Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Fronrecht

Fronrecht


I im Althochdeutschen
  • respublica kunicriche vel fronerecht 
    oJ. AhdGl. III 408
II göttliches Recht
  • daz ist geschriben und frons recht, daz man urtail nuchter uber menschen leip spreche
    1300 Schwsp. Var./WSB. 80 (1875) 357
  • heist dis recht fronrecht; daz bedeut sich: das heilige recht
    14. Jh. GlWeichb. 222 Art. 9
  • der leitchawf trinkcht, oder die pey gescheft sind, wann die lewt sterben wellen ee, wann dat man zu geding chumpt, da man in mit ermanen schol, die sagent all pey vron recht 
    14. Jh. SteirLl. Art. 149
  • ich frag euch des rechtens, bey gottes huldt, bey dem göttlichen fronrecht vnd auff ewren aidt
    16. Jh. SteirGBl. 6 (1885) 121
III Herrenschutz, Asylrecht
  • bey disen zweien zeichen ist zu vornehmen, das da fronrecht sey und freiung und rechter fried
    oJ. MhdWB. II 1 S. 627
IV öffentliches Recht, Stadtrecht
  • sol der richter ... den fronpoten darczu schaffen, das sie die hanthafft schatzten auf ir aid und zu fronrecht 
    2. Hälfte 14. Jh. RegensbFriedg. 81
  • ab wichbilderecht, daz wir auch vronrecht heisin, ein ander recht sy, wen daz gemeine lantrecht
    14. Jh. SspGl./WSB. 98 (1881) 63
  • ain itzlicher purger soll pei fronrecht sagen und nicht pei seinem aid
    15. Jh. ÖW. IX 549
  • noch fronerechte ader wichbilden rechte so sint ouch scheppenbar frie, die czu deme stule geswaren haben
    15. Jh. Landrechtsglosse des Sachsenspiegels/WSB. 110 (1885) 258
  • wil sich des raths [einer] eines geldes bereden hinter 10 pfunt, der sol das thuen bei seinem trauen, hinter 30 pfunt sol er sich bereden bei franrecht 
    18. Jh. NÖsterr./ÖW. VIII 610
  • daz ist wider daz fronerecht und wider daz lantreht
    oJ. Schwsp. Var./WSB. 79 (1875) 120
  • wil ich ertailen pei vranrecht und pei gotz hulden für solcheu valschait, ... daz er dem chaufer sein phenning widergeb
    oJ. WienStRb. Art. 69 (S. 76)
V Strafe für Verletzung herrschaftlicher Rechte
VI Recht auf Frondienste
  • do word gevragt, seind er zu dem rechten vron nicht chomen wer nach der ladung ... und in auch niemant ehafter nöt beredet, was vronrecht wer
    1381 GöttweigUB. I 666
  • wo bisher in anerkenung des frohnrechts eine geldabgabe anstatt der naturlafrohn geleistet wurde
    1863 SchwäbWB. II 1788
unter Ausschluss der Schreibform(en):