Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): 1Geerbe

1Geerbe

I (Mit-)Erbe

I 1
  • nein wif ne mach ... to egene behalden ire liftucht noch ir erve [andere Lesart geerven] na ireme dode
    1224/35 (Hs. 1369) SspLR. I 32
  • daz ich mit ... aller unser gerben gutem willen han gegeben zwai lehen ... dem gotzhous
    1291 AltenburgNÖUrk. 60
  • so underwindent sich die chind nach seinem tode alles des tails mit aller der gerben will, die zu den zeiten recht daran hetten
    um 1300 WienStRb. Art. 93
  • sal dat ... erf weder vallen up heren K. ind up sine geerfen 
    1304 LSchrP. nr. 215
  • daz ich ... mit guotem willen ... meiner hovsvrown vnd aller meiner gerben ... pin gestanten ... vor dem raecht
    1316 Stülz,Wilhering 578
  • daz wir ... den hof auf dem V. und di hub ze L., die uns ledich warten sint van H. und van sinen gerben ..., verlihen haben dem ... D.
    1326 OÖUB. I 195
  • daz dye gerbin vor wilen Reinters Ossen ... in der ... capellen behaldent vier schillinge
    1340 DOrdHessenUB. II 546
  • dat hee ghenomen hedde in erfpachte in urber sins selfs ende sinre gheerven ... twintich morghen ackerlants
    1343 DOrdenUB. II 390
  • der vorgenante N. vnd sine geerbin vnd noch im alle sine nochkomelinge
    1344 GlatzGQ. I 82
  • [von dieser] gulde, beyde cynses und hůnre [ist] H. ... ein dritte gerbe 
    1347 WetzlarUB. I 634
  • wenne ze di nestin sint vnd heysin geerbin 
    1359/89 MagdebBresl. 128
  • sal dat selve erf weder vallen up heren K. ind up seine geerfen 
    1364 AachenZ. 1 (1879) 158
  • der des guts ... geerb ist
    1395 GrW. I 335
  • sol der, den man umb das erbe ansprichet. sin unschulde tuon mit sinen geerben 
    14. Jh.? Hanauer,Constd'Alsace 288
  • [wenn] zwei zůsamen koment elichen und wend by liggen, wenn sie sich engúrtend, so sint sy einander geerb 
    1420 ZürichOffn. I 387
  • hott den P. mesigschloher sein geerben ... frei vnd ledig gesagt
    1484 OlmützStB.(Saliger) 111
  • solich behawsung ... ane alle widerrede ... abetreten und die im ader seinen geerben einantworten
    1490 SchlesLehnsUrk. I 268
  • vorburgen einen cristlichen woren orfrede vor sich und ire geerben nach des landes gewonheit
    1496 Frauenstädt,Blutr. 221
  • dat die gerve oft gerven van eenen man ... een jaer lanck quytens hebbende met op te leggen pacht daert voer gedimineert is
    16. Jh. CoutLooz I 47
  • das gehört den gerbn des N.N.
    1909 [noch 1909 gebräuchlich in Obersteiermark (F. Bilger)]
I 2
mit Adjektiva Attribut
  • is die wiedem ir namals gemyert aen die regt geerven ind ir gevolkeniße
    1317 Lacomblet,UB. III 132
  • wer ..., daz daz von dhainer sachen versaumt wuͤrd ..., so schol sich der noeist gerb des guͤts vnderwinden
    1319 OÖUB. V 248
  • [die Erbgüter der verstorbenen Frau] bleibent für dem man und der gelter ist nächster gerb 
    1391 MHungJurHist. V 2 S. 2
  • noch seyme tode seyne nesten geerbin 
    1436 PosenAC. I 29
  • der da rechter gerib wil sein
    15. Jh. MHungJurHist. IV 2 S. 12
I 3 in Paarformeln mit: Anerbe, Bruder, Erbe, Freund, Genosse, Mage, Nachkomme, Nachkömmling 
  • verchouffen meinen hof ... mit aller meiner freund und geerben willen und rat
    1306 SBernhStiftungsb. 202
  • das wir mit willen ... unser beider partien geerbin und aenerbin han gegebin unseren ackir
    1333 DOrdHessenUB. II 421
  • bekennen wir, das wir den ... urberern iren geerben und nachkomelyngen dy berglute aller bergwerke ... hulden sullen
    1357 Wutke,SchlesBergb. I 50
  • gebit [eyn burger] synym brudir und synyn geerbin allis, daz her hot ... nach syme tode
    1359/89 MagdebBresl. 132
  • vorczegin sich ... J. und A. ... von irr, ire geerbin und rechtir nochkomelinge weyne allir ansproche und vorderung
    1372 SchlesDorfU. 32
  • das si ... und all irr erben und gerben ... die paid ekcher ... sullen in purkchrechts weise inhaben
    1398 SPöltenUB. II 387
  • wenn der guͤtren ... vail wurdint, so sol des ersten darzů recht han, welher der selben guͤter tail und gmain hat, darnach gerb und gnoss
    1420 SGallenOffn. II 149
  • dun kunt, dat wir ... hern J. ... synen gerben und nakomen verlenet hain
    1428 PublLux. 62 (1928) 243
  • ain jeglicher gotzhußmann, wo der ... genoß und geerb ist der gotzhußlüthen recht und fryhaiten
    1432 GrW. I 281
  • soll sein geerbe oder sein mag von der nächsten sippe sein erbgut besitzen
    1444 KärntLHdf. 25
  • sol sein geerb oder sein mag von der nechsten sippte sein erbguet besitzen
    KrainLHdf. 1598 Bl. 5r
  • habent ... die ... gotzhuslütt die rechtung, das sy einandren genoß unnd geerb sigennd
    16. Jh. GrW. IV 316
  • ain man vnd ain fröw ... sind .. ain ander geerb vnd genoß über alles das güt, das sy yendert hand
    oJ. GrW. I 102
  • sol im daz gotzhus die schupposen wider lichen, ist daz er der schuppos genoss vnd och geerbe ist
    oJ. GrW. I 302
II Grundbesitzer
  • den gheerven ende den ghemeynen dorp van H.
    1327 MnlWB. II 1098
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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