. 4 (1881) 7
  • durch unser stat armer und reicher frum, nuetzz und notdurft willen
    1390 RegensbStat. 60
  • nemen si fromen adir vorlust adir schadin
    Ende 14. Jh. EisenachRb. 662
  • eryn vromyn schaffin mit dem selbin erbe
    14. Jh. MagdebBresl. 101
  • dem es czu frumen ward gesprochen vor
    1416 IglauOberhof 237
  • 1417 CleveStR./ZRG. 11 (1873) 439
  • 1424 HoyerUB. I 256
  • 1452 Weinheim 392
  • ok schullen wy eyn des anderen fromen unde beste raden
    1492 OstfriesUB. II 361
  • 1492 OstfriesUB. II 369
  • gemainer stat frommen trachten
    Ende 15. Jh. StraubingStR. 307
  • seynd ihre kleinodia, kleider oder erbe in stehender ehe ... verbessert, das ist ihr frommen 
    1586 LübStR. I 5 § 4
  • hoe pacht oft vroeme nae doot tochter oft tochterssen naer 't recht gedeylt sol worden
    16. Jh. CoutLooz I 56
  • BernGS. 1615 Bl. 2
  • an synen fromen solde gewant habin
    oJ. FreibergStB. 281
  • feo oððe freme 
    oJ. Liebermann,AgsG. 202
  • MWirzib. IV 373
II 2 bester Fromme höchster Jahresertrag aus den ersten drei Pachtjahren
  • 1550 CoutVieuxBGand II 10
  • 1615 CoutFurnes II 298
  • 1620 CoutPoperinge 282
  • tammanschap von Eggewaertscappel staende ter meeste vraeme 
    1764 CoutFurnes IV 56
  • de la meileure dépouille, en thiois beste vrome, laquelle appartient à sa majesté
    1780 CoutBourgBruges II 269
  • optimae vrome sunt fructus unius anni a tribus proximis sequentibus quem dominus elegit
    oJ. CoutVieuxBGand II 199
  • enige [leenen] staen ter bester vrome, ende danne mach de heere kiesen, welke vrome he wile van den ersten drien jaren
    oJ. MnlWB. IX 1404
II 3 in der Formel Nutz und Frommen 
  • schirmer des selben gutes zu nuze und ze vrum der hilegen vrawn
    1293 WirtUB. X 197
  • in vnsern nutz vnd vruomen bewendit
    1322 MWirzib. IX 121
  • armen und reichen czu nucze und czu vrume 
    um 1330 BrünnRQ. 396
  • 1343 MWirzib. IV 467
  • das sie das selbig gelt an ir stat nutz und fromen verpawen sollen
    1344 Lauda 184
  • mit vorsatze in betriglichkeit eyme teille zu nutze unde frommen 
    Mitte 14. Jh. FreibergBR. 293
  • habent es in unsern nutz und fromen bewendet und bekeret
    1351 FürstenbUB. II 181
  • irm closter zcu nucz und frumen 
    1362 MansfeldKlUB. 447
  • durch vnsser stat frumen nücz vnd er
    1417 Wasserburg 110
  • dem hwsse Danczk czu nutczen vn fromen 
    1425 Danzig(Hirsch) 73
  • in unsern kuntlichen nutzen und frommen gewant und gekart haben
    1442 ArchUFrk. 23 (1875/76) 372
  • unsen nakomen to nutte unde to fromen unde to gude
    1444 HildeshBrüder 160
  • zu irem nutz vnd frommen inzezuchen
    1548 NydauFrhB. 52
  • zu nutz und frumben der kirchen
    1599 NÖLREntw. II 8 § 11
  • das in unsr stat gemainen nutz und fromen chumpt
    oJ. EgerStG. 28
  • nutz vnd fromen ze fürdern
    oJ. Pupikofer I Urk. 60
II 4
in Verbindung mit Schaden 
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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frommen

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ahd. frumjan, frumman; mhd. vrumen, vrümen, vromen; schweiz. u. öst. frummen, frümmen, frimmen; fries. fromia, framia 

I fördern
  • si minan willun fruma frummenti enti scadun wententi
    900 MSD. 232
  • framia ief scadia
    oJ. Richthofen,WB. 768
II stiften
III bestellen

III 1
  • ob das wär, das die ladner pratt frumbten von den pekchen
    15. Jh. NÖsterr./ÖW. VIII 244
  • ir sölltind wissen, was frümmen wäre, namlich mit eigentlichem andingen bestellen
    1561 SchweizId. I 1296
III 2 gefrümbt recht besonders beantragtes, bestelltes Gericht
  • wo aber ainer ain gefrümbt recht zu ainer andern zeit haben wolt
    1500 ZFerd.1 5 (1829) 157
  • 1532 SalzbBergO. 35r
  • ob aber die jetzt ermelten bergrecht obgeschriebener massen [das gemein ordentlich bergrecht alle quatember] nicht erwarten und ein besonder gefrimbt recht haben wolte, dem sol der bergrichter ... einen förderlichen rechtstag auff seinen kosten halten
    1553 FerdBO. Art. 165
  • Schöpf,TirolId. 157
III 3 beantragen
  • käm er aber in ain ander gericht und wurd darin begriffen, so frumb er in zu fahen
    1512 NÖsterr./ÖW. VIII 129
  • ob sy gleichwol das recht [Gericht] in der hofmarch frümbt und begert
    1520 BairGO. Tit. 1, 13
  • wil ain gast oder auslender den andern hie verpieten oder frumbt in zu vahen
    16. Jh. ÖW. IX 637
III 4 einliefern
III 5 anstiften
  • die von Augsburg hetten sie darzu [zur Brandstiftung] gefrümpt 
    15. Jh. AugsbChr. II 240
  • item der ain sollichen todschlag frümbdt oder stift
    16. Jh. NördlingenStR. 375
  • wer ainen falschen czeugen fruemt ... der pueez enem en schaden
    oJ. RegensbFriedg. 68
IV in die Acht bringen
V nützen, etwas gelten
  • so vrumet ez dem niht, der dem richter puezzet
    um 1275 DspLR. Art. 101
  • ob darnach ein frid wurd gemacht, der frumpt und wurckt nit
    vor 1307? Tomaschek,Trient Art. 12
  • der tod zeug frumt an den hantfesten als lebendig
    15. Jh. Schwsp.Var./WSB. 79 (1875) 94
VI reflexiv: sich bedienen
  • sich der selbigen [Schutz und Verteidigung] frumen und gebruchen
    1545 Biberach/FreibDiözArch. 9 (1875) 194
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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