Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): gedeihen

gedeihen

I
I 1 vorankommen, erfolgreich sein
  • on ealdormannes huse ... oððe on oðres geðungenes witan
    695 Liebermann,AgsG. 90
  • gif ceorl geþeah, þæt he hæfde v hida ... wæs he ... þegenrihtes wyrðe
    1060 Liebermann,AgsG. 456
  • das eyne [kint] gedeyet, das andir vortirbet
    um 1400 MagdebFr. I 7, 21
I 2 heranwachsen
I 3 erwachsen
  • dat ... desse ... vorsoninge vnde ewige frede twisschen deme ... fursten ... unde uns ... gedigen moge
    1456 DithmUB. 59
  • da ... mängel vorfallen würden, derhalben ... beide fürsten in neue zusprüche gegen einander ... gedeien muchten
    oJ. Sachsse,MecklUrk. 235
II mit Dativ: zukommen, zuteilwerden

II 1 allgemein von Rechts wegen; Recht
  • würde ... [dem cleger] das recht verzogen ..., also das im nicht recht gedeihen ... mocht, so mag der ... cleger das wider anfahen
    1290 WirtUB. IX 340
  • hette [dem] H. ind dem K. bynnen Paderborne recht moegen gedyen, so hetten sy der uyswendigen gerychte nyt durfen soechen
    1439 Richter,Paderb. I Anh. 82
  • was jettwederm tail von recht ... wegen ... gedihen sol
    1450 FürstenbUB. IV 293
  • bis ... den unsern ... billich recht gediechen 
    1487 UrkSchwäbBund. I 5
  • ob der schuldner rechts begehrt, so soll ihme zu A. recht gedeyen 
    1490 Reyscher,Stat. 79
  • soll ... gleichs recht, wie sich gebürt, ... gedeyhen 
    1509 UrkSchwäbBund. II 29
  • dat mochte ome so nicht gedigen und ... gestadet werden
    nach 1510 BrschwChr. III 80
  • ime sin recht gedien und an den galgen hencken lassen
    oJ. Rau,BeitrFrkf. 6
II 2 näher bezeichnet
  • wolt ... einer seinen anstoßern des uberhangs nicht gedeihn lossen und vergonnen, so mag einer ... die selben baume, davon der uberhangk bequeme, ... abhawen
    1428 Wertheim 26
  • ine ... den dritteil ungelts ... gedihen lassen on alle intrege
    1477 HeidelbStR. 514
  • dem soll wie andern ... erben sein theil erbfalls gedeihen 
    1495 Carlebach,BadRG. I 97
  • jm solt bezalung gedeien 
    1536 Gobler,GerProz. III 128 b
  • [soll] die erbschaft ... zun töchtern gedeien 
    16. Jh. NÖLehntraktat 39 § 9
  • welche [mauth] durch ... ableben seines vaters ... als ein majoratgut ... auf ihn gediehen 
    1707 CAustr. III 546
III vor ein (Schieds-)Gericht kommen
  • des wordin die radlude zweynde und [es] gedeich an den obirman, der gab uns sine sprache beschriben
    1331 WetzlarUB. I 481
  • so ich mit einem andern ins recht gedeye, darumb soll ich friede und recht geben
    1611 StolpStat. 262
IV hinreichen
  • da auch der wein zur schäzung gedigen mechte, solt er in billichen wehrt in gelt geschäzt werden
    1614 NÖsterr./ÖW. VIII 639
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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